Volltext Seite (XML)
Montag, äen 14. Mai 1917. /luer Tageblatt WW Anzeiger für das Erzgebirge ?rI«Nraa,k fr«» In, hau« »l«rt»I» tnkt ürr wöchentlichen ünterhnttungsbellnAer /luev Sonntngsölntt. ^s^"un» f»"«^°b.Wn,"s»«L Sprechflu«»» -er N-Saktton «lt -»„«nahm, der Soonlag» nachmittag» 4—s Uhr. — Lelegramm-flSrester Tageblatt Uueerzgeblrg». Zerastrech« HS. p«°? i-dm^°Äa«üun^n Zür unverlangt »ingefanüt» Manuskript» kann Gewahr nicht geleistet «erben. Nr. IlO. 12. Jahrgang. kmm bMgrs -irlillerieseuer an ürr Masirsni. Dullecourt ln z3hem Mngsn behauptet. — Dle Deschlspung und SerstSrung St. Guentlns HAt an. — Dorstoß deutscher Seesteelt- SrSste. — Erneut 74500 Tonnen versengt. — «Kslse des deutschen Äelchsßanzlevs nach Men. — Englands und Frankreichs Erre gung über Rußlands Verhalten. — Der sranzöslsche Muuttlonsmiuister in «Petersburg. Die Schlacht im Westen. Vollkommenes Steckeuvlewe» der englislchM Off«»stve. An der Westfront reiben di« Engländer Wetter ihr« menschlichen und maschinellen Anjgriffsmittel in ergeb nislosem verlustreichen Angriffen auf. Die Tatsache, daß in den englischen Berichten seit Wochen die glei chen Ortsnamen Wiederkeihren, ist der.vollgültige Be. weis für das vollkommene Steckenbleiber, ihrer Offen sive. Ter neuerliche große Angriff am ^2. Mai in dem heißumkämpsten Gelände beiderseits der Scarpe blieb w.ederum im deutschen Abwehrfeuer liegen. Torf und Bahnhof Noeux, die schon mehrmals den Besitz gewechselt haben, blieben nach erbitterten Kämpfen in» der Hand eer Engländer. Die deutsche Linie' HM dort den Bahn hof eng umklammert. Am Nachmittag erneuerten die Engländer nach starker Artillerievorbereitung die An griffe auf Bullecourt. Weit überlegenen Streitkräften gelang es, die Deutschen in den Nordvstrand des Dorfes zurückzudrängen. Seit dem 11. April ist dieses der zwölfte englische Angriff auf das Trichterfeld dieses Torfes. Wenn jedoch die Engländer auf dem Besitz dieses Trümmerhaufens bestehen, so werden sie den An- griff zum dreizehnten Male wiederholen müssen, denn am späten Abend des 12. Mai wurden ihnen alle irr Bullecourt errungenen Vorteile durch den wuchtigen Ge genangriff eines preußischen Gardebataillons unter der persönlichen Führung seines tapftren Kommandeurs im zähen Nahkamps wieder entrissen. Ebenso wiesen wir englische Angriff« zwischen der Scarpe und der Chaussee Arras- Cambrai, die von 8 Uhp abends an dreimal wie derholt wurden, unter blutigsten Verlusten zurück. Während Franzosen und Engländer sortfahren, dm Stadt Quentin und La Fere zusammenzuschießen, ver lief an der Aisne der Tag verhältnismäßig ruhig. Bei planmäßiger Bekämpfung der französischen Batterien wurde eine starke Detonation mit gewaltiger Rauchent wicklung beobachtet. Die Beute aus den Kämpfen vom 11. Mai bet Cerny erhöhte sich auf etwa 500 Gefan gen«, 5 Maschinen, und Schnelladegewehre und 1 Gra natwerfer. Ein überraschender französischer Angriffs versuch beiderseits der Straße Corbenh—Poniavert wur de um Mitternacht mit Handgranaten abgewteftn. An der Straße Reims—Brienne drangen nach kür zer Artillerievorbereitung deutsche Patrouillen ln die feindlichen Gräben und brachten eivkn Offizier und 42 Mann, drei Schnelladegewehre und mehrere Granat werfer zurück. In» EiffeltnrmVertcht enthaltene Mel. düng vom Eindringen französischer Sibte(luUtzen In deut sche Gräben bei Bezonveaux ist unrichtig. Feindliche Patrouillen, die in der Nacht Vom ,12. Mai i" unsere vordersten Gräben nördlich von Wmmerzweiler einge drungen waren, wurden umgehend wieder Hindus««, geworfen. Der Sieg in Malreaonien. Auch am 11. Mai blieben die Verbündeten Truppen in Mazedonien in schweren Kämpfens siegreich. Nach stärkster Artillerie, und Mtnenwerfervorberettung grif fen die Franzosen Wiederum im Tschernäbvgen 1« einer Ausdehnung von 4V, Kilometer an, wurden jedoch, wie an den Vortagen, unter schwersten Verlustes an einigen Stellen im Nahkampf, zurückgeschlagen. Auch die feind lichen Vorstöße gegen di« Front-Gtravina—Treava schei terten sämtlich, zum Teil im Handgvanatenkampf. Eben so wurden wiederholte, mit starken Kräften ausgefühvte Angriffe auf die "Tobrvpolje Plantna, in deren Verlauf die Serben in unserem Feuer schwerste Verluste erlitten, abgewiesen. Am Abend entbrannt«« neue Kämpf«. Win versuch der Franzosen, bei HuMr ohn« Feuervorberet. tung di« Farelitzna-Stellung und. Höhe 105S überre ichend zu nehmen, scheitert» im Artillmte- und Maschi- nengewehrseuer. Gleich erfolglos war ein feindlich« Vorstoß gegen di« bulgarischen Feldwachen Sei Alsak— Nah. Die Darstellung der Kämpf« an der Mazedoni schen Front im französischen Heeresbericht vom S. Mat ist unzutreffend. Di« Franzosen bestätigen nur ihre Nie. derlage an der Idprtigen Frönt, wenn ste tut dem Commu- nique der Orientarme« vom 8. Mat leugnen, an diesem Tage im Tschernäbvgen angegriffen zu Haden, während nachgewiesenermahen mindesten» IV, frattzösische Divi sionen dort blutig abgewiesen wurden, ganz abgesehen! l!IIIII!IIIIIIIII!IIl!IIIIIll!!IIIIII!!IIIIIIIIIIIIlIIIIIII!IIiIIIIII!IIIIII!!I!III!!IIllIIIIIIIIIIIII^^ VelWUeNegsliMhtmiiljMi! (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 14. Mai. Westliche» «»iegSfchauplah. Kraut »es Gueralseld Marschalls Kronprinz«» Rupprecht von Bayern. An der Küste bis Apern und Whd-schaetebogen nahm die ArttllertetStigkest zeitweise zu. Nachdem das starke Artillertefeuer auf dem Schlacht fest von Arras tagsüber stellenweise nachgelassen hätte, setzte es abends zwischen Lews und Qneant mit erneuter Heftigkeit ein. Englische Vorstöße bet Oppy and Fam- poux scheiterten. Di« Kämpfe bei Bullecoart wurden mit Erbitterung fortgesetzt. In zähem Ringen behaupteten »vir die Trümmerstätte des LvrseS gegen erneute ftinbl^e An griffe. Zn St. Quentin wird die Zerstörung durch Beschie ßung des Feindes täglich größer. Front des deutsche» Kronprinzen. An der Aisnefront ist die Lage unverändert. Ast der Champagne erreicht« der Artilleriekampf besonders zwischen Brunah und Auberive beträchtlich« Stärke. Der Feind verlor «wj gestrigen,,Tage zwölf Flugzeuge und einen Fesselballon. Leutnaatzt Wolf schoß seinen 30., Leutnant Freiherr von Rtchthofea sein«» 24. Gegner ad. Oestliche» «»ieg»s ch «« pl«tz. Geringe GeftchtSiätigkeit. Mazedonische Front. Zwischen Prespa-See und Wardar bliSS die Wrttl>«- rletätigkeit lebhaft. An einzelnen Stellen gegen unsere Lmten vvrbrechender Feind wurde abgewiesen. De» erste Ge»e»»lq»«»ti,,»,tß«i iW. T. B). Ludendorfs. von der schwer» Niederlage, welche die Franzosen am 7. Mar dort schon erlitten. Jetzt ist der große Angriff SarratlS voll, kommen zum Stehen gekommen. Der 12. Mar wurde pon den Deutschen und Bulgaren dazu benutzt, gering« Gewinn«, di« die Alliierten an devi Vortagen er kämpft hatten, wieder auszugleichsn. So wurden aus der Höhe von Tvbropolje die Gerben aus! einem! Teil aeS vorderen Grabens, in dem sie am 11. Mai einge- drungen waren, wieder hinausgeworfen und ebenso ein« bulgarische Feldwache südlich Hum», die, wie nachträg, lich bekannt wurde, am 11. Mai in der Hand des Fein des geblreben war, zurückgenomrnen. Zwei französische Angriffe am Abend Les 12. Mai auf die Jarelitzna und auf die Höhe 1083 südlich Huma brachen unter schwer sten Verlusten ergebnislos zusammen. Vir LlMSnipIe Im Msten. Während die Tätigkeit per feindlichen Luftstreitkräfte im Westen an den Hauptstvnten etwas niachließ, waren uns«r« Flieg« wieder sehr rege. Dia Aufklärungsflie ger stießen an einzelnen Stellest bis 1000 Kilometer in das feindliche Gebiet vor und brachten wertvolle Er- kundungsrrgebnifse hetm. Unsere Jnstuvteri«flieg« grif fen mehrfach durch Maschinengewehrfeuer in den Kampf aus d« Erde ei«. Et« schweres englisches Geschütz, das in der Richtung auf Douai schoß, Wurde durch da» von Fliegern geleitete Feuer unser« Artillerie zum Schwei gen gebracht. Truppermnterkünfw und militärische Ast lagen wurden mit Bomben beworfen. Der Gegneb ver lor 16 Flugzeuge, davon 10 im Luftkampf. JaMtäffel Richttzvfen ist daran Wit drei beteiligt. «w R-xwawr war VW GtbmmsW p» deutsch«, Heer«. In seiner Unterhausrede, in Welch« von« Low di« englischen Mißerfolg« bei Arra» ülS Steg feierte, erklärte «r Der Feind macht beinah« hysterische An strengungen, den Mut seine» Volkes hochzuhaltest. wie der Mut und die Stimmung im deutschen Heere vvschaft sen ist, darüber gibt «in Neutral« ein unverfängliche» objektives Urteil ab. Der kürzlich an der ArraSstvnt weilende schwedisch« Berichterstatter Doreliu» schreibt in Stockholm TagblWet r Ich habe Gelegenheit zu Unter- redungen Mit Offizieren und Mannschaften gehabt, vir an den Kämpfen von Wrro» teilgenommeist und einen starken Eindruck von dem gewaltigen Umsturz ustd der Voraussicht deutscher Führung und der zähen Kraft des deutschen Widerstandes gewonnen. Die Truppe» zeigten prächtigen Offensivgeifl, Wenn sie gegen! d«a Feind gingen, der bei dem TuDchdruchsvorsuch keine Op fer scheute, sondern immer neue Divisionen pstS Feuer schickt«. Die Ncm«n Btmh, Gavrells, Noeux und Mon, chh bezeichnen leuchtend« jGisoden Vies« weLhistorischen Schlacht. Was hier von den Deutschen geleistet wurde, gereicht ihnen zur unvergänglichen Ehre. Die Zuversicht und das unerschütterliche vertrauen, Wit dem GeneÄe und Soldaten neuen Angriffe« entgegensetzen, ist impo sant und bringt den unwiderstehliche«! Glastben an die Unbrzwlngbarkett der deutschen Front bet. ilrlegrmüalgkett im franrSsifcdeu Deere. Di« Mannschaften d«S 18. Mgerbatailbonv dar 4. Division hatten in ihren Lagern bei Bouvastoourt, wo sie nach ihrem ersten Ansatz im April in Ruhe lagen, Aufschriften angebracht, wie: Wir gehen nicht wieder vor! Rieder mit dem Krieg! DaS8. französische Mge», bataUlvn der 42. Division brachte et» Schild an, wor auf stand r Wir werden in Stellung gehen, weiger« «u» ab«, anzugreifen! Las französische 42. Urtillerteregt- ment der 4. Division brachte ein Schild an mit Rw Aufschrift: Wir gchen in Feuerstellung, werden aber nicht schießen! Bei dem großen Angriff zn der Cham pagne am 30. April wurden Südfranzosen gemischt mit Marokkanern zum Angriff angesetzt, wobei allerdings unklar blieb, ob die Südfranzvsen die Marokkaner stützen sollten oder umgekehrt. Di« KriegSmüdigkett greift auch in das französische OfMerkorpS Wer. Gefangene der 169. Division erklärten, daß man beim Angriff die Offi zier« vergeblich vorn sucht«. ver aeuirtde keichrkanM in Ale«. Der Reichskanzler ist am Sonnabend zu kurze« Be such nach Wien gefahren. Der Entschluß zu der Reise Muß ziemlich Plötzlich gekommen sein. Es ward« zwar immer schon im Reichstag davon gesprochen, ab« auf Erkundigung an aMlicher Stelle Wurde die Auskunft gegeben, daß dort von eirneM solchen Retftplan Nichts! bekannt sei. Man geht vielleicht nicht fehl i« der Ust. nahm«, daß H«rr von Bethmann, ehe er am Dienstag im Reichstag auf die Interpellationen Wer seine Kriegs ziele antwortet, sich nach der Aussprache,im Bund«-, ratsausschuh für auswärtige Angelegenheiten »nd im Hauptquartier, die Zustimmung unser« Bundesgenossen sichern möchte, um auch nach! außen hin «in Auseinander- gehen in der Behandlung der Friedensfrage zu ver meiden, wie es aus dem letzten offiziösen Artikel de» Wiener Jremdenblattes herausgelesen werden konnte. Ter Aufenthalt in Wien ist nur kurz bemessen, da ver Kanzler schon im Lauft de» Montag in Berlin zurüch erwartet wird. , «in MkmschwiWel über wapntschhmv. Zn der Schweiz wird ein feindlich« Propaganda film vorgeführt, der u. a..das Einbringen de» Handels unterseebootes U-Leutschland i durch/zwei französisch« Kreuz« zum Gegenstand hat. La U-Deutschland wohlbehalten in einem deutschen Haftn liegt, sei dies «lende Machwerk feindlichen Be trug«- und Täuschungsversuche« durch diese Festster- lung entsprechend gebrandnmrkt. englischer teurer auf eine Mine gelaufen. Die Neuen Zürich« Nachrichten melden au» dem Haag: Aus gut informiert« Quelle wird mitgeteitt, daß im Nordkanal zwischen Irland und Schottland der leicht« englisch« Kreuz« Cordelia (3800 Tonnen) auf eine Mine gelaufen und schwer beschädigt worden ftt. Er wurde nach Narrow gebracht. Nein Z-naerfrleae Amerillar. Die Basler Nachrichten berichten au» Newport: Newyork Time» veröffentlichen eine offiziöse Rot«, in