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»»» w«, »LiW /wer Tageblatt WU Mzeiger Mr das erzgebirge ^NZLÄNNL mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: ^uer Sonntagsblatt. 8«,* UN» v»r,chflunü, -»» n»s»kti»» mit -»»»nahm» »er Gonnlag» aachmttta-s 4—S UKr. — r, I, gra nmi-fi »nffr: La§»bla> fiueerzgebikA«. f»r»st»»ch«r SS. ^hm.n""o^«üun"g«"In«^^«!>' für unoerlal'gt e!i>e»fanüte Msnvfkrivtc kann Gewähr nicht grlrittrt wrr-eiu Nr. 2S7 Freitag» äen IS. November 1917 12. Jahrgang Weitere Fortschritte in Nauen. Lismon kn unserem Sefitz. 1000 Italiener gefangen. — 13 009 Tonnen versenkt. Der Zusammenbruch. Ws war vor einem Jahr, äks Llohd George eine» angelsächsischen Zeitungsschreiber die berühmte Zer schmetterungsrede in die Feder brüllte. Freilich, di, Aussichten des VielverbandeS schienen damals gliin-eni zu stehen. Rumänien war noch nicht zusammengabrv chen, stand vielmehr noch in Siebenbürgen. Rußland Heere wurden nach den Verlusten des Sommeroormar sches in Galizien neu aufgefüllt. Italien Hütte Gör erobert und seine Presse kündigte bereits den Einzu in Triest an. Im Westen waren Engländer und Fran zosen an der Somme um den Preis gewaltiger OPs« einige Kilometer vorangelomir.en. UrbrdieS war Lloh George in: Besitze des großen Geheimnisses, da» de Vielverband unüberwindlich inachen mußte. Eigentliä war es kein Geheimnis m«hr, denn Llohd George hatt< es 1915, als er noch Munition-Minister war, Liberal angekündigt. In dielen Versammlungen setzte er bei englischen Arbeitern auseinander, daß es nicht die über legens Kriegskunst der Deutschen gewesen sei, di« ihner die Siege im Westen und in Rußland gebracht Hütten sondern ihre industriell« Ordnung. Nicht Hindenburg und Mackensen seien die wahren Helden, sondern der deutsche Arbeiter, der mit unermüdlichem Ileihe Grana len drehte und Geschützrohre goß. Und Lloyd Georgl stellte das Ei des Kolumbus wieder auf die Spitze Machen wir es den Deutschen nach ! Nein, überbieten wir sie. Wenn sie tausend Granaten drehen, so drehen wir zehntausend. Tann ist uns der Sieg sicher, da er nur eine Frage der Ueberlegenheit .des technischen Kriegsmaterials ist. England und Frankreich wurden zu einer großen Werkstätte. Da das immer noch nicht genügt«, mutzte sich die nordamerikanische Industrie auf die Kriegswirt, schäft umstellen. Dutzende von Millionen Tonnen von Eisen und Stahl kamen in Geschoß form an die West und Ostfront. Ter Versuch an der Somme mißlang, ebenso wie der in Podolien. Briten, Franzosen und Russen schoben zwar die Front der Mittelmächte an Stellen zurück, wo das Gebinde ungünstig war, aber sie blieb als Ganzes fest verankert stehen, verstärkte sich immer mehr und war schließlich nicht mehr einzudrücken. Tas war vor Jahresfrist, als der eisgraue Schwindler Llohd George seine berühmt« Zcrschmetterungsrede hielt. Sie brachte ihm persönlich einen Erfolg, da sie ihm den Weg zum Posten des Ministerpräsidenten ebnete. Wer so wilde Reden halten konnte, der war den englischen Im perialisten gewiß recht. Allein seitdem hat sich mancher lei zugetragen, was Llohd Georges Rechnungen zuschan den machte. Zunächst der rumänische Zusammenbruch, der ebenso wie die Ueberrsnnung Serbiens ein« schwere Niederlage des VtelverbandeS war. Sie Hetzen die Völ. ler in den Krieg, um.sie, wenn sie in Not und Ge fahr geraien, allein zu lassen. Sodann kam die russische Wandlung. Die Märzumwälzung war vom britischen Botschafter ^'o sorgfältig vorbereitet, daß sie gelingen mußte, zum Heile des VtelverbandeS, der mit den Mil- lionen russischer Bauernsoldaten den Sieg so sicher hatte, »vie London seine Novembernebel. Ms kam anders. Ruß? land braH nicht gn der Umwälzung zusammen, sondern unter den wirtschaftlichen Folgen des Kriege-, denen feine halbserrige Volkswirtschaft nicht gewachsen war. Kaum harten die Vielverbands-Staatsmänner sich zu der Erkenntnis durchgerungen, daß auch der russisch« Posten von der Rechnung abzuschreiben sei, da kam das virdicn^e Unglück über Italien. Lloyd George, Painleve (kur» bevor er abstürzte) und die anderen Raubgesellen sahen sich in die Zwangs lage verletzt, ihren Hirnkasten tüchtig anzustrengen, wie ist dar möglich, jammerte Llohd, George. Wir hüben l och auf dein Papier alle Hilfskräfte der Grd« zur Ver fügung, haben Generale, di« ebenso viel schNrätzen wie :in englischer Minister. Nachdem Llohd George einig« Tage mid Nächte heftig darüber nachgedacht und die enttäuschten Römer ihn ausgepftffen hatten, kam das Licht über ihn. Heureka! Ich hab's! Flug- ließ er auf der Rückreise in Paris ein Festessen Herrichten. Da bei öffnete er das Gehege sein« Zähne, um abwechselnd zwischen Essen und Trinken die Erzeugnisse seines Nach denkens den Verbündeten, den Neutralen und den Fein den anzubieten. Er weiß jetzt, wo Barthel den Most holt. War es vor zwei Jahren die jechnisch.industricll« Ueberlegenheit der Deutschen, so ist tzs nach Llohd Gr- iII!IIIIIIIIIUIIIIIIIINI>»IINlIUINNNMI>NINIIIIUII»»lIN«INI»MIIIII»IIIII»II»II»»<I>NNI««»««I 'bMMt über die kriegW Amtlich wird aus Berlin gemeldet vom Abend des 5. November: Im Westen und Osten nichts Beson drer. — Im Gebirge beiderseits de- Brentatale- sind rsere Truppen kämpfend im Vordringen. SttUtlilhMMWWWe lmtlich.) Großes Hauptquartier, den 16. November 1917. Westlicher K»i«a»f»aupra«. Da» Feuer war am frühen Morgen im flandrischen i ampfgebiet längs der Atlettr und auf dem östlichen Maas- fer gesteigert. Französische Abteilungen, die im Morgennebel über die ! ilette in unsere Postenltnie «indrangen, wurden zurückgeworfen. MTagsüber war di» Artillerietätigkeit bei allen Armeen »ring, am Abend lebte sie bei Dirmuiden südlich von St. Quentin auf. Seit dem 9. November verloren unsere Gegner im Lust- ampf und durch Abwehrfeuer 24 Flugzeug«. Bizefeldwebel , Zuckler errang seinen 26., LeuMant Longartz seinen 23. Luftsieg, vefflicher Krieo-fchanpla». Nichts Besonderes. M«,e»»«ischL Kreut. H Westlich vom Ochrida-Se« haben wir Teile der von den Franzosen geräumten Stellungen besetzt. Italienische Arant. Im Vordringen nordöstlich von Gallio und zu beiden »eiten des Trenta-Tales nahmen unsere Truppen mehrere höhenstellungen der Italiener. Cismon ist in unserem Besitz. ' «»An der unteren Piave hat sich das Artilleriefeuer verstärkt. Z - ' Nahe am Meer auf das westliche Ufer vorstoßende un- zarische Honvedabteilungen nahmen 1000 Italiener gefangen. Der erste Generalanartiermetstr' W L. V.i Lnvenbarff. «lIIIIIIIIIIIIl>IIIIIIIIIUIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIlNIIiIIIIII»IINIIIIIII»IIII»I!IIIIIIIIIIII»I,,IIIIIII,,III,Illi! ivges funkelnagelneuer Entdeckung ihre einheitliche TrtegSleitung. Die ist Ursache, daß Serbien, Rumänien, Rußland und Italien nacheinander in di« Luft flogen. Sh« Frankreich und England an di« Reihe komme,:, muß sie Einheit der Heeresleitung des Vielverbandes ver- vtrklicht werden, was mit anderen Worten heißt, die Verbündeten hätten ihr» KriegSziele zurücktzustellen, um -en Briten zu helfen, daß sie in Flandern nicht im Sumpf stecken bleiben. Während Llohd Georg« in Pa. eis so jammerte und seine GiegeSfanfaren vollständig vergess«« hatte, stand der britisch« Landwirtschaftemint- ster Prothere vor einer Versammlung in London, um den Briten das Gruseln zu lehren. Er rückt« endlich mit der Wahrheit heraus, daß die Versorgung! der Westmächte mit Lebensmitteln immer unsicherer und schlimmer werde. Das alles deutet darauf hin, daß der hölzern« englisch« Getst endlich wachgeklopft ist. Non äen Fronten. Dem Trommelfeuer vom 14. November morgens zwischen Poelkapelle und der Bahn Apern—Roulers, das bereits nach </,stündiger Tauer wieder ab flaute, folgte kein Jnsantericangrtff. Erst vom Mittag ab lebte bet besser werdender Gicht die feindliche Artillerietätigkeit an der ganzen Front auf. Die Stadt und Umgegend Tixmutden erhielt zeitweise schweren Beschuß, desgleichen lag schweres Feuer, verbunden mit heftigen Feuerüber- fällen, auf unseven Stellungen von Poelkapelle bis zum Keilberg. Erst nach Eintritt der Dunkelheit ließ die Feuertätigkeit etwas nach! Auf der Front östlich und südöstlich von Apern brachten eigene Stoßtrupps eine größer« Anzahl Gesängen«, sowie Maschinengewehrs an verschiedenen S!eilen zurück. Ein Pom Feinde besetztes Blockhaus wurde zersprengt. Die Stellungen der Eiqg, Länder in Flandern haben sich infolge des anhaltenden schlechten Wetters iminer mehr in «inen morastigen Sumpf verwandelt, aus dem sie nun schon in monate langen Kämpfen vergeblich herauHukommen versuchen und in dem die rücksichtslos geopfert« Blüte de» eng- lisch-kanadischen Heeres ihr Grab gefunden hat. Unsere Bombengeschwader belegten ausgiebig Fvur- nes und Bahnhof Dünkirchen mit Bomben; zahlreiche Explosionen und Brände wurden beobachtet. Beiderseits Reim» wurden Versuche mehrerer.feind licher Patrouillen, unter dem Schutz des Nebels an ver- schieden«» Punkten in unsere Stellungen einzudringen, abpcwiesen. Zwischen Maas und Mosel und beiderseits des RH«in-Marne.KanalS und im Sundzau wurde da» feindliche Feuer vorübergehend lebhafter. In Italien dringen die Verbündeten unaufhaltsam von Fonzaso und Feltre her nach Süden vor. TaS ganze Gebiet von Prinwlano, das am 13. 11. von den Verbündeten besetzt wurde, war mit den mo dernsten Befestigungen ausgebaut. Heute befindet sich von Pasubio bis zum Jsonzo kein einziger Italiener mehr auf österreichischem Boden, während viele tausend Quadratkilometer reichsten italienischen Landes von den Verbündeten erobert wurden. vir militSriM statasttopde in »aiirn. Vie ungeheure Niederlage, die bi« «ntente-Einheitrfrout st, Italien erlitten hat, wachst sich immer «ehr p» «in« der gewaltigsten Katastrophen d« Kriege, au». Abgesehen »*- non, deß alle Znkanstsplane d« Entente für 1S1» inner- hä» von drei kneppen Wochen gÄqltch »«nicht« untrven, ist der Materiawerlust, dm England, Frenkreich, A««Ä> nud Stallen Ende Oktober nnd Anfang R»»e»d« «leiden «nßten, so gewaltig, daß d« Ersatz nur in «analen nnd Ächt ohne^ernste Schädigung d« Versorgung d« übrige, Aränten «folgen kann. V« Ri«suu»erlust an »«schütz« »an rund 2500 übertrifft den artilleristischen Bestand Stoll«» nnd bedeutet für die Verbündeten einen ungeheuren Znmnch» an sch««« Artillerie samt Munition. Znr Bespam«»- dies« gewaltigen -eschützmeng« »arm allein üd« 200000 Pferde, zur Bedienung mehr al» S0 000 Artillerist« n»t- »endig. Die Durchschnittskosten de» verlorenen Geschütz««- terial» belaufen sich nach geringer Schätzung auf «ehr «I» eine viertelmilliarde. Ma» infolge der Eroberung »an d« Niesenmeng« «n Munition, die Tardona für dl« 12. Zsou- zo-Osfensiv« ausgestellt hatte, an Wert verloren -in-, läßt sich nicht annähernd schätzen. Dazu kommen di« unüberseh baren Zahl« »an Maschinengewehren, Minenwerfern, -aä- «a»r«, Bagagen, vutomobilkolonnen und sonstige» Krieg», gerät. Tie große wirtschaftlich« Bedeutung der eroberten Provinzen. Mit der Eroberung der Provinzen Udine und Bel- luno sind den Mittemächten Vorteil« in die Hand ge fallen, die für ihre Kriegführung und wirtschaftlich« Srärkung von größter Bedeutung sind. Udine hat ein« bedeutende Viehzucht. Im Frieden gab es dort zwei hunderttausend Rinder, über sechzigtausend Schweine und rund fünszigtausend Schafe, dazu erheblich« Men gen Pserdr und Esel Ti« Provinz Udine allein pro duzierte 125 000 Tonnen Mais, die Provinz Belluna hat reichen Wein, und Obstbau, sowie umfangreich« Al- pendirhzucht. Bor einigen Jahren betrug der Viehbe stand u. a. 70000 Rinder und 20 000 Ziegen. Fern« besitzen beide Provinz« leistungsfähig« TeLtilindustrie. In Udine gibt es an 16 Orten 26 Textilfabriken mit 336 800 Spindeln und 200 000 Webstühlen. Die Städte Udine und Pordenone siftd Mittelpunkt« der Baumwoll. industrie. In Pordenone hat ein« Fabrik 54 000 Spin- dein für Spinnerei, 19 400 Spindeln für Zwirnerei und 408 mechanische Webstühle. Beide Provinzen besitz«, eine umfangreiche. Seidenindustrie, . Belluno bedeuten den Leder-, Holz« und Wachshandel' sowie große Lager von Erzen, Gailmai und Kupferkies. Di- neue Linie hinter Venedig—Vicenza—veron». Dem Züricher Tagesanzeig« zufolge meldet der letzte tzavoskommentar die Reorganisation der italienischen Armee hinter der Linie Venedig-Vicenza-Verona, die mehr Sicherheit biet«, als di« Stellungen an der Piave und der Brenta. Schweizerisch- Blätter melden von der italienischen Grenz«, auch in Vicenza und Verona wurden in di« Kirchen und monumentalen Gebäude Lazarette gelegt und Maßnahmen ergriffen, um im Falle der Gefahr beide Städte von der MtlitLrbesatzung zu räumen, wo- durch man eine Beschießung zu verhindern getzeutze.