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8 Verantwortlicher Redakteur: GmU Hegemeister, Aue lErzgebirge.) Redaktion u. Expedition: Aue, Marktstraße. Freitag, den 12. Januar 1899 IS. Jahrgang 9 Lektor krvf. vr. kLügvr. weibliche Arbeiter 1898. Müller, dir. Lehrer. 600 450 376 325 M. n rer Heffterdingk des Hrn. Otto Voigt war eine brillante Leistung. Line liebliche Erscheinung war die Marie de» Frl.Sahlmann, auch sie spielte ihr kleine, aber seine Rolle voller Routine. Eine lautlose Stille während de- Spiels und reicher Beifall nach jeden Aktschlüssen bekundeten die große Zufriedenheit des Publikums. Hoffentlich kommt das interessante Stück nochmals zur Aufführung. Der zahlreiche Besuch hat gezeigt, daß man allmählich die vortrefflichen Leistungen der Gesellschaft zu würdigen be« ginnt. Freitag kommt .CHarley'S Tante" zur Aufführung. Auf dem neuerrichtetrn Fvl. »302 de- Hanoel-registerS für Neustädte!, Aue und die Dorsschasten ist die Firma Os- kar Storz Ns. in Aue und als deren Inhaber Herr Anton Schneider, Drogist in Aue, eingetragen worden. Für die Stadt Aue und das Dorf Auerhammer sollen im Jahre 18SS den II. Januar, den 8, Februar, den 8. März, IS. April, 10. Mai, 14, Juni, iv.Auq 20. Sept. II. Oktbr. 15. Nov, 13. DezemberGerichtstage staltfiudeii. den werden und das wird für alle national Empfindenden als ein großer moralischer Gewinn betrachtet werden. Na türlich geht das manchem nicht weit genug; gern hätte der eine und der andere den .Leutnant" am liebsten in .Leit mann" umgetauft gesehen! Aber der Sprung wäre doch gar zu gewaltig gewesen. — Ist der Friede Europas durch den Dreibund wesentlich verstärk., so wollen uns Franzosen und Russen glauben machen, daß auch ihr Zweibund nur der Aufrechterhaltung des Friedens diene. Allerdings ha ben die Franzosen schon längst merken muffen, daß sie bei der Geschichte die „Lackierten" sind und man kann es ihnen gewiß nicht verargen, wenn sie die Gelegenheit ergreifen, ihrem Groll Luft zu machen. So fand rn vergangener Woche in Paris ein Preisringkamps um die Weltmeisterschaft siatt, aus dessen AuSgang die vornehme und sportlustige Welt Frankreichs und Rußlands mit großer Spannung blickte. Standen sich doch als Nebenbuhler der Franzose Pons und der Russe Pytlasinski gegenüber, — es stand sozusagen der Zweibund symbolisch im Zweikampf. Der Franzose blieb Sieger, aber nicht ohne energischen Wider spruch veS besiegten Russen, der da behauptet, sein Gegner habe den Kamps nut dem berüchtigten „Kravaltengriff" ein geleitet, den bas Reglement zwar nicht ausdrücklich verbiete«, der aber nicht als nobel gilt. Der Tric bestehet darin, daß der Rlugende den Gegner fest bei der Kehle packt und ihn so lange schüttelt, bis «hm die Puste ausgeht. So hat es Pons mit Pytlasinski gemacht u. dadurch isi er zur „Welt- Meisterschaft" gelang». Und dabei ist Pons im vergangenen Sommer in Stettin von dein Kauiinann Emu Bog, der blog Ringer zum Vergnügen, nicht von Berus ist, 2mal hinter einander geworfen worden I Hoffentlich trübt der an Frank reich übrrgegangene Titel der Welimeisteifchaft im Rmg- kampf nicht auch noch die sich bessernden Beziehungen zwi schen Deutschland und Frankreich I vrvä. festgesetzt. Arie, den 7. Januar Aus dem Auerthal und Umgebung, «vtttlhetlunge« von loealem Interest« stn» »er «eonktion stet- «Uirommen. (Theatergesellschast KarichS). Vor vollbesetztem Hause ging gestern al» Benefiz für Frau Direktor Voigt-KarichS das interessante Charakterstück „Die Hetmath" v. Suder mann in Scene. ES ist dies eines der besten Stücke des beliebten Autors und erreicht in Realistik der Dialoge die Grenze des Erlaubten. Charaktere sind darin so präch tig geschildert, wie wir solche im Leben allzu häufig an- treffen und bteret da» Stück ein treffendes Bild de» ge- sellschaftlichen Lebens der höheren Gesellschaftskreise. Pie Hauptrolle, die der „Magda", hatte die geschätzte Benefizi- antin inne, sie spielte dieselbe mit einer großen Hinge- bung, sodaß da» Publikum erwartungsvoll ihren leben vollen GefühlSau-brüchen lauschte. Die nächstebeste Leistung war der Oberstleutenant des Hrn. Grosche,auch er füllte seine schwere Rolle geradezu glanzvoll au», jdt« Eterbescen« war sehr treu wiedergrgeben. Auch der Pfar Der Rath der Stadt. Nathsassessor Gaube. Kühn. Ziehkinder. In letzter Zeit sind die für den hiesigen Stadtbezirk bestehenden Bestimmung HaU-Krid- 75 Mr. bi» 18.6S p. Meier. —sowie schw.irze, weihe u- farbige 8»NR«b»r> 8«ih» von 7b Pf. bi» Mk. «8.65 p. Mei. — in den modernsten Gewedcn, Farbe» und Dessins, »n toäsrmsnn franko uns v»rr»tlt in« st«n«. Muster umgehend. z 6. stvnnvbvvg's Lviclön-fslu-iltsn (k. u. k.n«a.) rül-iak. M! »« «I * Rr. 6 Die als unbesoldete Rathsmitglieder wiedergewählten Herren Brauereibesitzer Edmund Becher und Fabrikant Johannes Eatzler wurden heute verpflichtet und in ihr Amt eingewiesen, dm 1999. Der Rath der Stadt. vr. Aretzfchmar. Kühn. VM-Schule — „AucMe" Die Anmeldung der zu Ostern L8SS im hiesigen Schulbezirke schulpflich- tig werdenden Kinder wird für Montag, den Ä3 Januar nachur. 3 Uhr im ersten Klassenzimmer der alten Schule (Mehnertstr. 27) erbeten. Beizubringen ist für alle Kinder der Impfschein und für die nicht in der Parochie KlüsterlÄn-Zelle geborenen^ der standesamtliche Geburtsnachweis, sowie das TaufjenDMis. H«e, am 10. Januar 18SS. gen über das Ztehktnderwesen in vielen Fällen übertreten worden. Wir machen des- halb darauf aufmerksam, daß jede Person, die in Hiesiger Stadt ei« Kind, das nicht vo« seinen Ktter« erzöge« wird, als Ziehkind Sei sich aufnehmen will, eine Arka«H- «iß der Polizeibehörde hier;« öedars Ziese Krlaubniß ist späteste«» 24 Stande« «ach der Aufnahme des Kindes einzuholen. Zieh, oder Pflegeeltern, die diesen Anordnungen zuwiderhandeln, müssen mit Geld bis zu 20 Mk. oder entsprechender Hast bestraft werden. Der Rath der Stadt. Rathsassessor Laube. Hr. ksslMWilim ru LlWnitr. vi» ^nmnläunxsu von 8odalsrn rar ^vknndms in äiwksalgzrmnnslllm kür uLeli- ,t« Vetvrn noräou in äer 2sit vom 9. bis 17. Fanunr 1899, Llittvoob unä 8onnabsnä 1 l—12 fldr iw 8ol»ulAsbüuäo (Lvitdaknstruss« 30) «ntxsxsnsssnammsn. kvroöniiok» Vorstoiiunx äor 8ebü!sr ist srvünsebt; Vorlsxunx ä«, Ssdurts-, Impk- «rkoin« unck äes letrtsn 8edlllr»uxnisss8 ist notkvsnäix. TnliwkmsxrükunA: ülontsx äsn 10. ^pril trüb 7 Mir. Ls virä — nuok iw Intvrssss äor 8ol«üisr — xodstsn, cki« XumvläunA revbtrsl- tlg ru bovirkon. Rutk unä Auskunft ru ortkvilon istäsr llntsrrsicknsts sodvn voll jvtrt nn gora b»r»it. vkswnitr, iw Ososwbsr 1698. ^7)s/'s/»s usu AvbrauLÜl, oäsr älssslbs viväar autbssssrn vlll uuci ßsvüfiut ist, sius kaldbars unck gs- älsZsus ^Vaars 2u kautsu, üucist sius rvlvkv Kunv»KI alisr Lx uuä ksrtig xsarbsitstsu si Lsstivarttksl, sovis sLuuutlivüsr I'lseit-, Lüssivu-, Uett- uuä iVirttlnvUnl^s- vüsvkv, ttnrättlvn, LlüdvIi.taU'v, T'vpplvke, üvttror- iuxvu, Üsttkocksru uuci 8tsppävskvu iu nur bvstva ijunlttllt«« 2U dÜLtsäoülioü ausssrgsvükuliok bü- llKvu krsissu iu cisr IVüsvbvlabrik vou Lr-ruro OLenuutr, Lvkv ävr »VsbvtKussv uuä LIvstvrgussv 3. Inserat« dke einspaltig« Petitzeile 19 Pfg« amtliche Inserate die Lorpus-Zeile 25 Ps. Reklamen pro Zeile 20 Pfa Alle Postanstaltenund Landbriefträger nehmen Bestellungen a«. — Revision der Lagerbest, auläßl. d. Neu-Uebernahme veranl. un« noch für kurze Zeit den rrlrtrltvüon kusvvrlluut jämmllicher Damenkleiderstoff« für Frühjahr, Sommer, Herbst u. Winter sortzusehen u. offer. beiipieltw-i S Roter »vliäon Ouleue r. lO«i<l k. Ü. 1.50 t'tz. « n » Oud.no „ „ „ „ 1.50 „ « » » Uollnr-Lnrenux „ „ „ 2.70 „ « „ » vxtr. pr. Losen „ „ „ S.90 „ Außerd. neueste Lmgänge s. d. Frühjahr u. Sommer-Saison. Mod. Kleider» u. Vlvlyenstoffe i» allergrößt. Äuoivahi vers. in einzelnen Me tern bei Aufträgen von 20 Ml., an franko. 9 L7 7 t « 8 Lll ck V«>, kranktu, t am Rain, Bersaadhan«. 10 Prozent extra Rabatt auf alle schon rebuzikten Preis» währen» de« Aurverkauf« d. Restb. Muster a. Äerl. ft. — ModeSiU« >r. Stoff z. ganzen Herrenanzug s. M. « 80) mit 10 Pr^e« Dur». „ „ „ Lhevioianzug „ 4.3S- Rad««. (1 I Die Königliche Kreishauptmannschaft Zwickau hat den durch- schnittlichen Jahresarbeitsverdienst der land-und sorstwirthschastli- chen Arbeiter für den Stadtbezirk Aue aus die nächsten 5 Jahre bis mit 1903 aus für erwachsene männliche, „ „ weibliche, „ jugendliche männliche, Aus letzter Woche. Die erste Woche des laufenden Sonntagsjahre» hat nichts besonder- Aufregendes gebracht und diejenigen Meldungen, die geeignet gewesen wären, aufregend zu wirken, find wi- derusen worden. Prinz Viktor Napoleon sollte sich, wie es hieß, seines Großonkels Stulpenstiefel haben putzen lassen, cha» immerhin auf ein Unternehmen hülle schließen lassen, Mu Frankreich durch ein drittes Kaiserreich zu beglücken. Indessen erklärt der Prinz ausdrücklich, daß ihm Staats- stttichgelüste jernliegrn, er vielmehr aus „gesetzmäßigem Wege" zum Kaiserthron zu gelangen hoffe. Er scheint also än den Streichen feines Onkels von Boulogne und Straß burg keinen Gefallen zu finden und auch der orleanisttsche Mrtnz Gamelle" scheint nicht sein Ideal zu sein. Zu alle rem kommt noch, daß dte bonapaltistischen Trauben trotz alledem und alledem immer noch zu hoch hängen, und so ist wohl anzunehmen, daß einstweilen wenigstens Frankreich Noch blribrn wird, was es ist: eine Republik ohne Republi kaner. Gleich der Beginn des JnhreS brachte Andeutungen in der Richtung, das trotz Beilegung der Faschodasrage die Hinge zwischen England und Frankreich nicht zum bestell ste hen und das sogar der englische Botschafter Mounson aus Pari- abberufen worden sei. Einzelne Blätter, die das Gra» wachsen hören, schrieben schon bewegliche Leitartikel Über die Haltung Deutschlands in den« unvermeidlich gewor denen Kriege zwischen Frankreich und England, bis die nächste Hummer die Berichtigung brachte, daß an der Meldung v. der Abbrufung Mounion» krin wähle« Wort sei. Ueber- häupt würde e» sich wohl der Mühe lohnen, ein Jahr hin durch alle Widerrufe aus den Zeitungen zujammenzustellen, al» Beleg dafür, was so ein armer vielgeplagter polnischer Aebaktrur sich tagaus tagein aus den Fingern saugen muß. Brachte do ein großes politisches Berliner Blatt den Wort laut eine» Erlasses» der gleich 50 russische Zigarretlenarbei- tirinnen aus Berlin und Preußen ausweist. Dle zuständige amtliche Stelle, deren Umerfchrfft sogar tnesen Erlaß be kräftigte, ließ in die nächste Nummer eine Berichtigung ein setzen, derzufolge die ganze Geschichte von Anfang bis zu Ende erfunden ist! Alan sammelt Briefmarken, Ansichtskar ten Münzen, Tadaksdojen und alles mögliche und unmögli- ch«; sollte sich eine Sammlung von ZeuungSenten nicht ganz intenfsant gestalten ? — Der Neujahrseinpfang am Berliner Hof hat fchwrre Einbuße dadurch erlitten, daß Kaiser Wil helm durch eine» starken Anfall von Grippe verhindert war, daran trilzunehinen. Die kommandierenden Generale, die sonst den obersten Kriegsherrn zum Jahreswechsel perjönlich beglückwünschen, werden die« im laufenden Jahre zum Or- den-fest am IS. Januar nachholen. Das neue Jahr brachte . auch die kaiserliche Anordnung, daß manche Fremdwort« in der militärischen „Chargen" - Bezerchnung in unser gelieb- le» Deutsch übertragen werden, daß ibir fortan keine Offi- tirr» - Aspiranten, sondern „Fahnenjunker", keine Portepee- sähnrtch«, Seconbr- und Premier!irutenani», sondern dafür 4Mf«ch »Fähnrich«', „Leutnant»' und „OberlrutnantS' ha- Auerthal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue u. Umgebung «tttw-ch», SÄg» n »-««tag» Mit S AsamMenötättern, Iroystnn, K«te Heister, Aeitspiegel. Ndv«neMe«e»pkei» inkl. der» werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn 1 Mt. durch die Post I Mk.