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MZW Anzeiger für -as Erzgebirge WM B«awl«a * Nnlltlul Elk. AI NU>^«» i»lp«<0«-en M>MÜ» «...".MMN., rag.biott birg«. Enthalten- -le amtlichen Sekanntmachungen -es Nates -re «ta-t UN- -es Amtsgerichts /we. p»M«k.K,a— ftm, ttpzt, n». itzE Nr. SS Lreiläg» äen N. März 1922 N. Jahrgang Das Wichtigste vom Tage. Entgegen anderslautenden Mitteilungen in der fran- tzäslschen Presse wird die nächste 'Zehntagezahlung Deutschlands am Fälligkeitstermin dem >18. Mark d. I., pünktlich beglichen werben. Die Verhandlungen mit den Gewerk- fchastSdraanisattvnen über die Erhöhung der Nrderterlühn« Wben du einer Einigung geMrt. ' ! orach dem Resto del Earltnk soll vor einigen ragen in Be'rltn zwischen der deutschen Regierung und der Reparation-kommission ein S ach lie - ferN np »der trag abgeschlossen worden sein, nachdemItalien vorläusig.inWaren bezahlt wirb. Chamberlain erklärte gestern tm Unrechau» die .'kamen der britischen Delegierten für di« Ge- ueser Konferenz ständen noch nicht endgültig est, jedoch würden sich Lloyd George und Lord Curzon darunter befinden. In der nächsten Zeit wird Marschall Jofsve nach Japan kommen, um Einzelheiten eines fran» ids'i sch-'japa n i scheu Abkommen- bezüglich Tib irt «ns festzulegeu. i Ncparaüonsgespenst. Von besonderer Seite wird dem Auer Taoeblart ge>! sHr'.ebtnr T<S Neimra>livnLgespenst geht wieder ein» um. k-o oft die ch'epara.tiouSk'ommisston der Alli ierten »dsr der-n Fi'carizminlster sich an den grünen Tisch gesetzt haben, Ist ein Aufhorchen durch Vie Welt «rgLnger». Siinm»! uiutz st», die Erleuchtung kommen, baßj be's dem jetzigen AeE.t>on»wa.hnfinn, trotz allein Är-s süllungM'tlwn der RehchSrcgier.MN, die Welt nicht ge-, sunden kann. Aber es scheinst als sei der Lichtstrahl auch dieses Mal noch nicht bi- Poris borge drangen Die. Nachrichten, div, vorläufig noch! verworren und unbe- stimint, aber doch mr Kern schon leidlich scharf umrissen, a-n- der ^est.istadt kvmmckr, sind wstnig ge eignet, in .Deutschland beruhigend hu', wirken. ES soll, so sch>eirrt e), bei' den B e s ch l üsste n. don Cannes b l ei-! ben, die von Deutschland tm laufenden Zähre 780 Millionen Goldmark und Warenlieferungen in Höhe von 1450 Millionen Goldmavk verlangen, Frarikretch dessen frühere und jetzige Regi»rüng«n sich mm einmal aüs da» ominös« L'Wü'Untgne pahern tont sestgelegt Va den, ist damit noch "nicht znlrieden und darf sich' nach «rußen hin damit nicht husrieden geiben, weil di« groß» Dlasso des s.ratt7,ös'^«W»t Volks» '»mir «Endlich einmal da- Versprechen setnep Regierungen eingelöst und oentsches Geld sehen will. Ob den Herren um Poincare nicht doch schpn manchmal ob Heer Gvtstähnlichkeit banoe wird'? Vorläufig scheint es noch nicht so. Frankreich! will näm lich Garantien verlangen und 'darin werden ihm di« puderen Alliierten wahrscheinlich betstimmen. Ader wie sehen diese Garantien MS? Deutschland soll seine Poft- und Eisenbahntartfe weiter erhöhen, soll seinen GtaatSha,'ul-halt instandsteYen, Isoll der Kap italflu cht steuern und die Banknoten presse ruhen lassen. Ferner, «soll die Reich,« ban k» oefvrm durchs«: führst werden und — alle» das unter der Finanzkontrolle der Alliierten. Das nennt die Reparastion-kommtssion Garantien. Wie immer bet den Beschlüssen dieser, wie «H scheinst, vor« allem gesunden Menschenverstand verlalienen Kom mission, fragt man sich 'vergeblich, ob di« Kommission», Mitglieder aus der Bergaugenhctt nicht- gelernt Haden oder ob sie nicht sehen wollen. Tvutschland seufzt um. der einer unerhörten Steuerlast der Postverkehr ist sehr stark, der Eisenbahnverkehr, ioentger sichtbar, .aber doch ebenfalls erheblich zurückgegangen, die Nahrungsmittel, selbst baj» unbedingt notioendige Brot, haben eine 'nie geahnte Preissteigerung erfahrnen und überall droht dov Zusammenbruch Aber di» Harren in Pari sehen dais nicht, sie sahen nurs die Scheinblüte der deutschen Industrie und sehen do!» Wohlleben, da» tnt- und ausländische Schieber und Kontrollkommissionen»- Mitglieder in deutschen Bar» und Dielen führen und das genügt ihnen, Um fvstzustellen, daß Deutsch laich de- zahlen kann, wenn v» will. Da» Reich sott seinen H<u»S- Hal» in Stand setzen. Gerade jetzt liegt dem Reich-tag da- neue Mantelgesetz, da» die ZwangSauleihe de- schlietzt, liegen ihm viertzehn tief in die Volkswirtschaft einschneidende Stetzergssitz» vor. Da» Retch-tag wird Mantelgesetz und Steuern annehmen und «» wind doch nichts, aarnicht» nutzen. Die SrträgMe^er LwanAlonleth« und der neuen Wteuern werden di» Fi- nonzen de» ni-hst sanieven. die-ganz* Arbeit kann von vorn beginnen, eine Sisyphusarbeit. Der etvziige Weg aber, Deutschland tzu Helsen, die große inter nationale Anleihe, wird wahrscheinlich nicht be schritten werden, die Reparationskommission hält dieses Problem für schwer lösbar. ES bleibt alle- beim alten, nur mit dem Unterschied, daß jetzt den Absturz unauf haltsam vor sich gehen 'nuh; mit dem Beispiel Deutsch- österreichs vor Augen rast Deutschland dem Abgrund zu. Also äochl Vs» Eknla-ung für Genua. v«e italienisch« Botschaft«» hat in v«rlin «in« Not« der italienisch«« Regierung überreicht, in d«r mitg«t«llt wird, daß di« G«n««s«r Konferenz «ndgültlg aus d«n 10. April s«stg»s«tzt «ord«n ist. Die Verschwörung von Genua, die bisher nicht leben und nicht sterben konnte, wird also nun doch zur Tat sache- Die erneute Einladung der italienischen Regie rung an die deutsch« für den 10. April beweist eS. Nach den zahlreichen und durchaus Noch nicht beendeten fran zösischen SabotierungÄversuchen wird man ohne wei teres schien dürfen, Satz e'S der! Hartnäckigkeit des eng lischen Premierministers zu danken ist, daß die Kon ferenz jetzt überhaupt zustande kommt bezw nicht von neuem auf längere oder unbestimmte Zeit verschoben worden ist. Lloyd Geovge liegt die Konferenz, die, wie der neue italienisch« Ministerpräsident de Factal in seiner Kammererklärung gesagt hat, dazu berufen ist, der.Annäherung Iber Völker ünd. dem wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas zu dienen, so sehr! am Herzen, daß er sein« NücktrittSav sicht Vertagt hat. um sie als Premier noch mit zu erleben. Er scheint sich also einer, starken persönlichen Erfolg davon zu ver sprochen und unter diesem Eindruck die Neuwahlen her- betsühren zu wollen. Nimmt Marr die- an, so Müßte man oüch arnrrhmrn, kraß! er mit seir^e Nachgiebigkeit gegen Frankreich endgültig Schluß tzu niachen gesonnen wäre. Dagegen spricht freilich, der neueste englisch», französisch« Kuhhandel über die militärische Kontrolle Deutschlands. Nimmt Man dazu die Anwesenheit des wichtigsten Faktor-, Amerika-, so kann man immer nur die Mahnung wiederholen, mit recht gemäßigtem, Optimismus dieser Konferenz entgegenzusehen, irotzdem hier zum ersten Maile Sieger und Besiegst« gemeinsam über gemeinsame Interessen beraten. Vie -rutschen Vorbereitungen für Genua. Während die ausländischen Zeitungen täglich Mel dungen über di» Vorbereitungen ihrer Regierung«« auf Genug bringen, hat die deutsch« Presse Über ähn liche Vorbereitungen der deutschen Regierung bisher nichts zu berichten gewußt. Wie der Berliner Vertre ter des Ainr Tageblattes erfährt, sind aber bereit seil W ochest auch innerhalb der verschiedenen deckt- scheu Reich »Ministerien die Vorarbeiten für Genua tu vollem Gange. Sie beziehen sich naturgemäß nicht bloß auf die sicher in Genua zur Erörterung kommen den Problem«, sondern umfassen! auch die Fragen, di«! niehr oder minder wahrscheinlich dort offiziell oder offi ziös besprochen werden dürften. Daran» erklärt sich ckuch, daß eine ganz« Anzahl von RcichSministerten an dieser vorbereitenden Arbeit beteiligt ist. Natürlich hat da- Auswärtige Amt die Führung. Ueber die deut schen Delegierten für Genna sind noch kein» Be stimmungen getroffen- st' Noch acht Zahre Cntenlekontrotte? So bald die alten Diplomaten der Entsnre in Pa ri» zusammensitzen, kommt etwa« Unheilvolles heraus. Jetzt hat die Pariser Botschaiterkonserenz über die Auf rechterhaltung der Kontrolle in Deutschland beraten, und dabei haben die Franzosen di« ungeheuerliche Drei stigkeit besessen, eine Enteulekontrolle noch für acht Jahre zu fordern. Gras Sforza, der die Gabe besitzt, Ge meinheiten und Vertragsbrüche milder Tünche diploma tischer Höflichkeit zu versehen, soll den Vermittlungs vorschlag gemacht haben, di« achtjährige Tauer p,r und. süßlich zu beschließen, aber wenn Deutschland guten willen zeig», solle der Völkerbund vor dem Dermin mit der Ueberwachung betraut werden. Dir englische Vertreter soll vorgeschlageu haben, hon Deutschland die Zustimmung Au dies« nicht tm Frte- bgn-vertrag begründeten Maßnahme dadurch zu er pressen, daß man un» vor di» Wahl stellt, entweder den Beschluß cknzuerkonnen ober aber noch länger die Besetzung der Ruhrhüfen mtt vwzusehen. Man steht, dis Ententediplonuüte ist genau «noch auf der Höhe der Vorkriegszeit, wo man in Wen Konventikein die un heilvollsten Ding» M-brütet«, di- dle Atmosphäre schließ lich für den Au-bruch de» Kriege» reis macht,. Auch die n»u«y Enwowforderungen hinsichtlich de» vrgtnisation der Schupo zeigen, daß wir noch auf absehbare Zett mtt dem bösen Willen jener bösartigen Kreis« zu rech nen Haven, die sich anmatzen, die sogenannt» Kultur welt zu vertreten. «' An äie äeulsche Hugenä richten der ReichSbund deutsche» demokratische» Jug-nd- vereine und die Verbände der Jungsozlalist-n und der Arbeiterjugend einen Aufruf, hr dem e» heißt r Am Jahrestage der Mävzerhebung 1848 richten wir an die republikanisch gesinnte Jugend Deutschland!» die Aufsorderung, unermüdlich den republikanischen Ge danken in alle Kreise der deutschen Jugend zu tragen und der jungen demokratischen Republik in ihren Rethen einen festen Rückhalt tzu schaffen. Der Jdeali-mu» der Jugend mutz den Geist der freien demokratischen und sozialen Republik, di« durch die Verfassung von, Weimar ihre äußere Fo^m tzrhalo-u hust tu allen Her zen lebendig werden lässen. Nckr die Republik ermög licht dte Gesundung unsere» Vasterlande», nur sie dir» ter die Grundlage für die notwendige wirtschaftliche und kulturelle Fortentwicklung der Völker. Ta» vor zwei Jahren am 18. März zusammeng«broch«ne verbrecherisch» Koppu nternehnien hat gezeigt, daß schwere Gefahren die Republik bedrohen. Zm Kampf gegen viels Gefahren steht die republikanisch gesinnte Jugend Deutsch land- W tzusammen. >' Erhöhung äerDMer-unäTiertsrlle. M 1. fipril 40 Prozent Erhöhung. Der Reich-vevkehrSmintster hat pestern d»n Negierungen der Länder und den Mitgliedern d«» dvr- läusige<i Reichsetsenbahnrate » mttgctetlt, daß mtt Rücksicht auf die starke Erhöhung der Ausgaben b«ä Reichsbahn am 1. April d. I. «in« Tariferhöhung nötig sei. Lire sachlichen Mehrkosten, die der R«tM- vahn durch, die starke Steigerung der Kohl«npr«tk» und damit aller Ddatertalpreise erwachsen, sind für da» Reche nungsjahr 1S22 aus mindesten» 14,ü Milliarden zu beziffern. Di« zwischen dsm Reich-ftnanzministertum und den Vpitzenorsanisattonen der Beamten imd Arbei ter pereinbarten Gehhlt»- und Lohnerhöhun gen werden eine wettere Bvkqstunlr der persön lichen Kosten d«P Reichsbahn Um 8,v Milliarden brin gen, so daß eine Gesamtmehrbelastung de» Reichsbahn für den kommenden Haushalt um 2 Ü Mil liarde n etntrttt. ,! !' Damit steigen dte Ausgaben deS ordentlichen Hau»- hockte- für 1022 von 73,8 Milliarden aus rund V7 Mib- ltarden Plark oder um rund 31 Prozent. Bet der Aus gleichung diese» Fehlbetrages sollen di« Perlonan- und Gepäcktckrife geschont werden. Deshalb Ist es erforderlich, die Güter- und Ltertarife «ntfprech«Ä stärker herünzuzlehen. Die seit 1. März zeltenden Gü ter- und Tiertarise sollen vom 1. April ab unl«r Zu grundelegung der Tarif« vom '1. Februar um rund 40 Prozent erhöht werden. Tste Erhöhung der Frachten für Eilgut hat auch «in« entsprechende Steigerunp de» Expreßgutfrachten zur Folg«, jedoch wird von einer Er höhung der Mtndestfracht für Expreßgut gbgxfehen. Gin« Erhöhung der, Pevsonentarl.se ist nicht in Aussicht genommen. , > Deutscher Reichstag. —o— Nun war also endlich, die Stund« gekommen, in der der Schlutzkampf über die Stecke »do klagen anhob, und man darf zunächst mtt Befriedigung fest stellen, daß auch, die Opposition, insoweit sie gestern in der Person de» Abg. Dir. HSlffepich zu Worte kam, an die Vorlagen sachlich knd im großen und ganzen, angemessen herangtng. Allerdings ließ H«lfs«rich sei» ner Gewohnheit gemäß keine Gelegenheit unbenutzt, wo eine parteipolitische und taktische Spitze anzubrirrgefl war, dies zu tun. Di« gestrige Sitzung begann im üb rigen unter recht unerfreulichen Umstünden. G» ist in letzter Zeit mehrfach vorgekommen, daß da» Hau» un genügenden Besuch gufwie-, und vesonder- ist di»» in den letzten Tagen bet der Beratung dH Branntweiuu Monopol» zutage getreten, di« deshalb wt«d»r^olt ver tagt werden muht«. AM grfwrst kbnnt» kW «u» »ntß» größten Schwierigkeiten zu Ende geführt w«rd»n, d«nn schon ein« YrÜbe Stunde noch Sitzung-begtnn sah man sich wieder in derselben Situgtivn, in der die äußerst» Linke ihrer Abneigung gegen die Mvnopolvsrlago durch den Zweifel otn der BeschrußsWgkett de» Haus»» AM« druck verlieh und di» Anberaumung einer neu»n Sitzung durchsetzt«. Der Entwurf wurde dann im wesentliches unverändert in zweit« Lesung !a!ng«nomm«n. Darauf l«tt«t« r». -«NU«» dl« ««»Meb»«» «l». Al» er sich «rhob pmusnstatt-te dw äutzerü» Sink» «in«n