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I US. 49. Somrarmd, de» s. December. 1878 Aektetristische Meisage zum sächsische» Erzähler. Zur gemeinnützigen Unterhaltung für alle Stände. i mkl- nam- ?mern konnte te die ruhen oüstcn »rückt Men, Sie , daß Lohn stand, esetzeS ie nun ihren »affen, raubt, rndru. i den t am Gemüth des Leidenden stieg zuerst ein Gefühl gren zenlosen Hasses auf, dann versuchte er ruhiger zu werden und rief sich zurück, wie der, den er so sehr beneidete, einst seiner Eltern und sein eigener Wohl- thäter gewesen war. Ja, er schämte sich seines Ge fühls wirklich, als der Bergrath in seiner gewinnen den, freundlichen Weise zutraulich mit ihm sprach und ihn tröstete. Würde Naninka diesen Mann nicht achten und lieben lernen, konnte an seiner Seite sie nicht ein tausendmal glücklicheres LooS erwarten, als der arme Franz trotz seiner heißen Liebe es ihr schaffen könnte, wenn er sie wirklich je die Seine hätte nennen dürfen? Nach einigen vorbereitenden Worten kam der Bergrath dann auf den Zweck seines Besuchs. Er vergewisserte sich zuerst, daß Franzens Mutter nicht anwesend war, die Geschwister frierend in der Neben kammer saßen. Dann schloß er die Thür fest und theilte Franz mit, daß GlaSner gewillt sei, die Tu multuanten von neulich exemplarisch bestrafen zu lassen, und daß er leider keinen so genau erkannt habe, als eben ihn, den Franz. Dieser fuhr mit tiefsten Erschrecken empor. ,, 'iber Herr Bergrath, ich war es ja, der die Pferde wieder frei machte, ich hab' ja davon das Loch im Kopf, es hieb, mich einer in der Hitz' grad zu Boden, — wer, weiß ich freilich nicht!" Neumayer zuckte die Achseln. „Ja, mein Sohn, sagte er wohlwollend, die Hellen Augen voll ausrichtigen Bedauerns auf Franz richtend, ich glaub's schon, aber Du weißt, wie Ihr alle mit eurer Opposition und euern Forderungen die Be hörden erbittert habt. Da wird nicht viel Feder lesens gemacht werden." „Aber gnädiger Herr, Sie waren ja dabei, Sie müssen mir bezeugen, daß ich keine Schuld trag' an dem Dorgang — im Gegentheil. —" Wieder zuckte der Bergrath mitleidig die Achseln. „Armer Bub', ich möchte Dir schon helfen, aber in der Finsterniß, in der Verwirrung, da hab ich auch nix Rechtes unterschieden. Dabei warst Du nun sicherlich, das kannst Du nicht leugnen! Ich fürcht', sie stecken Dich Loch in's Gefängniß, sobald es der Glasner zur Anzeige bringt. Ob Dn schuldig oder nicht, das werden dann erst die Verhandlungen ergeben." „In's Gefängniß?" schrie Franz entsetzt auf. Seine ohnehin aufgeregten Nerven, sein geschwächte^ Körper machten ihn für jeden Schrecken empfäng licher. Wie wenig Gerechtigkeit es für den Arme» und Unterdrückten oft gab, das wußte er gut genug. Er kannte den Haß der Händler und ihre Macht Aus dem Arbeiterteben. Erzählung von Alice «ur«. (Fortsetzung.) Er ging noch einige Schritte im Zimmer auf mvd Nieder, darauf befahl er seinem Kutscher abzu- fhanoen. Die Wohnung der Familie Serbnic hatte seit Hem Tode des Alten, so rastlos Frauz auch arbeitete, doch jenes Aussehen sauberer Behaglichkeit, jenen Anstrich von Wohlhabenheit seiner Bewohner verloren. D?r harte Winter, der Mangel hatte auch hier seine Spuren hinterlassen. Mutter und zwei Geschwister Eren von Krankheit heimgesucht worden, die erstere Mleppte sich nur mühsam und schnell hinsiechcnd am -Stocke umher. Jetzt lag Franz selbst kaum vom schweren Siechthum genesen und noch gänzlich un- Wig, wieder zu arbeiten, auf dem ärmlichen Lager. Wi er in jener Nächt durch den Schlag betäubt zu Soden sank, fiel er mit dem Kopf auf einen Stein. Die hierdurch erlittene Wunde war bei der schlechten ärztlichen Behandlung nur durch Franzens kräftige Natur so schnell geheilt. Außerdem war er aber auch in dem Handgemenge am rechten Arm verwundet worden und ob wohl auch diese Verletzung geheilt, sah er doch mit schmerzlichem Bangen ein, daß noch lange der Arrn zu schwerer Arbeit untauglich sei. Es waren bittere, verzweifelte Gedanken, die in Len endlos scheinenden Nächten voll Schmerz, in -Len Tagen voll Elend Franz bewegten. Der Rausch Hts Glücks, der ihn mitleidig für eine kurze Stunde beseligt hatte, war längst verflogen. Was half es lhpt, daß Naninka ihn liebte; ihr Geschick und sein -eigenes war ja darum nur um so härter und uner- traglicher. Während seiner Krankheit mußte der Tag ihrer Hochzeit immer näher gerückt sein — vielleicht war sie schon des reichen Bergratbs junges Weib und" er lag hier arm, elend, hilflos, auf lange Zeit vielleicht der Mittel beraubt, sein und der Sci- ntzn elendes Dasein zu fristen. Unnennbares Weh krampfte sein Herz zusammen und schaudernd vor der trostlosen Zukunft schlug er die gerungenen Hände vor dem bleichen Gesichte zusammen. Womit hatte er sein hartes Geschick verdient? War es — wieder Men ihm die letzten Worte seines sterbenden Vaters ein — war eS die Schuld des Vaters, die an dem Hnde heimgesucht wurde? Und worin hatte sie be ständen diye Schuld? In dem Augenblick öffnete sich die Thür und die hphr ÄeMl des Bergraths in einen wärmenden Wlz gehüllt, tral, eiy. Er setzte sich mit freundli chem Gruß an FraMpH ärkpliHeS Läger. In dem