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Auertzal -JeilMU «NLvlt. Tageblatt für -LeSta-t Aue Mb WWMbüug. sivllv A«s«r«t« Billigste Tageszeitung im Erzgebirge sd. 28 I".. villls viu eisisL ife. Ntl- lUs- k. ttis die einst». rcli u, rg, im mf der t a. M. anlirt y frisch Post- Mk 12 sen. »o klsrk )0 Uurli, )0 iiliirl!, tO Isticrl, fahren. Die eine Meldung besagt, die Stadt stehe in Flammen- nach der andern hat die Stadt unter dem Bombardement wenig gelitten. Vom 23. Oktober wird gemeldet: Die Beschießung begann heute früh um 7 Uhr 40 Min. Die ersten Schüsse gingen fehl, später schlugen eine Anzahl Schüsse in die Stadt ein, richteten aber wenig Schaden an; drei Geschosse trafen ein jetzt als Hospital dienendes Kloster. Von eng. lischer Seite wurde nur ein Schuß abgegeben, der ein feindliches Geschütz außer Gefecht setzte. Nach drei Stunden wurde gefragt, ob die Stadt sich übergebe, was der Kommandant Baden-Powell verneinte. Eine Depesche aus Mafeking vom Tage daraus lautet: „Die -Buren—haben sich der Wasserwerke bemächtigt und die Wasserzufuhr abgeschnitten; doch herrscht keine Besorgnis, da die Wasserbebälter gefüllt sind. * London, 30. Oktober. Eine Depesche des Reuter- schen Bureaus aus Ladysmith von gestern Abend sechs Uhr meldet: Gestern Abend war alles ruhig; die Wasserzufuhr, die unterbrochen war, wird jetzt wieder hergestellt. — Ein amtliches Telegramm des Generals White meldet, daß die Verluste der Buren in der Schlacht bei Glencoe am 20. Oktober ü00 Tote und Verwundete betrugen und daß auf dem Talancahügel drei von den Buren in unbrauchbarem Zustande zu- rückgelassene Geschütze vorgesunden wurden. * London, 30. Oktober. Der „Times" wird aus de Aar vom 28. Oktober gemeldet: Einem Privattele- gramm aus Kimberley zufolge herrscht kort eine außer ordentlich zuversichtliche Stimmung. Die britischen Rekognoszierungstruppen sind bis aus 7 Meilen an die Stadt vorgedrungen. — Einer Nachricht aus Lady smith zufolge sind die britischen Vorposten mit den Buren ins Gefecht geraten. General Joubert hat mit den Kommandos des Oranje-Freistaates Fühlung ge- nommen. Die Gesamtmacht der Buren beträgt 16000 Mann » u. ,8vr, ovlt« von 8 Auf der Strecke Liegnitz-Jauer beugte sich der Lokomotivheizer Tschapke aus Liegnitz zu weit über den Rand der Lokomotive, schlug Mit dem Kopf gegen da- eiserne Geländer einer BahnvSerführüttg, wdaß der Kops zerschmetterte und Tschapke sofort 'tot war. 8 Die 'Liegttitzer Strafkammer verurteilte den Polt zeikommifsar Hsfttzner aus Lüden wegen Unterschlagung amtlichen Geld«» und Vernichtung von Quittung-- karten zu einem Jahr Vefängniß. Verantwortlicher Redakteur. Ernst Funk«, Aue fErzgebirge.) Redaktion «. Expedition: An«, Marktstraße. iulbe en un- es Be- njcnd. z von thckcr Utzcr- . 56 SG >lc- rc. oii Deutschland. 8 Berlin, 30. Oktober. In, der Irrenanstalt zu Dalldorf kam es am Sonnabend in dem großen Saale des Pavillons für irrsinnige schwere Verbrecher, in welchem 42 Mann gemeinschaftlich untergebracht waren, zu einer Revolte. Die Aufseher wurden bedroht, die Fenster eingeschlagen, die Möbel zerstört und die Stroh säcke der Betten angezündet. Dem Anstaltspersonal gelang es den Brand zu löschen und die Haupträdels führer in einzelnen Zellen unterzubringen. 8 Die seit einigen Tagen vermißte Schrifsstellerin Franziska Blumenreich (v. Kapss-Essenther) hat sich Sonnabend Abend in Berlin au» dem vierten Stock eines Hotel- auf den Hof hinabgestürzt und dabei neben sonstigen Verletzungen einen Schädelbruch erlitten, der den sofortigen Tod herbetführte. tz Der in dem Prozesse der Harmlosen genannte Ludwig v. Gali veröffentlicht im „Budapesti Hirlap eine Erklärung, wonach er mit der Sache nur insofern zu thun habe, als er im Klub 128 000 Mark verlor. 8 Berlin, 80. Oktober. Nach einer Verfügung de» Staatssekretär- dl» RetchSposta nte» werden vom 1. Januar 1900 ab neue Posrwerthzetchen mit einem neuen Markenbilde (Brustbild der Germania) au-ge- geben. Zu den vorhandenen^ Postwerthzetchen treten noch solche von SO, 40 und 80 Pfg. hinzu, vl,i- U u»ä !. I A u s^l a n d. * Bern, 30. Oktober Bei den gestrigen Erneue rungswahlen zum Nationalrate wurde die bisher ra dikal-demokratische Mehrheit bestätigt. Die in verschie denen Wahlkreisen neu ausgestellten sozialistischen Kandidaturen unterlagen. * Madrid, 30. Oktober. Eine englische Armee kommission kaufte 2000 Maultiere an. 550 Maul tiere sind bereits in Gibraltar eingetrofsen. * Ladysmith, 29. Oktober. Die Buren schließen Ladysmith immer enger ein. Die in der Stadt a> - webenden nicht ortsansässigen Zivilpersonen erhielten Befehl, die Stadt zu verlassen. * Kapstadt, 29. Oktober. Die hier ansässigen Moha- medaner hielren eine Versammlung ab, in welcher sie beschlossen, Mittel und Wege zu erörtern, auf welche Weise sie die englische Regierung aufs beste unter - stützen können. * Durban, 29. Oktober. Oberst Schiel und andere hervorragende Krieg, gefangene sind auf ein Trans- portschifs gebracht worden, das sie nach der Simons- Vai überführen soll; dort soll sie das KriegS.chifs „Penelope' aufnehmen. * Von der Westgrenze liegen amtliche Mild- ungen noch nicht vor. Doch unterliegt es wohl keinem Zweifel mehr, nachdem die Nachricht neuerdings auch au» Prätoria kommt, daß Mafeking in Flammen steht. Burenabtheilungen sind zur Verstärkung dorthin ab gegangen. * London, 30. Oktober. Wie gerüchtweise »erlautet, hat General White sein Lager abgebrochen und ist auf dem Wege nach Modderspruit, weil die Buren von allen Setten sich ihm mit Uebermacht gegenüberstellen. Im KrtegSami wird der Rückzug White'S nach der Küste vollständig gebilligt, da e» da» einzige Mittel sei, einer schweren Niederlage zu entgehen. * Wie e» um Mafeking steht, ist auch nicht zu er- i. l. »l Erscheint ' täglich Nachmittags, außer an'Svnu- u. Feiertagen. — Preis pro Monat frei ins Hau» 20 Pfg., auswärts SS Pfg. — Mit der Sonntagsbeilage: „Der Zeitspiegel" b Pfg. mehr. — Bei der Post abgeholt pro Vierteljahr 1 Ml. — Durch den Briefträger 1.40 Mark. 2l»r» -er Z-stttLfHeir wett. Deutschland. * Aussehen erregt die Meldung, daß der Besuch des russischen Kaiserpaares in Karlsruhe verschcben worden ist. Das badische Ministerium hat die Zeitungen er sucht, jede Notiz darüber zu unterdrücken. Sollte zwischen Darmstadt und Karlsruhe wieder einmal nicht alles in Ordnung sein. * In der bayerischen Abgeordnetenkammer kam in diesen Tagen die Abänderung des Wahlrechts für Bayern zur Sprache. Nachdem sich die Redner sämt licher Parteien zugunsten des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts ausgesprochen hatten, erklärte der Minister des Innern v. Feilitzsch, auch die Regierung stehe dem Gedanken sympatisch gegenüber. * Nunmehr hat auch das Reichsmarineamt etwas von den neuen Flotten^lan vernehmen laßen: 48 neue Kriegsschiffe sollen gebaut werden. * Den Engländern geht das Menjchenmatenal si"r den Krieg in Südafrika aus. Englische Werber in Hamburg bemühen sich, ehemalige deutsche Unteroffi ziere für Südafrika zu gewinnen. Sie bieten für den Mann 400 Mark monatlich nebst freier Verpflegung. Von den Behörden ist zu erwarten, daß sie den eng lischen Werbern auf die Finger schen werden. Ausland. 8 Odessa, 38. Oktober. Der Schauspieler Pamasanow beim Stadttheater in Rostock am Don erschöß aus Unvorsichtigkeit seinen Kollegen NabetSki. 8 Baltimore, 29^ Oktober. Der «Erfinder der Setz maschine „Linotype", Ottomar Mergenthaler, ist, heute hier gestorben. 8 Auf merk würdige Weise ums Leben gekommen ist vor einiger Zeit ein Amerikaner Namests udell aus Winchester. Er befand sich auf der Jagd und hatte mit einem Begleiter und seinem Hunde in einer Scheune geschlafen. Als er sich am Morgen wieder zur Jagd aufmachett wollte, blieb sein Hund mit einer Pfote im AbzugStügel deS Gewehrs hängest, sodaß cs zum Entladest gebracht wurde. Ohne auch stur ein Wort sprechen zu können, sank Udell, in- Herz getroffen, so fort tot zu Boden. 8 Wie italienische Blätter erzählen, trägt man sich in Italien mit der Absicht, in der Ewigen Stadt im Jahre 1910 eine internationale Weltausstellung zu veranstalten. Örtliche ., Reklamen r Aufnahme 'Inseraten >V. Mchtmalirfer'Msttahmt! Wird entsprechend höherer Rabatt gewährt- Alle Haftanstalten und LaydHrieftrüger nehmen Bestellungen an. Aus Aue und Umgebmrg. Aue, den 1. November 1899. - Die Diletlantengesellschaft „Euterpe" versam melte gestern Abend ihre Angehörigen zu einem Fa milienabend im „Bürgergarten". DaS'Progrämm bestand in Konze^tmustk, Vorträge und Theatet. Die Herren Stadelmeyer und Baumann erfreuten die Anwesenden wieder durch ein hübsches Duett „Schaut der Jäger in das Thal" auf der Ocarina und die Herren Schubert und Stadelmeyer durch das Original- Kotümdueit „Eulalia und ihre Schwärmer". Beide Vorträge ernteten lebhaften Beifall. Zur Aufführung gelangte „Der Ehrenprkal" oder „Die Lepütatjo l". Posse in 1 Akt. Die Rollest lagen in den Händen von Frl. Wetdauer, Frl.,Jrm^sch, Frau Paufler und den Herren Stadelmeyer, Paufler, Jttestson, SHetzig und Seyfried. Die Darsteller brachten ihre Rollen gut zum Ausdruck und heimsten lebhaften Beifall ein. Der Besuch war ein außerordentlich zahlreiche«! und auch detti Tanzen wurde von den meisten Anwesenden gehuldigt. -- DeL K. S. Militärverein Zelle hielt am Sonn abend eine starkbesuchce Generalversammlung ab, welche auch durch-Anwesenheit der Kameraden und'Ehren mitglieder Herren Rittergutsbesitzer Röll und Pfarrer Meltzer geehrt wur e. Letzterer wurde vor kurzem zum Ehrenmitglied« de» Verein» ernannt und in der Generalversammlung feisttt Verdienste um "den Verein wegen durch- Uebn'retchung eine» Eh^ndtplomS ' und eine» Ehrenzeichen- geehrt. — Am Sonnabend kam Prinz Friedrich August bei der Jagd de» Großenhainer Parfooe-Jagdveretn» Alsener ttn !°. m. L Nr. 196 Donnerstag, de« 2. November 1899. IS. Jahrgang. dTlIs» Der 4. Termin Stadtaulage» auf das Jahr 1899 ist am 1. November ds». IS fällig und spätestens bis zum IS November, 18S» an unsere Steuereinnahme zu entrichten. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt Mahnung bez Zwangsvollstreckung auf Kosten der Säumigen. Aue, den 1. November 1899. Der Rath der Stadt Dr. Kretzschmar, B. Nenbmrten in Arre hete. Da die bei Baugenehmigungen erforderte gerichtliche Abtretung von Grund und Boden zu Straßenzwecken jetzt stets über die Maßen lange hinaus gezogen wird, so geben wir hierdurch bekannt, haß wir fernerhin den Aegirm eines Jianes nicht früher gestatten werden, als bis die gerichtlich« AHtretnng zu Straßenzwechen erfolgt ist. Bauunternehmer wollen daher, damit sie später nicht aufgehaltey werden, rechtzeitig dafür sorge,,, daß die erforderlichen Dismembrationsanbringen fertig gestellt find, da wir Ausnahmen davon nicht mehr'machen werden. Aue, den 25. Oktober 1899. DN Rüth 'dtk SIM. vr. Kretzschmar. Enders.