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Aumyal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane «. Umgebung. Mittwoch»,.rsrÄrag» u «onntag» Mit S^Aamittenötättern, Arohstnn, Kute Heister, Aeitspieget. die -inspaltch^PMzeile Iv-Pfg. «bouu.m.ulSpr.i- I amtlich, Inserate die Torpu^Zesse 25 Ps. inkl. der» werthvollenBeilagen vierteljährlich Reklamen pro. Zeile SV Pfa mit Bringerlohn 1 Ml. Verantwortlicher Redakteur: G«i> -«-«meifter, Aue s<kr,gebirge.s Ml» Postanstalten und Landbriesträgrr durch die Post I LL Mk. Redaktion u. Expedition : A««, Marktstraße. nehmen Bestellungen an. Nr. 42. Sonntag, den S. April 1899. IS. Jahrgang. Die Biersteuer für das 1. Vierteljahr 1899 ist bis spätestens den 10. April dieses Jahres an unsere Stadtkasse abzuführen. Versäumniß dieser Frist zieht die im Biersteuer-Regulativ angedrohlen Stra fen nach sich. Diese Strafen treffen auch diejenigen Privatpersonen, die Bier von auswärts, wenn auch nur in kleinen Mengen, beziehen und solches nicht innerhalb 8 Tagen nach dem Empfange versteuern. ««. dm 2«. M°-z ISS». Der Rath der Stadt. vr. Kretzfchmar Engln In Erinnerung wird gebracht, daß alljährlich die Feuerstätten zweimal'stm Frühjahr und Herbst) und das Aenerlöschgeräth viermal fvon den OrtSbehörden unter Zuziehung des Bezirksschornsteinfegers einer Revision zu unterziehen sind. Schwarzenberg, am 4. April 1899. Die LLsiriKliHe rl,,rtOtzerttptn«ririrfeh<rf?. I. V. Or. Berthen, Bez.-Ass. Leschr. Aus letzter Woche. Osterklänge! Frvhlingswehen ! Neue Artilleriebewaff nung in Rußland, woselbst die Bewohner von elf Gou vernements seit Jahren schon hungern! Der Zar glaubt den amtlichen Berichten nicht und hat eine besondere En quete durch seine Adjutanten angeordnet. Sein mildes Herz zuckt wehmütig zusammen bei dem Gedanken an die Leiden von Hunderttausenden seiner Unterthanen und er dankt auch gerührt für die Sympathiekundgebungen, die ihm so zahlreich aus Anlaß seines Abrüstungsmanisestes zugegangen sind, während sein Kriegsminister für viele Millionen neues Kriegsmaterial bestellt, während sich der Riesenleib seines Reiches dehnt und streckt und voll Län derhunger nach immer neuer Nahrung verlangt. Der junge Zar ist wirklich nicht zu beneiden! Die Verhält nisse sind stärker als der edeldenkende „Selbstherscher aller Reußen", ausgenommen derer in den Fürstentümern äl terer und jüngerer Linie. Und wie in Rußland, so geht es auch in Spanien. Herabgesturzt von der alten stolzen Höhe seines Ruhmes, bleibt ihm nicht einmal das Be wußtsein seiner Würde. Achttausend spanisch« Landes kinder und mehrschmachten als Gefangene der Filipinos, aber Spanien darf mit letzteren nicht einmal wegen der Auslieferung verhandeln, weil Amerika gedroht hat, in diesem Falle die vereinbarten zwanzig Millionen Dollar nicht zu zahlen für zeine Sache, die er noch gar nicht besitzt und allem Anscheine nach auch jnie besitzen wird. Denn kein Land der Welt ist von der Mutter Natur so reichlich mit Verteidigungsmitteln ausgestattet, wie jene Tausend Inseln, die in dreihundert Jahren niemals ganz von den Spaniern unterjocht werden konnten. Nordame rika sollte seine Hände daoonlassen — in Mittelamerika gibt es für dasselbe noch viel zu thun, damit endlich der Panamakanal sertiggestetlt wird. Zu dem geht der gan ze Kriegsruhm, den sich die Amerikaner im letzten Kriege erworben haben, in den nutzlosen, opferreichen Kämpfen mit den Filipinos wieder flöten — In China .pachten" Dänemark und Belgien, während Italien mit seinem Pachtversuch bisher kein Glück gehabt hat. Die Osterfei- ertage sahen deswegen in Rom eine Ministerkrise, der Herr Pelloux erliegen dürste. — Die jungfräuliche Jythia am kastalischen Quell hat wohl selten eine deutungssähi- gere Antwort aus eine ihr gestellte Frage erteilt, als es die Aeußerung des sranzösischen Krtegsministers Freycinet bezüglich der Dreyfus-Angelegenheit ist: „Das Blutder sranzösischen Nation sei von einem schleichenden Gift an gesteckt, die Entscheidung des obersten Gerichtshofs werde aber bald einen normalen Zustand wiederhersteüen." Mit dieser doppelzüngigen Verkündigung können Antire visionisten und Dreyfusisten zufrieden sein. Was ist aber der „normale Zustand?" Ist es die Freisprechung eine- Unschuldigen oder ist es die Rechtfertigung der Ehrenmän ner Henry, Paty du Clam, Esterhazy und jBoisdeffre? — Und in unserem Nachbarreiche Oesterreich wogen die Par- teiletdenschasten lauter, als jdie Osterglocken klingen mö gen. Von oben herab will man das Unrecht wieder gut machen, das gethan zu haben man einsieht. Aber die Wege, die 'dazu eingeschlagen werden, behagen den Be- leidigten nicht, und so dreht sich alles im alten Kreise. Und im alten Kreise dreht sich auch alles bei uns zulande und die Gegensätze werden nicht gemildert, sondern ver schärft; nirgends Anläufe und ernsthafte Versuche zu ei nem ehrlichen Ausgleich der streitenden Interessen, in de- ren Strudel schließlich alle öffentlichen Angelegenheiten, auch die nicht entfernt politischen, schonungslos hineipge- zogen werden. Gott bessere es! vrvä. Aus -em Auerthal und Umgebung. Aue, den 8. April 1899. Nächsten Mittwoch, den 12. April ds. Js. findet in der Aula des Realschulgebäudes Gerichtstag statt. An träge aus Erledigung von Geschäften herbei sind läng stens 2 Tage vorher schriftlich oder mündlich beim Kgl. Amtsgerichts Schneeberg,zu stellen. Die Einwohnerzahl unserer Stadt betrug am 1. De zember 1895: 8415, am 31. Dezember 1898: 14114 u. am 1. April 1899:14371, mithin Zunahme im 1. Quar tal 1899: 257. Vom 1. OHpbep ab soll her um 3.11 Uhr ab, Wer dau nach hier verkehrende Personenzug auch in Lichten tanne halten. — Zu Uebungen werden aus dem Beurlaubtenstande im Lause des mit dem 1. April begonnenen Militär Rechnungs jahres aus den Bezirken des XII. (1. Königlich sächsischen) und XIX. (2. Königlich sächsischen) Armeekorps 12310 Mann der Landwehr- und Reserve-Infanterie, 810 Jäger der Land wehr- und Reserve, 1520 Feidatilleristen der Landwehr u. Reserve, 660 Fußarlilleristen der Landwehr u. Reserve, 360 Pioniere der Landwehr und Reserve, u. 480 des Trains der Landwehr und Reserve je aus 14 bezw. im Bedarfsfälle bei der Reserve 20 Tage, auS der Reserve der Kavallerie bezw. des Trains im Laufe des Monats Mai 35 Mann der Re serve aus 20 Tage, ferner zur Bildung von Uebungs-Sani- tätsdetachements auf 12 bis 13 Tage 200 Mann eingezo gen. In die Uebungsdauer ist der Eintreff- und Entlassungs tag mit eingerechnet. Die Uebungen der Schiffahrt treiben den Mannschaften hat im Winterhalbjahre stattzufinden. Die Interessen der am meisten betheiligten bürgerlichen Beruss- kreise, namentlich die Ernteverhältnifle in den einzelnen Be zirken find bei der Wahl des Zeitpunktes für die Uebungen möglichst zu berücksichtigen. Die zUebungspflichtigen sind durch Gestellungsbefehle einzuberusen, welche thunlichst frühzeitig auszuhändigen find. Die Einzelausbildung und Festigung der Dienstzucht bleibt für die sämmtlichen Uebungen der Hauptgesichtspunkt. Aus der Ersatzreserve find behufs Aus bildung im Kcantenwartedienste bei jedem Armeekorps je 30 Mann zu einer ersten zehuwvchigen, ferner zu einer 'zweiten sechswöchigen und dritten vierwöchigen Uebung alle die Er- satzreservisten herauszuziehcn, welche eine erste bezw. zweite Uebung bereits mitgemacht haben. Die Reservisten üben bei den Linientruppeutheilen o^ne besondere Formationen, die Landwehrmannschasten dagegen in besonderen Landweh r- übungs-Kompagnien. Die ehemaligen sächsische Schützen und Jäger halten am 10., 11. und 12. Juni d. I. in Werdau General appell ab. Für die Mitkämpfer von 1870/71 der schwär- zen Brigade wird Fahrpreisermäßigung angestrebt. - " ' — Die^Königliche Kreishauptmannschaft Zwickau hflt auf eine Beschwerde der Crimmitschauer vereinigten Krankenkassen hin entschieden, daß der Beschluß des ärzt lichen Bezirksvereins zu Zwickau aufzuheben sei, wonach die Kassen 3 Mk. aus Kopf und Jahr für ärztliche Be handlung zu zahlen haben Die Vereinbarung zwis hen Kassen und Aerzten, wonach Letztere für 2 Mk. aus Kofis und Jahr praktizieren, wurde genehmigt. Schneeberg, den 5. April Die sm 1. April d. I. fälligen Jmmobiliarbrandversicherungsbeiträge sind nach IV2 Pfennig pro Beitragseinheit bis spätestens den 12. April d. I. an die hiesige Stadtsteuereinnahme abzusührey. Lößnitz, den 5. April. Am Dienstag, den 11. April d. I. Nachm. 3 Uhr kommt Hierselbst im Hotel zum deut schen Haus 1 Absatzsraismaschine zur Versteigerung. Johanngeorgenstadt, 8. April. Die^am Sonntag und Montag im Gasthause zu Unterjugel stattsindende Geflügelausstellung wird sehr reichhaltig werden. Zschorta», de» 7. Äpril. Trotz wiederholten Aus schreibens haben sich jfür die zwei erledigten Lehrersttellen keine Bewerber gefunden. Die aktiven Lehrkräfte setzen sich zur Zeit zusammen ans 2 Vikaren, 2 -Hilfslehrern, 1 stän digen Lehrer und 1 Direktor. Hartmannsdorf, den 5. April. Holzversteigerung findet statr am 12. und 13. April, von Vormittags 9 Uhr an im „Sächsischen Hos" Hier. Kirchberg, den 6. April. Die hiesigen Stadtväter beschlossen, für 45000 Mk. ein Krankenhaus zu erbauen. — Hier wird von Interessenten angestrebt, die Schmal spurbahn in ein Normalspurbahn umzuwand.ln. Chemnitz, den 6. April. Abg stisrzt ist am. Montag zur Nacht in Abwesenheit seiner Eltern ein 31/,jähriger Knabe aus dem 1. Stock, derselbe wurde'schwer verletzt davongetragen Glaucha«, den 7. April. Die hiesige Bewohnerschaft nahm in März um 84 Personen ab. Platzmnsik. 1. „Die Kapelle". Lied v. Kreutzer. 2. „Liebessrühling". Ouvertüre v. Herold. 3. Rezitativ u. Duett" a. d. Op. Belisar v. Donizetli. 4. „Ein Veilchensträußchen". Conzert-Polka v. Gottlöber. 5. „Durch Feld n. Flur. Marsch v. Zien. LLiiketzenirachvrehtKir. Au« Tt. Nicolai. Sonntag Quasimrdogenili: vorm. 9 Uhr Haupt-Gottesdienst. Predigt über Joh. 20, 19—25 : Diakonus Ler- tel; nachm.: '/«2 Uhr: Katechismusunterrednngt: Diakonus Oertel; abends 8 Uhr: Ev.-luth. Jilnglingsvercin. Mittwoch, den 12. April: abends >/z9 Uhr; Bibelstundc iin Ev.- luth. Männervereiu über Offenbarung Joh. 17. Diakonus Ocrtel. Donnerstag, den 13. April, abends 8 Uhr: Bibeljtunde in der Schule zu Auerhaiumer. HilsSgeistlicher Bochmaun. Kl-fterlein-Zell«. Vorm. halb 9 Uhr Uhr Beichte. 9 Uhr Pre- digtgottcSdienst mit heil. Abendmahl: Herr Archidiakonu» Mathe- Schneeberg. Zschorlau. Sonntag, Bonn. 10 Uhr Predigtgoltesdienst. Nachm. halb 2 Uhr kirchl. Unterredung mit den Konfirmierten. Alv«rnau. Vorm. 8 Uhr Predigtgotlesdicnst. v»8 MU U MM stellt an unsere Nerven hochgespannte Anforderungen. Das sollten wir durch eine vernünftige Lebensweise anszugleichen suchen, indem wir aufregende Genntzmittel vermeiden. Au diesen gehört auch der koffeinhaltige Bohnenkaffee, für den ein gesunder und äußerst wohlschmecken der Ersatz in Kathreiners Malzkaffee geboten ist.