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Allerthal-Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue u. Umgebung. «tttwo«», s-«ttA» u. Sonntag», Mit 3 Aarnitieuökättern Arohstun, Kute Keister, Aeitfpteget. die einspatti??Pmyeile 10 Df«. Wtz»«««m-«t»pr«i» amtliche Inserat« dle «orput-Zeile 2S Pf. ink'. »>erS werthv°llm««l°gen merteljShrl.ch «nantwortlicher Redakteur: «mtt H.g«»«tfter, A u e llirzgeblrgr., «^amen pro Zeile 20 Psa "dMevNlÄ^^ «'"E°n ». «rp-diti-n- «».. Marktstraße. P«°l^ M. 128. Freitag, den 28. Oktober 1898 . 11. Jahrgang. Vekirirntnraetzttirg. Behuf- Beschleunigung der Briefbestellung in Breslau soll die Einrichtung, wonach die hierher bestimmten Briefsendungen bereits während der Fahrt in den Bahn postwagen nach Bestellämtern sortiert und letzteren nach Ankunft der Züge in Bres lau möglichst ohne Aufenthalt zugesührt werden, mehr u. mehr Erweiterung erfahren. Zu diesem Behufe ist es erforderlich, tn weiterem Umfange, als dies jetzt geschieht, tn der Aufschrift der Briese etc. hinter der Ortsangabe „Breslau- die Num mer de- Bestellpostamtes mit römischer Ziffer zu vermerken. Die Anwendung römi- scher an Stelle der arabischen Ziffern ist geboten, um bei der Eile, welche das Sor- tiergeschäst erfordert, Verwechslungen und Fehlleitungen vorzubeugen. ES empfiehlt sich, daß die in Breslau wohnhaften Briefempfänger den mit ihnen im Briefwechsel stehenden Personen die Nummer ihres hiesigen Bestellpostamts mittheilen, Geschäftsleute aber diese Nummer am Kopfe der Briese, Rechnungsformu lare u. s. w. handschriftlich oder durch Druck ersichtlich machen, wie dies z. B. mit der Nummer des Fernsprechanschlusses allgemein zu geschehen pflegt. MM rathsa« ist es, -ei der N««merangave sich «ach der im Aufgaöestempel eines empsanaenen Brie fes enthaltenen Arrmmer der Kinliefernngs-Bostanstatt zu richte«, da ine Aufgabe der Briefe pp häufig Sei ei«e« a«dere« al» de« »-treffende« Nestellpostamte ße- wirkt wird. In den Schalterhallen der Breslauer Postanstalten, sowie der übrigen Post- anstalten der Provinz Schlesien und der Post«,fiter an größeren Orten außerhalb Schlesiens sind Verzeichnisse ausgehängt, aus denen ersichtlich ist, zu welchen Bestell- Postämtern die einzelnen Straßen und Plätze der Stadt Breslau gehören. Breslau, 12. Oktober 1898. Kaiserliche Ober-Postdirektion. K«»ert. ü Letnert. Vek«riri»ti»raehttng. Die dein Kaufmann Kr«st Schnkz in Aue bisher erteilte Agentur dec Nie' i derländisch-Amerikanischen DampfschiffahrtSgesellschast zu Rotterdam ist erloschen , Aue, am 24. Oktober 1898. Der Rath der Stadt. - Rathsassessor Laube Aus dem Auerthal und Umgebung. MlUtzeU»«»«« »0« localem Jutereff« stnv »er ««»action stet» willkommen. Die vom Bürgerverein gestiftete König-Albert-Ärotte naht sich ihrer Vollendung. Erst jetzt sieht man, welch herrliches Bauwerk die Grotte ist, sie wird in ganz Sach- sen nicht ihre- Gleichen haben. Die Tropssteinbildungen, welche beim Bau vertiefen Höhlung geschickt verwerthet find, mit ihren groteSquen Röhren und Zapfen, die in den mannigfaltigsten Formen von der Decke herabhängen, der romantische Wasserfall im Hintergründe, die leichte Brüstung nach dem Abhange zu, ebenfalls in Topfstein ausgeführt, alle- nimmt sich schön und seltsam aus. Die ser Tage ist da- prächtige Medaillon relief Se. Maj., sehr leben-treu in Heller Bronce ausgeführt, angekommen. ES wird eine herrliche Zierde der Grotte bilden, ebenso die große Königskrone aus getriebenem Kupfer, die da» Medaillon überragt. Unter dem letzteren wird die Wid- mungStasel des BürgeroereinS angebracht. 2 WasserbasstnS, einer im Hintergründe der Grotte, wo der Wasserfall sich heretnstürzt, einer vor der Grotte mit Fontaine, beide ebenfalls in Tropfstein, werden noch einen besonderen Reiz der Grotte bilden. Die Enthüllung derselben wird nun endgültig nächsten Sonntag stattfinden und ist das Programm hierzu folgendes: Sonnabend Abend Zapfen streich. Sonntag Früh Reveille. Vormittags 11 Uhr Stel len der Behörden, Schulen und Vereine auf dem Markt platz. Hieraus Festzug nach dem Stadtpark. Nach Ent hüllung der Grotte Abmarsch nach dem Kriegerdenkmal, vot welchem sich der Zug auflöst. Mittags 12—1 Uhr Platzmustk vor dem Kriegerdenkmal. Abends 7—8 Uhr Beleuchtung der König Albert-Grotte. Abends 8 Uhr Be- ginn de» Fest-LommerS im „Schützenhause". Der Cam mer» findet wegen Mangel an Raum ohne Damen statt. Möge dem Feste recht schönes Wetter bescheert sein. > Im „Gewerbe-Verein" hielt am vergangenen Diens tag Herr Professor Dreher einen sehr fesselnden Vortrag zunächst über die Ausstellung der gewerblichen Fachschulen in Dresden, die in jeder Beziehung befriedigende Resul tate-ergeben habe, sodann über die Beschaffenheit, den Werth, dir Bedeutung und Zukunft des Aluminiums, der durch eine Ausstellung von aus Aluminium hergestellter Gegenständen unterstützt und sehr interessant war, und lebhaften Anklang bei den Versammelten fand. Lößnitz, 2ö. Oktober. Gestern abend in der achten Stunde ist in der Putzwollewäscheret des Herrn Fabri- kant Otto Meyer ein schreckliches Unglück geschehen. Der Fabrikarbeiter Ficker stürzte wahrscheinlich infolge Ausgleitens in den siedenden Kessel, an dem er beschäftigt war. Herbeietlende Arbeiter konnten ihn nur mit Mühe herausziehen. Er war so verbrüht, daß die Haut in F» tzen herabfiel und an den Kleidern hing. Trotz soforti ger ärztlicher Hilfe und sorgfältiger Pflege von Setten der Schwestern ist der Unglückliche heute früh 8 Uhr in seiner Wohnung, wohin man ihn gebracht hatte, seinen qualvollen Schmerzen erlegen. Aus Sachsen und Umgebung. — Fünf Frauen von Militär« ereinSrnitglieder« eine» Nachbarorte» von Zwickau sind Mitglieder eine» Kon sumsverein» geworden. Der BeztrkSootsteher hat ihre Männer ausgefordert, den Austritt ihrer Frauen au» dem Konsumverein hrxbeizuführen oder selbst au» dem MitttfirverAn zu scheide»^ — Da» Landgericht Zwickau bestrafte den vorbestraf beabstchtig- unterstehen von diesen ten Weber Pavera aus Schlesien mit einem Jahr Ge fängnis, weil er in einer Eingabe an die AmtShaupt- mannschaft Glauchau den Gendarm Fritzsche in Hohen stein eines Falscheides verdächtigt hatte. — Heute Früh wurde aus der Muldenthalbahn bei Waldenburg der Streckenarbeiter Landgraf durch einen Güterzug überfahren und schwer verletzt. Man brachte ihn nach Waldenburg ins Krankenhaus. — Bei dem Begräbnis des Nieder-Oderwitzer Ein wohners Schnitter am Donnerstag wurde die 65jährige Tochter de» Verstorbenen, die Witwe Tietze aus Haine walde, als der Geistliche die Leichenrede hielt, plötzlich von Krämpfen befallen und starb alsbald. Sechs Kin der der Verstorbenen umstanden jammernd die Mutter. Auerbach i. V. Auf der Hauptstraße geriethten zwei Geschirre aneinander. Die Insassen des einen Wagens wurden hinausgeschleudert und der andere stürzte um. Ein Kind fiel in den Mühlgraben, wurde aber gerettet, während ein Dienstmädchen zu Tode gedrückt wurde. Sämmtliche Theilnehmer, die Kutscher und auch die Pferde haben theils schwere, theils leichte Verletzungen erhalten. Die Wagen sind vollständig demolirt. — In Crimmitschau fand eine Versammlung sämt licher Krankenkafsen-Borstände statt, in welcher der An trag angenommen wurde, den dortigen 14 Aerzten das Ultimatum zu stellen, sich bis zum 1. November beding ungslos dahin zu erklären, ob sie gewillt sind, fernerhin die Kassenmitglieder gegen ein Fixum von 2 Mk., für Kopf und Jahr zu behandeln. Gegenwärtig beträgt das Fixum 2,60 Mark. Der ärztliche Bezirk-Verein Zwickau verlangt für die ihm unterstellten Aerzte ein Minimal honorar von 3 Mk. für Kopf und Jahr. Wenn die Aerzte dieser Förderung nicht entsprechen sollten, beabsich- tigt man, ca. 4 Aerzte von auswärts anzustellen, die dann ausschließlich für die Krankenkassen praktizieren sollen. Da diese 4 Aerzte je doch ebenfalls der Diszip linargewalt des ärztlichen Bezirksvereins werden, so werden auch sie nicht unter dem geforderten Satze honoriert werden können. — Bei einer vom Alldeutschen Verband ten Versammlung in Elsterberg sollten auch die östereichi- schen Reichsratsabgeordneten Jro und Hofer sprechen. Die AmtShauptmannschast in Plauen i. V. hat jedoch das Austreten dieser Redner verboten und die Kretshaupt- Mannschaft hat das Verbot bestätigt. — In Tannenberg im Erzgeb. ist die Pappenfabrik bis auf die Umfassungsmauern abgebrannt. Sämtliche Maschinen sind vernichtet worden. — Der beim Kirchenneubau in Hammerunterwiesen- thal beschäftigte Ztmmergeselle Max Kaufmann, ein erst vor kurzem vom Militär entlassener braver Arbeiter, ist beim Abrüsten beS Turmes abgestürzt und hat seinen sofortigen Tod gefunden. Leipzig, 23. Oktober. Tie Einführung des Deutschen Bürgerlichen Gesetzbuches am 1. Januar 1900 wird unseren Juristen eine scharf« Arbeit bringen, denn gar manches ist an ders geworden, wenn die verschiedenen Landesrechte nicht mehr maßgebend sein dürfen für die givtlrechtsprechung. Unter die ser BorauSstcht nehmen jetzt hier eine ganze Anzahl richterli cher Beamter, bi» hinein m ReichSgericht«Ireise, an den Vor- lesungen teil» welche Herr Prof. Strohal veranstaltet. — Ei ne unliebsame Ueberraschung wurde einer hiesigen Jagdge sellschaft durch mehrere Damen bereitet, welche dahinter ge kommen waren, daß ihre jagenden Ehemänner die DäMrn einer Singsvielgesellfchaft mitgenommen hatten, damit dies« ihnen nach veendrter Nimroharbeit etwoch vormtmen sollten? -den hatte Frl» Mela in dem Gpfthosc de» Lt'stdicheindorsetz LoävsLkII «m«e 7k«illt»d,r« noä Hen-Vsbvrnnlwle, ver»nl»»«ll vu, «a einem vlrdUvtwil Tuerorkuuk säwwtl. vnmsuUeiäoretoO« kür Winter llerdst, k'rüdjslu uuä Sommer nuck ackeriren d«i»pi»I»v«»s: 8 U«t«r »oltäev Oudnnoetock r. LIeiä k. LI. 1.80 ktz. 2) .« » - 8aVti»,»»toK „ „ „ „ 2.10 „ 0 „ „ OrSpo-Laromuc „ „ „ 8.80 „ « » „ Vamevtued „ „ „ „ 8.S0 - sowie neueste Eingänge der modernsten Kleider- und tvlousenstoff« süt den Winter, »ers. in einzelnen Metern b. Aufträgen v. 20 Mk. an fr. 0 k 711NÄLtl L iS»., »rantckml Versandhaus. 10 Prozent «xtta Rabatt auf alle schon reduzierten Preise »ährend der Anoentur-Liquitation. Must« a. verl.fr. — Modedilder goatt». Stoff zmn ganzen Henenanmg für Mk. 8.7S) mit 10 Prozent > » » 0 Lheviotjmzug „ „ SLY extra kahl«. da» neueste Kouplet gesungen uud die Herren Nimrode ju belten ihr zu, als, Rachegvttinnen gleich, die ehrsamen Frauen der Herren erschienen, um nunmehr ihrerseits „bunte Reihe" herzustellen. ES soll recht lange Gesichter bet den Herren gegeben haben. In einem Vorstadttheater wird augenblicklich unter ko lossalem Zulaus« da» Sensaltonsdrama „DrrhfuS der Verbann- le der TeuselSinsel oderZola vor dem Schwurgericht" gemtm». Taschentücher sind erheblich im Preise gestiegen, denn itesgc- rührt folgt Jung und Alt der Handlung. Bet Klaffikervor« stellungtn bleibt dagegrgen da- Stadttheatrr leer. —Las dem Dresdener Bahnhofe in Leipzig kam am Freitag Abend der Wagenputzer MoU Haut Thalmann au» Naundorf beim Durchschreiten der Wagenzwischendi« Puf fer und wurde schwer verlchk — Nationallibrralr Dresdner Stadtverordnete beantragen bei dem Stadtrat, er möge die Regierung veranlassen, bet der ReichSregierung vorstellig zu werden, daß die Schweine- sleischversorqung der Städte gebessert und ein Rückgang der Fleischp reise ermöglicht werde. — Prinz Max von Sachsen hielt in Augsburg imkatho- tischen Verein „Lätitia" einen Vortrag über die katholische Kirche in England, der Aussehen macht, da der Prinz beson der» die Freiheit Hervorbob, deren sich diese Kirche i» Eng land erfreue, „eine Freiheit der Bewegung, wie mau sie in keinem Lande der Welt gewohnt sei, weil die Engländer allen die Freiheit lasten. Der Staat bekümmere sich um die Kirche gar nicht." — Unter den Rindviehbeständen des Dresdener Schlacht- und Viehhofe» ist die Maul» und Klauenseuche ausgebrochru. — Eine für Geschäftsleute bemerkenswerte Entscheidung hat das Dresdener Landgericht gefällt. ES sprach mehrere wegen Verkaufs von Spielwaaren über 10 Proz. Bleige halt verurteilteKaufleute koftenloHfrei ». der Begründung, es sei ihnen selbst eine Fahrlässigkeit nicht nachzuweisen da ihnen nicht miederlegt sei, daß sie den guten Glauben' gehabt, die verkauften Gegenstände seien nicht gesundheit». schädlich. Diese Annahme habe bei ihnen umsomehr be stehen können, als sie dte Waare aus, nach sihrer Meinung zuverlässigen Fabriken bezog,n hätten. ' — Ein junges Mädchen in Gera war seit längerer Zett gelähmt, sodaß es nicht sprechen konnte und künst lich ernährt weiden mußt«. In einer der letzten Nächte wurde sie nun plötzlich geheilt in Folge des Schrecks, den ihr eine Feuersbrunst in der Nachbarschaft etnflößte. — Ein Bitterfelder Radler erlaubte feinem Knaben sich hinten aus das Rad zu stellen. Der Knabe war barfuß. Mit dem linken Fuß stand er auf dem Auftritt. In der Vermutung auch auf der »echten Sette einen „Auftritt" zu finden, tastete er danach und kam mit dem Fuß zwischen Kette und Radspeichen, so daß ihm die große Zehe abgedreht und samt den Sehnen herauSge- rissen wurde.