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AkukirH md Atmgegend UnabhängigeIeitung füralle Ständein Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Bella« en: Illustrierte» Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau uno Heim / Landwirtschaftliche Vellage — DmL und Verlag von Friedrich May in Bischofswerda — Postscheck-Konto Amt Dresden Nr, 1521. Gemelndeveroandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 54 «azelgeaprrl,: Die 46 wm breite einspaltig« MMimrttrzckl« 8 Npk. Im Textteil di« SO mm breite MMImeterzeile 28 Rpf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgegebenen Sätzen. Mir da» Erscheine« von Anzeigen m bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen kein» Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Erscheinung»«^, »glich E.Alwnahme,der «°nn. «ch «tter» Fernsprecher »«» »ischosewerda Nr. 444 und <45 Der SSHWeLrzShser Tiyekückt DrZWHwerda AkukirH und Almgegend Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und dm angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erhöhter ist daszm Derdffentlichung der amtlichen Bekamtt» «achungm der Amtshauptmannschaft zu Bautzen u. der Bürgermeister zu Bischofswerda u.Neukirch(L)b«hvrolicherseilsbestimmteBlattu.enthSItfemer die Bekanntmachungen des Finanzamt, zu Bischofswerda u. and. Behörden. Sir. 244 Dienstag, den 18. Oktober 1S38 V3. Jahrgang MMlMkk N. M M W Ist MMW lösen vermag, die setzt und in Zukunft gestellt werden. Ziel dieser Arbeit ist, da- Boll wieder kraftvoll zu machen und ihm neue Lebensfreude zu geben. Befreiurrgsfeier der sudetendeutschen Schulen 17. Oktober. ReichSminister Rust, der zur tenland wellt und die dortigen Schulen besucht, traf am Montag in Troppau ein, um hier auf dem Markt- der'Befreiüng deS Sudetendeutschtums' von Äjähriger Un terdrückung einzuleiten. Die Ankündigung, daß zum ersten Male seit der Ein- „ ' , ' ' " ' ' ' ' . l Mitglied der Reichsregierung in die alte Landeshauptstadt Zeit i ? .. Platz die Feierstunde der subetendeutschen Schulen anläßlich der Befreiung deS Sudetendeutschtums von Svjähriger Un terdrückung einzuleiten. Die Ankündigung, daß zum ersten Male seit der Ein gliederung des SudetenlanbeS in daS Deutsche Reich ein Mitglied der Reichsregierung in die alte Landeshauptstadt an der Oppa kommen werde, hatte unter der Bevölkerung Freude und Jubel hervorgerufen, und eifrig machte sich alles anS Werk, um die Stadt für dm Empfang deS hohen GasteS würdig zu schmücken. Von allen Häusern wehten bald zahl- reiche Hakenkreuzfahnen und grüner Girlandenschmuck rank te sich über die Fassaden und Straßen. Selbst von dem hohen SchmetterhquSturm grüßten die Hakenkreuzfahnen weit in die Lande. Am Montagmorgen marschierten die Schüler unter Führung der Lehrerschaft auf, nachdem die Bevölkerung schon lange vorher den Platz gefüllt hatte. Unmittelbar vor der Tribüne auf dem Marktplatz hatte daS Musikkorps der Wehrmacht sowie ein Spielmannszug der Troppauer Jung turner Aufstellung genommen. Me in Troppau stand auch im gesamten Sudetenland die deutsche Schuljugend mit ihrer Erzieherschaft zur glei chen Stunde vereint, um den Beginn deS ersten Schuljahres im Großdeutschen Reich festlich zu begehen, ein Tag, der mit dm Geschehnissen in der altm Landeshauptstadt an der Oppa seinen Höhepunkt fand. Brausende Jubelrufe kündigten das Eintreffen deS ReichSerziehungSministerS auf dem Troppauer Marktplatz an. Unter immer, wieder aufbranbenden Sieg-Heil-Rufen betrat Reichsminister Rust die Tribüne, von wo er über den Sudetmstmk zu der gesamten Schuljugend des Sudrten- gaueS sprach. Marienbab, 17. Oktober. Reichsminister Dr. Frick traf am Montagabend, dem vierten Tage seiner mehrtägigen Dienstreise durch daS sudetendeutsche Gebiet, in Marienvad ein. Auf seiner Fahrt durch daS Gudetenland begleiten den Minister u. a. Staatssekretär Dr. Stuckart, Gauleiter a. D. F-Oberführer KrebS, Generalmajor der Ordnung-- Polizei V.Bomharb und Generalarbeitsführer Tholenz. An der alten ReichSgrenze wurde Dr. Frick mit seiner Begleitung, von Bad Elster kommend, von Reichskommissar Henlein 1« Sudetenland herzlich willkommen geheißen. Konrad Henlein nahm im Wagen Dr. Fricks an der Fahrt durch das Egerlanb teil. In Asch wurde Dr. Frick auf dem Rathausplatz, wo eine Ehrenkompanie und alte Kämpfer der Subetendeutschen Partei Aufstellung genommen hatten, von dem stellvertretenden Bürgermeister willkommen geheißen. Bon Asch führte die Fahrt nach FranzenSSaL, wo eine kurze Unterbrechung der Fahrt stattsand. Auch hier wurde ReichSminister Frick und seine Begleitung mit unendlichen Freubenkundgebungen begrüßt Die Begrüßung auf dem historischen Marktplatz in Eger vollzog sich unter einem Ju bel, der alle mitriß, die ihn erlebten. In Eger besuchte Dr. Frick das Wallensteinumseum und die Kaiserpfalz. Die Dunkelheit war inzwischen -ereingebrochen, als sich die Kolonne de- ReichSmintsterS Marienbab näherte. Hier hatte sich der Ort besonders festlich geschmückt. Jedes Hau war illuminiert, Fackelträger beleuchteten den Weg des Mi nister-, der auf dem Kurplatz vom Abgeordneten Frank Le- grützt wurde. Krank betonte, daß Marienbab und daS ganze Sudetenlanb wetteifern wollten im Aufbau der dem Reiche angeschlossenen Snbetenlanbe. Tief bewegt dankte Dr. Frick für den Empfang. Er habe ein befreites Volk gesehen, bas eine zwanzigjäh rige LeidenSzeit durchlebt habe. Aber diese zwanzigjährigen Leiben hätten die Sudetendeutschen zu stahlharten Menschen gemacht die daS Gesamtvolk brauchen könne. Nach zwanzig Jahren gelte eS nun, so sagte Dr. Frick, alles zu tun, um neu aufzubauen. ES sei baS Bestrüben aller in der Reichsregterung, zusammen mit Konrad Henlein daS große Werk deS Aufbaues mit aller Kraft in Angriff zu nehmen. Hier wollen wir eine kraftvolle und volksnahe Verwaltung einrichten, die alle großen Aufgaben zu ;r Ui ungarische Re efner Äsung. Gegenübe Budapest, 18. Oktober. Ministerpräsident Jmreby äußerte sich einem Vertreter LeS MTJ. gegenüber Werken gegen- wärttgea Staab des tschecho-slowakischen Problems. Nach Abbruch der Verhandlungen in Komorn fei der erste und , natürliche Schritt der ungarischen Regierung gewesen, sich an j die am Münchener Beschluß beteiligten unk mit Ungarn ,« , FreundschastAerhältniS stehenden Großmächte Deutsch. < land und Italien wenben und durch Sonderabge- — - darzulegen. Unter dem en den Autzenämtern der diplomatische Tätigkeit im ikbrrung der von Ungarn be« , n^cheWintlsch mit Id da- Ergebnis dieser Aktion, und die ig unternimmt alle» zur Beschleunigung : BerzöaerungSabsicht, so führt der Mist eten wir auf daS entschiedenste auf, denn und der taktischen Kniffe war eS genug. Draußen leiben Ungarn, die hierher gehören, und sämtlichen dort lebenden Nationalitäten kommt da- Selbstbestimmungs recht zu. ES handelt sich hier, also um tiefernst, ViS zu den Wurzeln deS menschlichen Daseins hlnabreichende Probleme, bei deren Behandlung eine Unsicherheit nicht weiter ausrecht erhalten werben kann. Möge niemand unsere bisher bekun dete Langmut mißverstehen! DaS Volk und die Regierung sind unbedingt entschlossen, baS Recht Ungarns zu erkämpfen. Daß wir «nS an die erwähnten beiden Großmächte wandten, ist natürlich, da sich seit Jahren in der Richtung dieser beiden Staaten enge Freundschaftsbande entwickelten, die sich au» gemeinsamen Interessen u. aus tief- wuselnden Gefühlen zusammensetzen. Diese Bande sind im Lauft der Zeit erstarkt, und ich muß ganz besonders darauf verweisen, baß die Ereignisse der jüngsten Wochen, die auch Ungarn dm Weg bedeutender Kräftezunahme erschlos sen, dem Auftreten der beiden Mächte zuzuschreiben sind. Auch her von UM stets vor Äugen gehaltene sittliche Faktor wirkt sich gesteigert au» tn der Richtung, daßwtr mit unserer Politik uns immer mehr der Politik der Achsen- N MlW MMWll Ml Illgms WM« ..Enge Freundschaftsbande Ungarns mit Deutschland, Italien und Polen" —Zunehmende Anpassung an die Politik -er Achsenmächte Mächte anpassen und mit ihnen auf allen Linien Wege deS Verständnisses und der Zusammenarbeit suchen. Unser dritter großer Freund ist das tatkräftige neue ! iolenreich, daS wir ebenfalls sofort über die Lage orien tierten. Polen hat bereits zahlreiche Beweise der Sympathie, i>er Freundschaft und der Unterstützung geliefert. Diese klink und diese Gefühle begegnen unserseits stets wärmster Srwiderung. Jeder Erfolg und jede Erstarkung Polens lösten n sämtlichen Schichten unseres Volkes aufrichtige Freude aus. Wir sind unS bewußt, daß die Leiden Länder aus den Lehren der.Geschichte gemäß den Weg gemeinsamen Inter esse- und gegenseitiger Freundschaft wandeln müssen. Eine ztelvewußte außenpolitische Linienführung muß sich auf eklen tarken einheitlichen und disziplinierten öffentlichen Geist tützen. Die Schaffung eine- solchen Geistes bildet eine un srer Hauptaufgaben. Deshalb können wir keine Bestrebun- gen dulden, so schloß der Ministerpräsident, die besonders in diesen geschichtlichen Tagen die Einheit und Kraft Ungarns untergraben könnten. Die slowakische Gegenforderung an Ungarn «arfchau, 18. Oktober. CzaS berichtet über eine große slowakische Kundgebung, die in Tranqyn stattfand und auf der der slowakische Justizminisier Durczanski die Frage der ungarisch-slowakischen Beziehungen berührte. Durczanski, dessen Rede vom Rundfunk übertragen wurde, habe unter an- derem erklärt, baß die Slowaken die berechtigten Forderun gen Ungarns anerkennen werden, wenn Ungarn seinerseits > Verständnis für die slowakischen Interessen an den Tag legen i wird. Die Frage der Grenzregulierung stelle man sich so vor, ' baß in Ungarn nur so viele Slowaken wohnen werden wie ' Ungarn in der neuen Slowakei verbleiben. Wenn sich die Slowaken damit einverstanden erklären sollen, daß sie künftig ! im ungarischen Staat leben müssen, dann müßten sich eben i auch ungarische Volksangehörige mit einem gleichen Schicksal > im Rahmen deS slowakischen Staate- absinoen, Wozu der Rüstungslärm? Die tschecho-slowakische Frage, die so lange den Frieden Europas bedrohte, ist in friedlicher Form gelöst und der lange schwelende Brandherd gelöscht. Auch die noch osten stehenden GebtetSforderungen Ungarns an die Tschechoslowakei werden ohne Zweifel in kurzer Zeit eine gerechte Lösung finden. In allen interessierten Staaten herrscht daS Gefiihl, daß ein ge schichtlicher Abschnitt vollendet ist und Mitteleuropa vor einer Epoche friedlichen AufbauS steht. Soweit menschlich« Voraussicht reicht, ist in diesem Teil des Kontinents die Kriegsgefahr für lange Zeit gebannt. Aber trotzdem die Völker eben erst erfahren haben, welch ein Gnadengeschenk der Friede ist, kommen Tag für Tag Meldungen auS Eng land herüber, die von neuen Maßnahmen in Sachen der all gemeinen Aufrüstung zu berichten wissen. Es kommen aber auch Meldungen, die nicht von der Aufrüstung handeln, sondern von Reden, die mehr oder weniger bekannte Poli tiker gehalten haben, deren Tendenz sich unmißverständlich gegen Deutschland richtet. Wozu und weshalb, ist auS den RÄen und Vorgängen nicht so ohne weiteres zu entnehmen, denn es kann ja schließlich sein, daß für daS Imperium ge wisse außenpolitische Sorgen und Nöte bestehen, die, um sich einer englischen Redewendung zu bedienen, dem „gemeinen Mann auf der Straße" nicht ohne weiteres verständlich ge macht werden können. Für uns ergibt sich auf jeden Fall die Tatsache, daß England Anstrengungen macht, mit seinen RüstungSauSgaben auch die Aufrüstung selbst zu steigern, in einer Weise sogar, wie daS seit dem Kriege nicht mehr der Fall war. Der Staatshaushaltsplan für 1938/39 sieht Rü stungsausgaben im Betrage von 255 Millionen Pfund vor, wozu noch erhebliche Mittel kommen, die aus Anleihen auf gebracht werden sollen. Erst im Juli dieses Jahres wurde eine neue Rüstungsanleihe in Höhe von 60 Millionen Pfund aufgelegt, die an sich die zweite Anleihe dieser Art im Rah men des FünfjahresplaneS für die Aufrüstung ist. Danach würden für das Haushaltsjahr 1938/39 der englischen Re gierung 350 Millionen Pfund für RüstungSzweae zur Ver fügung stehen. Eine Summe, die selbst bei der räumlichen Ausdehnung des britischen Imperiums ungewöhnlich hoch ist. Die Kolonien und Dominions haben ja auch beträcht liche Summen eingestellt, so daß alles in allem 400 bis 450 Millionen Pfund in Frage kommen können. DaS ist die finanzielle Seite der Sache, während die ma terielle, also die Aufrüstung selbst, in allen Einzelheiten nicht bekannt sein kann. Immerhin hat der Kriegsminister Hoare Belisha vor wenigen Tagen angekündigt, daß die so genannte Territorialarmee in einer Weise auSgebaut wer ben soll, wie es selbst nicht einmal im Kriege der Fall war. Die Territorialarmee ist als Ergänzung des Berufsheeres gedacht, soll aber nun in einer Weise ausgerüstet werden, die der des Berufsheeres entspricht. ES sind 13 Divisionen an Landtruppen vorgesehen, wozu noch 5 Luftschutzdivisionen kommen, weiter Spezialtruppen, wie sie in England bisher nicht bekannt gewesen sind. Nicht genug damit, hat der Kriegsminister angekündigt, daß im Rahmen deS Luftschutzes alle wichtigen Betriebe mobilisiert werden sollen in der Art, daß die englische Regierung die Geschütze stellt, daß die Be triebe dafür verpflichtet sind, Mannschaften und Offiziere auszubilden. Es versteht sich von selbst, daß dies noch nicht der Abschluß sein kann, denn der finanzielle Aufwand für Heer und Marine sowie für die Luftflotte kann ja ViS zu 350 Millionen Pfund gehen, läßt also ohne weitere- zu, daß noch ganz andere Rüstungsmittel und Rüstungsformen ge schaffen werden können, als sie bekannt geworden find. DaS deutet auch eine Rede an, die der überaus geschäftige frühere Außenminister Eden am 14. Oktober in Cardiff gehalten hat, in der sich Sätze finden wie die, daß der allgemeine Dienst der Nation notwendig sei, ferner, daß England vor einer Periode stünde, in der sich das ganze Tempo deS Leben» radi kal ändern müsse. Das bezieht sich offensichtlich nicht nur darauf, mit der allgemeinen Dienstpflicht wirklich Ernst zu machen, sondern auch darauf, die gesamte Industrie deS Lan de- für RüstungSzwecke zu mobilisieren. Diese Mobilisation hält Eden für sehr vordringlich, wobei er sich einer Aeutze- rung Lord Baldwins bedient, der im Oberhause gesagt hat: „Ich würde unsere Industrie morgen mobilisieren." DaS alles mag durch die Größe des Imperium- mit seinen emp findlichen Reibungsflächen bedingt sein, aber e- ist nicht zwangsläufig, daß die Agitation für die Ausrüstung in ein« zelnen Zeitungen mit einer Hetze gegen di« totalitären Staa ten verbrämt wird, die die Frage von selbst aufwirst: Wozu der Lärm? Wenn England sich mit einemmal wieder zu einer allge meinen Aufrüstung bekennt, wenn ein Politiker wie Ede» sogar dafür den Preis zahlen will, demokratische StaatSfor- men über Bord zu werfen, um Macht und Schnelligkeit der totalitären Staaten dafür einzutauschen, dann sieht das fast so auS, als ob daS Gerede über eine allgemeine Abrüstung früher nicht allzu ernst -ewesen ist. In der Tat, e» gibt viele