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Mittwoch» 1. April 1S14 s. Jahrgang. Nr. rs Diese Nummer umfaßt 8 Setten. sollt«, nicht M» erzielen war. Während die Erste Kammer! in UebevetNptmmung mit dem Riegieruagsoorschlag« die Er« richtuug der geplanten neuen Amtshauptmannschaft in' -s m Sturm Vie Zweite Kammer beriet gestern mehrere Stals- Lchitel und stimmte der Verlegung der Tierärztlichen Hochschule dorr Dresden nach Leipzig zu.«- Die ReichSregterung hat sich, nach einer parlamentari schen Korrespondenz, entschlossen, den Rdich »tag nicht über den Sommer zu vertagen, son dern die Session zu schließen. Me Potsdamer Luftschtfsiverst Wird demnächst mit den Umbauten mehrerer Zeppelin- Ireuzer, darunter der Sachsen, beginnen. Das Wichtigste vom Tage. re-r Zweite« Sächsische« Gtä»v»raas««r ist ein Dekret zugogamgem über Via Srrtcht»«« von «mtehanptmavWschaste» -» Aas »ud Werdau?) Äd "E Die Zrage äer Amtshauptmannschaft Aue nimmt Nunmehr festere Gestalt an. Der -weiten sächsischen Stände-ammer ist soeben ein Dekret -»gegangen Uber die Errichtung von Anttshauptmannschosten in Werdau und Au«. Die Frage der Teilung der Awtshauptmannschafft Zwickau — so wird darin ausgeführt — hat die Stünde schon während der letzten Tagung de» Landtage» beschäftigt, da von der Staatsregierung damals die Mittel zur Errich tung einer -weiten Amtshauptmannschaft in Zwickau er beten wurden. Di« beiden Kammern Haden damals die Notwendigkeit der Regierungsfordevung anerkannt. Zu einer Teilung ist e» damals nur deshaD wicht gekommen, wett eine Einigung der beiden Kammern darüber, welche Stadt den Sitz der neuen Amtshauptmannschaft bildens daß, w'e die bisherigen Erfahrungen kehren, oer Staat»- Die Iteise de» Präsidenten Potncare nach Petersburg Ist nunmehr auf die -weite Hälfte de» Mouatt Juli festgesetzt worden. Me Toten und verwundeten in den Gefechten bei Gomez Palacio Werden auf 2000 geschätzt. Neuerdings sollen di« Rebellen dreimal ge schlagen worden sein. >> nah««« st«-« aa Lad««« Stell,. HDWD mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Zuer Sonntagsblatt. Apmchsiuu-e See «ttatto» «u stmnaha» »m «eamage «achmlttags 4-S Uh». — rett»eam«.f>»msf», «age-HM fWemMNege. -wnstmch« «. »,ft, ,»1^,1». sü» «werlaugt ^agefaa»» Mauustttpt» dum- Sewäh» nicht geletsvt aeröw. Zwickau selbst wünscht«, hielt die Zweite Klammer an ihrer Forderung, woeeach die neue Amtsharrptmannschaft in Wer- da» errichtet weiden sollte, Ifeft. Die Anschauung der Re gierung darüber, in welcher Weist bei einer Teilung d«s jetzigem amtühanptmvmchchaiftlichen Seztrbe» Zwick»» am zweckmäßigsten -u «chahren sein würde, hat sich inzwischen Nicht geändert. Vie Negierung ist nach wie vor der Ansicht, daß eine Entlastung der Amtshauptmannschaft am geeignet sten Und wirksamsten durch ein« Zweiteilung des um Zwickau herum gelegenen Komplex« grober Gemeinden und im An schluss« hieran di« Aufteilung der jetzigen Amtshauptmann- schaft an zwei Awtshamptmannschwften mit dem Sitze in Zwickau selbst zu er-ielen stin würde. Di« Regierung hat sich aber der Erwägung nicht verschließen können, daß das Festhalten an ihrem bisherigen Vorschläge di« dringend er forderliche Erledigung der wichtigen Organisttiansfrage auf absehbare Zeit unmöglich machen würde. Sie hat sich deshalb entschlossen, dem Wunsche auf Errichtung einer neuen Amtshauptmännschöft in Werdau unter verschiedenen, näher angeführten Voraussetzungen nicht weiter entgegentreten zu wollen. - Di« Regierung ist aber weiter der Astficht, dotz ein, ausreichende Entlastung der TmtShauptMannjschafft Zwichru nur erzielt werden kann, wenn gleichzeitig di» Amts- haüptmannfchalf« Schwarzenberg geteilt wird. Als Sitz der hiernach zu errichtenden weiteren Lmtrhamptmannschotst hat die Staatsregierung di« Stadt Au« in Aussicht genommen. Ihre geographische Lage und ihre guten EistnbahnverLindungen, außerdem auch ihre Eigenschaft ckl» Sitz einer vielgestaltigen, aufstre benden Industrie, lasten sie -ur Aufnahme der neu zu schuf, senden Behörde vor den sonst etmo in Betracht kommendem Orten bssondsr» g«eign»t erscheinen. Di« Regierung hat sich aber anderseits auch nicht ver hehlt, daß die Errichtung zweier neuer Amtslhauptmann- schäften erheblich höher« Aufwendungen staatlicher Mittel Hübingen würde, als sie die allgemeine Lage der Staats finanzen gestattet. Sie ist deshalb an di« Verwaltung der beiden Städte, die al, Sitz der neuen WmtshauptmanNschaf- ten in vetracht -amen, mit der Anfrage herangetreten, in welchem Umfange sie zu Zuwendungen bereit fein würden. Di« hiernach mit den Städten Werdau und Aue einge- leitsten Verhandlungen haben zu dem Ergeb nisse geführt, d«ch die beiden Städte sich verpflichtet haben, das für die Errichtung der Dienstgebäude erforder liche Areal unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, und zum Bau der Dienstgebäude und zu ihrer Ausstattung je einen baren Betrag von 280000 Mark zu gawäb'-en, so- Ein Zrieäenssominer V Drei Sommer voll Krieg und Kriegsgeschrei sind einander gefolgt. Wird der 1914te unserer Zeitrechnung eine Erholungspause de» Frieden» und der Ruhe wer- . 'M den? Lor einigen Wochen schien Man mit deut Gegen-' teile zu «rechnen. Nachrichten von gewaltigen Kriegst-. ; Vorbereitungen Rußland» waren über di« Grentze g» - langt. Gin« Probernvbtlmachung erschien wie «in fidwst licher Auftakt zu einem Trupp« naufmorfch«, Wie ds» Generalprobe für «inen feindlichen Aeutzerung de» sonst für friedlich Minister» Esasonow über ' geradezu beleidigend. Die ihren fende Osterstimmung (diesmal fällt da» Fest für den are» / /D goriaNischen wie den julianischen Kairoer auf bst» , 1. Februar einen Angriff auf Mistunde, den linken FWgel der wettausgädehnten Danswerk«. Der Angriff mißlang. Dagegen siegten di« Oesterreicher bei Ooerselk, und die Dänen räumten die Danewerike und zogen sich in die Düppeler Schanzen zurück. Der andere Teil der dänischen Arm«« rückt« nach Jütland hinein, und Oesterreich zögert«, seine Truppen nach Jütland nachzuschicken. Di« Düppeler Schanzen konnten nicht ohne weiter« gestürmt werden, man mußte sich zu einer Belagerung entschließen, und so -amen die Operationen zu einem Stillstand, der besonder» in Preußen sehr viel Verstimmung erzeugte. Da habt Ihr es ja! hieß es, die preußischen Paradefolbaten können eben nichts leisten, nicht einmal mit den paar Dänen werden sie fertig ! Man vergaß in Preußen nur, daß sich die Dänen außerordentlich tapfer «ehrten, daß die Düppeler Schanzen, aus zehn einzelnen Werken bestehend, mit Ihren beiden Flügeln sich an da, Meer stützten und durch die Flotte und durch Batterien, die aus Msen angelegt waren, unter- stützt wurden. Mitt« März begann dann die Beschießung der Düppeler Schanzen, aber ohne besonderen Erfolg, und selbst die kleinen Erfolgs, die noch der preuWhen Heimat gemeldet wurden, glaubte man hier nicht. Am 28. März begann di« Aushebung der Parallelen gegen die Schanzen, und 1« der Heimat hörte man wohl von Verlusten, di« in den Laufgräben beständig gu «erzeichnen waren, ober nicht von Erfolgen. Da kam endlich di« Kunde, daß am 18. April die Preußen di« Düppeler Schanzen «rstüpnei hotten, uich -war mit dem glücklichsten Erfolge. Der Sturm «ar zu «pst nur auf die dänischen Schanzen «in« bi» sechs ge plant: aber als er überraschend gelang, gingen die Truppen mit erstaunlicher Bravour auch sofort -um Sturm aus di« Schanzen sieben bi, zehn über und nahmen gewisser- maßen im Handumdrehen, trotz de» Wider ¬ stande» d«, Dänen. MleMnstzh die vmÄste wawm sehr stark: 70 Osfi-iere und 110- Mann kostete de, Sturm an Lots'» «ird Urrwumdstsn. AVer di« Dapserkett und de, T-desmnt de« Puschen wurden oon der nzen Welt anerkannt, und ändert* «W /lnzeiger für -as Erzgebirge Düppel. Nach persönlichen Erinnerungen von A. O»ka, tzWaußmanu. Nachdruck orrdoira. Fünfzig Jahre find es her, und ich war Quartaner auf dem oberMefischen Tymnafium in Gleiw tz, al» am 10. April die Nachricht von der Eroberung der Düppeler Schanzen auch uns erreichte. Man kann sich heute kaum einen Begriff von der Bedeutung dieser Möge»Nachricht machen. Man muß die damaligen Zeiten durchlebt haben, um die Verhältnisse, wie st« damals lagen, zu verstehen. Kit Jahren gab es in Preußen einen schweren Konflikt zwischen Volksvertretung und Regierung, und vor allem drehte sich der Streit um di» Vermehrung d« Heer«, d'e König Wilhelm I. für absolut notwendig g«. Hutten hatte und Lei der ihn der Ministerpräsident v. Bismarck unterstützte, der sich dadurch wiederum einen unbeschreiblichen Hatz weitester iVevölkerungsWchden zuzog. Seit 1848 hatten preußisch, Truppen nicht im Feuer gestanden. In dem immer erbitterter werdenden Kampf zwischen Volksvertretung und Regierung warf man den preußischen Soldaten vor, sie taugten zu nichts anderem, ctts zur Parade; ist« seien gar nicht MdienstsWig upd könnten im Ernstfälle nicht» leisten. Da kam 18S4 der Krieg mit Dänemark um Schleswig-Holstein, willen, und dieser Feldzug wurde doch einigermaßen ßpmpathisch, selbst in der verbitterten preußischen BevöÄeruNg. Ging « doch um die Befreiung der Deutschen in Schleswig-Holstein vom dänischen Joche, und allenthalben -lang das Riattonallied der Schleswig-Holsteiner: Schleswig-Holstein meerumschlungen, Deutscher Sitte hohe Wacht, Halte fest, was schwer errungen, vis ein neuer Morgen tagt! viele Sympathien erregt» «a auch tn Preußen, Wutt AuRandid V daß die Oester reicher mit preußischen Truppen zusammen Mitte Januar 1864 über die dänische Grenze rümen. Di« ersten Erfolge der preußischen Waffen waren nicht beson- ders -«friedigend. Im UeberveEer «ntermchm Prinz auf Irrtümer, Mißverständnisse und dergleichen -»führen. Der Krieg.tn-Sicht-Artikel der wurde ja gleich al» Prtvatarbett eine» ganz wortlichen Menschen swei»gegeben. Den Esaso aber hatten di« deutschen Berichterstatter mit kläglichen Sprach-enntnifsen gründlich m Auch alle di« anderen angeblichen Sturmzeichen sich ganz harmlos auf. Da» russische Pferde fuhrderbot, da» so besonder» scharf nach Kriegsgefahr schmeckte, ist bloß (!) auf Oesterr die BalkanlLnder gemünzt. Die Bahn- und Weg die an der Westgrenze mit fiebernder Hast betr den, sollen gleichfalls nur einer ästerrei Invasion -u begegnen, dienen, nicht auf Deut rechnet sein. Diesem Beschwichtigungsversuche radezu Heroische» geleistet. Der Patriotismus, durch die politischen Kämpfe ganz erstorben schien, flammt« , gewaltig auf, und alt und jung begeisterte sich an den i Nachrichten, die allmählich vom iKriegsschaupiatz -amoy. ' / Namen wie der des tapferen dänischen Leutnants ' Ank«r, der die «Schanze II kommandierte und der, al» M ! die Preußen schon eingedrungen waren, noch di» Schanze in die Lust sprengen wollte, waren in aller Mund«. G» radezu als Nationalheld wurde der Pionier Minis». . gefeiert, der sich in der Tat für seine Kameraden austzdi. - opfert hatte. Den Eturmkolonnen schritten Pio-nevA, Teilungen voran, die Pu'iverstiick« trugen, um di« PahschMi , vor den Schanzen zu sprengen. Diese PaWchen waren besonder« an einer Stell« außerordentlich staMhteltsN di«' Stürmenden auf und setzten sie dem vemichßMM Wwehr- und Artillerieseuer der Verteidiger au». kostete Menschenleben. Da hing Pir Pulversack an die Palisaden, «und um sparen, legte er keine Zündschnur an und t sich in Sicherheit -u bringen, sondern B dem Pulvmisack stchend, diesen an und s di« Explosion erfolgt«. Aber in dis P ein Loch gerissen, und Dutzenden van Klink« durch seine heroische SelLstaufoqf das Leben gerettet. Hunderte «an Li Helden von Düppel, und insbesondere den den «tn Dichter gar die Minke zur In der Nacht nach dem Stur« hatte gewordene Kapellmeister Pi« Sturmmarsch komponiert, der bei wi« nach ihm die wacht am Rhein. Sturmmarfch fand sich auch bald jung fang, und durch ganz Prevß Frisch auf, Soldaten, -um Sturm lasse aus der Errtchtuna imd Ausstattung der Heiden Dienst gebäude Ausgaben nicht erwachsen würden. Auf Vrnnp alle» dessen brrchfichtigt di« Staattvegierm«: di« AMss» hauptmmmschasten Zwickau und Schwarzenberg « teilan und zwei neue tz nnschoften fn und in Au e zu errichten, ls Zeitpunkt für das I ltreten her vorgeschlagenen Oagairtfattonsänderung ist der 1. Juli ISIS tnAussicht genommen. S» würden demnwUerft' im StaatShauShattichsivt für 1816/17 di« durch d cmntenvermohrung noüwevdig werdenden Mittel für Zeit vom 1. Juli 1816 ün gefordert werden. Da aber, weinn der 1. Juli ails Zeitpunkt der Eröffnung der neuen sitmis- hauptmanuischqft «ingehalten werden sM, schon im prüfen den Jahre mit dem Bau der b« d-n Dtenstgebäud« iil Wer dau und Au« begonnen werden muß, erbittet sich die — rogierung schon jetzt -u ihren Vorschlägen eine Erl der StäEe-amimer.