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Um Aweifel -u beheben, wir- hler-arch bekannt gegeben, -atz »riegsfrelwl tilge nach Ihrem Elntrltt in» Heer ,u -en Personen -es Sol-atenstan-e» aekören. Sie haben -aher bei allen erlittenen vienft- beschä-l-ungen im Zel-r un- auch tu -er Sarnlfon Anspruch auf -le gesetzlichen Versorgung»- gebuhrnisse. Ebenso erwirbt -a» auf -em Kriegs- jchauplatze verwen-ete Personal -er frelwilligen Krankenpflege Anspruch auf Rente nach -en Vor schriften -er beftehen-en Ersetze bei dienstbeschä-igung. Schneeberg, -en 17. September 1»14. Königliches Sezirkstomman-o. Cm belgischer Minister als Kronzeuge für Deutschland Der deutsche Reichskanzler hat in einer Mitteilung an das offiziöse dänische Tepeschenbureau noch einmal die ganze Hinterhältigkeit England» enthüllt, da» zwar die Verletzung der Neutralität Belgiens durch Deutschland zum Borwand seine» Kriege» gegen Deutschland ge macht hat, da» aber, Wie zweifelfrei feststeht, auch nicht den ginger gerührt haben Würde, um gegen eine eben solche Verletzung der belgischen Neutralität von seilen Frankreichs Front zu machen. Der Kanzler sagt, Deutsch land Habe genau gewußt, daß der französisch« Kriegs plan einen Durchmarsch durch Belgien zum Angriff auf die ungeschützten Rheinland« vorgesehen habe, und daß niemand glauben könnt«, daß England in diesem Falle zum Schutze der belgischen Freiheit gegen Frank reich eingeschritten sein würde. Daß der Kanzler mit seiner Auffassung nicht allein steht, darauf braucht an- geirchts der zahlreichen Momente nicht besonder» hinge wiesen zu werden, die klar erkennen lassen, daß Großbvi- tanien nur auf den geeigneten Augenblick Wartete, um sich auf Deutschland, den verhaßten Rivalen, zu stürzen. Aber wie erst in den letzten Tagen durch einen Zufall die Welt darüber belehrt wurde, daß man sich in den Kreisen der belgischen Staatsmänner über die Kriegsabsichten Rußlands und seiner Ententefreunde nicht einen Augen blick im Unklaren war, so ist es wiederum ein belgischer Staatsmann, dessen Zeugnis die Richtigkeit des deut schen Vorgehens zu bestätigen geeignet ist. Kein Ge ringerer als der belgische Senator Baron de Favereau, der in den Jahren 1896 bis 1908, also 12 Jahre lang, Minister des Auswärtigen in Belgien war, also reichlich Gelegenheit hatte, in das diplomatische Getriebe jener Periode Einblick zu nehmen, war es, der von der Tribüne des belgischen Senats herab in unzweideutiger Weise die Stellung Englands zur belgischen Neutralitätsfrage dargelegt hat. Baron de Favereau erklärte, daß er in seiner Eigenschaft al» Minister Kenntnis von Aktenstücken erhalten habe, aus denen hervorgehe, daß sich England ei. nem Durchmarsch französischer Truppen durch Belgien nicht widersetzen werde. Ter Minister kam zu dem Schlüsse, daß ein« wirkliche Gefahr hinsichtlich der Neutralität Belgien» nur von französi scher Seite drohe, da England einen Durchzug deutscher Truppen nicht ruhig mitansehen würde. Diese Ansicht des belgischen Staatsmannes, die sich auf diplomatische Dokumente stützte, hat sich durch den Gang der jetzigen Ereignisse vollauf bestätigt. Tatsächlich plante Frankreich den Ueberfall auf Deutschland aus dem Weg« durch belgi sches Gebiet, wobei eS Belgien völlig unmöglich gewesen wäre, angesichts de» Drucke» von selten England» auch nur den geringsten Widerstand den französischen Trup pen entgegenzustellen. E» versteht sich von selbst, daß diese Sachlage in Deutschland bekannt war. SS war des halb nur einfach da» Gebot der Selbsterhaltung, Wenn die deutsche Regierung dsn französisch-englischen An schläge zuvorkam und damit einen wesentlichen Teil des gegnerischen KriegSplane» zunichte machte. Hätte die deutsche Regierung anders gehandelt, dann hätte sie ihre Pflicht verletzt. Erwähnt sei mich, daß Baron de Fave reau auf Grund seiner Darlegungen zu dem Ergebnis kam, daß die belgische Neutralität durch die von d«n Mächten übernommene Garantie nicht geschützt, sondern im Gegenteil auf» höchst« gefährdet sei. Zwischen zwei mächtigen Militärstaaten, wie Deutschland und Frank reich, eingeklemmt, Habe e- immer mit dem Risiko eines Neutralitätsbruche» von der einen oder anderen Seit« zu rechnen, während ihm da» selbstgewählt« Bündnis mit einem starken Nachbar die Sicherheit gäbe, auf di« da» Land al» selbständiger Staat Anspruch hab«. Mit die ¬ sem mächtigen Nachbar meinte Favereau Deutschland, er Mußt« allerdings sehr bald fühlen, daß er mit dieser freien und vernünftigen Auffassung ziemlich allein stand und sich in Gegensatz zu der öffentlicheen Meinung Bel gien» gesetzt hatte, die das einzige Heil in der französi sch«« Hilfe und nicht zuletzt in England» Beistand er- blicken zu müssen meinte. Der Gang der Ereignisse hat dem ehemaligen belgischen AuslandSmintster völlig rocht gegeben. Hätten Regierung und VE in Belgien seine Stimme beachtet, so würde vermutlich Belgien nicht heute am Rande de» Abgründe» stehen, an den «» Vie Lockungen der Ententefreunde geführt haben. 8utt MMttn Im Achen. knglanil in Wien schwer beärM. Bor 44 Jahren lautete wochenlang Tag für Tag der amtlich« Bericht aus dem deutschen Hauptquart'er: Vor Paris nichts Neue». Heute ließen sich die Meldungen dahin zusammenfassen: Die Kämpfe vor Paris dauern fort. Das besagt auch di« neueste amtliche Meldung die wir heute früh um 7 Uhr schon durch Sonderausgabe verbreiteten: Sroft»» Hauptquartier, 1-. September abeu-s. vle Lage auf -em weftllcheu Krtegssthau- platze ift fett gestern uuveräu-ert. Au riuzelura Stellen -er Schlachtfront stn- Angriffe fron- zöststhrr Truppe« tu -er Nacht zum 1-. uu- tm Laufe -e» 1-. zurückgemorfeu wsr-eu. Eta-elae Segeuaugrtffe -er Veustchea wareu erfalgretch. Nach ist also All» üe» ttall-öfllcben Ariegrscdsupl-tze die Entscheidung in den Kämpfen an der Marne nicht ge fallen; aber aus den amtlichen französischen Mitteilungen geht hervor,.daß die Lage Ur die Deutschen günstiger ist. Wenn MM bedenkt, daß französische Berichte «Her die eigenen Aussichten bester beurteilen, al» sie es find, so kann man nur zu dem Resultat kommen, daß begründete Hoffnung aus einen guten Ausgang der Schlacht besteht. Di« Teil erfolge, von denen jetzt die Rede ist, bieten uns einst weilen die Gewähr dafür, daß der volle Sieg Ur uns nicht ausLleiben wird. — Die erwähnten Urteile über di« Schlacht an der Marn«, die un» in der Hoffnung bestärken, daß der endgültige Steg unser sein wird, lauten: »er militärische Mitarbeiter der Time» warnte «ach einer über Pen Haag kommende« Meldung sangeficht» der franMschen Siegesmeldungen) vor ckner Verkennung de, Lage. Er bittet, nicht zu vergessen, daß die besten deut, schm, Truppen in Frankreich stehen und bald, verstärkt, einen nHnenSchlag versuchen werde«. Der Mitarbei. ter der Lime» gibt zu, daß Vie gegenwärtige Lagse nnp durch da» Aurückziehen de» deutschen link« Flügel, ent. st Alben ist: Sie könne nicht au »genutzt werden, solang« Mtjubeugr, Schön, Ryssel, Laftzre, Rseim» in deutschen Händen sind. R«r durch planmäßige» Operieren könne e» den verbündeten Engländern und Franzosen geli ngen, über die Mw» »u kommst«. >— Die awtltchen fr rnzösischrn Mittet fungen über den Stand der Schlacht an der Mairn« find allmählich weniger zuvevssichtlich. Auch die Komment»« der Pariser Blätter find nicht mehr opti mistisch. Die Liberstö besonder» spricht sich sehr skep. t i s ch asu». Die ffftern vormittag in Sens «ingetrosfenen PariHr Depeschen lasuten für die deutschen Ar. m««n günstig. In diesen zuversichtlich stimmenden Meldungen berührt um so schmerzlicher die Nachricht von einer Erkrankung de» Genstrasobstrsten von Hausen, de» Führer» der dritten Armee, besten tüchtige Leistungen erst vor wenigen Tagen die kaiserliche Anerkennung gefun- den hatten. Au» Beätn wird unterm IS. d». Mt». berichtet: Personaliperände-rungen in Führurftellen: Für den er. krankten Generaloberst von Häufst« Genstral der KchuMeH« vo „ Einem Armpeführur; Ur diesen Vene, «al der Infanterie von Llner. kommandierender Genie, rajl tze» 7. Armieetorp»; General derj Artillerie vonSchu. b« rt, S,»her kommandierende, Gmstff de» 14. Reserve, korp», 1« andettwstitiger Verwendung; für ihn der Gene, ralquatrtiermeister von Stei>n zum bommamdierenden General de» 14. «ffemekorp» ernaffnt; Gumtzrl de, In- frnteri« Graf Ktrchbach, kommandierender General he» 10. Reservekorp», Perpmndet, dafür General der In. famterie van SLstn,, kommmdievender Genstval de, 10. Reservekorp». Amn Nachfolger de- Scheidenden Ur den wichtigsten Posten d«» Führer» dieser Arme«, die unter Freiherrn von Hausen so tapfer gekämpft hafte, wurde mithin einer der besten deutschen Offiziere, der frühere preußische Kriegs minister v. Einem, ernannt. Diese Ernennung gibt uns die Gewißheit, daß die Leitung der dritten Armee auch wei« ter in den besten Händen ist. Neben dem populären säch sischen Heerführer verläßt noch ein« andere militärische Per- sönlichkeit, dessen Namen wir in den sechs Wochen de» >Krie- ges off und g«rn hörten, seinen Platz. Der General, quartiermeister v. Stein, der Verfasser so vieler Siegesdspeschen, ist zum Kommandeur de» 14. Reservekorp» ernannt worden. Der knappe, kernige Stil seiner Meldun gen au» dem Großen Hauptquartier flöhte allen, die fi« lasen, auch dem neutralen Auslande, vertrauen ein Und trug nicht wenig dazu bei, daß den deutschen Krteg-nachrich- ten fast überall mehr Glauben geschenkt wurde, al, den schwatzhaften und bombastischen Petersburger, Pariser und Londoner Veröffentlichungen. » Gin Beweis Ur die widevwärttge Infamie, mit der Deutschlands Feinde gegen un» kämpfen, ist die planmäßige Verbreitung von Meldungen Mer die ganze Welt, doch Deutschland kampfesmüde sei und sich nach baldigem Frieden sehne. Jeder einzelne von un» ist imstande, zu ermessen, wie schwindelhaft diese Behauptung ist. AK Deutschland notgedrungen zum Schwerte griff, da stand es fest, daß die» ser Kampf eine blutige Abrechnung mit denen bringen müsse, die diesen Bölkerkrieg entfesselten. Und ehe diese Friedensstörer nicht den deutschen Zorn so gespürt haben, daß ihnen aff Jahrzehnte hinaus die Lfft am Kämpfen oergeiff, solange kann Ain« deutschempfindende Brust «inen Frieden herbeiw-ünschen» um den der Feind Uns nicht Littet. Daß es soweit komtmen wich, das soll die Sorge unserer draußen stechenden Truppen sein, lieber diese Vrelvelbailarlllgeil über aeutsche AampfermWgkeit schreibt jetzt die Norddeutsche Allgemeine Zeitung: In dem Lllgenfeldzug, der den Krieg des Dreiverbandes gegen Deutschland begleitet, treten seit einiger Zett auch Mel- düngen über ein deutsches Friedensbedürf, n i s aus, die sich mehr und mehr -ffpitzen. Bald wird von einer angeblichen Aeußerung des Reicher anz- lor » über Deutschlands Geneigtheit zum Friedensschluß ge. sprachen worauf Grey durch Vermittlung Amerikas eine stolze Antwort erteilt habe, bald heißt es, der deutsche Bot schafter in Washington bemühe sich, den Frieden Ur Deutsch land zu erlangen. Die Neutralen sollen durch solche Aus streuungen den Eindruck empfangen, Deutschland sei kampf«»müde und werde sich wohl oder Mel dm Frk. dmsbedingungen des Dreiverbandes fügen müssen. Mr setzen diesem Gaukelspiel die Erklärung entgegen, daß unser deutsches Volk in dem ihm ruchlos aufgezwung«- nen Kampf die Waffen nicht «her niederlegen wird, bis die Ur seine Zukunft in der Welt erforderlichen Sicherheiten erstritten find. Gute ««»ficht de» Krieg-aftleih«. An der Berliner Börse wurde mitgeteilt, daß die Be teiligung an der ZeichnuNgder Kriegsanleihe äußerst rege sei und sich auf alle Schichten der Bevölkerung er strecke. Man düffe mit Sicherheit aff ein glänzendes Ergebnis rechnen. Sächsische Truppen Kgpn Franktireur». Am 8. September stand, wie der Berliner LokaLAnzei. ger berichtet, «ine sächsische Brigade bet Bergnicourt an der Retourne, 12 Kilometer südwestlich Rethel aff dem rechten Flügel einer Division tm Gefecht gegen marvk- konische Kolonialtruppen. Der Flügel war sehr gefährdet. Besonder» eine hier in nicht günstiger Stellung liegende Batterie stand unter heftigem feindlichen Artillerie- feuer, während di« feindliche Infanterie einen energischen Angriff in der Front machte. Trotzdem wurde die Stellung ni<ff nur behauptet, sondern da» Dorf Bergnicourt