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WL'kLW L k MKU''"'-'- ou»«lrrl-« Nozelein IS e-«aq«»,ia »S »spf. 0«> mlltoae. etkt'in"i» «atz kam, 0«»ahr nicht ««»in, «inn »I« ^ufaad» »« »azek-« «Ukchtzkaspnch« e^ilat atz«»« Manuskr,ptnIcht»intUch«-»«U MS Anzeiger für Sas Erzgebirge »ktitlkSa« fkil tn» hau, »>«til» MMßMD mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. BND 8sA? UN» >,u»ga!«^«u»","'"«'! SprechstunSe »er NeSaktion mit Ausnahme Ser Sonntag« nachmittags 4—3 Uhr. — Telegramm-fi-resse r Tageblatt flueerzgebtrge. Zernsprecher SS. " «^u^'sigiüunsia^!»/,!,«" §ür unverlangt eingesanüte Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet werSrn. Nr. 10 Sonnabenä» äen 12. Zanuar 1918 13. Jahrgang öülMigel (ierbantllungzgang in Srezl-Liiomk. Der Fortgang äer Derhanälungen in Brest-Litowsk. Mit Recht begannen die Mittwoch-Verhandlungen in Brest-Litowsk mit kraftvollen Veewahrunge n der Verbündeten Regierungen gegenüber gewissen unan gemessenen Ansprüchen und völlig verfehlten Umtriebs» versuchen, !wie sie sich die Russen während der voran gegangenen Verhandlungspause haben zuschulden kom men lassen. Vor allem erklärte H<.rr von Kühl mann, hierbei, wie in allem übrigen, auf das ein deutigste von Czernin und ebenso von dem bulga rischen wie von dem türkischen Vertreter unterstützt, daß unter keinen Umständen eine Verlegung der Kon ferenz von Brest-Litowsk nach Stockholm oder nacy ir gend einem anderen neutralen Orte zurzeit angängig wäre. Es wäre schlechthin grotesk, wollte man diese Verhandlungen unter den ränkesptelenden Einflug der abseits gebliebenen Entente stellen. Im engsten Zu sammenhang hiermit und gleichfalls begründet durch das Stillschweigen der übrigen Entente wurde ausdrücklich erklärt, daß das Programm vom 25. Dezember seine Gültigkeit verloren hat und daß von nun an die Mittelmächte sich die völlige Freiheit des Handelns bewahren wollen. Nicht weniger energisch! er innerte Herr von Kühlmann daran, daß gewisse russi sche Unternehmungen daran zweifeln liehen, ob es der russischen Regierung überhaupt ernst damit sei, einen Frieden oder, wie es von nun an nur noch hei ßen kann, einen Sonderfrieden mit den Mittel mächten zu suchen. Diese deutliche Sprache war durch aus gegeben. Sie war nicht zuletzt veranlaßt durch die bekannten, höchst bedauerlichen Operationen der Peters burger Telegraphen-Agentur, falsche Nachrich ten über die Sprache der Russen in Brest-Litowsk zu veröffentlichen. Auch gegen diese Fälschungen erhob Kühlmann unnachgiebigen Protest. Es vleibt zu hoffen, daß von nun an die russische Regierung das Prinzip der Oefsentlichkeit nicht wieder zur Stimmungstäuschung mißbraucht. Schließlich haben auch die militärischen Vertreter der Mittelmächte den Russen zu Beginn der neuen Verhandlungen einen Ordnungsruf zukommen las sen. und auch das ist zu Recht geschehen. Tie russische Presse hat es nämlich für angemessen gehalten, in mehr als unhöflicher Weise die Militärstellen der Mit telmächte, im besonderen aber den deutschen Kai ser, durch Presseäußerungen und Ansprachen an russi sche Körperschaften zu verunglimpfen. Daß das nicht der richtige Ton ist, in dem Rußland mit den sieg haften Mittelmächten zu Verkehren hat, besarf keines Hinweises. Ebensowenig aber können wir dulden, daß Nre russische Revolution, so aussichtslos derartige Ver suche auch sein mögen, ihre Propaganda auf die Heeresteile der ihnen fürs erste doch immer noch gegen überstehenden Armeen der Mittelmächte überträgt. Auch gegen diese Taktik haben sich die militärischen Vertreter in Brest-Litowsk gewandt. Nach solcher vorangehen den Bereinigung haben die Russen das Bedürfnis ge fühlt, zunächst einmal eine Atempause zu beantragen. Sie ist Ihnen bewilligt worden. Am Donnerstag früh haben sich alsdann di« russischen Delegierten nnter der, Leitung von Trotzki zu den Verhandlungen eingestellt. Damit dürste fürs erst« di« Voraussetzung sür ein« fach, liche und den tatsächlichen Verhältnissen gerecht wer dende Weiterarbeit geschaffen worden sein. Es bleibt nunmehr abzuwarten, inwieweit die russischen Bevoll mächtigten die wahren Interessen ihres Landes wahrzu nehmen wissen werden. Tie Absichten der Mittelmächte bedürfen keiner weiteren Erläuterung. Politische Üebersichl. vir verftanülungen In vrestLIlowsk. Ein« Ansprache de» ukrainischen Delegierten. In der Vollsitzung der FrieoenSdelkgation in Brest-Litowsk am Freitag unter dem Vorsitz deS Staatssekretärs von Kühlmann führte der ukrainische Staatssekretär für Handel und Industrie, Holobowytsch auS: Die durch den Krieg erschöpften und gequälten Völker sehnen sich nach Frieden. In dieser Sehnsucht nach Frieden haben die Vertreter der Demokratie Grvßrußlands ohne Rücksicht zu nehmen auf die Angriffe feiten» eines Teile» der russischen Gesellschaft und der Presse kühn die Schützengräben der kriegführenden Mächte zu dem Zwecke überschritten, um nicht auf dem Schlachtfelde durch Blut und Eisen, sondem auf dem Nr heutige aiutlilhe Kriegsbericht. Amtlich.) Große» Hauptquartier, 12. Januar. Westlicher Kriegsschauplatz. Die GesechtStiitigkeit blieb auf Artillerie» und Mi. nenwurfkämpfen an verschiedene» Stellen der Kron» -e. schränkt. Oestlicher Kriegsschauplatz Nichts Neue». An der mazedonischen und italienischen Front ist di» Lage unverändert. Der Erste Generalquartiermeister W. L. V.) Ludeudorss. Dege freundschaftlichen UebereinkommenS zwischen den Völkern den für die ganze Welt erwünschten allgemei nen Frieden zu erreichen. Unerschütterlich daran fest haltend, daß der gegenwärtige Krieg für alle Staaten und insbesondere für die arbeitenden Klassen eines jeden Staates das schwerste Uebel bedeutet, daß alle kriegführenden Staaten etwaigen Eroberungsabsichten entsagen und Friedensverhandlungen unverzüglich einleiten wollten, hat die ukrainische Zentralrada, das Parlament der ukrainischen Republik, es für unumgänglich befunden, gleich nach der Verkündigung der ukrainischen Repubiik eine aktive Politik in der Friedensfrage einzuleiten. Ge genwärtig, da der Rat der Volkskommissare gemäß dem letzten Punkte der Bedingungen des allgemeinen Waffen stillstandes die Friedensverhandlungen mit den Regierun gen Deutschlands, Oesterreich-Ungarns, der Türkei und Bulgariens in Brest-Litowsk beginnt, erklärt das Gene ralsekretariat im Namen der ukranischen Volksrepublik folgendes: 1.) Die gesamte Demokratie des ukrainischen Staates strebt die Beendigung des Krieges in der ganzen Welt, einen Frieden zwischen allen gegenwärtigen krieg- süärenden Staaten, einen allgemeinen Frieden an. 2.) Der zwischen allen Mächten zu schließende Friede muß demokratisch sein nnd einem jeden, auch dem kleinsten Volke in jedem Staate das volle, durch nichts beschränkte nationale Selbstbestimmungsrecht sichern.' 3.) Für die Ermöglichung des wirklichen Willensausdruckes der Völker müssen entsprechende Garantien geschafft werden. 4) Es ist demnach jedwede Annexion, d. h. jedr gewaltsame Angliederung oder Uebergabe irgend eines Landteiles ohne Einverständnis seiner Bevölke ru n g unzulässig. 5.) Ebenso unznlässig sind vom Stand punkt der arbeitenden Klassen jedwede Kriegsent schädigungen, welche Formen auch immer ihnen bei gegeben würden. 6.) Kleinen Völkern und Staaten, die infolge des Krieges vträchilichen Schaden oder Vei- wüstungen erlitten haben, muß gemäß den Regeln, welche ans den Friedenskongressen ansgearbeilei werden müssen, materielle Hilfe erwi.sen w rden 7.) Ti. ukrainische Volksrepublik, die gegeuiuäitig auf chrcm Territorium die ukramische Front beacht hält nnd in völ kerrechtlichen Angelegenheiten selvnändi. anstiitt, muß gleich den übrigen Mächten an allen Fru densv- i handlnn u. Konferenzen und Kongressen leilnetnnen können 8. M cht des Nates der Volkskommissare erstr cki sich nicht auf ganz Rußland, demnach auch nicht aus die ukrain ich Volksrepublik Es kann daher der ans den Verhandlun gen mit den gegen Rußland kriegführenden Mach en even tuell resultierende Friede für die Ukraine nur dann ver pflichtend werden, wenn die Bedingungen dieses Friedens durch die Regierung der ukrainischen Völkerrepublik ange nommen und unterzeichnet würden, 9. Im Namen des gesamten Rußland» kann nur diejenige Regierung (und zwar ausschließlich eine Bundesregierung) Frieden schließen, die von allen Republiken und Mailich organisierten Ge bieten Rußlands anerkannt sein würde. Wenn aber eine solche Regierung in der nächsten Zeit nicht gebildet werden könnte, so kann diesen Frieden nur die geeinigte Vertretung jener Republiken und Gebiete schließen. An dem Prinzip eines demokratischen Friedens unerschütterlich festhaltend, strebt das Generalsekretariat gleichzeitig die möglichst rasche Herbeiführung dieses allgemeinen Friedens an und legt großes Gewicht allen Versuchen, die seine Verwirklichung näher bringen können, bei. Das Ge- neralsekretartat hält eS daher kür unumgänglich, seine Ver tretung auf der Konferenz in Brest-LitowSk -u besitzen, indem cS gleichzeitig hofft, daß die endgültige Lösung der n-riedensangelegruheit auf einem internationalen Kon- ureß erfolgen wird, zu dessen Beschickung die Regierung der ukrainischen VolksrepublikalleKriegführ enden auffordert. Die Antwort des Staatssekretärs von Kühtmann. In Erwiderung auf Vie Ausführungen des ukraini schen Staatssekretärs Holubowhtsch erklärte der Bor. sitzende, Staatssekretär v. Kühlmannr „Wir haben von den Ausführungen des Herrn Vorsitzenden dec ukraini schen Delegation und vom Inhalte der uns gemachten Mitteilungen mit lebhaftem Interesse Kenntnis genom men. Ich schlage vor, daß die ukrainische Note al» nichtiges historisches Dokument den Akten de« Kongresses einverleibt werde. Di« Vertreter der ver- vün'oeten Mächte begrüßen im Sinne ihres Telegramm» vom 26. Dezember 1917 di« in Brest-Litowsk erschi«, nenen ukrainischen Vertreter. Ti« Vertreter der Ver bündeten Mächte behalten sich ihre Stellung nahm» zu den Einzelheiten der Ausführungen der ukrainischen Delegation vor." Anschließend > hieran § .sprach der "Vorsitzende den Wunsch aus, einige Fragen zu stellen, um die Unter lagen für die Beschlußfassung der Verbündeten Mächte zu schassen. Bisher sei mit den Vertretern der Peters burger Negierung über sämtliche, das russische Gebiet betreffenden Angelegenheiten verhandelt worden. EH müsse daher an den Vorsitzenden der Delegation der Petersburger .Negierung die Frage gerichtet werden, ob er und seine Delegation auch ferner die An gelegenheiten Les gesamte n Rußlands hier diplo matisch zu vertreten beabsichtigten. Trotzky gab hierauf die folgende Erklärung abr „In Kenntnis der durch die ukrainisch« Delegation veröffentlichten Note des Generalsekretariates der ukrai nischen Volksrepublik ; erklärt die russische Delegation ihrerseits, daß sie in vollem Einvernehmen mit der grundsätzlichen Anerkennung des Selbstbestimmangkrechp teS jeder Nation bis zur vollen Lvstrennung ketn Htn« dernis für die Teilnahme der ukrainischen Delegation an den Friedensverhandlungen findet." Ueöer die Be deutung dieser Erklärung entspann sich eine länger« Diskussion, die schließlich in die Frage zusammengefatzt wurde, ob die ukrainische Delegation eine Unterabtei lung der russischen Delegation darstelle oder ob sie in diplomatischer Beziehung als Vertretung emeS selbst ständigen Staates zu behandeln sei. Diese Frage wurde von Trotzkh dühin beantwortet, daß er sie als erledigt betrachte, da di« Ukrainischs De legation als eine selbständige Vertretung hi« ausgetreten, da diese Vertretung von seiner Delegation anerkannt und da von keiner Sette, «iu anderer Vor schlag gemacht worden fei. Der Vorsitzende der ukrainischen Delegation dankt» hieraus dem russischen Vertreter für diese Stellungnahme und für die Art, in der diese ausgenommen wurde.' Er nehme an, daß dadurch die selbständige Stellung, di» seine Abordnung bet den Friedensverhandlungen einzu nehmen habe, bestimmt sei, daß nämlich, die ukrasntsch« und die russische Abordnung zwei getrennte selbst ständige Delegationen derselben Partei bildeten. Weitere Erklärungen Trotzky». Recht bemerkenswert sind die Erklärungen, die d«r russische Minister des Aeußern Trotzkh am Donnerstag als Antwort auf die von uns gestern wiederg^ebenea Erklärungen Kühlmanns über die Verlegung der Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk abgab und worin er den Standpunkt der Russen kennzeichnete. Er sagre r „Vorerst bestätigen wir, daß wir in vollem Ein vernehmen mit dem vorher gefaßten Beschlüsse, die Friedensverhandlungen Wetter führen wol len, ganz abgesehen davon, ob sich die Mächte der Entente anschließen oder nicht." Was den russig schon Vorschlag auf Verlegung der weiteren Ver handlungen aus neutrales Gebiet anbelange, so fei die ser. auf den Wunsch zurückzuführen, für beide Seiten gleich günstige Verhältnisse herzustellen. Ti« öffent liche Meinung Rußlands nehm« übrigen» daran An, stoß, daß die russische Delegation Verhandlungen in einer von deutschen Truppen besetzten Festung führe, zumal <s sich hier um das Schicksal lebendiger Völker handle.' Di« t«hnisch«n Schwierigkeiten, die da«: Verlegen dm Verhandlungen auf neutrale» Gebiet Mtz sich bringe, könne die ruAfche Delegation «bvnsMmG