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... . - , '»7 — — Auerthal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane «.Umgehung. Erscheint Mittwoch», Freitag» n. Sonntag» «bonnementsprei» inll. derS werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn 1 Mk. durch die Post 1 Mk. Mit 3 AamiNenötättern, Irohstnn, Knte Heister, Aeitspieget. verantwortlicher Redakteur: «mit 'Hegemeister, Aue sEqgebirge.j Redaktion u. Expedition Aue, Markstraße. Inserate die einspaltige Petitzeil« 1V Ufa» amtliche Inserate die LorpuS-Zeile 95 Pf. Reklamen pro Zeile 20 PH, All« Postanstaltenund Landbriestr Lger nehmen Bestellungen a-. M. 155. Freitag, den 30. Dezember 1898. 11. Jahrgang. Bürgerschule Aue. Nachdem zu den Beschlüssen der städtischen Collegien über Neugestaltung des städtischen Schulwesens in Aue die Genehmigung der Königlichen Bezirksschulin- spection ertheilr word'en ist, bringen wir hierdurch Folgendes zur öffentlichen Kenntniß. Von Ostern 1899 an werden die 3 Abtheilungen, höhere, mittlere und ein» fache Bürgerschule, aufgehoben und treten an deren Stelle eine 1. Bürgerschule und eine 2. Bürgerschule. Die erste Bürgerschule verfolgt die Ziele einer höhere«, die zweite die Ziele einer mittleren Bürgerschule. In beiden Abtheilungen werden Knaben und Mädchen in getrennten Klassen unterrichtet, die Abtheilungen sind achtstufig. In der ersten Bürgerschule müssen die Mädchen am französischen Unterricht theilnehmen, für Knaben wird fremdsprachlicher Unterricht nicht ertheilt. Das Schulgeld beträgt i« der erste« Bürgerschule fürs Jahr für 1 Kino für jedes weitere Kind. bei Für Für einem // fremdsprachlichen Unterricht sind 10 M. mehr zu zahlen, auswärtige Kinder sind die höchsten Schulgeldsätze zu zahlen. Einkommen von n 1—1999 M. 30 M. 25 M. 2000—3999 „ 40 „ 35 , 4000—7999 „ 50 „ 45 „ 8000 M. u.mehr 60 „ 55 „ Das Schulgeld in der 2. Bürgerschule beträgt fürs Jahr s. d. I. Kind f d. 2. Kind s. d. 3. Kind f. d. 4. Kind bei einem Einkommen von 1 499 M. — — — — , , „ „ 500 -899 „ 5 M. 20 Pf. 2 M. 60 Pf. „ „ 900-1199 „ 7 „ 80 „ 6 . 20 „ 2M.60W. — „ „ „ „ 1200-1599, 13 „ - „ 7 , 80 ,5 „ 20, 2 M.60Pf. „ , „ . 1600M.U.mehr20 „ 80 , 13 „ - ,10, 40, 5 „ 20 „ Der Rath der Stadt. vr. Krehschmar. Kühn. j Beglückwünschung in Aue. Wie bisher, so sind wir auch in diesem Jahre bereit, für Unterlass««- Von Re«jahrSgratulationen Beiträge entgegen zu nehmen. , Dieselben werden je zur Hälfte den Grundstoff für Errichtung eines Bür» gerheims u. einer Kleinkinder-Bewahranstalt überwiesen u. bis zum 2K. Dezember erbeten, damit die Namen der Geber vor Neujahr im Amtsblatt bekannt gegeben werden können. Aue, den 24. Dezember 1898. Der Rath d?r Stadt. vr. Krehschmar. Lniglein. Bürgerschule zu Aue. Die Anmeldung der unsere Schule bereits besuchenden Kinder, welch» von Ostern ab die L. Bürgerschule besuchen sollen, ist Mittwoch, den 11. Januar zwischen 2 nnd 5 Uhr bei dem Unterzeichneten zu bewirken. Kinder, deren Anmeldung unterbleibt, werden der 2. Bürgerschule zugewiesen. Renmeifter, .Schuldir. Wrgerschnle z« "Uue. ! Die Anmeldungen zur Aufnahme der^Neulinge für Ostern dieses Jahres ! werden im Directorzimmer des Bürgerschulgebäudes erbeten. für die 1. Bürgerschule, Montag, den 9. Januar zwischen 2 u. 4 Uhr, , , 2. Mrgerschule, Dienstag, den 10. , , 2 u. 4 Uhr.' Vorzulegen ist für die Kinder, welche in Aue geboren sind, der Taufschein, für die, welche nicht in Aue geboren sind, außerdem noch die cheönrtsnrkimbe mit Fauföescheinigung Aeumeifter, Dir. Aus dem Auerthal und Umgebung. MtNheilnnaen von localem Interesse find »er «evaetio» stet» willkommen. Die Weihnachtsfeiertage haben auf der politischen Welt bühne keinerlei Zwischenfälle gebracht, und in unserem Aue Verliesen sie erst recht in friedlicher Beschaulichkeit. Die Mehrzahl Derer, die nicht Familienbande an den Ort fes selte, reiste ab, und umgekehrt pilgerte von auswärts hier her, wer die Seinen hier wohnen hat. Am heiligen Abend herrschte infolgedessen auf den Bahnhöfen reges Leben. Die dichtbesetzten langen Züge trafen mit zwei Locomoliven, meist aber auch mit Verspätung hier ein. Am Abende des 2. Feiertags, wo die Welle des Verkehrs ihren Rücklauf be- gann, waren die Züge alle überfüllt. — Da» Wetter war am ersten Feiertag trüb, am zwei- ten wohl klar, aber infolge des Ostwindes nicht zu verlockend, sodaß der Aufenthalt in den Restaurants dem Wandern im Freien vorgezogen wurde. Die vielen Vergnügungen waren zahlreich besucht, im Muldenthal führte sich die neue Sättler'sche Kapelle ein. Hr. Kapellmeister Sättler hat sich bei den Antrittskonzer ten als ein tüchtiger junger Künstler gezeigt, die Con- zertmustk war sehr gut und sand lebhaften Beifall bei dem zahlreichen Auditorium; wenn die Zusammensetzung und die Leistungen der Sä.tlerschen Kapelle so bleiben, haben wir eine tüchtige Konzertkapelle gewonnen. —Auch die Conzerte unserer Stadtkapelle im Blauen Engel u. Muldenthal waren schön, namentlich die anheimeln den Weihnachtspiecen wurden sehr beifällig ausgenommen, Die Theatergesellschaft „Karichs" errang mit dem „wei- ßen Röss'i" am Dienstag einen großen Erfolg und ein volles Haus. Heute Abend kommt dies interessante Lust spiel nochmal- zur Aufführung, da die Leistungen der Karichschen Tyeatergesellschast vorzügliche sind, können wir den Besuch ihrer Vorstellungen nur empfehlen. Der Theaterbesuch ist bis jetzt ein erfreulicher gewesen, wenn er so anhält, dürfen wir noch auf eine Reihe interessan- ter Vorstellungen hoffen, im Winter ist ja Theater eine der angenehmsten Unterhaltungen. Die Mondfinsternis am Dienstag Abend war aufs schönste zu beobachten. Der Himmel war klar, und hoch oben, fast im Zenith, stand die goldene Scbeibe des Mondes. Kurz nach b/j ii Uhr tauchte ein dunkler Schatten am Rande de» Mondes aus. Anfangs konnte man glauben, daß Wol- kenschlrier eine Umflorung erzeugten, so verwaschen und un scharf begrenzt erschien das Grau, bald aber nahm das schwarze Kreisstück an Ausdehnung zu, je mehr aber de. Mond sich in Schatten hüllte, umso prächtiger flammten die Sterne am Winterhtmmel aus. Länger als eine Stunde »ährte es, bis der Mond die Tarnkappe übergezogen hatte. Auch dann blieb er dem Auge noch sichtbar, doch sein Gold hatte sich in schwärzlich unreines Kupfer verwandelt. Gegen V,2 Uhr blitzte der erste Lichtstrahl am Mond« auf, und nun zog di« schwarz« Wand weiter und weiter hinweg, im« mer kreisförmig begrenzt, bis nach i/,3 Uhr die letzte Spur derselben al» ein verwaschen« Trau den Mond verließ. trotz und nicht Jahr Hr. Photograph Nacher hier hat die interessante Himmels- Erscheinung photographisch ausgenommen, wodurch man ein sehr klares Bild der Verfinsterung ersehen kann. Aus Sachsen und Umgebung. Leipzig, 8. Nov. Unser Rosenthal steht teilweise aller seiner Schönheit u m l.inem „guten Gerüche", zwar wegen des Knoblauchs, dessen „Dust" durchaus angenehm wirkt, und so find auch für das lausende wieder 3000 Mk. für die Ausrottung des „edlen Kraut» im HauShaltplan eingesetzt. — Der „Dzg" erzählt eine heitere Geschichte von einer Frau, die im Verein mit ihrer Mutter dem Gatten das laute Schnarchen abgewöhnen wollte. Sie warf dem Schlafenden ein nasses Tuch über das Ge sicht, der Erschrockene sprang in der Meinung, es geschehe ihm ein Leid, auf, schlug um sich, wobei seiner Frau ein Backzahn verloren ging, außerdem aber der Nachttisch um fiel, dessen Marmorplatte der Schwiegermutter die Zehen zerquetschten, sodaß ein furchtbares Wehklagen entstand. Das WM' Das Bankgeschäft -art Keintze, chstß«, hat der Äesammtauslage unserer Zeitung «.eine Beilage über di, Hauptziehung der zweiten Stadtilmer Kirchen-Teld-Lot- terie, deren Ziehung am 13. Januar 1899 staitfindet, beigelegt, woraus wir unsere Leser hierdurch aufmerksam M. -urückgezahUhDarlehnr, -«gewachsen, während an Unter machen. Diejenigen Inserenten, die durch die Neujahrsnummer unseres Blattes einen GlüsLlortirfch zu veröffentlichen geden ken, werden um möglichst zeitiKH Vestel lltMK gebeten, damit wir die Inserate gut aus statten können. Die Lxped. de? Arrevtherl-Zeitttirs. Mittel wird wohl gegen das Schnarchen kaum helfen. — Die große Buchhandlungsfirma Gustav Fock hat nach ab- gelehnter Zahlungsfrist Konkurs angemeldet. — Die sieben Jahre alte Tochter des Arbeiters Franke wurde in Linde nau durch ein Geschirr überfahren und so schwer verletzt, daß in wenigen Stunden der Tod erfolgte. Eine entsetzliche That beging gestern eine 60jährige SchneiderSwttwe in ihrer in der Ullrichsgasse hier gelege nen Wohnung r sie brachte sich eine tiefe Schnittwunde in der Kehle bei und wurde dadurch lebensgefährlich verletzt. Die Unglückliche litt an Verfolgungswahn. — Die Abga ben der Großen Leipziger Straßenbahn an die Stadt Leip zig aus den Betriebsüberschüsseu ist für^ nächstes Jahr mit 76 000 Mk. der Leipziger elektrischen Straßenbahn mit 18 000 Mk. in das städtische Budget eingestellt worden. Bei einem Fleischer, welcher zum Erstaunen seiner Kol« legen außerordentlich billig verkaufte, fand man heut« im Keller zentnerweise verdorbene» Fleisch, das zum Kaviller ge bracht wurde. Sin Strafverfahren wird voraussichtlich die „billigen StnkaufSquellen" zu Tage kommen lassen. — Das von der obersten Ktrchenbehvrde zu Dresden verwaltete Vermögen des Allgemeinen Kirchenfonds beträgt zur Zeit 4S6 8SS Mk. ?S Psg. Seit dem 4. Mat d.JahreS »find demselben nahezu 83 000 Mk., darunter allerdings 48500 stützungen und Gratifikationen au» dem Fonds selbst, rund 3720 Mk., uud aus der mit demselben verbundenen Felix- Stiftung 77b Mk. gewährt worden. — Auf dem Tanzsal „Wallhalla" in Dresden wurde infolge zu engen Schnürens am Sonntag ein 18 Jahre altes Mädchen von einem Schlaganfall betroffen, an dem es sehr bald verschied. — Große Diebstähle wurden eine Zeit lang im Dresd ner Zentral-Schlachtviehof verübt. Jetzt find die Dieb« in dem in der Schäferstraße wohnhaften Fkeischermeister Stacke, sowie in dessen Gesellen und Lehrling ermittelt worden. — vr. Oschwald, der Gatte der König!. Hosopernsän- gerin Frau Oschwald-Wedekind ist in den Dienst der König!. Sächs. Staatseiseubahn getreten und zwar al» Finanzaffeffor der Generaldirektion. — Daß der Staat dem Hoftheater und damit dem Dresdener Publikum Dienste leisten muß, ist jedenfalls neu und wird zu einer Interpellation im Land- tage Veranlassung geben. (Pf. I.) — Ein Kindesleichnam wurde beim Räumen der Abort grube der Dampfschiffwartehaüe in Blasewitz gdfunden. In der Grube lag ein Packet, eingehüllt in eine blaue Schürze und mit Bindfaden fest umschnürt. SS barg die kleine Lei che eines völlig ausgebildeten Knaben, der jedenfalls gleich nach der Geburt ums Leben gebracht worden ist. Die Naci- forschungen nach der Mutter des Kindes haben noch zu tri- nem Ergebnis geführt. Nummar 37 lies Limplivissimus ist in einer Auflage von mehr al« 67 006 Exemplaren erschienen: ein schlagender Beweis sür die rapid zunehmende Beliebtheit, deren sich dies von Grund au« originelle Blatt erfreut. Der grnnme „Nordwind", dem es in letzter Leit au-gesetzt war, weht auf dem Titelbilde, einer Meisterzeichnung Bruno Paul», die dm berühmten roten Teufel zeigt, wie er den berühmteren roten Mop» in in seinen Mantel hüllt: so halten sie'« au« I „Nur für Nervenstarke" ist da« Thöny'sche Bild, auf dem man die drei Misfethäter Langen, Heine und Wedekind neben Laserio und Schinderhanne« al« Wach», siguren bestaunen kann. Eine stimmungsvoll und packend geschriebene Novelle „Im Nebel" von C- Viebig; ein poetiiche« Vollbild nebst Ge dicht : „Der Neck" von W. Schulz; ein „Festprolog" de« neuentdrcktrn „Hieronymu« II. oer Edle", treffliche und charakteristische Zeichnungen von Thbny, Engl, Schulz Caspari. Da« ist der hauptsächliche Inhalt dieser reizvollen und künstlerisch hochstehenden Nummer. Da» Beiblatt giebt eine Uebersicht über die im Langm'schen Verlag» erschienenen Werke. Kirchen-Nachrichten filr Ave St. Nicolai. Sonnabend den 31. Dezember: nachm. S Uhr Sylvester-Gotte«, dienst — Feier de« Jahresschlüsse«. Predigt: Diakonu» vertel. Kirchenmusik: Preis und Anbetung v. Kink. Neu,ahrstag: vorm. S Uhr : Haupt-Gotte-dienst. Predigt über Luk. 12,4—9: Pfarrer Thoma«. Kirchenmusik: 71 Psalm v. H. Hauptmann, nachm. 4 : Eo.-luth- Jüngling- Verein: Ehrist-Spiel im Saale-Ve» „Engel«", abends 6 Uhr: Gotte-dienst. Predigt über Luk. 2,20, HilsSgeistlicher BoHmann. Mittwoch den 4. Januar; abend« 8 Uhr: Ev.-luth. Jüngling«- Beretn: Ehrist-Spiel im Saal« de« „Engels".