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Nuer Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge »-»«UN»,«» a.bm.a »I. IUM IXILZ IX1^ III 1^ IHII WM HM MIUIXIHI I IIX UM,4,4N»,44 m,„. 4U4»e,tt,4 »»«f»'»I.p,g,-sialt„ F MDD/^MpM WH I WMtM WAWyWMMW WMWw »",->,«>>I«Mae», «I«am,.petti» ml«„«. - «efthaln, »««««»». X M LXLX WX ,,ll« 7.44 m«„. «41 ,»»>4,44 n». -4,»sprech.Anschluß Ne. s,. »um-., «,^«««-44«-»,«. Lelegeamme» Tageblatt flueerzgebirge. Srüyaltano o» amtlichen Srkanntmachungen -es Nates -er Sta-t «n- -es Amtsgericht» Nue. p-gsch«<r,Kontor Nm« Leip,le n». IN, Nr. LS Freitag, äen S. MSrz 1S22 n. Jahrgang Vas Wichtigste vom Tage. Mit der dieser Tage geleisteten weiteren Zahlung von S1 Millionen Goldmark an die Reparations» kam Mission sind nunmehr im Laufe des Jahre» 1822 insgesamt 186 Millionen Goldmark an di« Reparationskommission abgeführt worden. * Da« Abkommen zwischen der R«ich»r«gierung und der Neparationskommissisn wird nunmehr amtlich veröffentlich t. « Da« Echo d« Part« meldet! Der B otschaft«r r a t hat am Dienstag di« deutscheOberschlesiennot« und di» deutsch« Antwortnote auf die Vorschriften über di« Sicherheitspolizei ^urückgrwiesen. In Londoner politischen Kreisen wird damit ^rechnet, daß Lloyd George in der nächsten Sitzung de« Unterhauses di« Vertrauensfrage stellen wird. Sprechende Zahlen. von Dr. -ermann Pachnick«, M. d. R. In dis tpeheimntss« ste» tza u Sh al lSP l a nS drin» «u nur Wenige hin. Die Zahl der Kenner wird sich noch verringern, nachdem die Gliederung de- EiarS eine ander« geworden ist ÄS früher.' Neuerdings werden von der Allgemeinen NetchSverwalkung die BotriebSver- waltungen avgetrennt, und ÄS dritter Teil erscheint der Eiat für die Ausführung des FrtedenSvertra- g« S. Zwischen diesen drei Teilen besteht aber wiederum eine Verflechtung, der Man mit grober Aufmerksamkeit nachgehen mutz, wenn man die 'Milden nicht verlieren will. Mr die Allgemeine Reich-Verwaltung ist ein Neberschutz von 18,6 Milliarden «m-gerechnet. Nach den bisher gemachten Erfahrungen der Vergangenheit und den bereit- jetzt hervorgetretenen Tendenzen der Zu kunft wird dieser Ueberschntz bi» zu End« de» Finanz» 'ahreS, also bis zum 81. März 1923, verschwunden sein und ejnem Fehlbetrag Platz gemacht haben. Denn die Ausgaben de» ordentlichen HaUSHaltS, die auf 88,7 Mil» Narben Mark geschätzt sind, erhöhen sich in raschen Sprüngen. Für da» Finanzjahr 1921, da- nunmehr seinem Gnd« entgegengeht, sind nicht weniger al» f ü wf Nach träg-e tat» eingehracht worden, durch die sich der ursprünglich aus 88 Milliarden geschätzte Gesamt, betrag zuletzt aus 172 Milliarden Mark erlMt hat. AehnllchcS ist für 1922 mit höchster Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Schon j«tzt Weitz mav, daß die angeklln- digten Gehaltöerhüyungen bereit» am 1 April 1938 in Kraft treten sollen. Ta e» sich dabei um eine Steigerung der Grundgehälter handelt, in den ersten sechs Gruppen vielleicht bi» zu 2800 Mark und nachher di» zur zwölften Gruppe auSlaufend, so konlmen Mil» liardenbeträge in Frag«, die den jetzt für GehaltSzwecke aufzuwendend«» btt Milliarden htnzutreten. Die Auf wendungen für di« Berbtlltgüng de» Brotge treide» hören allmählich auf; es ist für diesen Zweck nur noch «ine «tnzige Milliarde eingestellt. Wer Weitz' denn aber, ob diese Sumin« au«r«icht, ob nicht «In« Wei er«. Steigerung der Auslandspreis« eintrilt, die un» zu lleberschrettungen de» EtqtvorcknschlageS nvtigon, wte solche ja auch im Vorjahr erfolgt sind! Nicht zu ihrem vollen Betrag« sind die Entschüdtgungen für die AuSlandÄ deutschen eingestellt. Die gestellten For derungen belaufen sich aus etwa 100 Milliarden Mark, Streicht man hiervon mit Rücksicht aus di« Not de- Rei he» einen auch noch so erblichen Teil ab, so bleiben doch Mtlltardenztfsern übrig di» den Etat auf da schwerste belasten. Bisher sind Vorschüsse gezahlt. Go. bald aber erst di* Ausführungöbestimmungen für die EntschödigungSgesetz« herambgekommen sind, werden die Summen endgültig.füllig. Rechnet man da zu die Entschädigungen, die da» Reich für die vermutlich 1460 Milliarden betrügenden Sachleistungen an die Erzeuger zu zahlen h«t, so ergeben sich Summen, di« in« Phantastische gehen. Ma» die Betrteblsverwofllung betrifkt, so ist ebenso wenig gewttz, ob der Voranschlag den wirklichen Vsrhältntssen »ntsprechan wird. Die deutsch« Reich*- bahn rechnet mit 71,2 Milltndvn BeirtevSeinnahiuen und mit ebenso vtal fortdauernden, Ausgaben, die Post mit 1v.it Milliarden aus der Einnahme- und Ausgabe- fette. Vb indes tatsächlich so Viel« Einnahmen erzielt werden, darf bezweifelt werden/ Nicht jede Erhöhung der Gebühren bedeutet «in« entsprechende Mehrainnahm*. Bet der Post ist der Brtefverkohv infolge vier ungeheuer, lichen Tartfstetgeruna wesentlich zurüchgegangen. und auch -et der Eisenbahn dürfte bald der Punkt erreicht sein, wo der Rückgang wenigsten» d«A Personenverkehr» beginnt. Tanach dürfte das SchlutzergebntS dem Vor anschlag recht unähnlich sein. Rur der dritte Leit-es Etats, die Ausführung de» Fried en-der trag», wird voraussichtlich zuletzt niedrigere Ziffern ausweisen. Tie 171 Milliarden setzen sich aus den Ziffern zusammen die nach dem Vertrag von Versailles und dem Zahlungs plan des Londoner Ultimatum- errechnet und au» An leihemitteln zu bestreiten sind. Der Feindbund kann aber sein« Forderungen nicht aufrecht erhalten, wenn er Deutschland nicht verderben will. Er mutz sie ermäßigen und zwar in seinem eigenen Interesse, mindestens zu nächst für da- laufende Jahr. Inwieweit die Ermäßi gung stattsinden wird, wird uns die Antwort der Ne. parationskommtsston auf unseren Reformplan zeigen die demnächst zu erwarten ist. In jedem Falle bleiben Summen übrig, die unsere Zahlungsfähigkeit bei wri. tem übersteigen. Ter HuuShaltSausschuß versucht bet dieser Sachlage, Ersparnisse zu machen, wo er nur immer kann. Aber hier find Grenzen gesetzt durch da sachliche Bedürfnis. Bet dem HeereSetat, der 8,8 Milliarden kostet, ist wenig zu ersparen, ebenso wenig au den VersorgungStzevührntssen von 10,7 Milliarden. Die Zinsen für di« Reich-schuld mit 28 Milliarden stehen fest, die Zuschüsse für die Sotz 1 alverstcherung gleichfalls. Die Gleuerüderweisunken an die Länder und Gemeinden sind um 6,1 Milliarden avf 22.5> erhöht und würden, wenn e» nach den Wünschen der Empfänger ginge, eher ein« Erhöhung als eine Ver minderung erführen. Aehnlich stehen die Dinge auf an deren Gebieten. T«r HauShcklt»au»schuh mutzte sich des halb bisher in der Hauptsache damtr begnügen, Beamten stellen zu stretchen, und hat hier den. Rotstift kräftig an-! gesetzt. Ter finanzielle Effekt dieser Streichungen M indes verschwindend im vergleich zu den Rtefsnsummen, die übrig bleib«n. An Deckung-mittel sind etwa nur 108 Milliarden vorhanden? den Rest liefert die Rote «Press«. So bleibt die Inflation mit allen ihren üblen Folgen auf absehbare Zett bestehen. j Das Schicksal äes Reichsmietengesehes. Nachdem ckus Antrag der Regierungsparteien die dritte Lesung de» ReichSmtetenzesetzeS aus den heutigen Freitag verschoben worden war/haben neue Besprechun gen unter den Parteien eine weitere Vertagung um eine Woch« vereinbart. In interessierten Kreisen des Reichstages verlautete, dah zunächst, noch einmal ver sucht werden soll, «in Kompromiß: zustande zu brin gen. Sollte sich indessen da» Gerücht bestätigen, baß die MehrheilSsozialdemokratte darauf besteht, künftig hin auch die gewerblichen Mieträume wieder unter ZwangSbewirtschaftung zu bringen, so dürft« tzicht nur da» Kompromiß scheitern, sondern auch Vie Ableh. nun g des RetchSmwiengesetzeS sicher sein. Der linke Flügel de- Zentrum- würde diese neue Erweiterung der Mtewnzwangswirtschaft bestimmt nicht mitmachen und auch die meisten Demokraten, dfe überhaupt noch für da» ReichSmtetengesetz stimmen wollten, würden dann da gegen stimmen. Mit den Stimmen der sozialistischen Parteien allein aber ist da» Gesetz nicht durchzubrtnpen Die Wirtschaftlichkeit äes Postbetriebes. Ter Entschließung de- Reichstage» entsprechend, hat Minister GteSbertS (wte da» Auer Tageblatt schon gestern im Depeschenteil meldet«) dem Parlament eine Denkschrift über di* Vereinfachung und Verbtllt- gung von Verwaltung und Betrieb der Reich-post- und Telegraphenverwältung zugehen lassen, die, im ganzen genommen, wahrscheinlich mehr Kritik al» Zustimmung finden wird. Trotz der maßlos erhöhten Tarife und trotz der noch immer etwa 60 000 betragenden Ueber- zahl von Arbeitskräfte«, läßt sich GleSbert» von einem fast beneidenswerten Optimismus tragen. Eine Ver ringerung de» Personalbestandes glaubt er durch Aende- rungen der Zuständigkeiten zu erreichen, und -war da durch, dah bestimmte Arbeiten vom Ministerium auf die Lberpostdtrektiouen, andere von den Oberpostdtrek- ttonen aus die Verkehrsämter abgeschoben werden. Zwei- f«llv» wird zwar dadurch ein* gewisse Verringerung an höheren Beamten erreicht werdens vb abev die mit neuen Arbeiten bedachten Stallen nicht mehr Arbeitskräfte wer den heranzidhen müssen, wird sich trotz de» Optimismus der Denkschrift erst erweiset; müssen. In, übrigen sind fast alle Ersparntspläne ds» Minister» derart, daß wir wahrscheinlich noch etliche Tärtferhötzun« gen erheben werden, ehe sie selbst sich al« Ersparnisse auSvlrken werden. Besonder« bedenklich sind die ge planten Maßnahmen im Hinblick! auf Ersparungen und Vereinfachungen innerhalb de* postalischen Verkehr» der ja doch heute schon mehr al» genug zu wünschen übrig läßt. Einzelne Absichten der Denkschrift sind -war aru erkennenswert, im großen und ganzen aber wird man sich von diesen Resormplänen nicht viel versprechen können. i ' Die innerpolitische Arise in Cnglanä. Lloyd George ist nicht der Mann, der ruhig wah ret, bis sein« Stellung untergraben ist. Gr hat mit seinem Brief an den Unionistenführer Austen Cham berlain Klarheit verlangt. Entweder stellen sich diejenigen Konservativen, di« sich.zur Koalition rechnen klar Nus Heren Boden. Oder der Premier gehr. Lloyd George hat diese Alternative wohl besonder» in Rück sicht auf den kommenden Wahlkampf gestellt. E« ist unmöglich, den Ansturm der jetzt in drei Nachwahlen siegreichen Asquith-Liberalen und Arbeiterparteiler ab zuwehren, w«nn die Koalition in sich noch vor der Wäiil- schlacht zerbröckelt/ Ter rechte Flügel der Unionisten, der ohnehin der Koalition ferngeblteben ist. würde beim Schwächerwerden der jetzigen Koalition allerlei Elemente aufsaugen. Darauf spekulieren zahlreiche Kreise der rechtsstehenden Unionisten. Sie möchten darum auch letzt ein Kabinett Chamberlain oder Balfour. Aber Lloyd Georg« fürchtet, datz seine Politik der Milte da mit nicht nur in Trümmer geht, sondern datz dann auch die Ltnksopposition da» Wahlrennen gewinnt. Aber alle Symptome vermögen nicht darüber hjnweg- tzutäuschen. datz Lloyd Georg« an Einfluß und An sehen verloren hat. Sicher hat ihm kein ständige« Rachgeben an die eigensinnigen^ Wünsche Poineare» In seinem Lande geschadet/ Die Frage steht jetzt so. Fb der Premier durch seinen energischen Schritt sich noch einmal die notwendige Gefolgschaft innerhalb der alten Koalition zu sichern vermag. Seinen Wunsch, die Av al itionsparteien zu einer neuen Partei zu verschmel zen, hat «r sicher nicht äufgegeben, und wenn ihm jetzt der Erfolg hold ist, so darf man als einigermaßen sicher annehmen datz er nicht mit der gegenwärtigen Koali tion. sondern mit einer neuen Partei, gebildet au» die ser Koalition, in den Wahlkampf tziM. rtteiire pstttisehe rNelötrirgeir. Dollar 28ü'/i. Der Dollar trat im Laufe de» gestrigen Donnerstag wieder ein« starke Aufwärtsbewegung an. Während sich die amtliche Notiz auf 230 stellte, setzte der Frelverkehr am Mittwoch morgen mit einem Kurse von 232'/» ein, um dann bis zu einem mittags amtlich notierten Wert von 239'/« zu steigen. Im Freiverkehr stellt sich jedoch der Kurs bereits noch etwas höher. Um di« Zukunft d«r deutschen Luftfahrt. Di« Botschafterkonferenz beschäftigte sich am Mittwoch mit der Frag« der deutschen Luftfahrt. Marschall Foch wohnt« der Sitzung bet. Der englische Vertreter war der Ansicht, daß eine dauernd« Kontrolle nur dann etngeführt werden kbnn«, wenn die Städt« Duisburg, Düsseldorf und Ruhrort geräumt würden. Frankreich vertrat den Stand punkt, daß «ine Dauerkontroll« ohne Zugeständnis« an Deutschland durchgeführt werden könne. Der Französisierungeversuch im Laarg«biet. Die Saar regierung hat sich trotz des Widerspruch« der Saarländischen Lehrerschaft nicht gescheut, in den Schulen den französischen Unterricht einzuführen, der zwar als fakultativ bezeichnet wird, in Wirklichkeit aber nicht fakultativ ist, weil er nicht außer halb der schulplanmäßigen Unterrichtszeit erteilt wird. Die Schuldeputatton der Stadt Saarbrücken hat ihr Befremden darüber ausgesprochen und die politischen Parteien haben sich einstimmig dem Beschlüsse angeschlossen, da di« Verordnung, die ohne Anhörung der gewählten Vertreter des Volke» er lassen wurde, gegen den Frtedensvertrag v«r st b ß t. vberschleslen» Schicksaletag. Die Morning Post meldet aus Warschau, daß dort halbamtlich der 1b. April al» Lag der Besitzübergabe O berschlesiens angesehen wird. Sämtlich« für Oberschlestrn bestellten polnischen Be amten haben für diesen Tag entsprechend, Verfügungen erhalten. Di« Flucht der Deutfchen aus den von Polen geraubte« Landen. Nach der neuesten polnischen Statistik sind au» den an Polen abgetretenen ehemals preußischen Land«»t«ilen nicht weniger als 84S000 Menschen, namentlich au» den Städten ausgewandert, so daß in Pos« n statt früher 42 Prozent Deutscher nu, noch 6»/, Prozent, in Grauden, statt 80 Prozent nur noch 28 Prozent wohnen geblieben sind. So sehr man begreifen kann, datz di« Deutschen di« polnisch« Wirtschaft und di« polnischen Quälereien nicht ertragen können, so wünschenswert wär« «« im Interesse dr» Deutschtum» gewesen, wenn st« allen Unbilden getrotzt und tm Lande ge blieben wären. Jago» bsantragt da« wt,de»a,fnah«n«ftch»,n. Der al« «in Führ« de» Kapp-Putsche« verurteilt« v. Jagow, der zur Zeit in Eollnow t. P dt« ihm zuerkannte Festung«-