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Auerthal-Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Aue «. Umgebung. Nr. 141 d Erscheint MUUvsch», Freitag» u. «»««tag» Ngä«aeme«t»t>rei» i«n. der s wertbvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn IMk. durch die Post 1 Mk. Mit 3 AamilienSlättern. Aroystun, Hute Heister, Aeitspieget. verantwortlicher Redakteur: «mtl -«geweifter, A u e (Erzgebirge.! Redaktion u. Expedition: Au«, Marltstraße. Inserat« die einspaltige Petitzeile 10 Pfg. amtliche Inserate die CorpuS-Zeile 25 Pf. Reklamen pro Zeile 20 Pfg. Alle Postanstaltenund LandbnestrLger nehmen. Bestellungen an. Sonntag, den 27. November 1898. 11. Jahrgang. Sonntagsrnhe i« ^««delsge werke. An den letzten vier Sonntagen vor Weihnachten ist der Geschäftsbetrieb in ulleu Berkanfsstellen u. die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen u. Arbeitern in aSe« Handelsgewerben von vormittag LL Uhr bis Abend» 8 Uhr ge stattet. Für den Verkauf von Brot, Weitzer Bäckermaare, sonstigen Etzwaare«, Materialmaaren und Milch, sowie für den Kleinhandel mit Heizung»- und VelenchtnngSmaterial sind außerdem noch die Stunden von 6 vis 9 Uhr Vor mittag sretgegeben. Zue, am 26. November 1898. Der Rath der Stadt. Rathsassessor Taube. Herrmann. Um wiederholt vorgekommene Störungen zu verhindern wird andurch Kindern unter 12 Jahren außer in Begleitung Erwachsener dec Besuch der Abendgottesdienste untersagt. Die Eltern unsrer Kinder werden gebeten, letztere vielmchrzum Besuche der Kindergottesdienste anzuhalten. Ane, den 26. November 1898. Der Kirchenvorstand zu St. Nieolai. Thomas k. Vors. Die „Auerthal-Zeitung" empfiehlt sich den geehrten Geschäftsleuten, Gastwirthen und Vereinen zum erfolg reichen Annoneiren. Bei Wiederholungen hohe Prozente, bei größeren Auf- trägen billige Pauschalpreise. Advent Wenn die Kirche jetzt Advent feiert, so schaut sie auf zu ihrem König, der gekommen ist, ein göttlich Reich auf Erden zu gründen. Genau genommen, meint sie aber nicht sein Kommen, wie es geschah in der Weihenacht zu Bethlehem, auch nicht seinen feierlichen Einzug in Jeru- salem, da dies Volk ihm den Adventsruf zujauchzte: Ho sianna dem Sohne Davids, gelobt sei, der da kommt im Namen des HerrnI Hosianna in der Höhl sondern sein unausgesetztes Kommen im Geist, wie er es selbst in den Watten verheißt: „Ich will euch nicht Waisen lassen, ich lamme zu euch. Denn ich will den Barer bitten und er soll euch einen anderen Tröster geben, den Geist der Wahrheit.* Und wessen möchte auch ein ganzes Staats wesen, ja dar Bolkswesen überhaupt mehr bedürfen, als dieses Geistes reinster Wahrheit k Wohin es führt, wenn Lug und Trug sich überall einnistet, das zeigen uns doch sattsam die schwachvollen Vorgänge in unserem westli chen Nachbarvolke. Aber es ist gewiß bedenklich, allzuviel und immer wieder aus den bösen Anderen zu sehen. Das erzeugt allzuleicht ein selbstgefälliges Pharisäertuhrm, dem sich daS Auge für die eignen Schäden trübt. Wir haben wahrlich genug vor unserer Thür zu kehren, damit der Geist der Wahrheit zu jeder Zeit bei uns freien Zugang finde. Wir müssen uns ernstlich gewöhnen, jedem, gleich viel welcher politischen Partei er angehört, eS von gan zem Herzen Dank wissen, wenn er ohne Ansehen der Person frei öffentlich den Finger auf das legt, was faul ist, Vielen Luft und Licht zum gedeihlichen Leben raubt oder verkümmert, das Recht beugt, das sittliche Leben vergiftet. Ein Volk, welches das nicht mehr vertragen kann, huldigt in seiger Verweichlichung dem Geist der Lüge und reift sicherem Verderben zu. Grade darum ging das Volk zu Grunde, deren Führern der Fürst der Wahrheit einst zurusen mußte: „Ihr könnt mein Wort wicht hören. Weil ich die Wahrheit sage, so glaubt ihr mir nicht!" Freilich giebt es ja auch solche Leute im öffentlichen Leben unseres Volkes, die sonst jedes Mal, wenn sie über das, was tadelnswert ist, zu Gericht sitzen, ihre Worte mit giftigem Haß vermischen. Diese versperren gerade dadurch auch der Wahrheit den Weg. Denn es ist den meisten Menschen unmöglich, sich von denen zurechtweisen zu lassen, aus deren Augen ihnen nichts als Verachtung oder gar wilde Vernichtungslust entgegen sprüht. Dazu kommtßnoch, daß hinter den Reden, die von Begeisterung für das Gemeinwohl wiedertonen, nur gar zu oft der krasseste Eigennutz kauert. Wie sollte das geeignet sein, der Wahrheit freie Bahn zu schaffen? Deshalb konnte jener göttliche Adoentskönig trotz des mörderischsten Wi derstandes, den sein Auftreten hervorrief, dennoch ein unwiderstehlich wachsendes Reich gründen, weil er mit dem rücksichtslosesten Zeugenmut für die Wahrheit die selbstloseste LiebeSglut für jedermann, auch für die ver- band, die in wilder Feindschaft wider ihn anliesen. Je mehr Leute das in unserem Volke begreifen und zu Her zen nehmen, desto segensreicheren Advent werden wir feiern. AuS dem Auerthal und Umgebung, «ttthettuug«,, von »oealem Interesse stn» der Redaktion stet- willkommen. Die Dilettanten-Gesellschaft „Euterpe", welche sich durch ihre Abhaltungen von Wohlthätigkeitsvorstellungen, theatralischen Familien-Abcnden, sow.e öftere Mitwirkung bei öffentlichen Festlichkeiten die Zuneigung u. Liebe des Publikums erworben hat, beabsichtigt, nächsten Sonntag im Saale des Bürgergarten wieder einen öffentlichen Theater-Abend mit Ball zu veranstalten. Zur Aufführung gelangt: „'s Nullerl" Volksstück mit Gesang in 5 Ak ten von Carl Morre; Musik nach steirischen Motiven von Vincenz Pertl. Wer sich einen wirklichen, genußrei- chen' Abend verschaffen will, der verchume nicht, dieser Aufführung beizuwohnen. Dem kunstliebenden Publikum ist es ganz besonders zu empfehlen, sich dieses schöne, ansprechende Volksstück, welches sich in Obersteier abspielt, a.Zusehen; zumal die Dilettanten Gesellschaft „Euterpe" über gute Kräfte verfügt. Von einigen kann man sogar behaupten, daß sie den Dilettantismus überschritten ha ben u. sich vielen sogenannten Schmierenkomvdianten noch überstellen können. Indem die Dilettanten-Gesell- schast hauptsächlich nur lehrreiche Charakterstücke zur Aus führung bringt, somit also dem Publikum in ihren Dar stellungen zeigt, wie edel die Tugenden und wie oerab- scheuungswürdig die Laster der Menschen in ihren Hand- lungen sind, so wäre es sehr erwünscht,.wenn die Dilett. Gesellschaft „Euterpe" durch recht zahlreichen Besuch der Einwohnerschaft wiederum die vollste Anerkennung fände. Um der tanzliebenden Jugend genügend Rechnung tra gen zu können, beginnt die Aufführung diesmal ganz besonders zeitig. Im Uebrigen weisen wir aus das Heu- tige Inserat unseres Blattes hin. Kirchen-Wachrichten für Aue St. Nicolai. 1. Advent: früh halb 8 Uhr: Stille Kommunion: Pfarrer Tho mas. vorm. 9 Uhr: Hauplgotlesdienst. Predigt über Luk. 1, 67— 79 : Diakonus Oertel. nachm. halb 2 Uh. : Kindcrgottesdienst: Hilssgeistlicher Bochmann. abends 6 Uhr M.ssionsstunde: Pfarrer Thomas, abends 8 Uhr: Ev.-luth. Jnnglings-Berein. Mittwoch den 30. Noveu der: abends 8 Uh:: I. Advents-Wochen- GotteSdienst: Pfarrer Thomas. Lviokau, 11L v 1 vslllieulttti 8tsr »1rL 8 8 kixävrLvr vl. 60Kli8oktz rfillxdvil'a tHiiikrite. L»us. Lvtvr von 1,1V Llk. an. Ikaokgemlloses Legen. /vX klIM L »Will UlMMWMWMWMMftWiWWWWWWdWdAWWWkWlWLWVWVWU L. Müller, Pianoforte-Magazin md Reparatur-Werkstatt, Keif« Whelmpl. LZvivK«« Kaiser WWW!, empfiehlt Flügel und Pianino».neuester Konstruktionen. 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