Volltext Seite (XML)
Nr. 82. Montag, äen 23. April ISir Tageblatt UMOW- /HUA^zArV für vUV ^GANWHTAW ZZ«LÄUL mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. MÄtL-AM Wtt un"» n"-g°d^-u-n.°f?Ä! Sprech,lunSe »er Ne-attton mit -usnahm- -er Sonntag» nachmittag» 4—s Uhr. — Telegramm.flüresse r Tageblatt flueerzgebirg». Zernfpttchrr SS. »!m,,»l,"i?utzab»-ä NnüÄ '-"°m^°Än°Üung?n za- unverlangt eingesan-t. Manuskripte kann Sewühr nicht g,leistet weröen. 12. Jahrgang. Neue Infanteriekämpfe im Vesten. Eka Kaisertelegramm über -ke Riefenfchlacht aa -er Vestftoat. — Gelungener Vorstoß leichter -entfcher Gerstrritkräfte ta -en östlichen Kanal. — Abbruch -er türktsch-amerikanlschen Sezlehungen. — Vke russischen -lrbeltee un- Gol-aten gegen eine« Son-erstke-ea. — Die große Schlacht im Westen. I verlustreiches Scheitern der feindlichen Angriff»., Erfolgreiche deutsche Gegenstöße. Die an vier Brennpunkten unserer westlichen Front -mgesetzten großen Schlachten lassen all das furchtbare Er leben dieses Weltkrieges weit hinter sich. Die gegnerische Absicht ist klar und deutlich: hier sollte der große, unsere ganze Front im Westen erschütternde Durchbruch herbeige führt werden, der uns zunächst an die französische Grenze, dann bis zur Maaslinie und zum Rhein zurdiwerfen würde. Aber schon die ersten Kämpfe zeigten, daß die deutsche Widerstandskraft ungebrochen ist, und daß an dem unerschütterlichen Willen zum Siege der deutschen Vertei- iger alle Höllenkräfte der Erde, die man auf verhältsnis- näßig kleinem Raume gegen uns aufbietet, zu schänden werden. So beginnt die ursprünglich gigantische Riesen schlacht sich bereits wieder in vereinzelte Kampfhandlungen aufzulösen, wie nachstehender W.T.B.-Bericht: über die Kämpfe an der Westfront feststellt: Trotz der heftigen Kämpfe, die am Freitag im Raume Aisne—Champagne stattsanden und sich an manchen Stellen zu äußerster Wildheit steigerten, weist die gewal tige Linie, wie schon in den letzten Tagen, nicht mehr das Bild einer einheitlichen, nach großen strategischen Gesichts punkten geleiteten Schlacht auf, vielmehr löst sich die Schlacht in heftige, vereinzelte Kampfhandlun gen auf, die auf rein örtliche Erfolge hinzielten. Auch am Freitag erneuerten die Franzosen ihre verzweifelten Versuche, den Aufstieg aus der Aisne-Ebene zur Höhe des Chemin des Dames zu erzwingen. Bier Angriffswellen brachen, wie am Donnerstage, im deutschen Feuer zusam men. Westlich von Craonne gerieten die französischen Sturmhaufen in flankierendes Artillerlefeuer, das sie reihenweise niederwarf. Im Gegensatz zu den erfolglosen Angriffen der Franzosen gelangen den Deutschen Gegenstöße, die ihnen, wie südlich von Cerny, Gelände gewinn einbrachten. Auch östlich von Craonne, im Raume zwischen Craonne und dem Bach Miette, scheiterte ein heftiger französischer Angriff, der nach starker Artillerievorbereitung, die am Nachmittag zu rasendem Trommelfeuer anwuchs, unter Unterstützung von Panzer- wagen gegen 6 Uhr abend erfolgte. Größtenteils wurden die Angriffe noch vor unseren Graben niedergeschmettert. An einzelnen Abschnitten kam es zu blutigen Nahkämpfen und heftigen Gegenstößen. Nach abflauendem Feuer in der Nacht lebte Sonnabend morgey starke» feindliche» Feuer, auch schwerer Kaliber, an einigen Stellen wieder auf. Der Block Brimont, der Drehpunkt der Schlacht- front, wurde ebenfalls wieder angegriffen, aber oergeüllch unter schweren französischen und russischen Verlusten. Nördlich von dem wenigeKilometer von Reims entfernten Betheny wurden feindliche Grabenteile vor unserer Front gesäubert und dabei zwei Unteroffiziere und 10 Mann gefangen genommen. Nordwestlich Auberive im nördlichen Flügel der Schlachtfront im allgemeinen ruhig. Feindliche Angriffe gegen die von uns gehaltenen Höhenstellungen wurden blutig abgeschlagen. An einigen Stellen gewannen wir im Gegenangriff Raum. Feindlich« Leilangriffe, die gegen Abend einsetzten, Wurden gleichfalls zurückgewiesen. An der-belgischen Front scheiterte in der Nacht zum 20. April ein englisch «»Unternehmen gegen Wytschaete. Sine breite Schützenlinie ging in mehreren Wellen gegen die Front einer Einheit vor. Di« erste Welle wurde bei dem versuche, die drei Hindernisse zu zerschneiden, im Handgranatenkampf vernichtet, die folgenden Wellen von Maschinengewehr- und Artilleriefeuer gefaßt. 80—60 tote Engländer wurden vor unseren Gräben gezählt, Beiderseits de» La-Vaste-Kanal» heftige» Minenfeuer, von nördlich Len» bi» südöstlich Arra» mit Unterbrechungen starke» Artilleriefeuer, auch schwerer Kali ber. Für un» günstige Patrouillenkämpf« tvestlich Len» und westlich Roan». Zwischen Arra» und Ai»ne keine bedeutende ArtillerietStigkelt. Die Kathedrale von St. vueytin erhielt 10 Volltreffer, wie überhaupt da« ver mutlich englische Feuer in den letzten Tagen grundsätzlich in der Gegend der Kathedrale und de» Marktplatz»» liegt. Soweit die Darstellung der Kämpfe im Westen. Die Heimat kann nur ahnen, was alles diese- bedeutet, was ihre Söhne jetzt von der AiSne bis zur Champagne an Ungeheurem leisten. Und die ernste Bescheidenheit, IIIIIIIIIIIIIIIII!IIIIIIIII<IIIIIIIIIIIIIIIII!IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII MMMt über die Kriegslage Amtlich wird aus Berlin gemeldet vom Abend des 22' April: Heftiger Feuerkampf in einzelnen Abschnitten der Arrasfront. Jnfanteriegefechte bet Loos im Gang«.? An der Aisne und in der Champagne Tag bisher meist ruhig, nur nordöstlich Sotssons lebhaftes Feuer. — Born Osten nichts Neues. (W. T. BZ liche Gräben, Unterkünfte, Stellungen und Bahnhöfe wirk sam an: u. a. wurde der Bahnhof und die Hafenanlagen von Dünkirchen mit sichtbarem Erfolg mit Bomben be worfen. Zu Lu ftgefechten kam eS besonders an dm Hauptkampffronten. Unsere Flieger schossen sechs feindliche Flugzeuge ab, all« jenseits der feindlichen Linien, davon entfallen fünf auf die Staffel Richthofen. Ein feind liches Flugzeug wurde durch Abwehrfeuer von der Erde aus jenseits unserer Stellung zur Landung gezwungen und von unserer Artillerie vollends zerstört. Zwei Kampf einsitzer schossen bei Nieuport ein feindliches Luftschiff ab, das brennend in die See stürzte. MWWMgsbMtWWe (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 23- April. Westlicher KriegSschanplstz Front de» Generals eldmarschalks Kronprinzen Rupprecht von Payer«. Zwischen Loo» und der Bahn Arras-Cambrat dauerte gestern der Artilleriekmrvf an. -Nordwestlich von Len? drangen englische Sturmtrupps in 800 Meter Breite in Unseren vordersten Graben. Sie wurden durch Gegenstoß zurückgeworfen. Auch nachts blieb das Feuer stark. Heute früh haben nach Trommelfeuer in breiter Front die Jnfanteriekämpfe be gonnen, Front des deutschen Kronprinzen. Vormittags war nur nordöstlich von Sotssons die Feuer tätigkeit gesteigert. Don nachmittag an bekämpften! sich längs der Aisne und in der Champagne die Artillerien wieder mit zunehmen der Heftigkeit. Handgranatenkämpfe spielten sich auf dem Chemin-des- Dames-Rücken ab. Ein starker französischer Angriff nord westlich von La Dille-aur-Bois brach verlustreich zusammen. Zwischen Pwsnes und der Suippes-Ntederung brachten Vorstöße dem Feinde keinerlei Vorteil. Wir machten am Hochberg südwestlich von Moronvillters und durch Eindringen in die französische Stellung südlich von St. Marie-a-Py über 80 Gefangene. Heeresgruppe des GenemffvlvmarWaW Herzog «wmht VW SÄtr t tomjde rg Nichts Neue». Unsere Flieger schosst« vier feindliche Fesselballons in Brand und brachten im Lustkampf elf Flugzeuge zum Ab sturz. Rittmeister Freiherr von Nichthofen blieb zum 46. Male, Leutnant Wolff zum 20. Male Sieger. Die Jagd staffel des Rittmeisters Freiherr von Rtchthofen hat bis gestern 100 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Oestliche» Krieg»schauplotz. Mehrfach lag lebhaftes Feuer der russischen Artillerie auf unseren Linien. Es wurde heftig erwidert. Bombenabwurf russischer Flieget bet Lida wurde durch Luftangriff auf Molodeczna und Turez (nordwestlich Bezw und nordwestlich von Minsk) vergolten. Ma-evouische« Frank Am Ostufer des Wardar und südwestlich des Dostan« See» heftiges Artilleriefeuer, dem mr am Dostan-See ein englischer Angriff folgte. Er wurde von den bulgarischen Truppen abgewtesen. Eines unserer Fliegergeschwader griff aus de« Luft in den Kampf ein. ve» »eße «»neealgusetiermelße» (W. T. v). Ludeudorff. NIIIIIIIIN!IIIIIIIII!II!I!IIIIII!!IIIIINIIIIIIIIIIIIIIIIUI!IIIIIIIII»IIIIIIIII!IIIIII»!III»I<!I»I»»»»»IIIIII!I Die riesigen Verlust« der Franzosen. Bezeichnend für die schweren Verluste der Franzosen ist die Aussage eines ZuavenoffizterS, der nordwestlich Reims in die Gefangenschaft geriet. Er erklärter Fran zösische Flieger waren beim Angriff nicht zu sehen. Di erste Linie wurde gestürmt, aber unsere Leute wollten nicht weiter vor. Es war schwer. Seine zur Fortsetzung eines Angriffes zusammengestellten zwei Bataillone, ja fast da ganze Regiment sind in einer Viertelstunde massakriert worden. Die erste Angriffswelle wurde einfach vernichtet, die Unterstützungskompagnien gerieten in Absperrfeuer und gingen nicht vor, wie sie sollten. Trotz alledem werden unser« Zeitungen wieder behaupten, daß es gut steht. (W.T.B.) Eine erlogene Erbeutung von 42 een. Die Engländer und Franzosen versuchen immer wieder von neuem, durch alle möglichen Räubergeschichten, denn einen andere» Ausdruck kann man hierfür schlechter dings nicht gebrauchen, ihren Völkern vor zu täuschen, baß sie bei Arras, an der Aisne und in der Champagne große Erfolge gehabt hätten. Hierzu gehört die durch die wohlbekannte Firma Reuter in der gesamten neutralen Presse verbreitete Nachricht, es sei den Engländern gelungen, zwei 42-Zentimeter-Geschütze, die extra von Douai hingebracht nnd bei Tampoux montiert gewesen seien, zu nehmen. Ein Blick auf den Ort und ein Vergleich mit der außerordentlichen Schußweite dieses Riesengeschütze» zeigt sofort das Unwahrscheinliche der Behauptung. Trotz dem aber sei noch emmal ausdrücklich festgestellt, daSdies« Nachricht wie fast alle übrigen aus dem Hause Reuter m das Reich der Fabel zu verweisen ist. (W.T.B^ "> s * vrr Kaiser Mr Ä!e ZGlacM fm MslW. Kaiser Wilhelm richtet« anläßlich der siegreich abge wehrten Angriffe an der Aisne und in der Champagne folgendes Telegramm an den Kronprinzen: Di« deinem Befehl unterstellten Truppen aller deut schen Stämme haben in stahlhartem Willen und kraftvoll geführt den großen französischen Durchbruch an der Aisne und in der Champagne zum Scheitern gebracht. Die Su san tert« hat auch dort wieder da» schwerste zu tragen gehabt und großes in todesmutigem Auiharren und in unwiderstehlicher Angriffsdauer der unermüdlichen Hilfe der Artillerie und der anderen Waffen geleistet. Führer« nnd Truppen übermittele meinen und de» Vaterlande» Dank Die Schlacht an der Aisne und in der Champange ist noch nicht nicht zu Ende, aber alle, die dort känch- fen, solle« wissen, daß ganz Deutschland ihrer Taten gedenkt und mit ihnen festen Willen» ist, de« Daseinskampf -i» zu« siegreichen Ende durchzusochte«. Da» »alte Gottl kämpf bis zum siegreichen des Kaisers müßten vor die den nicht nicht hoch genug zu fühlenden Stolz auf unsere Helden durch die Erschütterung über ihre Prüfungen auSgleicht, läßt jede Klage über notwendige Opfer, die dem Daheimgebliebenen abgefordert werden, verächtlich ei" ' Unsere Luftstreitkrüfte aus der Westfront am 21 Wilhelm, S. Si. Ganz Deutschland ist festen Willens, den Daseins kampf bis zum siegreichen Ende durchzufechteui Diele Wort« des Kaisers müßten vor allem auch alle in der Heimat Lebenden, also alle Deutschen, die nicht im Felde stehen, »W»WW ob Männer, ob Frauen, in ihrem Herzen aufnehmen. Große Anforderungen an den Einzelnen werden in der i Heimat ja nicht gestellt! ES wird nur verlangt, daß sich jeder den neuen Zeiten und deren Anforderungen an erscheinen. < paßt, daß er sich den neuen Bestimmungen unterordttet »i und nicht dort mit unhaltbaren Gonderwünschen austritt, »L. e»p«'l- Ein höherer stwana vor allem Mäßigkeit verlangt. Da» Wetter ließ erst gegen Abend regere Fltegertätia-! *" " kett zu. Unsere BombardterungSgeschwaoer griffe» feind- , * , *