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Tageblatt für -ie Stadt Aue uttd NMMMM* «rsch'int 'I tügUch Nachmittags, außer an Sonn. u. Feieriagen. — Preis pro Monat frei ins Hau« 25 Psg., abgeholt 20 Pfg. - Mi, der Sonntagsbeilage: „Der Zeitspiegel" 5 Pfg. mehr. — Bei der Post abgeholt iro Vierteljahr l Mk. — Durch den Briefträger 1.40 Mart. Billigste Tageszeitung im Erzgebirge. Verantwortlicher Redakteur: «rnft Funke, Aue (Erzgebirge.! Redaktion u. Expedition: Aue, Marklstraße. Mittwoch, den 31. Januar 1900. Der LLvies ist Kst-«tfvik<* ich be» -»hatt- * In London wie in ganz England herrscht über das Unglück der englischen Waffen tiefe Niedergeschlagen heit. Man beginnt zu fürchten, daß ganz Natal für England verloren sei. an unsere Stadtsteuer-Ktnnatzrilk abzu Nach Ablauf dieser Frist Kfd Kosten der Säumigen. Aul. den 29. Janüät 1906. >, daß Papa» Worte meine B yermügen?" seufzte Mila, und di Ausland. * Paris, LS. Jan. Im ganzen waren 99 Wahlen vorzunehmen. Das Endergebnis der gestrigen Wahl ist: 46 Republikaner wieder- und 15 neugewählt; 1 liberaler Republikaner wieder- und 5 neugewählt; 6 Radikale wieder- und 10 neugewählt; 5 sozialistische Radikale wieder» und 2 republikanische Sozialisten neu gewählt; 3 Nationalisten gewählt und 4 Konservative wiedergewählt. MähluM öezi ZivcmgsdMtreckM auf Deutschland. Z Die Beisetzung der Leiche der Herzogin Friedrich von Sch eswig-Holstein fand gestern Nachmitag in Air» -er pslitisehest Wett. Deutschland. * Stockholm, 28. Januar. In der Zweiten Kamm, r brachte gestern der Reichstagsabgeordnete S. H. Hadin einen Gesetzentwurf ein, nach welchem die Regierung ersucht werden soll, Verhandlungen einzuleiten betr. die Ueberlassung desjenigen Gebietes in Deutschland an Mecklenburg-Schwerin, das 1803 von Schweden an Mecklmburg-Lchwerin aus 100 Jahre verpfändet wurde. Ein solches Uebereinkowmen solle in Kraft treten, so- bald ein Uebereinkommen zwischen Dänemark und Deutschland be:r. die Abtretung Nordschleswigs an Dänemark abgeschlossen sei. Es ist die mecklenburgische Herrschaft Wismar nebst Stadt gemeint. und WSttN fr'sEo. «7,1- Nr. 24 Das Wassergekd für das 4. Airrlelja-r I8SS ist bis spätestens den 5. Februar 1900 an unsere Stadtkasse zu entrichten. Nach Ablauf dieser Frist wird wegen der dann noch vorhandenen Reste das Zwangsbeitreibungsverfahren eingeleitet werden. Aue, den 29. Januar l900. Der Rat der Stadt. Dr. Kretzschmar, B. E. fette, war ila genesen und «ich! . «e lÜitttttzTw^v l fchtmssltttt wieder al» Leiche werden, wkstst «in« depi ghai Würde die Zeit „ bewähren und rosige Farbe zu« siehinwelken wie «ine Blum« und _ Heirat wurde wenig be lichte war einfach gegenug. Mila so jung, hatten voreilig, aber dbch f MM Ms^osiwM.NM Mm.^Wowie Wall. sMMUZIMW nen zu sehen vermochte, tzliMst M^tte^fstMiikeiie-Äiilck» seleMt ack? deck Ättte chveik Gätttü, wsun - diestr ihr er- hatt«k geblieboua wäre. Immer Hatto sitz das letzte Bild vw»! ihkir vor^AotzM»! do», ihr wie' ein Heiiigtum Ä» g der^ denk- rlten, svelche müßte, wie suchen un- sie und ihre» Entt Stiikyvrfk Roman von M ax v. Ro s e n st e i n. 14 Später wollten die Leute beobachtet haben, daß Mila nach jenem Unglttcksfall Wallram nur mit Blicken der Furcht und der Abneigung begegnet war, die sich erst all» mählig wieder verloren. „Ich werde e» einst noch an den Tag bringen, wer meinen Karl ermordete," sagte sie, „da» ist der Zweck und da» Ziel meine» Lebens." „Ein armselige» Zieh meine Tochter," erwiderte der Vater, „das Du anderen überlassen solltest." „Ich werde tminer nur den Gedanken vor Augen ha sten, den Mörder zu entdecken." „Du fragtest mich eines Tages, ob ich Karl getötet hätte. Erinnerst Du Dich dessen noch, Mila?" rief Wallram trübe. „Ach, jener Lag ist mir wie ein grausamer Traum," «mttvortete die junge Frau. „Jetzt aber, Mila, bist Du nicht mehr dieser Meinung, «st der so viele andere noch festhalten mögen?" »Andere, Ernst?" „Leute, die mich nicht so genau kennen, wie Du." Mila legte ihre Hand in die seinige und blickte fest'in da» sonnengebräunte Gesicht de» Manne«; den sie von Ihrer Kindheit an gekannt und immer ein wenig-gefürchtet hatte, und die Augen, bilden ihrigen begegneten, waren Itar und unerschrocken. >» „O nein, Ernst, Du würdest meinem Karl niemals etwa» -u Leide gethan haben," sagte sie. „Ich danke Dir, Mtla l" rief Wallram, erleichtert auf atmend. „Ich danke Dir. Wa» ander« von mir denken, ist mir gleichgiltig." „Wozu über diese Dinge sprechen ?" sagte Xaver. „E» wäre mir zuweilen angenehm, darüber-vtden und »eigen zu können, daß ich mich nicht fürchte, ihrer zu ge denken, und den Kummer über da» mir zugefiigte Leid au»zusprechen," entgegnete Mila. »Gott hat«» also gewollt, mein, Tochter," steschwlch- tL MWciüft. Die Grundsteuer für den I. Kerwin 1900 isi fällig und spätestens tigt« sie der Baker, „und Du lehnst Dich gegen ME - wenn-Du da»- Schicksal' beständig attklügst." „Ja, ich möchte mich auflehnen, so ost ich de» Bdkstbr- ! benvn- und meiste» grausamen' Verlustes gedenk," rief Milä mit einem trotzigen Aüfleuchken ihrer blauen Augett. „Du warst kein gehorsames Kind, Mila," tadelte Xa ver, „und die bittere Enttäuschung Deine» Vater» „Änug„ Alfred- keine Borwürfe," unterbrach ihn Wall» ram, „Mila hat an ihrem Gram so schwer zu tragen, daß Du sie billigerweise schonen solltest," „Ach, Ernst, glanbst Du, daß Papa» Worte meine Bet , trübniS^zn «Höhen, yernwgen?" seufzte Mila, und dii beiden Männer sahen einander an, .ch-rob sie jetzt erst, He griffen hätten, daß Mila Gounod sich nie wieder von des . Gemütsersrhüttexung erholen würde, mit« der sie zusam mengebrochen wag. Sie blieb immqr, ernst und nachdenklich, that aber stet»; was man von ihr verlangte. Den Gottesdienst bereitete sie mie-vopdom auf der Orgel der kleinem Kirche, doch , hörte niemand sio töieder singen, auch, batte st« die Gei , wohnheit angenommen, ihren Blick an-der Stelle hastest zu lassen, an welcher sie ihren Gatten zuerst al» Leichs liegen,sah. Sya» sollte au» Mila Gyunod werdest/, wenst Monate und Jahre hingingen? Da» n gen, niit welchen Dalton sich beschäftigt' sich auch bei ihr al» der allheilenhe- A den bleichen Wangen «in Lächeln und hi« i ksickgeben, ob«. würke,ste hinwelki dem Gatten bald in» Vbab folgen? Von den Einzelheiten ihrer § ktmnt: Ihre Liebesgeschichte — und Kärk, beide noch so jun„, - so gehandelt, wie es ihnen zur Sicher» am vernünftigsten schien und ihstän de eben Widerstand zu brechen, der ihre Trennung he»« Ühren sollte. Der Roman zweier Seelen,- di» in Lie! - fü* einander erglühten und voll Zuversicht in der Still! hrer Liebe waren, ohne sich noch de» eigenen Wesendb ' Bat«»' Zvtn W Mkn' Eihnkn i stkm «Eekdtich'haüöst'st-M ihtem ' WötzÜhäW Läu^beraeffeM Fkeüdtg stcherungen Karl», daß alle-SWlMMMü M bWkgt ustd- mtNiMRkickWUngldwiWit' ustd Änchepältbrstde Worte zu erdulden wären, um zu einer schönen, kiebtdurchteuch» teten Zukunft einzugehen: - - .. . , , . Ach, und dieser goldene Traum führte zm eitlem so 'kchnecktichestiArwacheK; Mila Goünod war Witfrau, «he sie ihr siebzehntes Leben»;ahr erreicht hatte. . ü ..MoüMo u», «Siat» JKhvum, Jahn Wg schnell und schweigend vorüber, wieder tiefe geräuschlose-Strom;-der 'MM Primkenau in Gegenwart des Kaiserpaares und vieler anderer Aürstlichseiten statt. 8 PriMkenau, 28. Januar. Heute Nachmittag fand im Schlosse Familientafel statt. D» Mehrzahl der erschienenen Fürstlichkeiten trat nach- B-enoigung des Trasterftier di« Rückreist an. Der Koitier und die Kaiserin gedenken über Nacht hier zu bleiben. 8 Tin Erdbeben wurde in der Nacht zum Sonn abend ist Hechingön (Hohenzolleitt) verspürt. Der Stoß ging odn Süd nach Notd unter donnrrähnlichem Krachen. 1 Durchg-ebrannt m it Hinterlassung groß« Schulden ist au» Eisenach du Kaufmann Pilgram. Durch Ge» fälligkeitSaccepte verlieren eine Reihe Personen etwa 80 000 Mark. K Bei der Wahl eine» LandtagSabgeo cdneten in Zeülenrodst (Greiz) wurde Redukteur Fitste» gewählt, de« der erste Sozialdemokrat im Landtag de» Fürsten tum» Reust S. L. sei« wird st Der in Hannover zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt, Einbrecher Lithograph RatetSky entsprang auf dem Baht-Hose zu Liegnitz dem Transporteur. Der Berbvecher sällle vor der dort'gsn Strafkammer wegen ein« dort verübten Einbruchs abgearteilt wer den. Rakeisky entkam. A u^l and. § Der VermittelungSversuch dev GiAitzüstgÜSMtet in Kladno, Btüx ünd' PilfeN ist geschettirk. Zn Pilsen wtiren stüb Vertreter der Arbeiten, «bet' nicht jene der WerkVesitzet etschi-enen. Letztere- erklärten' schriftlich Mik deit Arbeitern; die äkSAuSstättttige bett'Böden des GeskM'vetlafft« hätten, nicht ötrhanvektt zü wollen - M größten Teile des AiMttMMtttiS- hat die Lage Nicht erheblich'o^Mvert; ist- eittMiien -- - 'V * Mit der Vereitelung de : Entsetzungsplanes Bullers dürste auch das Schicksal von Ladysmith entschieden sein. * In Lorenzo Marquez verlautet, daß MasekinL am 23. Januar ent>etzt worden sei. * Nach einer Burenmeldung betrug die englische Streitmacht, die den Weg nach Ladysmith erzunngen wollte, 40000 Mann. Dies deutet daraus hin, dutz die >>. und 7. englische Division, deren Landung in Durban geheim gehalten worden war, thatsächli-., be reits zu den Truppen am Tugela gestoßen ist. * Nach Bürenmeldungen, die man für zuverlässig halten da-f, haben die Engländer 1500 Tote auf dcitt Schlachtfelde am Spionkop gelassen. Buller soll von einem Fieberanfall betroffen worden, aber bereits wieder hergestellt fein. * London, 28. Jan. General Buller telegraphiert aus Spearmans Camp vom 27. d. Mts.: Nachdem die Truppen Warrens den Spionkop aufgeqeben, hielt ich einen zweiten Angriff für unnütz; denn der rechte Flügel der Buren ist zu stark, als daß ich den Durch bruch erzwingen könnte. Deshalb beschloß ich, die Truppe» nach dem Gebiet südlich des Tugela zurückzu ziehen: und heute (27. Januar) früh 8 Uhr hatte Warren seine Truppen südlich des Flusses konzentriert, ohne einen Mann verloren zu haben. Dr. Kresifchmar. Sch.