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-au» lall« von rnmgerjnri keinen Ll Zemmgi S.PASZLL ». tK »«kn Lbholen w der 's. «nzelmimmex 1Ü «pf. 1« nvmmer 15 Apf.) Semaü jü>» dar Ba« oder Nachlieferung dar »v«zug»pr«ile». Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage Hau und Heim x Aum Sonntag /' Landwirtschaftliche Beilage — Druck und Verlag von Friedrich May in Bischofswerda — Postscheck-Konto Amt Dresden Nr, 1521. GemeindeverbandsgirokasseBlschofswerha Konto Nr. 364 > ?t>. «nd 415 rlozeigeuprel,: Die es ww brelle einspaltig» MLImeterzeile 8 Stpt. oder Unttr-rechiwg der Im Lextteil di» SV mm breit» Mwtmeter-eÜ« 55 Slpf. Nachlaß "" ' noch den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in besttmnuen Nummern und an bestimmt« Plätzen «ine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. DkrSWDLrMkr Tageblatt fiirMHofswerda Aleukirch im- Almgeyen- Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Der S-chstsche TrzSLler ist ha» zur DrrSfsentlichnng der amtliche» Bekannt- machungen de» Landrate» zu Bautzen und der Bürgermeister zu / ViIchof»werdau.Neukirch(L)behördlichersetts bestimmte Blatt ».enchältserner die Bekanntmachungen des Finanzamt» zu Bischofswerda n. and, Behacken. Slr. ISS Dienstag, den iS Juni ivss S4. Jahrgang Die Lage im Fernen Osten D« enMche Ansehen stark ftn Medekgang Di« Frage LeS ^SesichtbowahreuS"- spielt im Kernen Oskn ein« überragend« Rolle. In Japan kann die Einbuße deS An, sehen» tzum Selbstmord führen und in CPuä ist ste ein GvurL »um völligen Verschwinden. Bo« britischen Weltreich ist durch mchr al» «in Jahrhundert eine große Suggestion auSgeg-naen, die Lrittsche Weltmacht galt al» unerschütterlich. Mer i« Aauk L«S letzten Jahrzehnt» wird man Zeuge, wie da» Vrittsche Ansehen im Fernen Osten zuerst langsam und dann im Laufe -er letzten Monate rapid dahinschwindet. Gewiß hat auch in Europa die Politik Großbritannien», bei- spiMWeise in der spanischen Frage, im abessinischen Konflikt usto. Kvpffchütteln hervüuaerufen, aber La» bedeutete noch leim endgültige AuWnmgung de» Brrtrausn». In Ost- asten ist dg» pntzer», dort kann ein Prestigeverlust kaum je Wied« gutgemacht Weichen. Eine gewaltige. Einbuße erlitt da» britische Ansehen bei der Wnnähme von Schanghai durch die Japaner. Die Chine sen ströwten schon seit Wdchen schutzsuchend in die interna tionale Zone, «wer der englische Generalkonsul dachte nicht daran, irgend welche Maßnahmen zu ergreifen. Roch am IS. JulilB? erklärte ein Mitglied der englischen Boffchast in Tokio, büß k» Wahnsinn wäre zu glauben, die Japaner wür den es wagen, etwas Ernste» in Schanghai zu untq-nehmen. Die Briten wurden ärgerlich, wenn man sie warnte. Al» dann der Zustand bebroWch wurde und Li« puderen Mächte gewisse Schutzmaßnahmen. Vorschlägen, an denen sich damals aW ItzkW iin gesamteuropäischen Interesse zu. beteiligen veMtiH, scheiterte alle» an der ablehnenden und überhebli chen Haltung der Briten. Hl» Hann am 18. August die auf da» Ehatal-Hotel und auf die französische Zone geworfenen Bomben all« hochfahrenden Friedentträmn« der Engländer-exstSpt halten, da hätten die britische« Behörden auch schon ganz Len Kopf verloren. Sie räsmkn überall al» erste. Al» man Laün merkte, Latz man vielleicht Loch zu weit gegangen sm, da veröffentlichte der bri tische Komanbant ein traurige» Dokument, in dem er er klärte, nicht in der Lage zu sein, die Niederlassungen zu ver teidigen, und den allgemeinen Rückzug empfahl. — Als dann später nach-er Einnahme, von Nanking di« Japaner einen Triumphzug Lurch die internationale Zone veranstalten woll ten, gahen die Briten im Gegensatz zu den Franzosen dazu sofort ihre Einwilligung. Ern an sich unbedeutender Vorfall vom Jahre 1937 kann al» Erläuterung zum englischen Ansehensschwund gelten. Ein japanischer Soldat war in einer Prügelei von au»ländi- schen Soldaten erschlagen worden. Man wußte nicht, ob es Engländer ober Nordamerikaner gewesen waren, da die Uni formen Ler bsiden Truppen sehr ähnliche sind. Die Japaner legten dem Vorfall große Bedeutung bei, beschwerten sich bei dem britischen Oberkommando und verlangten, die gesamte englisch« Garnison solle antreten, damit die Zeugen, ein paar Kults' und Freudenmädchen, die Schuldigen herausfinben könntet». Die Amerikaner lohnten ein gleiches Ansinnen glatt ab, aber die Engländer ließen sich diese Erniedrigung gefal len. Die TommieS paradierten vor den Kulis und den Dir nen. AlS Entschuldigung erklärten die Engländer, sie hätten auf Bestehl von Downing Street gehandelt, wo man die Ja paner nicht zu reizen wünsche. Die Briten haben in -er letzten Zeit geduldig jeden Kinn haken in Oftasien hingenommen. Al» z. B. da» amerikanische Kanonenboot „Pakmy" ungefähr gleichzeitig mit Le« briti schen Boot ^LäLtzbirb* bombardiert wurde, entschuldigte sich Tokio in Washington, aber London mußt« lange warten, ehe die Japaner ein« lahme Erklärung abgaben. Die englische Po litik in Ostasie« erscheint Mauchen unbegreiflich. Einerseits verärgert «an Japan durch Kreditgewährung und Waffen lieferungen an China und durch die Verbreitung von entstell ten Pressemeldungen, man droht auch mit einem anttjapani- scheu GoyLL aber niemand beugt sich tiefer vor dem japa nischen MliÄr, wenn e» zu Entscheidungen kommt, als die Engländer. ... Tientsin und Schanghai sind, wa» -en Handel mit dem Ausland anbetrisft, schon seit mehr al» einem Jahr« zu hastbtotm Städten geworden, und Hongkong ist feit einigen Monaten Lie dritte Stadt tm Bunde. Damit aber ist La» britisch« Empire praktisch aus Ehina ausgeschaltet. Die Din ge spitzen sich immer mehr zu. In Kalgan ist der britisch« Militärattache unter dem Verdacht der Spionage von den Japanern vethckstü und trotz der dringenden Vorstellungen des britischen Botschafter» beim Außenminister Srita wicht freigelassen worden. Der AttachS wird sich vor einem japani schen Militärgericht verantworten müssen. Da» ist ein Bor- mll, der vor wenigen Jahren al» unvorstellbar gegolten hätte. ., In Tientsin sind di« Dinge so weit getrieben worden, daß °>e Idpaner di« britische Konzession mit einem Milltärkordon »u umstellen beginnen, um sie ganz von der Außenwelt ab- öüriwsn. Niemand wir- hier herein- oder herauSgelasien- °'e Zufuhr von Lebensmitteln wird abgeschnitten und diel WM W M MlkisW M MM IW Gefährliche Pläne bezeugen -ie Ausweglosigkeit -er jüngsten Londoner DNB. London, IS. Juni. Angesichts der Festigkeit Le» dentschen Volke» gegenüber völlig unbewiesener Beteuerungen britischer Politiker und angesichts brr außerordentlich wirk- famen Festnagelung der kriegshetzerischen SinkreisungSpoli- tik London» versucht die englische Presse nunmehr verstärkt, die Welt von der angeblichen Lauterkeit der Briten zu über- zeugen. Zugleich wird in historischer Perfidie ei« «euer No- Vember-Dolchstoß gegen Deutschlanb i« Form organisier- ter -ochverrätertfcher Irreführung Le» Leut- schen Volke» offen erwogen. Zunächst werden die gestrigen Halifax-Ausführungen im ObeichauS von der Londoner Morgenprefle mit heroischen Akzenten verzeichnet. Ausgerechnet die „Times" wirst dabei der deutschen Presse eine Art Intellektualismus vor, ohne Verständnis für „gerade Motive und einfache Erklärungen", aus -en erbosten Formulierungen geht der ganze Kern deS alten „ehrlichen" John Bull darüber hervor, daß dec deutsche Michel un echter Treuherzigkeit nicht mehr auf den Leim geht. Die „TimeS" verteidigt darauf die britischen Füh rer mit Verzweiflung gegen LaS unauslöschliche Odium unan ständiger Einkreisungsbestrebungen. Im übrigen behandelt da» Blatt mit Elfer LaS britische System der schönen RÄens- arten, ein Zeichen, daß auch hier der Hiob gesessen hat. Eine ganze Reihe von Artikeln in -er deutschen und italienischen Presse hätte neuerdings als ihr Thema gewählt „Lauter Worte, wo sind aber -ie Taten?", als werm die britischen Avancen zunächst mit großen Opfern beginnen müßten. Der Kern der Politik, meint dazu daS englische Blatt, seien aber doch gerade die Worte, denen „entsprechen-" dann Taten fol ge» würden. Natürlich, sobald diesbezügliche Beschlüsse ge faßt worden seien, und vor allem — hier ist zweifelhaft, ob die »Time»' auf Len WortVvuch der Alliierten zu Weltkriegs ende anspielt — auf beiden Seiten die Überzeugung bestehe, daß jeder sein Wort hatten werbe. Auch der Vorwurf, Latz Großbritannien versuche, die baltischen Staaten aus ihrer Neutralität herauSzulocken, sei selbstverständlich eine völlig« Verdrehung der Wahrheit. Richt besonder» logisch wirkt die sich anschließend« Unterstreichung der englischen Macht und Herrkichkett zugleich mit der Feststellung, daß England jene wiickungvolle Dynamik besitze, die gepaart sei mit der Fähigkeit, -inzuhalten. „Time»" schließt seine an dieser Stelle verworrenen Ausführungen mit der betonten Feststel lung. baß die OberheuSdebatte nutzbringend gewesen sei. »Daily Telegraph kommt — anschein«« im Zuge ein« heitttcher Richtlinien — ebenfalls da» Lei England stet» selt- London, is. Juni. Kall» nicht in letzter Minute eine Einig««, -wische« Japan u«L Großbritannien erzielt werde« kann, wird die britische und die französische Niederlassung in Tientsin vom morgige« Mittwoch an vo« Japan blockiert Werben, Allmählich Leginnt die vorher so großsprecherisch« Londoner Press« sich ernste Sorge« zu mache« über Len Stand der Dinge in Tientsin, »kkanntltch fordern die Ja- Panek die Auslieferung von vier verdächtige« Chinesen, WSH- read sich die Engländer bisher geweigert haben, diese auszu- liefern, angeblich, weil vo« Japan keine Beweise kür die SchplL Lieser Chinesen erbracht worbe« seien. Der diplomatische Korrespondent der /TimeS'' schildert, daß zwischen London und Tokio bzw. zwischen der britischen Uchlerung und den diplomatischen Vertretern Englands im Fernen Osten in den letzt«« Tagen «in reger Telegramm wechsel stathgesunLen hat, in der Hoffnung, daß man in der letzten Minute doch noch eine Kompromißformel finden möge. Bisher beharrten die Japaner jedoch auf der glatten Forde rung aus Auslieferung der Ehingen. „NewS Thronicle" meint, es bestehe noch eine gewisse Aussicht, «inen Abbruch der Verhandlungen zu Permeiden, sam klingende Getön vom guten Willen und Vertrauen auf beiden Arten zu Hilfe. Das Blatt ist unzufrieden, baß die Deutschen „die wiederholten und positiven Versicherungen der britischen Minister" nicht hören wollen. AIS Ausweg schlägt LaS Blatt nun ungeheuerlicherweise eine offizielle britische Zentrale für hochver- rSterischeAgitationimDeutschenReich vor, um das deutsche Bott in ähnlich unheilvoller Weise zu beeinflussen wie 1918, als die Engländer an der Front mit ihrem Latein rbenfalls zu Enbe waren. Aus einem Bericht LeS parlamentarischen Mitarbeiter» der „Times" geht zugleich hervor, daß der Vorschlag Le» „Daily Trlegraph", eine agitatorische Nebelwand zwischen TrutschlanLs Volk und Führung zu schalten, über Emigran- tentrmimc hrnaus zur fixen Idee in England geworden ist. Der Korrespondent schreibt, Wohl beständen Presse und Rund funk und die verschiedenen Betätigungen LeS „British Cpun- ril". Man könne aber nicht von der Hand weise«, Latz alle diese derschieSrnen Anstrengungen, die ausländischen Natio nen zu erreichen, neue Zusammenfassungen und Bereinheit- lichung Ler Leitung erforderlich machten. Vor allem in einer Zeit, wo in gewissen Ländern ge fährliche Behauptungen ausgestellt würden. Es bestehe kein Zweifel darüber, -atz die britische Regie rung sich über Liese Bemühungen völlig im klaren sei. Wie verlautet, fährt der Verfasser in Erinnerung an den Greuel- lügrna-rsschuß der Weltkriegsentente fort, habe die britische Regierung bereits Pläne zur Schaffung eines Informations ministeriums anSgearbeitet, das im Kriegsfälle selbstver ständlich sofort arbeiten würde. Es bestehe aber kein Grund, warum nicht ein solches Ministerium bereits in Friedenszei- ten als eine Art Zentralorganisation in der Uevermittelung von Nachrichten nach dem Ausland benutzt werden solle! Wie sehr die Londoner Presse die Haltung der deutschen Oeffentlichkeit gegenüber den englischen Beteuerungen ver folgt, geht auS einer Berliner Meldung des „Daily Herald" hervor. Hier heißt es u. a., die Klarstellung der Einkreisung sei so unangenehm erfolgreich, daß der deutsche Mann in der Straße davon völlig überzeugt sei. „Nervöses Fieber auf -em Polnischen Finanzmarkt" „Surfer Poravny" stöhnt über die Auswirkungen der Kriegspsychose — Bedeutende Produktionszweige stehen still Warschau, 13. Juni. (Eia. Funkmewg.), Auf die immer gefährlicher werdenden wirtschaftlichen Auswirkungen der in Polen künstlich erzeugten Kriegspsychose weist in besorgtem Ton jetzt auch das Regierungsblatt .Furier Poranny" bin. Die Zeitung stellt fest, daß auf dem Finanzmarkt „Zeichen eine- nervmen Fiebers zu notieren seienurWbÄlaat esu. a.. Laß selbst Wechsel, die mit dem Giro der reichsten Jndutzie- firmen versehen sind, aus der Lodzer Börse nichtmSkonfiert würden, so daß infolaedAen in mehreren bedeuteten Pro duktionszweigen ein Stillstand eingetreten fei. Die „Nervo- N klM-lMW 81« II UM Englan-s Nein verschärft -ie Spannung — Kommt es zu englisch-japanischen Berhan-lungen? und zwar, wenn man sich dahingehend einigen wüvde, daß eine britisch-japanische Kommission gemeinsam -ie SiMrD der Chinesen prüfen sollte. Sollte die japanische Regierung sich aber auf die Annäherung nicht einlassen, dann sei es sehr gut möglich, daß eine höchst ernste Krise im Fernen Osten entsteh». ' Japanische Presse fordert schärfere Maßnahmen in Tientsin Tokio, 13. Juni. (Ostasiendienst des DNB.) Der größte Teil der japanischen Morgenblätter fordert schärfere Maß nahmen gegen die britischen und französischen Niederlassun gen in Tientsin, da es sich hierbei lediglich um eine Ver kehrskontrolle handele. Als eine wirkungsvolle Maßnahme in dieser Richtung -Zeichnet das Blatt „Hochi Skimbun" die Unterbrechung der Elektrizitäts- und Wasserversorgung sowie die Sperrung der Lebensmittelzufuhr. Die Zeitung „Koku- min Shimbun" meint, daß eine Gssamtlösung der inter nationalen Sonderrechte nur mit der Errichtung einer neuen Zentralregierung gefunden werden könnte, die die Fremden niederlassungen rn Zusammenarbeit mit Japan zu überneh men hätten. Tientsin» Filiale Ler Uokohama Specie Bank hat ihre Ge- schSftSbezielhungen zu den In Ler englischen Konzession arbei tenden fremlbe» Vanken abgebrochen. Die offiziöse japanische Domei-Agentur erklärt offen, -atz Japan mit Ler «Sschnei- Lung der engltfchen Konzession von der übrigen Welt begon nen habe. ES ist noch nicht bekamt tgvgiben, wie London auf diese Maßnahme reagieren wird. Niemand aber wird be haupten dürfen. Laß dieser Vorfall dem britischen Ansehen in Ostasten dienlich sein kann-