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Muer Tageblatt S«ft»Uun<7«n «nta»a»- «tllch»»«». MtttWOlfNI» Mzeiger für öas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntassblatt. EN !i«"nutzab^T'.r Nnr^ia» TprrchstunS» d,r «»üakckon mit Musnahm» »er Sonntag» nachmittag» 4-S Uhr. — L«l»qramm.fldr»ff»r Lag.dlatt ftu,»rzg«dtrg». r»n>^r»ch«r «. §l!r unverlangt elngrfan-t» Manuskript» kann S»wühr nicht g»lrlget wrrSrn. ' Nr. 2Sl. Freitag» äen 27. Oktober INS. N. Jahrgang. IIIIIIIIIlIIIIlI!IIIIIIIIIlIIIIIIIlIllIIIIIIIIIIUIIl>IIIIlIIlIIIIIIIIII«>IIIIIIIII>II»IIIIlI>lllI>lIlI«IIlIIl»IIIII>>I MMWkUWWmhM (Amtlich). Großes Hauptquartier, 27. Oktober vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Front des GeneralfcldmarschallS Kronprinzen Rupprecht Bei starker Feuertätigkeit der Artillerie ist eS nördlich der Somme nur zu, Gefechte» von GrkundSabteilungen ge- kommen. Auf dem Südufer ist durch unser auf die feind' lichen Gräben gelegtes WirkungSfeuer ein dicht vorberei tender Angriff der Frantzosenl im Abschnitt FreSnes— Macancourt—ChaulneS niedergehalten worden. Front deS deutschen Kronprinzen. Der Artilleriekampf war tag-über überall auf dem westlichen MaaSufer -wischen Pfefferrücken und Woevru sehr heftig. Mittags griffen die Franzosen unsere Stellun gen westlich vom Fort Douaumont an. Sie wurden ver- lustreich abgewiesen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front de» Generals Prinzen Leoposd von Bayern. V« der Schtfchara Vievercholten die Russe« noch Zweimal ken-eklich ihre »««riffle. Este ftUumenven Komi, pagnimr wurde« kV« der GraSMstefatzxng dMch Feuer -MrüchSetriObe«. «eiter südlich an der WedSÄnuMündamg mahm schle. fische Landwchr eine russische Borstellung und Krachte eine« Offizier 88 Man« Mange« »in. «« der Lncker.Front dauert inrAKscharitt vo« Ki- sielt» starke- «rtilleriefe«ek der Russen an. Um Mit, ternachit erfolgte «in Angriff, der der «nfierrne Hinder» «t» im Feuer zusamlmenbrach. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Fm Sijvteil der «aldkarpathen find erneut rus, stsch.r«m«nische Angriffe gescheitert. Vorstöße de» Aetude» an der vstgreutze do« Sie, kenkgrge» sind zurückgcschlagen wurde«. Südlich do« Predcal und in Richt««« Kampolnng hake« «nsere Angriffe Fortschritte gemacht. Balkan-Kriegsschauplatz. Front des GeneralfcldmarschallS von Mackensen. Lia »erfolg««- der geschlagene» Dokrudscha-Adm« wird fortgesetzt, räe Gegend do» Harsava ist ko« de» kerkü»»«teu rruppe« erreicht. Mazedonische Front. Seine wesentliche« Ereignisse. Der erste Generalquartiermeiste» (W. T. v). Ludendorff. ausgeglichen werden könnten.^ Der Eintritt deS Krieges in die entscheidende Phase. In einem Aufsatz unter dieser Überschrift bespricht das Berner Jntelligenzblatt die großes Fortschritte der Verbündeten und führt dann, nach einem Hinweis darauf, ^aß sowohl di« russische als auch die Somme-Offensive lecken geblieben ist, fort: Somit ergab sich die Notwendig- ,'eit, so rasch wie möglich die sich langsam zugunsten der Mit, relmächte neigende Kriegslage wieder aufzurtchten. Die» ist soeben versucht durch den Stoß der Franz o setz rus Verdun heraus. Dieser Stoß ist ein Eingeständnis ?eSScheiternSderPläneanderSomme. E» wird sich zeigen, ob der Anlauf bei Verdun den Alliierten die so dringend notwendige Entlastung bringt; fast möchte man daran zweifeln, vergleicht man die sieben Kilometer der Front, die um drei Kilometer vorgeschoben worden sind, mit den Hunderten von FronMometern, die der Ent lastung harren. Jedenfalls wird eS sich in diesen Tagen entscheiden, ob auch die» Hindenburg nicht in seinen Plänen stören kann oder darf. Davon hängt alles ab. (W. T. B.). Angst vor einem Sonderfrieden Rußland». Seeolo wendet sich au» Anlaß der für Vie Entente be trübenden Nachrichten au» Rumänien gegen dte Gerücht« Neue Kämpfe bei veröun. Vle fortschreitende Eroberung -er Dobru-scha. — Zurückweisung rumänischer Angriffe an -er dreilän-erecke. - Vie Eefamtbeute unserer Unterseeboote seit Januar 1-1 über einen drohend«« Sonderfrieden der Mittelmächte mit Rußland. Die deutsche Diplomatie habe allerdings, sei es aus Einfalt oder aus Berechnung, um Mißtrauen unter den Ententemächten zu säen, stets offen erkennen lasten, daß Ihr Spiel auf einen Sondersrieden mit Rußland berechnet ist. Allerdings lasse die rußstsche Hilfe für Ruma- ntenetwaslange aufsich warten; das berech tige aber nicht zu Erzählungen, wie sie in dm Wandelgän- gen von Montecitorio herumgeboten würdm. Um dies zu »erstehen, genügte dte einfache Feststellung, daß e» im eigen sten Interesse Rußlands liege, bi» zum Stzde mit der En tente zu kämpfen. So wett der Seeolo, Wa» e» mtt diesen Gerüchten für eine Bewandtnis hat, ist in der deutschen Dresse genü gend klargelegt worden, so daß man überzeugt sein kann, baß die deutschen Kreise ihnen völlig fernstehen. Wenn da» italienische Blatt aber nochmal» darauf zurückkommt, so wirst die» ein bezeichnendes Licht auf dte tn der En tente herrschende Stimmung. Der Reichskanzler im Hauptquartier. Der Reichskanzler begab sich der Norddeutschen Allg. Atg. zufolge zu kurzem Aufenthalt tn das Grosse Hauptquartier. Vie Kämpfe in Ser Vobrulircda. Au» dem Großen Hauptquartier wird un» geschrieben: DaS siegreiche Vordringen der verbündeten deutsch-bulgarisch-türkischen Kräfte war vor der sehr starken feindlichen Hauptstellunä Topraisar—Kobadinu—Raschowa Ende September zum Stehen gekommen. Umgruppierung der Artillerie und Regelung des Nachschubes erforderten bei der Eigenart des Kriegsschauplatzes viel Zeit. Dte feind liche Stellung tn der Linie Topraisar—Kobadinu—Rascho- wa. im Osten!an den TuSla Ghiol, im Westen an die Do nau angelehnt, war schon im Frieden mtt allen technischen Mitteln verstärkt. Topraisar und Kobadinu waren festungs artig auSgebaut und mtt starken Kräften und schwerer Ar- tillene befttzt. In der Mitte standen Russen und auf beiden Flügeln Rumänen. Unsere Truppen hielten die allgemeine Linie Taüageasu—Amuzaser—GavaSlar—Enigge westltch Brin Baziu. Am 19. Oktober morgens wurde mit dem Einschteßen der Artillerie begonnen. Dte Wirkung wurde durch gute Sicht begünstigt. Nach zweistündigem Arttlleriefeuer wird der Fe nd auf dem rechten Flügel nach hartnäckigem Kampfe aus seinen ersten Stellungen gewor fen und am Abend de« ersten Kampftages folgende Linie erreicht: Höhen 89—70—74—südwestlich TuSla-Höhen— südlich Munatanu—BuiuS—südlich Topraisar. Wetter westlich wurde her Feind durch Angriffe festgehalten und ihm mehrere Stützpunkte entrissen. Am 20. Oktober wird der Kampf fortgesetzt, der besonder» um Topraisar heftigen Charakter annimmt. Dte Gegend südlich TuSla ist vom Feinde geräumt. TuSla selbst wird ohne Kampf besetzt, am Abend die Linie südlich Topraisar—Omancea—Cogea —Ink—nördlich Cocargea—Satulut Shiel BaScu erreicht. Die Beitzte der beiden ersten Tage betrug 3800 Gefangen», davon über 3000 Russen, 16 Maschinengewehre, 1 Minen werfer. Für Rechnung der Türken kommen hiervon über 1800 Russen. Am 21. Okober konzenktete sich der Kampf um die Schlüsselpunkte Topraisar und Kobadinu. Unserem konzentrischen Artillerie- und Jnfanterieangriff aus di« Stel lungen südlich Topraisar gab der Feind gegen Mittag nach. Generalfeldmarschall von Mackensen beobachtete mit seinem Stab von TaSlt Ink (Höhe 90) aus da» Zmücksluten der feindlichen Massen, das unter dem wirksamen Feuer unserer Artillerie an vielen Stellen zu wilder Flucht auSartete. Mit Topraisar und Kobadinu schien der Widerstand des Feindes nachzulassen!. Der Abend sah unsere Truppen in Linie Techirghiol— Mulciova nördlich Topraisar—Kobadinu—Sabata Baza. Die Verfolgung wurde unverzüglich fortgesetzt und die Ar tillerie nachts in neue Stellungen vorwart» gebracht. Sie ben russische Kriegsschiffe, hie am -3. Oktober von See aus zwischen Eonstantza und TuSla gegen unseren rechten Flü gel zu wirken versuchten, hatten keinen Erfolg, da sie sich, durch unsere Maßnahmen gezwungen zu weit von der Küste entfernt halten mußten. Es blieb dem Feind keine Zeit, Eonstantza zu verteidigen, wollte er sich in Sicherheit brin gen. Durch deutsche und bulgarische Infanterie verstärkt, nahm die bulgarische Kavallerie-Division Besitz von Ton st a n tz a und noch am selben Abend erreichte der rechte Flügel Islam Tepe-Alcav. Am 23. Oktober war noch hef- tiger Widerstand de» Feinde» bei Medjidia zu brechen, da» abendS nach hartem Kampfe genommen wurde. Frische russische Kräfte wurden, sowie sie eintrafen, eingesetzt unv geschlagen. Unsere Westgruppe besetzte dte Höhen nordöst lich Rasowa—Iortnez—Hosu Juk. Unsere Land- und Seeflugzeuge leisteten Vorzügliches bei der Aufklärung- Ein Kampfgeschwader griff mehrfach erfolgreich tn den Kampf ein durch Bombenwürfe und MaschtneNgewehrfeuer auf Eonstantza und dort zurückgehende Truppen unv Ko lonnen, sowie auf den Bahnhof und dte Brücke von Tschev- nawoda, wo mehrfach der Verkehr gestört wurde. Dte Beute erhöhte sich bi» zum 23. Oktober etnschließlich aus 78 Offt- ziere, darunter ^wei Obersten, über 6600 Gefangene, 12 Geschütze, 82 Maschinengewehre, drei Minenwerfer, eine russische Fahne, über 200 Waggons- Lokomotiven und viel andere» Material. Ein Petroleumtank in Eonstantza ging in Flammen auf. In die Stadt zogen auch deutsche Trup pen al» Besatzung ein. Der schnelle Erfolg war vor allem durch überraschende Anhäufung deutsche, schwere» Artillerie und den Angriff deutscher Truppen auf Topraisar, ferner >urch rastlose» Nachdrängen und zähe Verfolgung erzielt. Der deutsche Oberbefehlshaber und sch» GeneraNabSchef, Vie Kriegslage. Oer ftanzöflsche Borstoß gegen Douaumont. Ein Entlastungsversuch für Rumänien. Seit unseren jüngsten Erfolgen an! der Bergnase von LyUville war im Raume von Verdun kein größeres Ergeb nis zu verzeichnen gewesen. In den jüngsten Geueralstabs- berichten wurde mehrfach der starken ArtillerietäUgkeit Er wähnung getan. Die Franzosen haben vor Verdun schon mehrfach die stärksten Angriffe gerade gegen das For Douaumont gerichtet und haben damit gezeigt, daß sie ai diesen Punkten immer wieder die Absicht hatten, den sie ein- engenden Gürtel zu sprengen. Wir erinnern uns, daß be reits im Frühsommer dieses Jahres, sowie im Frühling von den Franzosen unter Betin starke Kräfte gegen den Nordost-Pfeiler der Festung massiert wurden. Es gelang ihnen damals auch, kleinere Erfolge zu erzielen, welche in oer französischen Presse bereits als große Siege und Wieder eroberung der ehemaligen Panzerfeste Douaumont gefeier wurden Die Geschichte der Schlacht vor Verdun hat ge zeigt, daß diese Erfolge sehr vorübergehender Natur waren, da unsere Truppen kurz darauf auf der ganzen Fron Lhiaumont—Cailette—Vaux große Erfolge zu erzielen ver mochten. Die Fortschritte wurden weiterhin nach Südeq und Südosten über dte Batterie Damloup, das LauffSe Wäldchen und nach Südwesten auf die Bergnase von Sou oille ausgedehnt. Außer diesen neuen Geländeverlusten büßten die Franzosen damals auch noch ihre neu gewonf menen Stellungen bei der ehemaligen Panzerfeste Douaus mont etn. Während nun der Kampf an der Somme unh um Rumänien mit größter Kraft tobt, haben die Franzosetz wiederum unter Zusammenfassung stärkster Kräfte einers Vorstoß gegen das alte Ziel Douaumont unternommen Es gelang ihnen, das von der Besatzung geräumte brennent de Fort zu besetzen. Der Erfolg ist nach keiner Richtung hin groß zu bewerten, da bei dem augenblicklichen Stan» der Schlacht vor Verdun ein größerer ober kleinerer Geläm degewinn oder Verlust v ö lli g b e lan gl o s ist. Verdutz hat seine Hauptaufgabe, als Ausfallstor einer starken Ar mee zu dienen, durch unsere siegreiche Offensive eingebüß und kann in absehbarer Zeit n i e wieder dazu verwende werden. Ein Geländegewinn bei Verdun bedeutet dann nicht mehr als ein Stück eroberten Bodens an irgend eine Stelle der Front. Wir haben in der ganzen feindliche: Presse gelesen, daß jetzt an der ganzen Westfront die stärk sten Angriffe gemacht werden würden, um ein Abziehen deutscher Truppen zur Verwendung an der rumänische» Front zu verhindern. Wenn nun der neue Vorstoß bH Verdun einen derartigen Entlastungsvorstoß darstellen solltet so hätte er seinen Zweck wie alle derartigen EntlastungSverß suche völligverfehlt. Am selben Tage fiel zur leuchtung dieses Entlastungsversuches der starke Brückern« köpf Tschernawoda, und wir können versichern, daß unsen Heeresleitung sich tn ihren Maßnahmen gegen Rumiinieit in keiner Weise durch einen Vorstoß der Franzosen bet Ver» dun beeinflussen lassen wird. Dte Zentralmächte haben mit ihrer Kraftleistung in der ganzen Welt Bewunderung erregt. Es ist ein Irrglaube der Franzosen, daß diese gewaltigen Erfolge durch belanglose Angriffe an der Maas irgendwie