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11. Jahrgang. /luer Tageblatt MZeiger für öas Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /wer Sonntagsblatt. SM-sM nM epr'chstund« «.»aktloa «u Mnnahm« «»» r.nmag« Noch«,Sag» 4-0 Uh». - r»l»-»amm.M«ff«, Tag,blatt ftu««qg»bi»ge. ßnmspwchw «. K!« M/ÄL.W.'W _ ^^^uno»k^ng^Ina«f^ Manuttrivt. kan»e»«ah»^chto.l.Ig,t «,rü»n. Nr. 245. Freitag» äen 20. Oktober ISIS. .(chjjtlM) I jlN iymvl-nrl nr«t miürr tsti ni irrt k) sßvttL >'s nüdnnst ) «ni/ ldN chl.il/ st ni<t isst r-rmlittis-l >u<t s<t«s.n .»niniL tuurL raÄ lniL «aü flrznvnrg » ilinrrff aolliotoE lebhaftere gekechmätigkeii in der DobrnWa. Erfolge unserer Unterfeeboote im MUteirneer. — Vle bisherigen Verluste -er han-elsstotten -er Welt. — der Kaiser an -er Ehampagar- front. — Drohungen gegen -en König von Griechenland. — Vie fiuslieferung -er griechischen Zlotte. — Vie Enttäuschung über Rumänien. Starke italienische Eingriffe gegen -en Monte pasublo tu Sü-tirol geschettert. der brlllrcde Rast. Unsere Feinde sprechen von ihm; nicht wir. Wenn wir un- — unwillig — mit dieser Frage befassen, so haben wir daS Gefühl, um eine Stufe zurückzugleitrn: zu Empfin dungen, die, wenn sie vielleicht anfangs dieses Krieges wa iM, schon lange hinter uns liegen. Den Gegnem ringsum aber macht der Haß, wie keine andere seelische Tatsache, zu schaffen. Sie rühmen sich seiner. Oder sie tragen ihn, wie ein inneres Schicksal. Oder sie trachten, sich von seiner Last und Qual zu befreien: in jedem Fall beschäftigen sie sich mit ihm. Bor wenigen Tagen hat ein Franzose versucht, die Ewigkeit des Hasses für sein Volk zu beweisen; > «uerdings wird der britische Lord Bryce — der sonst so iWvcksche Schilderer deutscher Greuel — zum Prediger ge rn den Völkerhaß: War es klug, die Vernichtung eines ganzen Volkes zu fordern? Solches Uebermaß der Feindseligkeit weck! das Bedürfnis nach Rache und neuem Krieg. Und was ist der Handelskrieg anderes als eine planvolle Verewi gung des Haffes, der nach dem Friedensschluß begraben sein sollte? Er würde den Verdacht der Welt erregen, und England wäre eS, gegen das die Furcht der Völker sich wappnen würde. DarumrV ernunftund Lei- Seif schäft; Zusammenschluß der frßedenAwilligen! Völker; Schiedsgerichte; tätige Mithilfe deS größten neutralen Staates. So Bryce. Seine Predigt ist angebracht: Denn gr ade von England aus kann der Haß zum Weltverhängnts werden. Derbritische Haß wuchs langsam; er war m Anfang des Krieges kaum vorhanden, die Zeit hat ihn roß gemacht. Eben darum istsrderwtdrigsteund efährlichste von allen. Der englische Haß hat nie mals gelodert, er kam nicht aus Zorn und leidenschaftlicher Siebe. England kämpft nicht, wie Frankreich, auf heimischem Boden. Sein Land ist unverwüstet, seine Opfer blieben nergl-uchsweiss gering. Freiwillig hat eS sich am Kriege beteiligt, der auf dem Festlande schon im Gange war. Wenn krohdem heute der Engländer den Deutschen haßt, so ist die ser Hast ein übles Gemisch von Wut, Enttäuschung, Gerech- iigkeitsdünkel und kalter Händlerbrutalität. Die Zeit kann ihm nichts anhaben: Ist er doch durch die Länge des Krieges enPayden. Man kennt ihn an seinen Wünschen. Wut und Enttäuschung fordern die Zertrümmerung Deutschlands, der Gerechtigkeitswahn ruft nach feiner Bestrafung: der Geschäftsinsttnkt aber for dert Geld und Schiffe, Handelskrieg und ein Ausbluten de- Wrrtschäftsgkgners. Hier haben wir die schauerliche Ab art, öle nicht — wie echter flammender Haß -- nur an den Untergang des Feinde», sondern weit mehr an die Vor teile denkt, die solcher Ausgang ihr bringen muß. Der Haß des Bauche» und Geldbeutels. Den Haß ohne Liebs. Diese Färbung hat der französische Haß wohl selten. Frankreich haßt uns mit seiner Phantasie, seiner Furcht, ,v»nem Bedürfnis nach künstlicher Leiden chaft, mit unstill barer Rachsucht. Seine EmpfindungSwei e hat sich in zwei >kriegsjahren kaum geändert. Und gering ist die Aussicht, daß sie sich ändern wird. Zu schwere Taten sind schon ge- chehen, die sich nie vergeben und vergessen . . . DaS ist -er Grundton bet fast allen Führern der französischen Mei nung. Dieser Hay mag weniger unedel sein als Ker bri- sche. Aber es ist viel schwerer, mit ihm in Vernunft zu den: weil auch Vernunft ihm verhaßt ist. Wir Deutsche . hmen beide Formen der GefühlSentartung als Tatsachen o n: ohne sie mit gleichen Empfindungen zu erwidern. Doch » erstehen ist nicht Verleihen. Wollen die Geg- r nach auSgefochtenem Kriege Versöhnung: wir sind be- t. Wir wollen keinen Krieg über den Krieg hinaus. Die Si uuühung der wenigen, bis in Feindesland zur Vernunft und Selbstbesinnung raten, erkennen wir al» rühmlichst an. Unerbittlich aber sind wir und müssen wir sein Legen den Haß. der nur mit unserer Kerntchtung befriedigt i st. Im Kampfe mit ihm ist keine Weichheit erlaubt. Denn er haßt bi» in den Tod und endet nur mit dem Tod«. « Friedensanfrage« im Unterhaus. Nieuwe Rotterdamsche Courant meldet au» London t»om ^8.: Im Unter-«- hat der Liberale Chapple dir IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIttIIIIIIIIIIIIIIIItt!IIIIII!I!I!!!IttIII»IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!IIIttIIIIIIIIII» MUlWMMlWMstM (Amtlich). Großes Hauptquartier, 20. Oktober oorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Kronprinzen Rupprecht von Bayern. Bei regnerischem Wetter blieb der gegenseitige Artil- leriekampf auf beiden Sommeusern lebhaft. Ein Angriff erttriß den Engländern den größten Teil der am 18. Okto ber in ihren Hände« gebliebenen Gräben westlich dar Straße Eauourt—l'Abbaye—Lebarque. I« de« Abend stunden scheiterten! Vorstöße englischer Abteilungen nörd lich do» Coureelette und Mich do» Le SarS. Nachträglich wird gemeldet, daß die Engländer sich bei de« letzten große» Angriffe« auch einiger von ihnen so gerühmten Panzerkraftwagen (Tanks) bedienten; zwei liegen dnrch uriser Artilleriefeue, zerstört vor unsere« Linien. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front deS Generals Prinzen Leopold von Bayern. Vor bett von uns genommene» Stellungen «redlich von Siniawko am Stochod brachen mehrere russische Ge genangriffe verlustreich zusammen. Südwestlich von Swi- steeniki auf dem Narajowka-Westufer stürmte« deutsche Bataillone eine wichtige russische Höhenstellung mit ihren Anschlußlinien u«d schlugen WiedereroberungSversuche blutig ab. Front deS Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Ger Gegner ließ hier wiederum 14 Offiziere 2VS» Via»» und elf MaMnengM-hre in unserer Hand. Am Giidteil der verschneite« Waldkarpathvn wnrtze Vor Feind vom Gipfel do» Vtt. RusulNi gpworseu. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. V« de» sieikenÄorAschM KrenLlNwvlM» nahmen die Kämpfe ihre« AsM-muA- valka»-KriegSsch«uplatz. Front deS Generalfeldmarschalls von Mackensen. Mo GeivchMiittOkit in de- Kwdt-ndMa ist lerchaf. ter «ewvrdr«. Mazedonische Front. Rach anfänglichem Erfolg wurde rin Angriff im LernadogeN »um GSehrm gebracht. Nördlich der. Srice-Planinu und südwestlich de» rojraa-Lee scheiterten feindliche Vorstöße. Der erste Generalquartiermeiste« W. L. B). Luderchorff. II»I«I»«III«I»II«I««UNIII»IIIIIIMI»UIIIIIIII!IIIIII»IMIIII!I»WIIIIIIIIIIIIIII!!IIIIIIIIIIIIIIIII halte keine Definition einer konstitutionellen Regierung. Die Garantiemächte würden jedenfalls ihre Vertrag-Ver pflichtungen erfüllen. Auf eine Frage, welche Schritte di« Negierung täte, um den Vorschlägen, der Pariser Dtrt- schaftskonferenz Wirksamkeit zu verleihen, sagte A-quith, die Regierung sei deswegen mit der französischen und rus sischen Regierung in Verbindung getreten, aber er könne im ^ugmblicknichtF darüber sagen. (W.T.B.). vkei rngttrchr Munlllonrdampfer vekrenltt. (Amtlich a«S Berlin). Von« »nseren Unterseeboote« «erden im Mittelmeer versenkt am 4. Oktober der leer« englische TruppentranSportdamPse, yranronia (181V0 Bruttoregistertoninxn), am 11. Oktober der bewaffnet« engliche Transportdampfer Croßhill (5002 Brutto registertonnen) mit Pferde« und serbische« Begleitmann schaften, am 12. Oktober der bewaffnete englische, tiefbv- ladene Truppentransportdampfer Seb eck (4 600 Brutto registertonne«). CrqßhU und Gebeck befanden sich aus diem Wege nach Saloniki Am 16. Oktober hat eine» «nse- rer Unterseeboote Fabrik- und Bahnanlagen bei Cat«»- zara (Lalabrien) mit Erfolg beschossen. » Der in Bergen beheimatete Dampfer Sten, mit einer Ladung Ntckelerz von Skandinavien nach Grimsby unter wegs, ist am Dienstag vormittag von einem deutschen Un terseeboot versenkt worden. Die au» 16 Mann bestehende Besatzung ist von einem schwedischen Dampfer abends in Christtansand gelanget worden. — Die schwedisch« Batt Gretha auSI Stockholm, mit Grubenholz von Göteborg nach Sunderland' unterwegs, wurde in der Nähe von Hirtshals von einem deutschen Unterseeboot in Brand ge steckt. Die Besatzung von 18 Mann erhielt 10 Minuten Zeit zum Verlassen veS Schifft». Sie wurde von einem norwegischen Postdampfer aufgenommm und in FrederiS- havn abends gelandet. (W. T. B.). Lebhafte Tätigkeit der deutschen Tauchboot« im Schwarzen Meer. Schweiz«! Blättern zufolge meldet die nMsche Zei tung Westntk, daß von dm von Sebastopol und Odessa nach "kaukasischen Küsten fahrenden Schiffen elf Schiff« überfällig find. Im Schwarzm Meer wurde» zahl reiche russische Segslbattsn von deutschen Tauchboote« »erfe »kt, auf dis jetzt russische Torpedoftreuzer Äatzd wachen. Zum deutsches U Voot-Ksieg ax der «mertkmttscherr Küste. Aus Washington melket Atutnr Amtlich wird mttgr- teili, daß koin VetveiS dafür dsrlisgt, daß bet den jüngsten U-Boot-Angriffen an der Küste von Nantucket amerikanische Torpedojäger ersucht worden seien, aus dem Wege zu gehen, um den U-Booten zu ermöglichen, Handelsschiffe zu zerstören. Die Torpedojäger hatten nur humanitäre Ziele im Auge. Es sind keine Anzeichen vor handen, ob und wann eine erschöpfende Erklärung über dtt Haltung Amerikas gegenüber den U-Boot-Angrifftn zu erwarten ist. (W. T. B.). O Frage gestellt, ob mit den Enteptmsgirrungen über gemein same Kundgebungen beraten worden sei, daß über Frie- denSbedtngungen, die Deutschlands Bundesgenossen anbah nen, nicht mit Deutschland verhandelt, sondern mit jedem von ihnen ein Sonderfrieden abgeschlossen werde. Lor- Robert Le eil antwortete daraus schriftlich folgendenna ßen: Ich bin nicht bereit, irgend eine Mitteilung über vertrauliche Verhandlungen zu wachem die zwischen den Alliierten stattgefunden -oben od«e nicht steckgefunde» Ha ben. Der Liberale Lrevelyan hat die Frage gestellt, oo die Regierung mit ihren Alliierten ei» Abkommen abgeschlossen habe, Rußland als Resultat dieses Kriege» Konstantinopel zu garantieren. (Rufe: Oh, oh i). Lord Robert Cecil ant wortet« darauf: Ich kann keine einzige Mitteilung (Rufe: Härt, hört!) über die möglichen FrtedenSbedtngungm machen, außer nach vorheriger Beratung mit den Alliierten und mit deren Zustimmung. Ich zweifle nicht daran, baß sie eine Mitteilung darüber machen werden, sobald sie eS für wünschenswert halten. CecL sagte a«f eine Frage.oVstW dem Garantie«ertrag England-, Frankreich- und SMMWS vom Jahrs 1VLL GKechÄlanb evmr «SM» hängigen und konstitutionell«» Staat bilde, der Vertrag «t- vle Verluste der fiand-lrkl-ttrn der Welt. Die holländische Fachzeitschrift Ein- und Ausfuhr veröffentlicht eiste Statistik des französischen Klasfifika- tionSLureauk Berits» über Ue Verluste de« Handel-flotte» der ganzen Welt seit Begin» des Kriege». In des Zett vom 1. AusB 1914 btt -um S1. Dezember ISIS gingen »erlorr« M Dampfer mit L VW 588 Vruttotttme« uttd 228 GMrschffft «M ISS 888 Bruttotonne«. I» de» Zelt vom 1. Jam»« ML btt zum 86. April 1-16 ginge« verloren SS4 Dampft» mtt V74 228 Tonnen und 43 Segel schiffe mit S8V41 Tonne«, znsammrn also 147k Schiff« aller Art mit 8 8 24 72V Bruttotonnen. Außerdem wurden der Entenite von den Mittelmächten noch wegge nommen 67 Schiffe mit 142 SS6 Tennen. Bon de« Han delsflotten der EntrNte gingen in der oben angegebe nen Zett 769 Schiffe mit 1746 V7S Tonnen verloren. Frankreich und Enalanis erbeuteten in der letzten Woche im PiräuS noch fünf feindliche Schiffe mtt 22 698 Tonnen. Aus den allmonatlich veröffentlichten Ueberstchtetz tzeS deutschen Admiralstabes wissen wir auch die Ziffern der Verluste, die vom 1. Mat bi» Ende August de» feindlichen Handelsflotten betgebracht worden find. Die