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Dienstag, äen 24. Oktober ISIS. N. Jahrgang. Nr. 248. fluer Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge WW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. MsLSW w°'«n nÄN «»"chstunü, »er «e-oktion mit Ausnahme »er Sonntag» nachmittag» 4-L Uhr. — Telegramm-ftSresse r Tageblatt fluerrzgebirge. r»mfp»ech« «. Vusk'AW bü' unv«langt eingefanöt- Manuskripte kann Vewühr nicht geleistet werben. vle kinnabme von Lonriantza. Am 19. Oktober haben die verbündeten Streitkräfte ie Offensive gegen die russisch-rumänische Front in der obrudscha ausgenommen. Mackensen hat mit diesem An- iff den Gegner offenbar nicht weniger überrascht, als vor rzem Falkenh ahn es getan hat, als er in her Gegend von »erinannstadt Plötzlich, zum Angriff antrat und durch Ope« äionsn, die mit überlegener Strategie durchgeführt wur-- >en, die gesamte Front des Feindes in Siebenbürgen zum Zanken brachte und schließlich die Rumänen auf und teil weise sogar über die Grenzpässe zurückwarf. In diesen Ta gen erschienen in der Vierverbandspresse zum ersten Male >ie bekannten Artikel über Hilfe für Rumänien, die jetzt, da den der gefährliche Druck auf die rumänische Ostfront nicht achließ, eine ständige Rubrik in der feindlichen Presse ge- ildet haben und wohl auch weiter bilden werden. Schleu sst wurden denn auch von Paris, London und Peters- urg Militärmisston nach Bukarest entsandt, die die Auf- abe hatten, die, wie es scheint, etwas lückenhaften strate- ! scheu Kenntnisse der rumänischen Generale zu ergänzen nd den Rumänen überhaupt die rechten Begriffe von mo- ernec Kriegführung beizubringen. Das rumänische Heer mrde unter russischen Oberbefehl gestellt, General French, Hedem englischer Oberbefehlshaber an der Westfront, .achte sich mit 13 Stabsoffizieren auf die Reise, und sogar Großfürst Nikolai sollte, wie es hieß, aus dem Kaukasus' ach der Donau kommen. Damit noch nicht genug, qersuch-- n die Russen durch wiederholte heftige Angriffe an der cnrajowka dem hartbedrängten Bundesgenossen Luft zu chafsen. Die russischen Massenstürmo wurden aber abges chlagen und der zähe Kampf an den rumänischen Grenz äffen dauerte mit unverminderter Heftigkeit an. Es will ast scheinen, als ob man in Bukarest in starrer Angst nur -ach Westen geschaut und darüber die Dobrudscha-Front ergessen hätte. Vielleicht glaubte man, daß der Trajans» »all von den Russen unter allen Umständen gehalten wer den würde. Jedenfalls kam der wuchtige Angriff Macken- ens dein Feinde ganz überraschend, denn sonst wäre es ncht zu verstehen, daß eine; seit vielen Wochen mit allen Ritd-ln ausgebaute Verteidigungslinie, die eine der wich tigsten Lebensadern des Landes zu schützen hatte, innerhalb weniger Tage überrannt und der Feind zur Preisgabe der Verbindung Cernavo da —Constantza und >er Stadt Constantza selbst, de» bei weitem wichtigsten rumänischen Hastys, gezwungen werden konnte. Der Sieg den unsere Truppen im Verein mit unseren türkischen und bulgarischen Verbündeten errungen haben, ist offenbar den Rumänen und ihren Freunden ganz unverhofft gekommen Die Dobrudscha-Frsivt galt als sicher, an eine Bedrohung geschweige dk-nn Heu Fall von Constantza hat in Buka rest nwMllud gedacht. Um so größer wird der Eindruck sein den die Nachricht dort machen wird. Denn Constantza wm sür die rumänische Heeresleitung von der allergrößten Be deutzung. Rumänien verfügt über nicht gar zahlreiche Bahn verbindungen mit Rußland, im wesentlichen kommen nur die beiden Linien von Bukarest über Galatz nach Odessa und von Jassy nach Odessa für dis Zufuhr des dringend benö- ,gten Materials und der Hilfstruppen aus Rußland in Pr acht. Aber diese Linien können die Verbindung zur See .wischen Odessa und Constantza nun und nimmer ersetzen. Die rumänische Heeresleitung, die schon einmal sich ge- .wungjen sah, ihren ursprünglichen KriegSplan zu ändern, leht sich heute wiederum vor eine neue Lage gestellt, die noch uwerMchlich schwieriger ist, als die seinerzeit durch Mal ensen? ersten Vorstoß in die Dobrudscha geschaffene. Ob err French, ob Nikolajewitsch oder gar der französische auptmann Berthelot, der angeblich von seinen! Besuchen ii der Front einen sehr günstigen Eindruck bekommen hat, ".neu Weg wissen werden, auf dem man den Rumänen, dis ch zur Rettung deS Vierverbanbes aufgrrufen und auSge- gen waren, Hilfe bringen kann * Constantza hat ungefähr 16 600 Einwohner, ist Di- striktShauptstadt in. der Dobrudscha und bet weitem der wichtigste Hafen Rumäniens. Der Hafen ist erst im Jahre 1902 eingjewjetht worden, weist zwei große Bassin» für Ein- und Ausfuhr auf, besitzt zwei große Wellenbrecher von 1377 und 1443 Meter Länge und ausgedehnte Kai anlagen. Der gesamte Schiffsverkehr belief sich schon im Jahre 1901 auf mehr al» 500 000 Tonnen in Gin- und Ausfuhr, unter Ker Getreide, Schafe und Petroleum obenan stehen. In FrtedenSzeitm stand Constantza in regelmäßigem Dampferverkehr mit Konstantinopel.dem ! Aegätschen und Mittelländischen Meere und «ch Han» MMlit-MMMiWe (Amtlich). Großes Hauptquartier, 24. Oktober vorm. Westlicher Kriegsschonplatz. Wie der 22. Oktober war auch der 23. ein Schlachttag von größter Schlachtentwicklung. Um den Durchbruch um jeden Preis zu erzwingen, setzten Engländer und Franzo sen ihre mit starken Kräften geketteten Angriffe fort. Sie holten sich trotz ihres MaffeminsatzeS nördlich der Somme eine blutige Niederlage. Nach Meldung von der Front liegen vornehmlich westlich von Le Fransloh ganze Reihen von Toten übereinander. Die Haltung unserer Truppen war über alle» Lob erhaben. Befand«» zeichneten sich da» brandenburgische Infanterieregiment Nr. 64, da» braun schweigische Reserve-Infanterieregiment Nr. 92, da» rhei nische Infanterieregiment Nr. 29 und di« bahrricheu In fanterieregiment« Nr. 1 und 15 au». Südlich der Somme kam ein dicht vorbereitender französischer Vorstoß im Abschnitt AblaincoUrt-Chaulne» in unserem Vernichtungsfeuer nicht zur Entwickelung. Front deS deutschen Kronprinzen. Seine Angriffe an der Somme wollte der Gegner durch Angriffe bei Verdun unterstütze». Unsere Stellung auf dem Westufer de» Maa» lag unter kräftigem Artillerie feuer. Feindliche JnfaEerte ist unter unsere» starken Ar- tilleriewlrkung in ihren Gräben nie-ergehalten worden. Artgriffsversuche find damit vereitelt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front deS Generals Prinzen Leopold von Bayern. «om Meere IM zu de» Waldkarpattze» kein« grö. Herrn Ereignisse. Front des General» der Kavallerie Erzherzog Karl. Südlich vvn Kronstadt (Bwffo) ist gestern von deutsche« und Ssterreichisch^mgarischerr Truppen in er bittertem Kampfe Predeal genommen worden. 800 Ge fangene wu«nm eingepracht. Mm Güdausgang des Rv. ten-Tarm-Passes ist in den letzten Tage« Parker rmnii- uifcher Widerstand vMqcherr Balkan-Kriegsschauplatz. Front deS Generalfeldmarschakls von Mackensen. Air fcharfts BerMgnug de» -vor dem rechte« tzlrmee. Flügel in Nnfliffung «eichenden Gegner» hat Kaval. lerie d« «ertzü«dswn die tzkMnk dort «aaranmrat ov. reicht. Medgidia mrd ««sN» ftud «Ks heftigen Kämpfen genommen. Mo GesqMiHcLte einschließlich der am St. Oktober gemeldete« dcträgt 78 Offiziere, -«28 Manu, eine Fahne, S4 Maschinongewhihre, 12 Geschütze, ein Dw blutige« Verluste der Rsstnänen und per eiligst herangefiihrten russischen Verstärkungen find schwer. Tie Festung Bukarest ist ernenn mit Bompeu belvor, krn worden. Mazedonische Front. Nicht» Neue«. Der erste GenrrKlquartiermetstri (W. T. B). «M-MtzM. IIIIII!IIIIII!II!IIII!!IINIIIINI!IIIIIIIIIIMIIIIIIIIIlIIIIII>IIIIIIIIII'iI«IIttIIIIIII!IIIIII!IIttII<IIIIIIIIIIIIIII!I bürg. Während dieses KüegeS war es der Hauptein fuhrort für die russische Munition, und ist deshalb, wie erinnerlich, wiederholt und mit gutem Erfolge von unfe- ren Fliegern besucht worden. Die Donauhäfen, über die Rumänien noch verfügt, vermögen den Verlust Con- stantzaS für Rumänien nicht auszugleichen. Der deu t ich e Erfolg an der Moldau. Züricher Blätter berichten au» Petersburg: Rach Petersburger Blättermeldungen wurde die rumänische Verteidigungslinie an der südwestliche« Moldau vom GytmeS btS zum Ottozpaß durch die deutschen Trup pen eingedrückt. Die bulgarische Strecke umfaßt den Gebirg-zug zwi schen den Ostkarpathen und dm TranSsylvantschen AL- pen. Ueber dm Paß von Gyime» führt die Eisenbahn von Czik—Szereda in Ungarn und Lergu—OSna in Rumänim und weiterhin nach dem Genth. O » ver Krieg gegen Kustlanck. Im Osten wurde der am Sonnabend begonnene An griff auf dle russischen Stellungen am Westufer der N ar a - jowka zu einem glücklichen Ende geführt. Die kleinen Geländestreifen, die den Russen noch am Westufer der Nara- jowka geblieben waren, wurden ihnen entrissen, so daß jetzt das ganze Westufer vollständig in unserer Hanv ist. Am südlichen Telle der Ostfront ist ein Witterungsumschlag er folgt, so daß das Wetter etwas wärmer geworden ist. I« den Karpathen dagegen liegt der Schnee teilweise schon meterhoch. König Friedrich August an der Ostfront. AuS Dresden wird gemeldet: Der König hat sich am Sonntagabmd 6 Uhr 12 Minuten vom vahiM DrryVs» Neustadt zum Besnch seiner Truppen nach dem östlichen Kriegsschauplatz begeben. Dio größte Schlacht do« Kriege» in Sicht? Die Baseler Nachrichten melden au» Malland: Dor Petersburg« Berichterstatter der Morning Post drahtet: Gegen Ende diese» Monat» wird die KampftättgleU an der russischen Front ihren Höhepunkt erreiche«. Meh- r«o Millionen russischer Truppe« sind jetzt an die Fron» gebracht worden, wo mrn Ms der 1600 Kilometer langen Littie von Riga bis -m Donau die größte Schlacht de» Kriegs« entbrennen wird. Die Gegner sind für dis äußersten Anstrengungen gerüstet. Rußland wird mit dem verbündeten Rumänim dm strategische» Angriff er öffnen, währmd die Schlacht abschnittsweise durch ei» tätige Defensive des Feinde» gekennzeichnet wird, der schon jetzt an verschiedenen Punkten anzugreifen versucht. a M O Vie Knechtung «rlrchenlanar. Ueber die Vorläufige Regierung in Saloniki findet man in englischen Blättern noch einige Einzelheiten, die der neu tralen Presse von Reuters Bureau nicht mitaeteilt wurde«. Die vorläufige Regierung unter Vorsitz Venizelos' hat da« königliche Schloß in Saloniki in Besitz genommen. Die Konsuln von Spanien und dm Bereinig, ton Staaten haben in einer Antwort auf eine Mittei lung von Polhtis, des Ministers des Aeußern, der neuen Regierung ihre Glückwünsche übermittelt und dm Wunsch geäußert, die herzlichen Beziehungen ihrer Länder zu Griechenland auch mit der neuen Regierung sortzusetzm. Ferner meldet Reuter nur an englische Blätter: Dio Dv> monftrattönen der Athener Bevölkerung gegen die franzö- fischen Matrosen wurden durch strenge milttärtsche Maßnah men der Verbündeten geahndet, um eine Wiederholung zu vermHdm. Vorläufig muß ruan cs M KUMschtossen halten, daß die Konsuln SpanWs und B«eimhtm Staa te» ihre Pflichten gegen die einzig r-chtmätzige Regierung de» Königs von Griechenland so weit vergessen haben können, um die Regierung deS Hochverräters VenizeloS zu beglückwünschen. Diese Ehre dürsten sie doch wohl Neidlos dm Vertretern! der Ententestaaten' überlassen. Und selbst diese haben es bisher vermieden, bliese soge nannte Regierung formell anzuerkennen. Der Druck ans König Konstantin. Das Reutersche Bureau meldet aus Athm von sehr verläßlicher Sette, daß der König »gestimmt habe, alle Maßregeln zu ergreifen, die zur Sicherung der Basis des Generals Sarrall notwendig feien, daß er aber die Zu- rückziehung der thessalischen Truppen nach dem PeleponneS nicht als dazu notwendige Maßregel ansehe. Der franzö sische Militärattaches habe darauf ftine Noto zurückge- zogen, um bis maßgrHyadm Sie M Sv« denk EiNWHMtz, de» König» m Kenntnis zu setzen (W T. B.). Die Nral-«««» em-Epls«». Der PaE« meld« an- Athen: JtaNechsch« Abteilungen defftzkx Link P § g ani a —K ontS- »polis and d«^u die Küstmsi^kste nm Rordepiru« gegenüber der Stadt Korfu. k^m -rmtzs» HMia und drei griechischen Torpedoboote« ward- ein» SchiffSdidi- fion gebildet. vle Kämpfe lm Verte». Im Westen war in dm letzten Lugen eine zuneh mende starke Feuertättgkeit auf der ganzen Front, an der Küste, bet Btache«, bet Maisonjetäe und am Ostufer der Maas festMellm. Nach dem gewalti gen Ansturm der Engländer am Sonnabend folgten am Sonntag heftig" Angriffs mH sHr starker tzsüorvorbevot- inWmMl M ttl - PMsI, MWA kam MIM»! Zur Eroberung von Loustautza. — Vorbringen gegen Lernavoüa. — Eine rumänische Schlappe am Pre-ealpasse. — König Konstantins Antwort an -le Entente. — Vie größte Schlacht -es Krieges für Err-e Oktober im Gsten bevorstehen-l