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all« paflaallalt«« ua» »kl«ste!>a»r a»hm«n »,st«Uun-rn «nlz«a«n. NLSvSpL«;« fe«> la» -aa« ZNZSWL mit -er wöchentliche« Unterhaltungsbeilaser Mer Sonntagsblatt U".'° u'n» n"°a°d.^'.Än°"".' Bpttchstunö« -er ««saktion mit -luanahm» »« e.nntag, nachmittag» 4—- Uhr. — Lrlrgramm.-,-r«ss»,r kagrdlatt fturrrzgtblrg«. Zrrnsprrchrr SS. " zür unvrrlangt «ingrfanStr Manuttrl»t» kann Vrwähr nicht grlriget wrrt»». Mnzeiser fiir -as <krz-ebirge WW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage; Mer Sonntagsblatt. ZMMW wenn »l« »ufaadi S,r N»r«Ig« Sukchr«mfpr,ch«r,»s»l-e «t«r»a« Manuskript nicht deutlich l«,da» ist. Nr. 293 Dienstag» äen iS. Dezember 1917 12. Jahrgang Hertlings Antwort an Llopö George. Lloyä George unä Graf Hertling. Sine Unterredung mit dem Reichskanzler. Der Reichskanzler Dr. Graf Hertling empfing den Direktor von Wolffs Telegraphischen Bureau-, Dr. M an t» ler, zu einem kurzen Cesprüch. Der Gegenstand war die letzte Red« Lloyd George-. Der Reichskanzler äußerte sich folgender maßen r Sie fragen mich nach einer Antwort auf die letzte Rede deS englischen Premierministers Lloyd George. Herr Lloyd George nennt unS in seiner Rede Ver brecher und BandttenI Wir beabsichtigen, wie schon einmal im Reichstage erklärt wurde, nicht, unß an dieser Erneuerung der Sitten homerischer Helden zu beteiligen Mit Schimpfworten werden moderne Kriege nicht ge- Wonnen, vielleicht aber verlängert. Denn daS ist nach jenen Schmähungen des Premierminister- klar: Für uns ist «in Verhandeln mit Männern von derartiger Ge sinnung ausgeschlossen! Für den aufmerksamen De- obachter konnte seit geraumer Zeit kein Zweifel mehr be stehen, daß di» englische Regierung unter FUHrung von Lloyd George dem Gedanken «ine- gerechten verstündi- gungSfriedenS vollkommen unzugänglich war. Wenn es in den breiten Kreisen der Oeffentlichkest eines schlagenden Beweises dafür bedurfte, so ist er durch die neueste Rede de- englischen Staatsleiter- geliefert. Sir wissen, daß ich erst seit kurzer Zett an die Spitze der Reichsregterung ge treten bin, daß mir aber meine bisherige Stellung Ge legenheit gab, di* auswärtig» Politik meiner Vorgänger und der verbündeten Staatsmänner von einem besonders guten Beobachtungsposten aus zu verfolgen, und da kann ich als Staatsmann und Historiker, der ein langes Leben dem Forschen nach geschichtlicher Wahrheit gewidmet har, erklären, daß Deutschlands Gewissen rein ist, Nicht wir waren es, die den Mord in Serajewo inszenierten. Der Prozeß Suchomlinow hat das, was wir seit Ende Juni 1914 wußten, der Welt mit absoluter Deutlichkeit klargelegt. Die Ursache des Weltkriege- ist der dem Zaren Nikolaus von gewissenlosen Ratgebern abgeuütigtt Besehlzur Gesamtmobilmachung, der unß denKampf nach zwei Fronten aufzwang. Lor wenigen Tagen war e- ein Jahr, baß wir mit unseren Verbündeten dem Feinde die Hand zum Frieden Loten. Sie wurde znrückgestohen. Inzwischen hat unsere Antwort auf die Papstnote unseren Standpunkt erneu, ausgesprochen. In dem Augenblick, wo ich die Nachricht erhielt, daß die Waffenruhe, die zwischen unserem öst lichen Nachbar und uns besteht, in einen förmlichen Waffenstillstand Ubergegangen ist, wird mir die Rede des englischen Premierministers, von der Sie sprechen vorgelegt. Sie ist die Antwort deS heutigen englischen Kabinetts auf die Papstnote. Unser Weg im Westen ist dennoch klar. Nicht Lloyd George ist der Weltrichter, sondern die Geschichte. Ihrem Urteil können wir, wie am 2. August 1S14, so auch heute noch mit Ruhe entgegensehen. Friedensversammlungen in Englano. Die Londoner „Morntngpost" meldet, für die Weih- nachtSwoche rufen die englischen Friedensfreunde zu großen Frtedensversammlungen im Vereinigten Königreich auf. Allein in der Umgebung von Glasgow (Schottland) wur- den für die Weihnachtstage 50 Versammlungen für den Frieden einberufen. Lloyd Stork» „Wet-sa-un-en". Um zu veranschaulichen, daß die Politiker nichts vom Kriege verstehen und viele unfähig sind, die stets wechselnde politische Lage zu erfassen, gibt der eng- tische Politiker Bottomley folgende Erklärungen deS Pre mierministers wieder: 1. Ende Juni 1917 sprach Lloyd Georg« in Glasgow über die russische Revolution und versichert« un-fol- gende-: Die Revolution hat den Sieg noch vollständiger gemacht al- je. Sie hat die Qualität de- Stege-, den wir errungen haben, noch verbessert. M heutige auiWe kliegMW. (Amtlich.) Große- Hauptquartier, 18. Dezember. Westliche* KrtegSstt«a«pta-. Vri Sturm und Schneetreiben war die Artillerie- bättgkelt mäßig. Mr Flandern unv westlich dcm kamdrüt trat am Wend geringe Feuerstetgerung »in. Erkundungsobtetlungen brachten an der englischen Front, nordwestlich von Pinon, auf ^>em Ostufer der Maas, südwestlich von Thann eine Anzahl Engländer und Franzosen ein. v-ftlicher Krt-s-schaUpka». -richt- Neues. Mazedonische Freut Am Sernabogen, zwischen Wardar und sVoiran-Nve lebt» da- Feuer zeitweilig aus. , Ttaltknische Front. Zwischen Brenta und Piave vielfach lebhafte Ar- tillertetiätigkett. Oestlich von Dionte Euarolo wurde« Teile der feindlichen Stellungen genommen. »«» »»Ke UonernlquarttorAorK»« Hst. W. M.j L»Leuvorff. ltung sich aus nter der bestehenden 2. Im Herbst 1915 sagte Lloyd George: Der östliche Himmel ist wolkig und drohend. Die Sterne sind durch die Wolken verdeckt. Ich betrachte den stürmischen Hort- zont mit Besorgnis, aber nicht mit Furcht. Heute kann ich sehen, wie die Morgenröte neuer Hoffnung den Himmel färbt. Die Deutschen bet ihrem siegreichen Vor marsch wissen nicht. w«s sie tun. Mögen sie sich hüten, denn i« entfesseln Rußland. Mit ihrer gewaltigen Artiller e zersprengen sie die rostigen Fesseln und sprengen die Ket e, die um die Stärke des russischen Volkes gelebt war. Die Deutschen selbst schmieden das Schwert, das sie vernichten wird, und befreien das große russische Volk, das dieses Schwert mit kräftigem Schlage gegen sie führen wird. Eine jämmerliche Behauptung. Laut „Times" fragte der englische Abgeordnete King in der Unlerhaussitzung des 5. Dezember, welche Infor mationen die Regierung darüber besitze, daß amtliche deutsche Stellen die Polygamie (Vielweiberei!) ermutigen. Balfour erwiderte: „Die Negierung erfuhr kürzlich, daß eine neutrale Ztitung auf eine in Deutschland erschienene Broschüre hinwie«, welche die Polygamie empfehle. Die Zeitung betonte, daß diese Broschüre amtlich und halb amtlich unter der Militär- nnd Zivilbevölkerung verbreitet würde." King stellte daraufhin fest, daß Minister Lord Cecil auf Grund einer unkontrollierbaren neutralen Zei tungsnachricht bedeutsame Reden halte. Es entspreche aber nicht seiner Stellung, Erklärungen abzugeben, die sich auf eiste so jämmerliche Grundlage stützen. Kriegoreden amerikanischer Minister. Die der Entente freundliche Basler „Neue Korrespon- denz" berichtet aus New Uork: „Anläßlich eines Ban ketts der „Southend Society" hielten der Kriegsminister Baker und der Marineminister Daniels Ansprachen, die wegen ihres scharfen Tones gegen Deutschland Aufsehen erregten. Daniels sagte u. a.: „Setzen wir den Krieg bis zum Ende fort und wenden wir keine langen Redensarten an, wenn-wir die vorbedachten Mordtaten der deutschen Autokratie charakterisieren wollen! Ich bin dafür, daß den für diesen Krieg verant wortlichen Männern kein Pardon gegeben wird. Wenn auch unsere Haltung nicht von Haß beeinflußt werden soll, so müssen wir den Krieg so lange durchführen, bis vaS Junkerregiment in Deutschland zu Boden ge worfen ist. Zur ErreichungdteseS Zieles hat Amerika seine Heere und alle seine Geldmittel eingesetzt. Amerika hat das Schwert für die Freiheit (!l) gezogen und hat eS immer erst nach dem Siege wieder eingesteckt. Auf dieses, den Engländern nachgeäffte' Geschwätz ist natürlich nichts zu geben! Frankreich fürchtet einen Rückschlag. Die „B. Ztg." meldet aus Basel: Wie den neuesten französischen Zeitungen entnommen werden kann, beschäf tigt sich die Pariser Presse immer- mehr damit, daß du Vereinigten Staaten in der nächsten Zeit noch nicht ausreichende Truppen bereitstellen können. In der „Infor mation" wird gefordert, daß die Heeresleitung sich aus Rückschläge vorbereitet und hinter der bestehenden yrontlime neue Verteidigungsanlagen schaffen soll. Politische Uebersicht. Vle fllraetirvelbanailttigen. Kühlmann» Teilnahme. Vie „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" meldet: Wie wir hören, wird sich der Staatssekretär Dr. v. Kilhlmann km Lauf« der Woche zu den,Fri«den,v«rhandlung«n nach Brest-Litowsk begeben. Die Negierungen Deutschland», Oesterreich-Ungarn», Bulgarien» und der Türkei werden, wie weiter amtlich ge meldet wird, bereit» in den nächsten Tagen in Frieden»»«- Handlungen mit Rußland eintreten. Die Abreise d« deut sche« Bevollmächtigten ersolgt demnächst. Unverbindlich» Vorbesprechungen üb« die Frieden,»«Handlungen zwischen den schon in Brest-Llto«»k anwesenden Vertretern d« beteiligten Negierungen sind bereit, im Sange. Besprechung mit dem Reichskanzler. Der Reichskanzler hat die Führer der Fraktionm be- ReichStageS zu einer Besprechung zuDonnerStag, den 20. Dezember, 3 Uhr nachmittags eingeladen. ES wird vom Ergebnis dieser Besprechung abhängen, ob und wann der Haushalt auöschuß deS Reichstages demnächst zusammentreten wird. Freie Handeloschifsahrt im Schwarzen Meer. Nach dem Waffenstillstandsvertrag ist der Verkehr der Handelsschiffe auf dem Schwarzen Meer frei. Eine Son derkommission ist beauftragt, die nötigen Entscheidungen betreffend eine Begrenzungslinie für die Seestreitkräfte und für die Festsetzung ungefährlicher Routen für den Verkehr von Handetsschlffen zu treffen. Bom russischen Eisenbahndienst. Der allgemeine Eisenbahndienst in Rußland kommt in Gang. Die Verwaltungen der Eisenbahn und Ver kehrswege meldet, daß in den letzten Tagen hinreichende Zufuhren von Lebensmitteln und Brennstoffen fürPeters- bürg, Moskau und alle volksreichen Orte der Gebiete Nordrußlands, owie für die Süd- und Nordfront einge troffen sind. Für die Versorgung Petersburgs sind täglich 40 Waggons Getreide nötig. Am 1. Dezember sind 88 Waggons eingetroffen. Italienisches. Nach Meldungen der schweizerischen Blätter befaßte sich die Geheimsitzung der italienischen Ka mmermtt zwei wichtigen Anträgen der Giolittianer und der Sozia listen, die die Anßbuldiginigcn gegen G eneral Cad orna und die Frage seiner Uebsrwetsung au öen Staatsgerichts- Hof, sowie die von den Sozialisten angeregte Frage nach einer Teilnahme Italiens an den russischen Waffen stillstands- und Friedensverhandlungen betreffen. v!e Vorgänge ln stußlanck. Trennung von Ktrche unv Staat. Tiie Dolksbeauftvagten haben einen Erlaß herauS- gegeben, der die Trennung von Kirche und Staat fest setzt und gleichzeitig die Kirchen und Klostergüter, Gold, Silber und Edelstein« in Mitren und Kreuzen der Geistlichkeit einzteht. Ferner wird die Geistlichkeit ver pflichtet, in den nicht zum Kampf verwandtest Teilen des Heeres zu dienen. — General Nowitz ky, Ober befehlshaber der Nordfront, wurde verhaftet und nach ' der Peter-Paul-Festung gebracht. Beschlagnahme de» russisch»« Krongute». Ter „Berner Bund" meldet aus Petersburg» TUv Rat der Volkskommissare genehmigte eine Gesetzesvor lage betreffend die Beschlagnahme der russischen Paläste und Schlösser. Gemäß, der Vorlage werden sämtliche, dem ehemaligen Hof, den zaristischen Ministern Und de« einzelnen Mitgliedern der Zarensamtlt» gehöre»-» den PalAst« zugunsten des Staates beschlagnahmt. Li« allgcmcine- Zeitungsverbot? Der. Petersburger Korrespondent de- MaULndtzr „Secolo" berichtet, in Petersburg seien all» liberale» Organe suspendiert worden. Mehrere Blätter, di« für KrtegsfortseLung eintreten, wurden endgültig der. boten. Zn einigen Lagen wird ein Verbot für «Md Zeitungen erlassen, damit das verfügbare Papier auS- chlkbltch dem offiziellen Organ .Lenins Vorbehalten Kein, Wucht de» «Narr». „ M« Petersburg« Telegraphen-Agentur «kttrt di» Gerüchte über »in« Flucht srikolaus Romanow «w