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Mittwoch, äea 14. November ISN 12. Jahrgang Nr. 2SS do» worden. Vie maximalssnsch« Regierung.hat kn Winter« ! vesuch. palat» und in der Retchsbank ihre Büro» eingerichtet. > Sinkende Macht der PolWewWk Nach einem Telegramm aus Hapamnba »» Gvenska Tagblad erstreckt sich , die Herrschaft dar Bol schewik bisHr nur aus Petersburg, Kronstadt und Helsingfors, während in Moskau Rodtzianko und Kornilow eine Gegenregierung zu bilden versuche ten. Wie Nowaja Shisn mitteilt, hat das Zentral, komitee der heretnigten Sozialdemokraten beschlösse^, eine einheitliche sozialistische Regierung zu bilden, wo bei die Bolschewiki jedoch ausgeschlossen sein sollen. Ge gen diese will man vielmehr einen unbarmherzi gen Kamps einleiten. Vie Menschewiki, dl« diesen Vorschlag unterstützen, haben die Frage erörtert, ob st« sich von Petersburg entfernen sollen und sind bereit, an die Front zu gehen, um dort eine demokratisch« Zentral regierung zu bilden. Kerenski ist bereits an der Front. Tie Schlacht bei Gatschi»«. Swckholms Telegrambhro erfährt aus ganz zuver. lässiger Quelle folgende Einzelheiten über den Kamps -wischen den Truppen Kerenskis und Pen Bolschewisten bei Gatschina. Und zwar stammt dieser Bericht aus einem Privar-Telegramm aus Petersburg vom 12. No vember, wahrscheinlich aus der englischen Botschaft. Ta- Telegramm lautet folgendermaßen: Kerenski be. findet sich gegenwärtig an der Spitze der rqzie- rungstreuen Truppen auf dem Wege von Gatschi na Fach Petersburg, 10 Kilometer von Pe. tersburg entfernt, wo ein Zusammentreffen -wi schen den Truppen Kerenskis und den Bolschewisten statt gefunden Hal. Tier Ka/npf war sehr blutig und darf noch keineswegs als beendet angesehen werden, wenn auch das Ergebnis schon oorauSzusvhen ist. Deserteure der Bolschewistcntruppen kamen nach Petersburg mit der Meldung, daß. Kerenski gesiegt habe und alle Minister al- vollendete Tatsache anzusehen. Es hat im Gegenteil den Anschein, als neigte sich der Erfolg in den blutigen Kämpfen bei Petersburg aus die Seite der Bolschewiki». Gin Aufruf Trotzkis an die Armeen spricht von dem Schlag, der in der Nacht auf den 13. November in der Nähe der Hauptstadt gegen Kerenski geführt worden sei. Diese Nacht gehöre der Geschichte an. Noch dauere der Kampf an, noch bestünden Hindernisse, aber die Sache sei der Opfer wert. An der russischen Front nehmen die Ghmpathietundgebungen für den Arbeit«, und Solva- tenrat an Umfang zu. »oruilow i« Pefitze rau Petersburg? Nach Meldung des Stockholmer Blattes Sozial demokraten ist Kornilow an der Spitze sein« Truppen in Petersburg eingezogen und im Besitze der Stadt, ausgenommen die Arbeiterviertel. Die Gar nison ist zu ihm übergetreten. Kerenski befindet sich ru der Heimat aver ist es, diese Arbeit nicht zu stören, unseren militärischen Erfolgen ihre voll« Auswirkung KU sichern. Solange die Maximalisten nicht wenigstens -änigermatzen im unbestritten«!» Besitze der Herrschaft lind, wäre es voreilig, ihrem JrtedltznSprogramm eine andere als platonisch« Deutung zu gehen. Las.schließt natürlich nicht aus, daß auch im Falle einer maxima- listischen Niederlage die Entwicklung in Rußland "über kurz oder lang den Weg zum Friedensschluss« einschla gen wird; denn seit dem Sturze des Zarismus, ja schon in der letzten Zett der Romanowschen Regierung ist der Friedenswille des russischen Volkes und Heeres der einzig ruhende. Pol in der Erscheinungen Flucht ge. blieben, und im gleichen Maße in dem sich das allge- meine Chaos verstärkt hat, ist auch die Fried«nSsehusucht an Tiefe und Stärke gewachsen. Daraus wird man also schließen dürfen, daß keine russische Regierung, ob Lenin oder Kerenski, imstande sein wird, sich,künftighin aus die Tauer zu halten, sofern sie nicht gewillt ist, dem Verlangen des Volke» Rechnung zu tragen. Wir haben alle Ursache, der weiteren Entwicklung in Ruhe ent gegenzusehen. Frei von jedem Über triebenen Optimismus dürfen wir der Zuversicht leben, daß durch die Vorgänge in Rußland die Frtedensfrage über kurz oder lang in Fluß gebracht werden wird. Sache unserer Diplomatie wird es dann sein, die günstige Stellung, die uns das Schwert errungen hüt, nach Möglichkeit aüstzunutzen, ohne gleichzeitig den Weg für eine spätere Verständigung der L?iden Reich« zu ver sperren. Nachstehend folgen die Telegramm«, die etngingen. Welche» den Tatsachen am nächsten kommt, läßt sich »licht seststellen. ' KeeeusA» Truppe» gefchlaOeu. (Meldung des Reuterschen Büros.) Di« Admtra- lität teilt auf Grund eines drahtlosen, russischen Presse berichtes mit: Nach einem heftigen Gefecht, das ge stern in der, Gegend von Zarskoje. Selo stattfand, hat die Rrvolutionsarmee die unter dem Befehl KerenSkiS und KornIiows stehenden Streitkräfte der Gegenrevo lution vollkommen geschlagen. AuS oem Ssterr.-ung. KriegSpressrquartier wird dvm 13. November mittag» gemeldet r Nach allen «inlau- fenden Nachrichten wäre es verfrüht, den Sieg Kerens ki» über die Truppen de» Arbeiter, und Soldatenrate» Der Bürgerkrieg in Ruhlanä. Vor den Loren Petersburgs ist ein« blutig« Schlacht ! yesthlagen worden. Wer Sieger blieb, ist noch unbe kannt. Es scheint ober festzustehen, daß der Einfluß oer Bolschewist schwindet. So lauten die Meldungen, > die jetzt aus Rußland eintreffen. Wie weit sie zutreffen, läßt sich ebensowenig beurteilen, wie sich bisher Klar heit über die Richtigkeit der in den Händen Lenins be findlichen Petersburger Tcl^raphen-Agentur gewinnen äeß. Tie Melsungen von einem Sieg Kerenskis gehen auf englische Quellen zurück, dürsten also sicherlich! ge färbt sein. Immerhin ist es bezeichnend, daß die Pe tersburger Telegraphen-Ägentur schweigt. An der Tat- äche, daß es zu heftigen Zusammenstößen zwischen den gegnerischen Parteien gekommen ist, ist Wohl nicht zu 5Weiseln, eben sowenig aber oaran, daß das Nachrichten- oraan Lenins nicht schweigen würde, wenn die Bolsthe- M .'i einen Sieg errungen kKttenf Vorläufig scheint eher ^nes noo) im Ftn,se zu sein, und gerade deshalb emp- WM sM) auch gegenüber dem Friedensangebot -er Bolschewist größte Zurückhaltung. LVer weiß wer morgen in Petersburg am Ruder sein wird? Ge- ingt es Kerenski, die Macht wieder an sich zu reißen, bann stünde er natürlich fester als je zuvor. Wie un- ier diesen Umständen vorzeitige Friedenserörterungen der Mitternächte wirken müßten, liegt klar auf der.Hand. Sie könnten nur dazu beitragen, die Macht des Diktators zu starken und würden in Rußland und überall in der Straßeukamps i« Pete-W«!-. Aus Petersburg wird unter dem 11. November, 12 Uhr 15 Minuten, gemeldet» Die Regier» ngstrup- Pen, d. h. die Truppen Kerenskis, sind in Petersburg eingetrossen. Tie Panzerautomobile haben den Kampf mit den Maximalisten ausgenommen. UM 4 Uhr 20 Minuten wird gemeldet: Das Gewehrfeuer dauert fort. Die RegterungSkräfte scheinen notz In. geringer Stärke -u sein. Stellungnahme der vntentkdipwmetru. Nach Meldungen aus Petersburg über Helsingfors wird der Beschluß aller Petersburger Botschafter und Gesandte» Über die Stellung zu den jüngsten Ereignissen in Rußland geheim gehalten. Am Sonnabend fand wieder in Petersburg eine Konferenz alliierter Diplomaten bei Buchanan statt, _ deren Beschlüsse mitgeteilt wurden. Es hieß, daß die weitere Entwicklung dieser Lag« zu ernsten Maßnahmen von seit«» der Alliierten führen könne. Ferner beschlössen di« Botschafter, keineswegs mit der Regierung der Bolschewiki in amtliche Verbindung zu treten und unverzüg lich Rußland zu verlassen, falls sich die gesamte Armee tatsächlich dem Sowjet anschließen sollte. Drmuugeachtet machte am Donnerstag Buchanan im Smolna-2nstitute einen Diplomaten sind mit Kornilow in Verbindung getreten. Kurz vor seinem Eindringen in Petersburg haben die Maximalisten da» Eigentumsrecht durch öffentliche Bekanntmachung aufgehoben. Jetzt haben sie "sich in einem Arbeiterviertel verschanzt, aber ihre Uebergabe ist nur noch eine Frage wenig« Stunden. j F>i« Maximalisten Herrschaft i« Petersburg. Eine Havas-Tepesche vom Montag meldet aus Pe tersburg: Die neue Regierung zeigt den Botschaftern der Entente an, daß sie sich durch die Gerüchte von einem Anmarsch irregeleiteter Truppenabteilungen ge gen Petersburg genötigt seh«, sich einer Anzahl Geiseln in Petersburg ^zu bemächtigen. Eine zweite Mitteilung der gegenwärtigen Regierung gab die List« der Geiseln bekannt, deren Zahl 85 beträgt. Petit Journal meldet: "Tie Maximalisten be mächtigten sich in Petersburg der.Stadt verwaltung, da die Stadtbehvrden sich weigerten, Befehl« dos Arbeiterrates entgegenzunechmon. Sie be schlagnahmten fern« die Stadtkasse. Dt« Kaiserliche Gemäldesammlung im WinteLpalaiS ist 'bei .der Be- I sthießung. de» Winterpalai» ein Raub der Flammen ge worden. Vie maximalistrsch« Regierung.hat jkn Winter« MW/lNMger für oas «rrzgevirge D AMLAW« mit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. Lk RAEprrchstuns» -»r »»Sektion mit stusnahm» S»r Sonntag» nackmittag« «—r Uh». -- Trirgramm-ft-rrff»: Tag,blatt stu,«rztz»birg». Zrrnfprrch»» SS. unverlangt «ins»sauSt» Manuskript» kann «rwähr nicht g»l»ist»t «»rSra. «»mM ! der Stadtverwaltung, den Menschewiki, den internatio nalen Sozialisten und den revolutionären Sozialdemo kraten ein Wohlfahrtsausschuß gebildet, den di» Bot schafter der Entente anerkannt hab«». Ma xim Gorkis Zeitung Nowaja Schisu, die ihre Haltung den Bolschewisten gegenüber verändert haben sott, ver- üffentlicht täglich Berichte Üb« die'Lage. Bis zur Sin« j berusung oer Konstituante soll lediglich! der Wohlfahrts!- ansschuß anerkannt werden. Verschieden« Organtsatio- . nen, wie das Komitee der organisierten Eisenbahner, die Angestellten der Petersburger Telagraphenagentur, die vereinigten Standesbeamten »end and«« haben den Streik erklärt und sich dem Wohlfahrtsausschuß ange schlossen, der Vertreter an di« Mannschaften der Ostsee flotte schickte, um mit ihnen in Verbindung zu treten. AuS den Berichten, die dies« Vertreter vorlegten, geht heroor, daß die Matrosen mit Lenin sehr unzufrieden sind und entschlossen sein sollen, mit den Bolschewisten bei seinen Truppen in Garschina. Di« ausländischen i brechen Ter »este weu»ra»quurti«rmrtst«- "di. T. V.» L»ven»orss. WMMt über die MMe Amtlich wird aus Berlin gemeldet vom Abend des 13. Stovemberr Im Westen, Osten und in Mazedonien nichts Besonderes. — Südlich vom Sugana-Tal würden weitere Höhenstellungen genommen. M MW MOdMtW heute (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 14. November. Westliche» <krieastM«,»tatz. Kein« größere» Kampfhandlungen. In Flandern lebt« das Artilleriestuer erst am Abend wird« aus, es nahm bet Tirnmtden und nördlich von Passchendaele erhebliche tzkärke an. Auf dem restliche» Kriegsschauplatz >tt.d on dir h-i«zkpt>n.'schcu Freut nichts Besonderes. Italienische Front. In den Siebengemeinden erstürmten unsere Trüp- ,ien tiesverfchneire Höhenstestungen der Italiener östlich Werl ganz selbstverständlich als Zeichen der Schwäche von Asiago und das Panzerwerk auf dem Monte Ltsser. >.rktärl werden, was wiederum zu einer Verlängerung Primanola und Feltre sind in unserem Besitz. An >es Krieges führen müßte — wie es leider schon zu oft d« unteren Piave Artillcrieseuer. der Fall war. Was im Augenblick für den Frieden getan werden kann, das wird getan aus den Schlacht- i Feldern in Oberitalien, in Flandern, auf dem Meere. I Hier-wird wahre Friedensarbeit geleistet; .unsre Pflicht > illttUl!!illiiiiiiililill!iiil!i!!liiiiiiiii!!!iiiiiiiiiiIii<iiii!i!iiii!i!ii»iii!iiiiiiiiiiii«ttiiiiiiii!iiii!iiittiiii d^rHten Regie^ung"außer in der Heimat aber ist es, diese Ar^" ä" stören, ! , Walow, wieder befreit worden seien. Ferner hat sich au» primanola unö Zeltre genommen! Vas panzerwerk auf Sem Monte Lister erstürmt Dlutigs Kampfe in Petersburg zwischen DolschstvM- und KersnsM-Trupven. — Gstflbirlen gegen die Revolution, Ausrufung des Laren zum Kaiser von Sibirien. - N ddd Tonnen versenkt.