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Nam« Viwihr nicht ,,Nistet »er»«, «*av »l« Buhad« Srr «»»»t^ durch »«msvr,ch«r nsol«t »»,r »«, Manuskriptnicht iiuüich l,»bar ist, 5«".r° u'n» ^u".a°b.^.u"n,°""! Sprechgun-« s«r N«SakÜ»n mit -»usnahm» »er Sonntag« nachmittag» 4—s Uhr. — r«l,gramm.ft»r«ss, r Lagrdlatt fluttrzgebirg«. z«rnfpr,ch«r SS, ^h'm.°^°Wüun",°"!nW" kör unvrrlangt «ingrsanSt« Manuskript« kann Srwühr nicht g«l«ift«t lvrrürn. Mer Tageblatt WW Mzeiger für -as Erzgebirge chrtrNr««»» srrl la« hau» vlrrtrl. S«ZSZUW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilaser -wer Sonntagsbla«. Nr. 2SS Donnerstag, äen S. Dezember 1SI7 12. Jahrgang iHmmM mit kligknü i>nil kWgiiieii bk 17. llereiiibei'. Wieder 11000 Italiener gefangen. Glänzende deutsche Erfolge -ei Eambrai. Eine Srandrede Wilsons. Der Kampf um -te'preußisthe^wahlreforrn. Der stachlige Rettungsring. In Januar 1915, al» es der Entente noch hold» Wegs erträglich ging, konnte man in französischen Blät tern lesen, daß weder in Paris noch in London be sondere Neigung bestehe, japanische Hilfe anzu- nehmen. Es wurde ausernandergesetzt, Latz, wenn man schon einige Hunderttausend japanischer Krieger nach Europa kommen ließe, das kaum! eine wesentliche Hebung der damals durch die russischen Mtllionenheere noch machtvoll dastehenden Wehrkraft des VielverbandeS be deuten würde. Ueberdies fürchtet« man für Tonking und Indochina, welch« beiden Kolonien die Japaner als Entschädigung beanspruchen würden, «in« Entschä digung, die zu zahlen man aber in Part» keineswegs bereit war. Schließlich und nicht zuletzt wurde auSge- führt, daß die Inanspruchnahme japanischer Hilfe den Rus der grande Nation und der englischen Weltherrschaft gefährden könnte und außerdem den Interessen Ameri- kas nicht gerade förderlich sein würde. Ta» alle» hat die Entente vergessen müssen. Bon den Mittelmächten militärisch und politisch in die Zang« genommen, hat sie so viel an Kraft, Stolz und politischer Voraussicht etngebüßt, daß st« nun glücklich so weit ist, nach dem japanischen Rettungsring zu greisen. Tie Nachricht scheint nicht falsch zu sein, daß Frankreich auf der Versailler Konferenz sogar seine beiden astatischen Edelsteine, Tonking und Jndochtna, den Japanern in Aussicht gestellt hat, wenn sie nur kämen. ES gibt kaum einen besseren Beweis für den Zusammenbruch der Ententepolitik als dieses alle bisherigen Bedenken glatt vergessende Werben um Japan» Hilf«. Jetzt be deutet also die Truppensendung aus dem fernen Osten eine Aufbesserung des noch vorhandenen Restes, der noch immer nicht erreichten Einheitsfront. Jetzt fürchtet man nicht mehr ein« Gefährdung des guten Rufs und selbst Amerika findet sich damit ab, Japan zu bestätigen, daß es einen entscheidend«» Einfluß (entscheidend freilich nur in der Einbildung der Ertrinkenden) auszuüben vermag. Amerika scheint sogar entschlossen zu sein, noch «in wei teres Ochser zu bringen. Äu» der amerikanischen Press« geht hervor, daß «in« japanisch« Mission dort ringe- troffen ist, um einigermaßen deutlich« Vorstellungen über eine Entfestigung der Philippinen zu machen; es soll sogar erwogen werden, ob «S für da» Gleichge wicht per Welt, was Wohl richtiger heißen sollte, für die Bormachtsstellung Japan» in Ostasten, nicht richti ger wäre, wenn das Sternenbanner über den Philippi nen niedersänke und statt dessen die Flagg« der Neutra, lttät aufstiege. Der Rettungsring, noch dem die Entente greift, scheint ein wenig stachlig zu sein. Wenn nicht alles täuscht, so werden die Blutabzapfungen, die sein Berühren hervorbrtngt, stellenweise Lähmungen verur sachen. Uns kann das nur recht sein. Wir gönnen den Japanern jede Aufbesserung ihrer weltpolitischen Aus sichten, wir glauben allerdings, daß selbst, wenn sie sich dazu entschließen würden, ihre teuren 'Armeen über das Meer zu schicken, das für unsere KriegSführung keinerlei Erschwernis bedeuten würde. Der japanische Soldat ist aus den europäischen Feldzug in keiner Weise vorbe reitet und ohne Zweifel den kriegsgewohnten Soldaten der Mittelmächte in keiner Weise gewachsen. Wir glau ben aber außerdem, und möchten meinen, daß auch Ja pan solcher Einsicht nicht verschlossen ist, daß ihm nänr- llch das, wa» die Entente jetzt anbietet, auch zufallen wird, wenn es seine Armeen für andere und wesentlich näherliegende Zwecke aufbewahrt. Die Wahlreform vor äem preußischen Lanätag. In der gestrigen (Mittwoch-) Sitzung deS preußischen Abgeordnetenhauses stand die, Regierungsvorlage über die Wahlreform zur Debatte. Zuerst ergriff Ministerpräsident Gras Kertling >as Wort zu einer Rede, in der er u. a. auSführte: Da eine Trennung der beiden Aemter sich als untun- ich kerauSstellte, hat mich der Kaiser und König im An- chluß an meine Berufung auf di« Stelle des Reichskanz- erS auch zum Präsidenten des preußischen Staat-ministe- Kims ernannt. Obwohl ich Id Jahre in Preußen gelebt Der heutige MW Kriegsbericht. (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 6. Dezember. Westliche« Krt«g»scha»Pl«tz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Zn dem flandrischen Kampfgebiet nahm die Artil lerietätigkeit am Abend erheblich an Stärke zu. Südlich und südwestlich von MoeuvreS erstürmten unsere Truppen englisch« Gräben und stießen über die von Bapaume führend« Straß« vor. Unter der Einwirkung unserer letzten Angrtffser- fotze und unter dem steten Drucke von Norden nach Osten räurpt« der Feind -wischen MoeuvreS und Mar- coing seine vordersten Stellungen und zog sich aus di« Höhen nordöstlich von FleSqutereS zurück. In scharfem Nachdringen wurden die Dörfer Gratncourt, Anneux, Containe, Nehelle», sowie die Waldhöhen nördlich! von Marcoing genommen. Auf 10 Kilometer Brette haben wir unsere Linien bi» zu 4 Kilometer Tiefe vorgescho ben. Auf seinem Rückzüge hatte der Feind, soweit es die Zett noch zuließ, die Ortschaften die Brände und Sprengungen zerstört. Die Trümmer dieser Dörfer und das zwecklos begonnen? ZerstöeungSwerk in der nun dem Feind«, wieder wett entrückten Stadt Eambrat sind die Spuren, die der Engländer von seiner mit so großen Hoffnungen begonnenen mit einer schweren Niederlage endigenden Durchbruchsschlacht von Eambrat für lange Zett auf Frankreich» Boden zurückläßt. Die Verluste de- Feindes in den letzten Tagen, be sonders im Bourlon-Wald, sind außergewöhnlich hoch. Tito Zahl der in den Kämpfen von Eambrai ein gebrachten Gefangenen hat sich auf mehr als 9000» di« Beute an Geschützen auf 148, alt Maschinengewehren auf 71Srrhvh1. HeereSgrnppc Deutsche« Kronprinz. Mn der Ailette, In einzelnen Abschnitten der Cham pagne und aus dem östlichen Maasufer zeitweilig der- stärkt« Yeuertättgkett. Nördlich von Jüntneourt brachten Sturmtruppen von schneidigem Vorstoß gegen französisch« Gräben ein« größer« Anzahl Gefangen« «in. Gestern wurden im Lustkampf und von der Erde au» 18 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Unser« Flieger haben die Hafenanlagen von Lakai», sowie London, Sherneß, Gravesend uno Ehatan, Do ver und Margat mit Bomben angegriffen. Groß« und zahlreich« Brände keAnzetchneten ihr Werk. OestNcher Art«s»fchavplatz Di« bevollmächtigte« Vertrete« d«r obersten Heeres leitung Deutschland», Oesterreich-Ungarn», Bulgarien» und der Türkei haben mit den bevollmächtigten Ver tretern Rußlands für di« Front von der Ostsee btt zum Schwarzen Meer, sowi« auf d«n türkisch-russischen Kriegsschauplätzen in Aste« Waffenruhe für die Zett vom 7. Dezember 12 Uhr mittag» bi» »um 17. De zember mittag» abgeschlossen. Die «ertzandlnngen zur Herbetsührung ein»« Waf fenstillstandes werden t» einigen Lagen fortgesetzt wer- de». Mazedonische Front. Nicht» Besondere». Italienische Front. Der am 4. Dezember in den Sieben Gemeinden eingelettete Angriff der Heeresgruppe des Feldmarschalls Konrad brachte vollen Ärsolg. Oeswrreichtsch^ungartsche Truppen haben di« starten italienischen Stellungen im Meletre.Gebirge erstürmt und gegen mehrfache Angriff« behauptet. Deutsch« Artillerie hat in den Kämpfen mitgewirkt. Bisher wurden 11000 Italiener gefangen und 60 Geschütz« erbeutet. Der ««st« Generalquartiermotste« («. ». V.) Lndendorsf. und 1880 als Professor in Bonn auch den Staatsbeamten- eid geleistet hab«, komm« ich zu Ihnen al» «in völlig Fremder. Die Schwierigkeiten, die sich hieraus in der neuen Stellung ergeben, habe tiy vom ersten Augen blicke an sehr hoch eingeschätzt. Da der hochverdient« bis herige Vizepräsident (Minister von Breitenbach D. Red.) um Enthebung von dieser Funktion nachgesucht hat, habe ich daher Seine Majestät gebeten, einen neuen Vizepräsi denten zu ernennen, der in weiterem Umfange als bisher den Präsidenten zu vertreten haben würde. Ich werde auch Kräften bemüht sein, mir das Vertrauen zu erwerben, auf welche« ich bisher einen Anspruch nicht erheben kann. Sie wissen, vor welch schwierige und bedeutungsvolle Auf gabe ich mich bet der Uebernahme meines Amte« sofort gestellt sah. ES ist mir die Verpflichtung auferlegt, ein zu wiederholten Malen gegebenes KünrgSwort etn- zulösen. Ich werde alle meine Kräfte daran setzen, dieser Ehrenpflicht zu genügen und ich tue eS aufrichti gen Herzens. Die Ihnen vorgelegten Entwürfe bedeuten einen Wendepunkt in der inneren Geschichte Preußen-, aber eine staaiSerhaltende Politik, wie ich sie durchaus vertrete, kann sich nicht darauf beschränken, unter allen Umständen das Bestehende zu konservieren. Sie muß auch mutig und entschlossen zu Neuerungen die Hand bieten, wenn die Entwickelung des Volkslebens sie verlangt. Daß ein solche» Vorgehen schwere Bedenken und schmerzliche Gefühle wachrust, ist natürlich und ich weiß diese Gefühle durch aus zu würdigen, ja ich verstehe eS, wenn diesen Klassen das Festbalten an dem von den Vätern Ueberkommenen sich geradezu als Gewissensfrage darstellt. Aber dieser Gewissenskampf muß durchgekämpft werden. Da» Wahl system, über da» schon vor bO Jahren kein Geringerer als Fürst Bismarck sein bekannte« Verdikt ausgespro chen hat, läßt sich nicht länger hatten angesichts der tief gehenden Veränderungen, die die Zusammensetzung de- BolkskörperS erfahren hat. Sie leisten dem Vaterland« einen großen Dienst, wenn Sie der Vorlage, selbstverständ lich nach eingehender Prüfung, die verfassungsmäßige Zu stimmung erteilen. Sodann erwähnte der Ministerpräsi dent den Gesetzentwurf über die Zusammensetzung Le tz erren Hause«, der va» Ziel verfolge, da» Herrenhaus nicht nur in seiner bisherigen Stellung und Bedeutung zu erhalten, sondern e» fester in der Gesamtheit de- VolkeS zu verankern. Er schloß mit dem Appell: Bringen Sie dem Vaterlands dar Opfer, wenn es em Opfer für Sie ist. Stimmen Sie den Vorlagen zu. Sie werden dadurch das Gedeihen des Staate» fördern, möglicher weise sogar zur Verhütung schwerer Erschütterungen beitragen. (Lebhafter Beifall.) Di« Aussprach«. Nachdem sodann der Minister de- Inner« De. DrewS mit warmen Worten di« Vorlage empfohlen hatte, zog al» erster Redner au» dem Haus« der Führer der Konservativen, Abg. v. Hehdebrand, sehr scharf gegen die Vorlage zu Felde. Er sagt« ». a.i „Bei der jetzigen Vorlage scheinen unverantwortlich« Ratgeber mitgewirkt zu Haben. Wir erkcnnen di« Reformbedürftigkett de- gegenwärtigen Wahlrecht» an. Cs ist aber die einstimmige Meinung meiner Freunde, daß das gleiche Wahlrecht eine geeignete Grundlage der Reform nicht ist. Wir werden die Vorlage prüfen und danach unsere Entscheidung treffen. Meine Freunds sind bei den ungeheuren Schwierigkeiten, die der Minister präsident vorgesunden Kat, einstimmig der Meinung, daß patriotische Motive ihn bestimmt haben, svlch schwe re» Amt zu übernehmen, aber es wäre un» in Preußen angenehmer gewesen, w«nn «inPreußeander Swlle des Ministerpräsidenten stünde. Ich begreif« auch, baß er mit den politischen Persönlichkeiten hier und im Reich Fühlung genommen hat. Aber etwas andere» ist «». ob ich mich dem Programm einer Mehrheit unter werfe. Zn Frankreich und England herrscht trotz de» parlamentarischen System» alle» andere al» da» Volk. Bei un» besetzt nicht mehr da» Vertrauen der Krone die Aemter, da sprechen andere Momente mit. Payer, «in Württemberger, Abt im Bundesrat «in« preußische Stim me ab. Tiie preußischen Gesetz« sverden tm Reichstag gemacht. Wir wollen kein« Vorrechte, wolley aber auch nicht schlechter behandelt werden al» and««. Der Frie den muß auf Grund unserer militärischen Erfolge, un serer gebrachten Opfer geschlossen werden, wir wünschen dringend den Frieden, der aber nicht unsere aufstreben de deutsch« und preußisch« Zukunft gefährden dar-.- (Lebhaster L-iM recht-.)