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/luer Tageblatt Freitag» iS. Januar 1914 Nr. 12 9. Jahrgang Diese Nummer «mfaht 8 Sette«. -> SIth»«« st«h« an ander« Gull«. tah» Aussetzen -von vrutftschen, st« «läßt vrrLote -sroisftr Mang« -»kauft* Speisesisch» -«vorben, »um un.» arten und streng« Marktordnung. Sichett man auf di«ft behandlung und laicht ausführbar -N! Ftschereitechte aus der > und angemessen«» Preilsen zum Groh« und^ Kleinverkauf in . , . «n. abwechftlunqs^'iben M>S« dch Gstzsweug «4»» «chtzalttgen Fthchbechemd»», so i Sub»o»ttuü-wo«ch»n «Sa Kochsi-ch, vrarftsch als Sülzen. Kn >k., manatl läßt man esfich^Lehördlich wie außeramtlich ferner angelegen fein, durch Hebung der Fischzucht iw den Binnengewässern und künstlichen Anlagen, sowie durch «in« zielbewutzte Er weiterung des Fanges und Vertnebes der Seefische der volswirtschaftlichen Bedeutung der Filschnahrung gerecht zu «»den. Bis vor kurzem waren frische Seefische säst nur bei den Bewohnern der Wasserkante «in übliches Essen. Selbst der allgemein «volkstümliche Hering gelangt« meist eingesalzen oder al» Pökling in da» deutsche Binnenland. Bor etwa zwanzig Jähren aber war die deutsche Herings fischerei jedoch noch kaum imstande, auch nur vier Prozent de» heimischen Verbrauch» zu decken. Das ist mit der Rege- lung der deutschen 'Küsten- und Hochseefischerei erfreulicher» weis« anders geworden. Diese wird von Fischereizentralen, wie in Geestemünde, Bremen, Hamburg, Schleswig, Eckern- förd«, Kiel, Travemünde, Stettin, Swinemünde und andern günstig gelegenen Mstenorten durch Handelsgesellschaften betrieben, die, auf Großkapital gestützt, von den einzelnen Berufsfischern den Fang auftaufen und daneben sebst mit Dofrier- Kühl« und Konservieranlagen ausgerüstete Dam- pfer und fianze Flotten anderer Fischereifahrzeuge au' den Fang aussenden, von den Stapelplätzrn gelangen die sor- tierttu, teilweise auch ausgenommenen und sonst vorteilhaft zurecht gemachten frischen Seefische in tadellosem Zustande durch «inen behördlich begünstigten Eilversand zu billigen verband hat angeregt, die öffentliche Lebensversicherung», anstatt zu unterstützen, die unter Führung de» Landwi-t fchaftlichen Kredtwereins im Königreich Sachsen in» Leber, gerufen werden soll. Zweck dieser Anstalt ist e» vor allem mit, da» Kapital, da» jetzt zu gleichem Zwecke an die ver schiedensten Privatgesellschaften gezahlt wird, dem Londe *u erhalten. Di« sächsischen Spa fassen sollen für die An- stakt nun «in« gewiss« Garantie übernehmen, die bestehen soll: 1. in der Zahlung «ine» einmaligen Beitrag» durch jede Sparkasse, der bestehen soll in 670 Mark von jeder an- gefangen-m Million de» Einleger-Guthaben»; 2. tn einem '?'nrichtung»zuschutz nach bestimmten Sätzen und S. in einem Beit'age zu den Berwaltungskosten, zahlbar in fünf Jahres- aten Für di« Sparkasse zu Aue kämen demnach in Frage zu 1.: 1637 Mark, sofort zahlbar, zu 2.: 810 Mark, eben falls sofort zahlbar, und zu 3.: 737 Mark, zahlbar in fünf Jahren. Außerdem ist noch eine Schuldverschreibung zr geben >n Höhe von 1450 Mark. — Die Angelegenheit wu'de zur Aussprache gestellt und es.wandte sich He r Ziegler gegen den Beitritt zur öffentlichen Lebensverfficherungs- anstatt, da ihm die Angelegenheit noch nicht genügend ge regelt zu sein schein«, und zwar aus folgenden Gründen: 1. Ein Bedürfnis sei Nicht vorhanden, da schon genug An stalten sich mit Lebensversicherungen befassen. 2. Es fehle dem ganzen Plane noch der ersichtbare Organisationsgedanke. 3. Auf nennbaren Gewinn wird da di« Sparkasse kaum rech nen können. Gr empfahl deshalb, vorläufig einmal ein« abwartende Haltung einzunehmen. — Herr Weitz stellt di« Anfrage, ob über die Beteiligung der Sparkassen ihr allge meinen schon etwas bekannt geworden ist. — Herr Bürger meister Hofmann verneinte dies, weil am gestrigen Don- nerstag erst di« Entscheidungsfrist abgelaufen ist. Im An- Mutz daran widerlegt er die Bedenken de» Herrn Ziegler in folgender Weift: Es ist allerdings kein Mangel an An stalten, di« sich mit Lebensversicherungen befassen. Wenn aber die Sparkassen nicht der öffentlichen Lebensverstche- rungsanstalt beitreten würden, so werde dies« doch ins Leben treten. Auch auf di« Orte, deren Sparkassen nicht bei getreten sind, werden di« Geschäft« der Anstalt dann erstreckt, nur »oerden der Sparkasse di« Gelder dann nicht zugeführt werden, Di« Organisation werde sofort nach der Gründung der Anstalt in» Leben treten, erst dann läßt sich der De- lschäft»gang regeln. Was nun den Gewinn betrifft, so dürfte ein solcher allerdings nur tn geringem Matze heraus springen; «» komm« aber hauptsächlich darauf an, datz die Gelder für Lebensversicherungen nicht nach der Großstadt ab- flietzen sondern den kleinen Orten erhalten bleiben und damit würde der so notwendigen Hypothekenbsschaffung ein« neue Quelle eröffnet. Im übrigen sei das Risiko für die Spar kasse nicht groß. — Damit war die Aussprache beendet ui^> e» wurde gegen fünf Stimmen der Bei tritt der Sparkasse Aue zur öffentlichen Lebensverstcherungsanstalt beschlossen. Der letzte Punkt der Tagesordnung betraf «ine Ab änderung de» Ortsgesetzes über di« Ausübung der Gast- und Schank« tttschast sowie de» Kleinhandel« mit Branntwein oder Spiritus. Herr Justizrat Raabe bemerkt hierzu, datz das Ortsgessetz in seiner jetzigen abgeändrrten Fassung dem Berfassung» ausschusse nicht Vorgelegen hab«. Er habe sich aber davon überzeugt, datz gegen di« früheren Bestimmungen lb«s alten Gesetze» vom Jahr« 1802) wesentliche Aenderungen nicht oorgenommen worden sind. Di« ganzen Aenderungen find fast nur redaktioneller Art, nur der tz 2 ist durch «tn«n neuen --rsetzt worden; da» mutzte geschehen auf Grund einer Au» > Uhrungsverordnung des Reichskanzler», und zwar ist in die ser Hinsicht der Text vorgeschrieben. Nach diesen einleiten den Worten wurde tn ein« allgemein« Aussprache eingetreten. Herr Ziegler wünscht« in erster Linie eins» Zusatz zu ß 1, der lautet: Wer in der Stadt Aue Gastwirt schaft, Schankwtrtjschaft oder Kleinhandel mit Branntwein oder Spiritus betreiben will, bedarf dazu der Erlaub- n i s de» Eradtrat». Der in Vorschlag gebrachte Zusatz soll besagen: Diese Erlaubnis darf nur nach Maßgabe des 8 SS der Gewerbeordnung versagt »oerden. Weiter wünscht Herr Ziegler, daß di« Bedürfnisfrage (tz 4) in Fortfall komme, er wendet sich gegen die Polizeistunde und schließlich gegen di« Bestimmungen über da» Kellnerin» nenwesen (8 26). Für Gast- und Schankwirtschaften mit weiblicher Bedienung solle die Polizeistunde nicht uM 11 Uhr sein, sondern es solle dann von 11 Uhr an gestattet sein, an deren Stelle männliche Bedienung treten zu lassen. Schließlich wünscht« er noch Streichung der Bestimmung, datz es Kellnerinnen untersagt ist, an den Gasttischm in Gemeinschaft mit Gästen Platz zu nehmen. — G» ergriff hierauf da» Wort Herr Bürgermeister Hofmann, der darauf hinwies, datz nach seinen Erkundigungen die Bestim mungen vom Jahre 1802 sich gut bewährt hätten, insbesow- der« auch die Prüfung der Bedürfnteffrage. Rein gesetz geberisch betrachtet ist es auch nur empfehlenswert, datz sie erhalten bleibt. E» ist die» sogar außerordentlich wichtig, denn sonst würde unter den Gastwirten «in sehr scharf«, Konkurrenzkampf «insetzen; sie würden sich in der Ausstat tung der Lokal«, durch besondere Unternehmungen u. dergl. zu überbieten suchen, wa» ihnen sehr schaden würde, zumal der Beruf nach ihren eigenen Aussagen ja schon schwer genug zu kämpfen hat, da ihm ja auch noch besondere Lasten auf- -rlegt find. T» liegt daher im Interesse der öffentlichen Wohlfahrt, datz die Prüfung der Bedürfnisfrage erhalten bleibt. Die Polizeistunde Habe sich ebenfalls bewährt und wa» das Hinsetzen der Kellnerinnen zu den Gästen betrifft, ,'o werde diese Bestimmung ja wohl nicht gar so rigoro» ge handhabt. — Herr Kaufmann spricht sich «benfall» fiir Aufhebung der Polizeistunde au», die auf die Dauer nicht mehr zu halten sei; das sei auch der Wunsch de» Gastwirts vereins. Di« Bestimmungen gegen die Kellnerinnen hält er ebenfalls für zu scharf; e» komm« vor, datz auch einmal ein Dienstmädchen gelegentlich bedienen hilft, und das sei >ann unter Umständen ein Anlah zu Konflikten. Herr 5 «lbmann plädiert für Fortsetzung der allgemeinen lussprache, nachdem diese eingestellt werden sollte. Weiler bedauert er, dag den Stadtverordneten nicht auch da» alte Ortsgesetz vorliegt, damit sie selbst di« Aenderungen im neuen durch Vergleich feststellen können. Nachdem di« Fort- setz u ich der Aussprache beschlossen worden ist, tritt Herr Selbmann für Aufhebung der Prüfung der Bedürfnis- Oessentl. Staätveroränetensihung zu Aue. * Eine öffentliche Stadtverordnetenfitzung war für gestern, Donnerstag, abend 6 Uhr anberaumt worden. Es wäre»» dazu 18 Mitglieder de» Kollegium» erschienen, außer dem drei Ratsmitglieder mit Herrn Bürgermeister Hof- mannan der Spitze. Die Leitung lag tn den Händen de» ersten Stadtverordnetenvorsteher» Herrn Justizrat Raabe. Zunächst hatten einige , K«nntni»nahmen zu erfolgen, und zwar lagen als solche folgend« vor: 1. Ein Dankschreiben de» Hilf»erp«di«nten Wolf für seine Beförderung zum Expedienten; ein ebensolche» von dem Hilfsexpedienten Tzschirn! ch aus demselben Grunde. 2. Eine Einladung des Kaninchenzüchtevoeretn» zu Aue zu seiner K an i nch«nau »stellung, die am Sonntag den 25. ds. Mts. im Stadtbrauerei-RÄstaurant stattsindet. 3. Eine Einladung des Konsumverein» für Aue und Umgegend für Dienstag den 20.' ds. Mts., nachmittag» 5 Uhr, zur Besichtigung seiner neuen Anlagen an der Schlacht- hofstvaße. — Von dieser Einladung empfahl Herr Justizrat Raabe recht zahlreich Gebrauch zu machen, da die Besichti gung recht instruktiv sein werde. Der nächste Punkt der Tagesochnung hatte schon ein- mal die letzte Sitzung vor acht Tagen beschäftigt. Gr betraf den vom Rate vorgeschlagenen Beitritt der Sparkasse zur öffentlichen Lebensverfichrrnngsanftal. Herr Justizrat Raabe rekapitulierte nochmals kurz, um was es sich hierbei handelt: Der Sächsische Sparkassen- Das Wichtigste vom Tage. Kronprinz Georg von Sachsen wurde gestern 21 Jahre alt. Der Kaiser von Oesterreich ver lieh ihm den Orden de» goldenen Flie ße *. Im Reichstag tvurde di« Interpellation der Fort schrittlichen Volkohrartel über Ladern eingebracht.*) Die meisten deutschen Flüsse haben starken Eisgang, der ivegen des herrschenden Hochwas sers sehr gefährlich ist. ES verlautet, datz bet den Vulkanausbrüchen in Japan mindesten» 7000V Menschen ih Leben etngebützt haben. * General Liman von Sanders ist durch eine Ver fügung des Sultans zum Marschall ernannt tvorden. An«»««.«« stu t»»«... s Ait«» M4HUZ mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: -luer Sonntagsblatt. LMU. Spmchchm-s -- «»Sa«»« «UKnsmchaw S», «enntag» nachmittag, 4-» Uhr. - «ele-ramm-F-ress»r Tageblatt Fu-q-ebttge. gernspwch« «. x-v u» öM« Jür «mvrrlaagt ringrsaa-tr Manuskript» kann drwtlhr nicht grirlssrt werben. (—»»-!»! ? Anzeiger fiir öas Erzgebirge Z mich Le»«.«» kenn' denken ihren Bedarf an Fischen. Da» enorm« Bermehrungs- oermögen der Fische in den freien Wildwässern hielt diesem Abgang durchaus die Wage, solange, bi» menschliche Kultur einrichtungen, vornehmlich an den Binnengewässern, den stumm keidenen Wasserbewohnern die Bedingungen ihrer Existenz und Fortpflanzung beeinträchtigten. Je mehr in Deutschland die Zahl und Zivilisation der Bevölkerung, so wie di« Kultur de» Landes zunahm, um so deutlicher trat eine Verminderung de» Fischreichtum» seiner Binnen gewässer in Erscheinung. Namentlich die Folgen der in dustriellen Nutzung des Wasser» verringerten die Menge de Fische, die dabei in groben Fisch st erben massenhaft Zu grunde gingen. Heutigentags vermag Nicht einmal die in bedeutendem Umfang betriebene deutsche Küsten- und Hoch seefischerei, geschweige denn der Fisch ang in den Inlands gewässern den Bedarf de» deutschen Dolke» an Fischen zu decken. Leider,, und sehr zum Nachteil befriedigender Er- nährung, find die Süßwasserfisch« auf dem Speisezettel der übern-iegerden Mehrheit der wenia bemtttelten Leute selten geworden Dazu -am in letzter Zeit noch «ine Fleisch- teuerung, die den Mangel an den al» schmackhaft be- kannten und b«tm voll beliebten, wohlfeilen Süßwasser fischen recht empfindlich macht. Dem Schaden an der Volk»« aoohlkahrt durch zweckmäßig« Mittel entgegenzuarbeiten, sind Behörden, Vereine und Berufsftscher eifrig und unab lässig bemüht. Da» mächtig« Deutsche Reich setzt durch Ver träge mit den Nachbarstaaten die Fischereirechte aus d< Nord- und Ostsee, wie an den Küsten fest; Fischeveipolizei jedem Orte de» Lande». Grün« Heringe, Dorsch, SchelMch, üb«k»acht und regelt hie Ausübung de» Fischfang«», von Schollen, Zungen, Butt, Lach», Haffzander, Seeaal, Lenk- ihr ausgehende Verordnungen bestimmen die Mirchestmah« fisch, Knurrhahn, Seehecht, Rotbarsch und noch manch» Arten der fang-aren Fische, di« Schonzeiten, Schonraviere. das mehr sind tn wenig Jahren vom Volk gern und allaemern - ' «russischen, sie erläßt Verbote gsroisftr Fang- getaufte Speisesisch» -«worden, zumal ihr« einfach« Küchen- Unsere Zische als Volksnahrung. Plauderet von Ott» Siebold-Neubrandenburg. t«och»ru' v-rb-l«-.» Die -wingende Not ist eine harte Lehrmeisterin^ di« den einzelnen wie ein ganzes Volk unerbittlich vor die Wahl stellt, ständig Hilfsquellen zur Erhaltung de» Leben» zu suchen und zu benutzen oder unterzugehen. Recht kurz fristig tritt des Lebens Notdurft bet der menschlichen Er nährung in Erscheinung ; innerhalb weniger Stunden meldet jedesmal das Hungergefühl das Bedürfnis de» Körper» nach Nahrung; wird es nicht in geeigneter Weise befriedigt, so beginnt alsbald mit Schwächezuständen der verfall, der sich Lis zum Hungertode vollzieht. Diesem zu entgehen, quält sich di« Menschheit in mühseligem Ringen bei Tag und bei Nacht, der ihr -ugewteftnen Ernährerin, der Allmutter Erde, den Unterhalt -um Leben abzugewinnen, da» tägliche Brot zu erwerben und zu' bereiten. Einen der wichtigsten Nährstoffe, da» Eiweiß, den der menschlich« Körper und seine Organe zum Aufbau und zur Erhaltung unaiwei»ltch benötigen, finden wir in dem Fletsch, der Milch, dem Blut und den Eiern der Geschöpfe de» Tierreiche» für unsere Nahrung günstig vorbereitet. Säugetier«, Vögel und Fisch« we'den daher seit Urzeiten al» Wild und Zuchttiere für die Zwecke der Ernährung -«nutzt. Di« geschichtlichen Bericht« über unsere Vorjahren und ihr Land erzählen, daß di« Germanen vonvtegend von dem Wild ftbten, da» sie in ihren umfangreichen Mildern erlegten. Naben dem wild» b «' aber boten di« damal» in den deutschen Gewässern reich lich vorhandenen schmackhaften Fische volkstümlich» Gericht». Zunächst entnahmen die fmnLertelanq den salzigen und süßen Uten, dieser uns»-