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NLW» »«!»« fluer Tageblatt ErZW ^nHttsrr sür -as Er-isrbirge >ÄSÄkrrÄärö V 5 E AsZZLZZL mit -er wöchentliche« Unterhaltunssbrilage: Muer Sonntagsblatt. '5'1«"»» puW.W""»n «pwchchm-o -ee Ne-aNlo» mit Mwnahw» -e, «oaawW oachwttNM 4—S Utz«. — r «a,dla« Z»r« sprech«, SS. pAK A" mm-— -ft»- M-l—- »E«—d' "4« Nr. S3. Donnerstag» äen 12. Äpnl 1917. 12. Jahrgang. An unsere Bürgerschaft. Die Knappheit an «Nahrungsmitteln hat einzelne Leute veranlaßt, gegen diejenigen Steller^ dis mit der Verteilung zu tun -aben. zu murren und von diesen Stellen die Ausgabe weiterer Nahrungsmittel zu verlangen, jedermann Sann überzeugt sein, tzaß die Behörde so viel ausgsben läßt, als irgend möglich ist. Sie darf aber auch nicht stets den leisten Liest ausgebsn, wenn sie nicht weiß, wann sie wieder neue Vorräte erhält, sondern sie muß das, was sie für die Bewohnerschaft erlangen Sann, sorsältlg slnteilen. — Genau so muß jeder Bewohner bandeln. E» muß wissen, aus wie viele Tage das Brot oder die Kartoffeln reichen müssen, und muß sie danach genau einteilen. Man muß nicht einem Kind» stets dann eine Bemme geben, wenn es danach ver langt, sondern die Eltern müssen besser wissen, womit das Kind genug haben Sann. Es ist jedenfalls besser, an jedem Lage Snapp zu esse«, als daß mau sich an einem Tage nach Herzenslust satt !ßi und dann gar nichts hat. jedenfalls Sann aber die Behörde nicht mehr verteilen lasten, als ihr zur Verfügung steht, denn sie Sann selbst Seine Nahrungsmittel machen. Das sollte sich jede verständige Person sagen. Wer aber von der Behörde etwas Ltnmöglichss verlangt, der handelt unverständig und erschwert der Behörde iHv jetzt so arbeitsreiches Amt. Am allerwenigsten aber dürfen einzelne Leut« erwarten, daß sie vor den anderen bevorzugt werden. Wenn man Nahrungs mittel nicht mehr fre! kaufen Sann, dann müssen dl« vorhandenen Vorräte gleichmäßig verteilt werden. Das verlangt dis Geroch- igksit. Wer will gegenüber seinem Nächsten ungerecht sein- Ist es etwa gerecht, daß derjenige, der nicht haushälterisch gewesen st, zur Belohnung dafür «inen Anschuß bekommt und dadurch mehr erhalt als der Sparsame- Wenn die Behörde ihm mehr ;ibt, dann muß sie die anderen betrügen. Also mit dem Verlangen ist es nicht getan. Die Behörde muß es erst haben. Wenn die Behörde nach Belieben Zuschüsse geben Sonnte, dann wäre ja kein Mangel» und dann brauchte die Verteilung überhaupt nicht vom Staate und der Gemeinde geregelt zu sein. Wir sind aber in unsern Nahrungsmitteln beschränkt. Daran ist England schuld, das uns mit seiner Flotte von der See ^bsperrt. Wir müssen also mit dem auskommen, was im Inlande wächst. jedermann weiß, daß er nur gegen Brotmarvsn vom Backer Brot erhalten darf. Der Backer macht sich strafbar, wen» er Brot herausgibt, ohne Marken zu empfangen. Ist es dann nicht unverständig, wenn man ohne Marken vom Bäcker Brot verlangt- Er darf es so nicht geben und die Behörde hat auch keine Erlaubnis, rym das zu gestatten, denn sonst wird alle Grdnung über den Haufen geworfen. Wenn wir aber nicht peinliche Grdnung halten, dann reichen wir nicht bis zur nächsten Ernte und müssen demütig England um Frieden bitten. Dis Folge würde sein, daß wir und unsere Kinder und Kindeskinder Englands Sklaven würden. Welche» Deutschs ist so sehr ehrlos, daß er das will) In unserer Bürgerschaft ist jedenfalls niemand. Darum richte jedermann sich mit den knappen Nahrungsmitteln ein und trage mit Geduld, was unserem Volke auferlegt und unabwendbar ist. Wir bitten aber unsere Bürgerschaft, alle Ansammlungen auf der Straße und vor den Verkaufslädsn der Bäcker zu unter lassen. Eine Herausgabe von Nahrungsmitteln, dis wider die Grdnung ist. Kann damit nicht erreicht werden. Endlich ersuchen wir. daß jedermann sich den Weisungen unserer Polizsimannschaft, zu denen auch diejenigen gehören, di« durch einen Aufdruck auf einer am Arm getragenen Binde als solche gekennzeichnet sind, unweigerlich Folge leistet und sich jedes Widerstands enthält. Wir befinden uns im Kriegszustand und da wird jeder Widerstand gegen die Staatsgewalt und jede Gewalt tätigkeit besonders hart bestraft. Wir warnen davor. Von dem verständigen Sinne unserer Einwohnerschaft erwarten wir, daß solche Bestrafungen nicht nötig werden. »««' d«» ir. isir. der Rat der Stadt Schubert, Stadtrat. 2» kSlilpken im verteil englkclie klnM ebgerüiiegeil. IW LllgieM iMge». Weiters 53000 Tonnen versenkt. — Gins russische Regierungserklärung mit Verzicht auf Gebietserweiterung. — Deutsche, öster reichische und russische Arboiterpartsivsrtretsr reisen nach Stockholm zwecks Friedensunterhandlungen. — Der Hafen von Liverpool wegen Minengefahr geschlossen. — Amerikanische Kvlsgsvorbsreltungen. WMerW Mel hie Kriegslage Amtlich wird ans Berlin gemeldet vom Abend deö 11. April: Bei Fampou;, nördlich der Scarpe, sind eng lische Jnfanterican^riffe, bei Foeux mehrere Kavallerieat- taaen verlustreich gescheitert. Bei Monchy und Wancourt, auf dem Südufer, tagsüber sür uns günstig verlaufene Kämpfe Oestlich von Bullecorut und bei Hargicomt, »u rd- östlich von St Quentin, wurden IVO» Engländer mit 28 Maschinengewehren gefangen. Von SuissonS bis Reims sehr st'arker Feuerkampf. Jur Osten und in Makedonien nichts Besonderes. Der MW MgsbelWon heute (Amtl ch) Großes Hauptquartier, 12. April. Wei» iIcher Kriegsschauplatz. Front de» G-neralseldinarsüMll» Krantzrt»-« Rnp-precht von Batzen,. Ans dem Nordufer der Scarpe wurden bet heftiger Artillerie-Wirkung Angriffe der Engländer auf Bimy und bet Fampoux abgeschlagen Südlich der Bachniede- ruug führte der G gurr starke Kräfte zum Vorstoß gegen unsere Linien vor Nach mehrmals geicheiterteu Ansturm ging uns Monchy vcnvrcn. Nördlich und südlich des Ortes brachen englische Angriffe, bei denen auch Kavallerie und P.inzerkraftwagen lcilnahmen, verlustreich zusammen. - In den Kämpfen bei Bullecourt wurde ein Anfangs erfolg des Feindes durch Gegenstoß ausgeglichen. Dabei blieben 28 Offiziere, über 1000 Mann und 27 Maschinengewehre in unserer Hand. Aus einem Gefecht bet Hargtcourt östlich von Peronne wurden mehr als 100 Gefangene und fünf Maschinengeweh re Angebracht. Gt. Quentin wurde auch gestern stark beschossen. Front de» deutsche« Kronprinzen. Von Sotssons bis Reims hat sich der Feuerkampf zu äußerster Heftigkeit gesteigert. Einzelne Frontstrecken lagen mehrfach unter Trommelfeuer. In der westlichen Champagne ist gleichfalls der Artillerie kampf im Steigen. Erkundungsvorstötze französischer Infan terie wurden abgewiesen. Herre»s»utztz« tze» chorwralstzltznmrsichchv» -erzog Awrecht tzo« Wüpttowltzotzg Äcsecht-tüti-kit nur tu beschrürcktem Umfange. Trotz Sturmes waren die Flieger sehr tätig. Der Feind verlor im Lnflkampfe 23, durch Jnfanteriefeuer 1 Flugzeug. Bombenabwürfe auf feindliche Truppenlager und Mu- nitionsstaffeln in Beste — und SuippeS — Tal verur sachten beobachteten Schaden. Rittmeister Freiherr von Nichthofen schoß seinen 40. Gegner ab. Oeftltcher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschall» Prinz Leopold von Bayern. Bei Krody, an der Bahn Zlozcow- Tarnopol und bei derseits des Dnfestr reg« russische Feuertätigkcit. An der Front tze« GeneraloverKen Erzherzog goses und bet der Heeresgruppe de» Gcneralfrldmarschall» von Mackensen. keine wesentlichen Ereignisse Mazedonische Front. Di« Lage ist unverändert. Der «efte Generalquartiermelker lW. L. v). Snd«»dorff.