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«be. dir B«körd«rungseinrich. Mittwoch, den 24. Juni 1931 8«. Jahrgang !ord tt. jenVetannt- ld« Haupt- Minspektton Blatt Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen - kein« Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. ich M Ausnahme der Sonn- und Ä» 8Ät «ine» hüben Monats» art 1H0> beim Skholen in der i g. Emzelnummer 10 Vfg. («oni numnpr IS Pfg.) . ind Feier- Fernsprecher Amt Lifchossiverda Nr. 444 und 44» Aazeigrapril, (in Reichsmark): Di« 44 mm breite einspaltig« Fr«! in» Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder soiistiger irgendwelcher Mlllimeterzeil« 10 Psg-, örtliche Anzeigen 8 Pfg. Im Trxtteil di« -eschLft». Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Besörderungreinrich- V0 wm breit« Millimeterzeil« S0 Pfg. Für das Erscheinen von onnabenü- tunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». rkannten SM «N lerurüge « Mon - n^§t »nsLanl». Mtlllonen ch«n. «- »rrtnanbtr n Verkauf einmal da- bei Fall der oerlangt 1« und ) Mark, ««nähr ikten zu »ining». n und i seinem »««e»u «er an- Staate Unabhängige Zeitung für alle Stände itt Stkdt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten- Bellagen: Illustriertes Sonntaasblatt Heimatkundliche Beilage /> Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr, 1821. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. S4 f«tzd" SS.10: Ve Polst- Sarcona. « M; S. Ferner: MaskeL »k Pl. IS, vtd. Brüssel, 23. Juni. Im Verlauf der Senatsdebatte über die Regierungserklärung führte Staatsminister Seger zum Plane Hoovers aus: Der amerikanische Vorschlag ist ein Zeichen von Mut. Er kann einen günstigen Einflug auf die Weltkrise ausüben und könnte auch ein Ende der Krise herbeiführen. Bor allem ist er aber Deutschland gegenüber sehr großmütig und für Belgien kann er verhängnisvoll sein. Hier heißt es, auf derHutzu sein. Gewährt man Deutschland die Wohltat eines Moratoriums, so müssen die anderen Länder die Ge legenheit benutzen, um politische Bürgschaften, die Einhaltung der Verträge- und das Ende eine» E r - 'Pressersystems zu verlangen. Deutschland richtet sich absichtlich zugrunde, indem es seine Finanzen schlecht verwaltet. Man muß dyfür sorgen, daß unserem Lande durch das Deutschland gewährte Moratorium kein «Schaden erwachse. Man darf die deutschen Schuldenzahlun- L»n nur in dem Umfang der belgischen Zahlungen an die Vereinigten Staaten aussetzen, sonst würden wir die Betro genen fein. pari« im Druck. v. I. Berlin, 24. Juni. (Eigner Dienst.) Die deutsche Franzosenpresse hat der Pariser Oefsentlichkeit schon wieder einmal das Stichwort gegeben, damit sie möglichst viele Schwierigkeiten gegen den Hooverschen Moratoriumsplan machen kann. Es ist beschämend, daß man am Montag in einer Berliner Zeitung lesen mußte, kein französischer Außen minister könne dem Hooverschen Plan vorbehaltlos zustim men, ohne am nächsten Tage ein politisch toter Mann zu sein, und die Deutschen hätten zum Teil Schuld an dieser be klagenswerten Tatsache, denn sie hätten eine törichte Zoll unionspolitik getrieben und ebenso törichte Stahlhelmpara den veranstaltet. Für dies« Sorte „deutscher" Publizistik wird es eben stets unbegreiflich bleiben, daß Deutschland in sich die Pflicht fühlt, seine Lebensinteressen zu verteidigen und da nach zu handeln. Di« deutsche Franzosenpresse kennt eben nur die Lebensinteressen des französischen Imperialismus und Militarismus und hat für Deutschland allenfalls ein Bedauern übrig, wenn die hohen Pläne der französischen Po litik «ine Rücksichtnahme auf unsere Lebensinteressen nicht gestatten. Glücklicherweise liegen die Ding« in Paris doch" etwas anders, Äs es die französischen Parteigänger in Deutschland wahr haben möchten. Der französische Ministerrat, der am Dienstag tagt«, hat stundenlang beraten, aber seine Entschei dung schließlich auf Mittwoch vertagt. Dies hängt wahr scheinlich damit zusammen, daß das amerikanische Finanz ministerium an Frankreich in Gestalt einer Tabelle ein Ulti matum gerichtet hat. Wenn Frankreich sich trotzdem entschließen sollte, den Hooverschen Plan abzulehnen, obwohl es sich dabei finan ziell um 100 Millionen Mark schlechter stehen würde, dann kann dafür nur der Gesichtspunkt maßgebend sein, daß Frankreich unter allen Umständen den Grundsatz der unbe dingten Jahreszahlungen aufrecht erhalten will. Selbstverständlich werden wir damit rechnen müssen, daß Frankreich schon diese erste Gelegenheit benutzt, um ge genüber Deutschland diese oder jene pplitische Erpressung zu versuchen. Es kommt jetzt vor allem darauf an, daß die wah- ren Verhältnisse nicht durch die üblichen Phrasen verwischt werden. Wir werden viel von der Notwendigkeit hören» die Verträge aufrecht zu erhalten, vor allen» aber dafür zu sorgen, daß der Pouna-Plan intakt bleibe. Frankreich ist aber zweifellos jetzt in der Defensive. Wir wollen auch nicht Hearst gegen Hoover. London, 24. Juni. (Eig. Meldg.) Der gegenwärtig in London »veilende amerikanische Zeitungsmagnat Hearst ver öffentlicht lm Daily Expreß und im Ben» Lronicle einen sensationellen Artikel, in welchem er in der schärfsten Welfe gegen Hoover Stellung nimmt. Er sogt n. a.r Der Weltkrieg sei eine enropäische Angelegenheit gewesen, geführt für europäische Zwecke de» Angriff» und der Gebietserweiterung. Amerika habe sich an ihm au » nicht ««»reichenden Gründen beteiligt. Amerika bezahlte dann nicht nur feine eigenen Kriegslasten, sondern auch einen großen Teil der kosten der fremden Nationen. Die enropäische« Nationen n. Bankier» kämen nunmehr mit einer Revision der Kriegsschulden heraus, so daß die frem den Nationen noch weitere Erleichterungen für die kosten und Folgen ihrer üblen und ruchlosen Krieg»- gewohnheiten erlangten. Zeder amerikanische Poli tiker, der den amerikanischen Steuerzahler auffordere, für vergangene oder zukünftige europäische Kriege zu zahlen, sollte vom Kongreß unter Anklage des Hochver rate» gestellt werden. Zn» besonderen wendet sich Hearst gegen Frankreich, da» seine Schulden nicht bezahle und da» Geld zum Aufbau einer gigantischen Kriegsmaschinerie zur Unterwerfung Euro pa» verwende. Frankreich fei immer noch im krieg »- zustand gegen Deutschland D« Versailler Ver trag sei kein Ariedensvertrag, soweit er Frankreich betreffe. Er fei lediglich ein verräterifche » Mittel gewesen, seinen Feind in die Hand zu bekom men. In Europa werde solange kein Frieden herrschen, bi» Frankreichgez w u ngenwerde.mltder Heraufbe schwörung von Kriegen aufzuhören. Italien habe den Vereinigten Staaten gegenüber seine Armut geltend ge macht. E» sei indessen nicht zu arm, eine großekrieas- Maschinerie aufrecht zu erhalten. Die Alliierten wollten Geld sürzukünftigekrieae sparen und deshalb Ame rika für den letzten zahlen lassen. Im übrigen setzte sich Hearst für Loolidge al» nächsten Präsidenten ein, der diesen Plan al» ein schmähliche» Stück der Ausraubung de nunziert habe. klärung des Moratoriums zum Teil« nicht mehr übertragen werden dürste. Frankreich fährt also bei der Hoover-Lösung selbst um 100 Millionen Mark günstiger, das Argument, daß es ftzr die französischen Finanzen ein Opfer bedeuten würde, dem Hoover-Plon zuzustimmen, zieht also nicht. Dl« Franzosen, niemals gewillt, «twa» zu unternchmen oder auch nur «iner Aktion zuzustimmen, die Deutschland ntttsiich ist, wosten gleichwohl ihren Standpunkt nicht auf- geden. Die Entscheidung im französischen Ministerrat ist zwar Tagesschau. * Reichskanzler vr. Vrüalag sprach gestern abend lm Rund funk -zum Plan« Hoover». Er warnte das deutsche Vqlk vor IOWnea und betonte, daß da» Iahe ISS- aller Voraussicht nach d<i« Höhepunkt d«r finanziellen Schwierigkeiten bringe« wird. vlchi französischen Handelsattache in Washington sind zwei Iifftrnkabellen zur Weiterleitung nach pari» übergeben wordei», »0« denen die «ine brlegl, in welchem Maße Frankreich bei In- krasttretrn d<» Hooverschen Moratorium» finanziell betroffen wer- ben würde. Die andere Tabelle zeigt di« finanziellen Folgen für Frankreich im Falle der Ablehnung de» Vorschläge». Um Dien»toi tagte der französische Mlnisterraf, um den MWstag Hoover» aus einjährige Zahtuhgeau-setzung zu prüfen. aU foven ernske Meinungrvrrschiedenhettrn entstanden sein. * Der amerikanische Aeilnngvumgnat Hearst nimmt in einem sensationellen Artikel in der schärfste« weise gegen Hoover Stel- lmUs. Besouder» wendet er sich auch gegen Frankreich, da» seine Hhüfden nicht bezahle und da» Geld zu« Aufbau einer gigantt- scheu' Kriegsmaschinerie zur Unterwerfung Europa» verwende. * Die Entlastung de» Arbeil»markte« lm Reiche Hal in der «stich, Hälfte de» Monat» Tunt weitere Fortschritte gemacht. Die Acht der llrbeitolosm »st auf rund 4 Millionen zurückgegangen. -HA Voa den dirchährige« Bayreuther Festspielen wird die erste TAWnaufführung. die von FukttbSußi« «leitet wird, auf den ge- sagM'deüqchw'RüüMne tlßeimchnnüu.' Vst und HarM Götty Pud TtAnm^eauslug mit dem Ziel Bern» gestartet. - ,.,-Psr idchtsche GehhästgsräWr iv Washington ha« a« Dienstag die; Luuahme des Vorschlag» Hoover» durch die deutsche Regie- aniikhöberreicht. , ^Megsn der Aufhebung der Studenkrnordnuug kam e» an den WMr Hochschulen zu schweren Zusammenstößen, die zur SchNe- ßung der Universität, der Technische« Hochschule und der Hoch- schuke für Vvdenkultur urnd Welthandel führten. Hy einer Werkstatt der englischen Morin« in Holtonheath ereignet« sich eine schwer« Explosion. BI»her würden 11 Personen ab» vermißt gemeldet, die vermutlich sämtlich gettitel find. Ver- IW wurden IS Arbeiter. 'H. Au»fÜhrlW» an anderer Stell«. Kein Kompromiß! Frankreich mSchie Bedingungen fiellen. Alle Augen sind aus Frankreich gerichtet. Wird Frank- ttsch den Hoover-Plan, an dem nach der «shrigen Erklärung dt» Staatssekretärs Stimjon nichts geändert werden kann, attnehmen, oder geht die Verblendung in Paris so weit, daß auch jetzt, wieder nur «in kaltes und eigensüchtiges Nein aus- gesprochen wird? Niemand glaubt an diese letztere Mög lichkeit. Nicht, weil den Franzosen di« Hartherzigkeit nicht zuzUtrauen wäre, das zu tun, sondern weil man sie nicht für w unklug halten kann, sich jetzt mit der ganzen Welt in einen Konflikt «inzulassen, der sie in «ine vollkommen« Isolierung hineinsühren müßte. Die französische Dissiomatie ist noch niemals so ungescmckt gewesen, und man weiß in Paris ganz genau, was eine Isolierung für Frankreich, bei dem schwer- belasteten politischen Kerbhoh, bed«lten würde. Di« offiziös« französische Agentur Haväs hüt denn auch schon gestern aus gesprochen, „daß Frankreich bereit wäre, dem Vorschlag des Prafwentea Hoover zuzustimmen: es habe aber den Wunsch da» Problem einer aufmerksamen Prüfung zu unterziehen, eh« es sein« amtliche Antwort zur Kenntnis bringe." Man weiß, was diese aufmerksame Prüfung bedeutet. Frankreich will unter allen Umständen den Mechanismus des Poung- Vlanes retten, d. h. Deutschland zwingen, den unge schützten Teil der Trcbutzahlung trotz des Moratoriums zu leisten. Zunächst hat man das damit begründet, daß Frankreich, das aus den Tributen um 400 Millionen Mark mehr bezieht, al» es an seine Kriegs- schuldcnaläubiger abzuführen hat, diesen Ausfall nicht tragen könne. Die Amerikaner haben darauf als Antwort dem fran zösischen Botschafter in Washington, Herrn Claudel, «ine Zahlenreihe überreicht, au» der hervorgeht, daß Frankreich bet Annahme ded Hoover-Plane» immer noch besser fährt, ' al» wenn Deutschland den Zahlungsaufschub nach dem Voungplan «rklärt. Denn dann würde zwar Frankreich die fraglichen 400 Millionen erhalten, es müßte aber gleichzeitig, so steht es im Aoungplan, LOO Millionen Mark bei der V.J.Z. in Basel «i«zahlen, al» AüSgleichsfond» für die übri gen Tributgläubiger, die ihrem Anteil hauptsächlich aus dem geschützey steil d«.deutschen Tributrate erhalten, der nach Er- DerSSHWeLrMer NiOMM'E Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Pär SLchsiskß« Pqähler ist da- zur DeröffentNchun- der amül' Whun-ärr dar Amtshauptmannschaf^ de» Arbeitsgerichts w Miami» ju Pautzech des Httt-gericht«, de» Finanzamt», der L uup de» Ltadtrat» zu Bischofswerda beyördlicherfeuv besmni Frankreich versuchen will, nur bedingungsweist zuzüstim- möN, «twa so, daß Deutschland die ungeschützte Annuität zu zachöen hätte, Frankreich dafür den AusAeichsfonds von 800 Millionen einzcchtt« und daß dieser Betrag dann Deutschland im AnlÄbewege wieder zur Verfügung gestellt würde. Ein solcher Weg muß nicht nur aus Gründen der Umständlich keit aufs schärfste <ü> gelehnt werden, er kann grundsätzlich nicht angenommen werden. Das gilt nicht nur von Deutsch- land, sondern vor allem auch von den Vereinigten Staaten, die es mit Recht als unerträglich bezeichnen werden, daß ihre Initiative aus diese Weise von Frankreich zerpflückt wird) obwohl Amerika sich diesmal wirklich nicht nur auf gute Ratschläge beschränkt, sondern den weitaus größten Teil des materiellen Opfers auf sich nimmt. So wär« es gerades ein Winkelzug gegen Amerika, wenn Deutschland irgendwo aych nur auf eine Diskussion der französischen Wmsschö eittaing». Für uns gibt es nur «in« einzige Mög lichkeit, und va» dürfte auch die Ansicht der Reichsregierung sein: Restlos« Einstellung der Tributzah- lungen am 1-Juli. Es muß hier verzeichnet werden, daß die deutsche S o - zialdemokralt« schon wieder ihr altes Spiel beginnt und die französischen Interessen den deutschen überordnet. Schon gestern hat sich der „Vorwärts" in beweglichen Wor ten darüber beklagt, daß Frankreich «in „Opfer" zugemutet werde, das im französischen Etat „keine geringe Bedeutung" habe. Hier zeigt sich die alle Gewohnheit der deutschen So zialdemokratie, der französischen Außenpolitik, und mag sie noch so chauvinistisch urw erpresserisch sein, die Bälle zuzu werfen. Dieser Besuch, der deutschen Außenpolitik in dem Augenblick in den Rücken zu fallen, wo sie Erfolg hat, muß aufs schärfste zurückgewiesen werden. Zumindest darf man dazu seststellen, daß die 400 Millionen, di« der „Vorwärts" den Franzosen so gern« zubilligen nröchte, letzten Endes von deutschen Arbeiten erarbeitet werden müssen, um in die Ta schen der französischen Rüstungsindustrien«» zu fließen, di« damit Festungen gegen Deutschland bauen. Wie französische Antwort an Koover. Pari», 24. Hmi. (Drahtb.) Ministerpräsident Laval. Außenminister Vriand, Ainanzminister Flandin nnd llnter- staalssekretär Poncet haben gestern abend in einer Konferenz den Entwurf der französchen Antwort an Präsident Hoo- ver ferttgaestellk. Darauf teilte Ministerpräsident Laval dem amerikanischen Botschafter die Grundzüge der Antwortnote mit, nach denen Frankreich auf der Zahlung der ungeschütz ten AaauitSt 1SZ1/32 bestehe, die Summe aber über die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich den interessier ten Mächten als Darlehn zur Verfügung stellen werd«. Um da» durch da» Ausbleiben der deutschen Zahlungen im fran zösischen Haushalt entstehende Defizit zu decken, werde Frankreich kurzfristige Schatzfcheine ausgeben. Belgische Umrerschümthettrn ken vemr e erheblich »nw», mtt <m«k, wo Miar zu- UD stet »Ah:, widm«»«, »rhen seh rt: . «können «big fort- « Heimat irden Hs» 'a.xl«tz» »können, prechenbe figtba- Wll hm bt- un«,«r m dem af «in« Erlah- ^rtsam t durch ßerdem msgibt. r schul- «Teil irr Er- r maß. medeü, «elt- ien er- »icke, amrft«