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fluer Tageblatt Sonnabend äen 10. November 1917 12. Jahrgang 21c. 2S2 G»nchg«o»» «,»«»«»« »I« F«»a«h», ti» e»n«tag» vach«I»«g, 4—S Uh». — r»I»PN>m»»ft-»»ss«, s«> » «» st,,„za«»l,G«. f»rvshr»ch« «. M» »n»«rl«n-t «t«,»fana» M.x»skrl»l» t«n» H»wühr nicht D«l,Ist«t «»»»««. D Äft Unser« S«Itun,.«u». < i>,,r unt Mu.,ad«N«U,n, f.wl« >U« p»sl.n»«lt«n un» Lrl,str«,,r -I«i«n «rft<!lli>no»n «nt,«,,n. Mzeiger für öas Erzgebirge fril t.» z.u» »lirtel» ^WWKSS mit -er wöchentlichen Unierhaltungsbeilager Mer Ssnntagsbla«. xK«?M«S »«4 »«n ' rr frei!». y.u» » uni, deshalb zu schützen. Niemand vermag un» zu sv- Feindes brachen verlustreich zusammen. 240 Befangene, wir den Russen beweisen können, daß dos Deutsch« Reich darunter 7 Offiziere, blieben in unserer Hand. tatsächlich die Macht ist, die den Frieden in Europa au» in Val Es wäre ein Verhängnisvoller, gar nicht wieder gut zu machender Fehler, wollten wir uns durch di« weltbüt- gerlichen Ideen der russischen Revolutionäre von dem , klaren Ziel tatsächlicher Sicherung des Reiche- abbrin gen lassen. ES kann auch gar kein Zweifel darüber bestehen, daß das künftige Verhältnis Rußlands zu Deutschland VkWtliltzeklWSdssilhtfchsiheüt!' (Amtlich.) uns die strategischen Möglichkeiten geschaffen, diese» Ziel zu erreichen. Nur heillose Verblendung kann dazu ra- ! trn, sie für das Truggold irgendwelcher pazifistischen Ideale aus der Hand zu geben. Tos würde sich bitter ' rächen an unserem eigenen Volke und an dem Europa, - von dem Herr v. Kühlmann seinerzeit gesprochen hat. öluilge SttäßrMmpkt !npeierrburg. Erst jetzt elngetroffcne Duldungen der Petersburg« Agentur bestätigen völlig di« AnnahM«, daß dar Sieg der Bolschewiki nicht ohne Blutverlust erkauft wurde. Wie offiziell anfangs mitgetetlt wurde, sanden blutige Stratzenkämpf« statt. Besonder- Heiße Kämpfe entbrannten um den Marten- und Winterpalast, wo all« Minister mit Ausnahme Kerenski» beisammen waren. Erst nach mehrstündiger Belagerung, »et der so. gar Geschütze verwandt wurden, ergab sich dar Winter- DeuLsche Sturmflut. An den Berliner Litsassäulen hängen Plakate: au- weißem Lamps sich hebend «in Schädel, auf der knöcher nen Stirn ein italienischer Hahnenf«d«rhut; darunter g> schrieben: die zwölfte Jsonzoschlocht. Tas Bild- und Filmamt hat wieder einmal prompt gearbeitet, schon heute, nicht viel mehr als ein« Woche noch jenen welt geschichtlichen Ereignissen zeigt «S dem deutschen Volke, wie die bundesdrüderlichen Slrmeen den Jsonzo .'iber- 1 Dritten und die ttalient'che Eben« in vernichtenden Be- s..n.ttn'ir chen lurche'.lt.haben. An fden staunenden Augen z.ehen dl.' Billw.-r vorüber. T'ille;, deren jedes Hz De« k n a: ist oon Len Heldentat.: unsr-r Mengen, von den Lüundern unsrer Organisation. De Phantasie doii-.gr Uber dis Grenzen des Möglichen, Weltgeschichte wird sinnlich erlebt. Und dann etwas seltsam Menschlich*-r all diese unerhörten vlnstren-'ungon, wie sie da im N?berw'nden gewaltiger Strecken unwirtlicher Weg«, im Durchqueren klüstereicher Gebirge, im Tahinfliegen über Flüsse und Sümpfe sachlich, mit der Korrektheit eines Uhrwerkes erledigt werden, lösen sich in «ine Art un schuldiger Heiterkeit auf. Tie Truppen find fröhlichen Mute», ganz durchpulst von dem Tempo des unaufhalt samen. Vorwärts, sie lachen, man spürt die scherzhaft« Laune, dis von Bataillon zu Bataillon htnüberschlägt und fast mit Mitgefühl den gar nicht abbrechenden Zügen dex rückwärts geführten Gefangenen folgt. TaS müssen Tage gewesen sein, deren Glanz in denen, di« sie er geben dursten, niemals verlöschen wird. Um den Zusammenhang solches gigantischen Mecha nismus, der, Rad in Rad greifend, hemmungslos, aber in jeder Sekund« bewußt geführt sich entwirrt, auch dem Laien Halbwegs verständlich zu machen, wird an der Landkarte gezeigt, wie di« Armeen sich vorwärts schieben, wie sie Abschnitt für Abschnitt erreichen, wie sie ihre drosselnd«» Arme ausstvecken und vernichtend xusammenschlagen; 60 000 Italiener verschwind«» an eurem Tage: man sieht, wie si« in den Sack gestopft werden, es ist wie ein Rechenexempel. Plastisch, fies sich, in das Empfinden eingrabend, steht man dies« welt bewegenden Vorgänge, zu denen unsre Feind« sozusagen die Unterschriften gratis geliefert haben: die militäri sche Katastrophe des Manchester Guardian, die italie nische Armee in Todesgefahr, von der die Datlh Mail meldete, das debacle des Tailh Chronicle, die große Prüfung Italiens, von der in der Bietoire zu l«s«n war. Menschenfreundlich, wie wir nun einmal find, wünschten wir, daß dieser Film der zwölften Jsonzo- Schlacht in Paris und London gezeigt werden möchte; er würde vielleicht dazu helfen, unfern Feinden un nützes Blutvergießen zu ersparen. Trotzig hat die Dai ly Mail auf die Nachricht von der italienischen Kata strophe geschrieben, daß der Vielverband mit Deutsch land nicht verhandeln kökne, solange es der Sieger und dec Verband der Besiegt« sei. Tas Nebeneinander die ser Bilder von der Wirklichkeit der zwölften Jsonzo- Schlacht, dieser glatte Ablauf einer Maschinerie, die bei nahe lächelnd alles zermalmt, was ihr in den Weg tritt, ohne dabei selbst den geringsten Schäden zu nehmen, würde vielleicht die Londoner Krtegsregisseure überlegen niachen, ob die Stunde, da man nun doch mit Deutsch land verhandeln könnte, die Stunde, da per deutsche Militarismus kraftlos geworden ist, nicht gar zu fern fiegerr dürfte. Tas deutsche Volk Aber wird angesichts solcher Dokumente von den Taten seiner Söhn« von tie fer Lenkbarkeit ergriffen werden und nie nachlassende Unterstützung schworen. Ju äen Ereignissen in Vußlanä. Aus Grund der Ausrufe, auf Grund aller übrigen MeldunKn, die aus Rußland vorliegen, kann stzstgestellt werden, daß die Maximalisten einem vollständigen Sieg über die Negierung Kerenskis errungen haben. Die Lage wird schlagltchtartig beleuchtet durch dir Meldung, daß Lenin, dem Kerenski seit langem seine Häscher aus die Spuren gehetzt hät, tm Arbeiter- und Soldaten- ist öffentlich auftreten konnte, und daß gleichzeitig der bisherige Machthaber verschwunden ist. Gr wird als Verräter gebrandmarkt, soll ststgenommikn werden, er. Leutnant Freiherr von Richthofen errang s«inen 25. § eigener Kraft erhalten kann und will. Der Krieg hat Luftsieg. ' Auf dem Lestlichei» Kriegsschauplatz und an der Mazedonischen Front nichts Besonderes. Italienische Front. Oesterreichtsch-ungarische Truppen drangen Sugana und im oberen Piave-Tal vor. Nach erbitterten Straßenkämpfen wur, d« Asiago genommen. Italienische Nachhuten, die sich am Gebirgsrand und in der Ebene an den Flutzläufen westlich von der Li- v«nza erneut zum Kampfe stellten, wurden geworfen. Von Sugana abwärts bi- zum Meere haben di« verbündeten Armeen die Piave erreicht. Mago genommen. Der Piave-Kuß v-a -en veMn-eten Truppen erreicht. — ZranMsche Stellungen im Chaume-Wal- genommen. — LS S00 Tonnen versenkt- geben wollte, war das ausdrücklich, gesagt. Weiter wurd« IIIUI!IWIIIIWIIIIIIIIIIIIIII!IlIIlIIIIIIIIIIIIIIII»IlI!IIIIIIIIIIII»IIIII»I»IIII<!»IIllI»IIIIIIII»!IIIIiiiI verlangt vollständige Entschädigung und Vie- MMMt Ker W MgW Amtlich wird aus Berlin gemeldet vom Abend d«.- tauen und die deutschen Ostseeprovinzen, daneben s«tbst- V. November» In Flandern scharfer Arrilleriekampf verständlich Verzicht auf Entschädigungen. Ja, dt« bei Passchendael«. — In der Verfolgung igegcn die Piave Kriegsziel« der Maximalisten war«n derart denen Frank- geht «s vorwärts. fährt also dasselbe Geschick, das er einst dem Zaren be reitet hat. Nur weiß er es nicht mit gleicher Würde zu tragen Der Zar hat sich ohne Widerstand gefangen gegeben, Ml das Zepter au» d«r Hand gelegt. Kerenski hat die Flucht ergriffen. Alle Mnister der früheren Negierung waren, als der Aufstand begann, im Mini, sterpalast versammelt, alle haben sie sich, als ihr Wider stand aussichtslos geworden war, gefangen nehmen las sen. Kerenski hat sein Heil in der Flucht gesucht, hat seine Kollegen preisg«g«ban und sein eigenes teure» Leben offenbar in der Petersburger englischen Botschaft in Sicherheit gebracht. Don sonderlicher tnnerer Größe zeugt das gerade nicht. Der Diktator, der frühere Füh rer der äußersten Linken in d«r längst verflossenen Du ma, der Volksmann, den ja auch die deutsche Sozial demokratie so begeistert begrüßt hat, erweist sich mit einem Male als feiger Temagog. Noch nicht avzuseh!en ist, wohin der Weg der neuen Männer führen wird. Sie verlangen sofortigen Frie- , denSschluß und betonen «» in allen ihren KundgeVun- - Arbeiter über die Erzeugung und Bildung einer Regie» gen Tabei muß man sich aber vor Augen halten, daß 1 rung des A., und S.-RateS, ist gesichert. ES leb« die auch die Maximalisten einen allgemeinen Frie. ! Revolution der Soldaten, Arbeiter und Bauern! Sin den erstreben, daß auch sie iHv Ideal Tn einer allge- . zweiter Erlaß de» Ausschuss«» besagt» Dt« Macht Aber meinen Friedenskonferenz erblicken. In den Weisung««, ' Petersburg ist in den Händen des militärische« revo« die der Arbeiter- und Soldatenrat dem Ehemaligen M!« - lytionären Ausschusses des Petersburger A.» und S.« nister Skovelew für die Pariser Kriegszielkonferenz mit. Rate» der Soldaten und Arbeiter, der sich einmütig er. D" erstes««eralsu « rtterm«istr» Palast, wobei die darin befindlichen Mnister verhaftet sEs. T. V.f L«Me«»orsf. wurden. Die Sozialisten der Plechanow-Grupp« sowie Iliilittlttiiiiuilliiiililiii!llil!l!!i!itt!liiii!ilillllllll«lliliilliililli>liiilililllllltt»lllllll»illli»i!iiii!ii dir Sozialrevolutionäre des r«ht«n Flügel» derbarri- ! kndierccn sich in den Straßen. Auf beiden Seiten gab e > viele Tote. Tie Straßenkämpfe dauern fort. Um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, wurde eine Bol. schewiktdelegation zu den anderen.demokratischen Revo lutionären entsandt, um mit ihnen zu unterhandeln, da. mit der Bruderkrieg vermieden werd«. Bisher ab« waren die Unterhandlungen ergebnislos. Noch ein Ausruf »er neue« Uegi«r«tnO. (Meldung der Petersburger T«l«graphen-Agrntur.) Ter revolutionär« Militärische Ausschuß des Petersburger Arbeiter- und Soldatenrates hat svl- ' genden Aufruf an die Bürger Rützland» veröffentlicht r Tie vorläufige Regierung ist gestürzt. Di« gesamte Macht ist in dt« Hand des Organ« de» Petersburger und S..Rates, nämlich des revolutionären militärische« Ausschusses, übergegangen, der an d« Spitze de» Bro.- letariat» und der Garnison von Petersburg steht. Das Ziel, für da» das Volk kämpft, nämlich : Vorschlag etn«T sofortigen demokratischen Friedens, Aushebung de» Rech, tes der Grundeigentümer, Land zu besitzen, Aufsicht der reich» und Englands angegltchen, daß für Belgien so« > gar ein« Entschädigung aus einem international«» Fond» zu dem also auch Deutschland beizusteuern hätte, g«. -s sondert wurde. Man braucht noch lauge nicht bltnd- müäger Annexionist zu sein, um zu erkenn«», daß diese Zie^e mit den Interessen der Sicherheit Deutschlands Große- Hauptquartier, 10. November. > nicht in Einklang zu bringen sind. Wir sind überfallen W.ßlich.r K»i«,stma»»l«tz. > worden - der Suchomlinow-Prozeß hat den letzt«» schla- . g-nden Beweis dafür brigebrocht —, wir haben unge. »..* h<ure Opfer an Gut und Blut bringen müssen und hoben "» uni, deshalb zu schützen. Niemand vermag uns zu sv- Hrsrige» Trommelfeuer ging englischen Vorstößen g-n, wie das neue Rußland aussehen wird, da» aus soraus, die nordöstlich von Poelkapelle nach Tages» der Revolution geboren werden soll, wohl aber lehrt uns anbruch einsetzten. Sie wurden im Nahkampf abgewiesen die Geschichte auf jedem Blatt, daß b«i jedem Staate Längs der User und vom Houthvulster - Wald bis i immer wieder das Machtprinzip zum Durchbruch: kommt. Zandvoorde steigerte sich die Tätigkeit der Artillerien - - - . am Nachmittag wieder zu großer Heftigkeit. Fr»»t de» »««tsche, Krenpriaze«. Niedersächsische und Gardebatatllone mit Pionieren und Teilen eines Sturmbataillons entrissen nach hes. tiger Fcuervorbereitung durch Artillerie und Mtnenwer- fer den Franzosen Stellungen im Chaumewald. _ . . Starke bis in die Nacht hinein wiederholt« Angriffe des : um so besser sein wird, je stärker wir sind, j« Mehr