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Eine besondere Beilage de» „Reichsanzeigers" veröffentlicht den .Entwurf ei' neS Gesetzes, betreffend das Urheberrecht an Wer ken der Litteratur und der Tonkunst" nebst erläu terten Bemerkungen. * Die Unterstellung des Handwerks unter die Unfallversicherungspflicht ist vorläufig nicht zu er- warnden. * Wilhelmshaven, 14. Juli. Der Kreuzer Prin zeß Wilhelm" ist nach vierjähriger Abwesenheit wieder heimgekehrt. * Ueber arge Mißstände in dem höheren Schul wesen Hessens stndschonzu wiederholtenMalen Stim men laut geworden, die wett über die Grenzen dieses Ländchens hinaus einen lebhaften Widerhall hervorriefen. Jetzt veröffentlicht der Geh. Ober schulrat und frühere Direktor des Gießener Gym- ngfiumS, Professor Dr. Schiller, eine Arbeit, .Der Fäll Soldan, ein schulpolitisches Vermächtnis", in welcher er das hessische Schulsystem unter dem Mi- nistesium v. Knorr einer schonungslosen Kritik unterwirft. * Berlin, 14. Juli. Wegen arger Mißhqnd- lungen Arbeitswilliger am 1. Mai wurden drei Arbeiter vom Schwurgericht des Landgerichts 1 wegen LandsriedenSbruchS zu je S Monaten und einer zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte 1l/, und 1 Jahr Gefängnis beantragt. * Don vertrauenswürdiger Sette wird versichert, die französische Regierung thue in Berlin Schritte, um die Begnadigung der wegen Spionage verur- teilten Franzosen Decock und Goldhurmer zu er- wirkep, da das Urteil gegen den Spion Decrion festgesiellt habe, daß die beiden blos Opfer Decri. onS gewesen seien. * Siedakteur Quarck von der „Frankfurter Volks- stimme" ist von der dortigen Strafkammer wegen MäjestätSbeletdigung zu 4 Monaten Gefängnis ver urteilt worden. Die Majestätsbeleidigung war in einer Besprechung der letzten kaiserlichen Thronrede gefunden worden. * Der frühere Kolonialminister Lebon richtete, wie gemeldet, ein langes Schreiben an die Redak- tionen, um sich gegen den Vorwurf zu verdeitigen, DreyfyS mißhandelt zu haben. Lebon gesteht zu, daß er selbst Befehl gab, die Hütte DreyfuS' mit einer Pallisade zu umgeben und Dreyfus bis zur Fertigstellung der Pallisade nachts Fesseln anzu legen. Das sei jedoch zu einer Zeit geschehen, als niemand l?) an der Schuld Dreyfus' zweifelte und die Gefahr bestand, daß Dreyfus mit seinen ver muteten Helfershelfern verkehren oder selbst ent- fliehen könne. * Paris, 13. Juli. Die Blätter veröffentlichen das Schreiben des früheren Kolonialministers Le« bon, in welchem dieser erklärt, er habe infolge amt licher Berichte über die Möglichkeit einer Flucht Dreyfus, dessen Hütte mit Pallisaden umgeben und ungeordnet, solange die Pallisaden unvollendet seien, Dreyfus des Nachts in Eisen zu legen. * Der Zusammentritt des Kriegsgericht zu Ren. vef, ist nunmehr bestimmt. Am 18. August erst wird Dreyfus vor seinen neuen Richtern erscheinen. Neuerdings nimmt man an, daß die Berhand- lungjn wegen der großen Zahl von Zeugen, auf deren Verladung Dreyfus selbst besteht, 8—4 Wo-. chen m Anspruch nehmen werden. Sonntag, de« 1V. Juli 1899. * „Echo de Parts" veröffentlicht einen unfreünd, lsch gehaltenen Bericht uuS Bergen Über den Kaiser« besuch auf der „Iphigenie", * Bezüglich der royalistischen Verschwörung wirt die frafizastsch« Regierung eine. gerichtliche Unter suchung. nicht unternehmen, um keine neue Agita tion heroorzurufen. Die Meldung von der bevor stehenden, Verhaftung der Führer der Patrioten«- ga und der OrleanUten ist falsch. " Die „Schlesische Zeitung" meldet: Großfürst Georg sei am Sonntag früh bei einem Ausflug in die Berglandschast bei Abbas Tuman so un- glücklich vom Rad gestürzt, daß er nach heftigem Blutverlust an Ort und Stelle verschied. * Wien, 14. Juli. Die Schüler der Pilsener Deutschen Gewerbeschule wurden am Mittwoch Abend bei der Rückkehr von einem ÄuSsluge im Dorfe Ratschitz von einigen Tschechen Überfallen. Mehrere der Ueberfallenen wurden schwer verwundet. * Bekanntlich hat die Königin-Regentin Chri stine während des spanischen Kriegs auf einen Teil ihrer Ztvilliste Verzicht geleistet. Neuerdings hat sie wiederum aus eigenem Antriebe das Anerbieten gemacht, die Zivilliste weiterhin zu gunsten der Staatskasse um 1 Million Franks herabzusetzen. * Madrid, 14. Juli. In der Ortschaft Jgnala- do in Katalonien brachen ernste antiklerikale Un ruhen aus. Die Volksmenge griff ein dortiges. Franziskanerkloster an. Die Mönche verteidigten sich mit Flinten. Mehrere Mönche wurden schwer verletzt. Militär wurde herbeigeruf.n. Man mel- dete verschiedene andere Angriffe auf Klöster. * Pretoria, 13. Juli. Der erste BolkSraad hat heute die einleitenden Bestimmungen des neuen Wahlrechtsgesetzes angenommen. * Wie jetzt bekannt wird, ist in den Zugeständ- ntssrn de» Präsidenten Krüger in der Wahlrechts frage nicht die sofortige Erteilung des Wahlrechts an i>ie UttlanderS-vorgesehen. Man wird infolge dessen auf neue Drohungen Chamberlains gefaßt sein müssen. * Milans Rache soll die Radikalen mit aller Schwere treffen. Seit dem Attentate führt er das Regiment, als wäre er noch König des Landes. Gr stellte die Verschwörer unter das „Standrecht" uäd will sie nach Aburteilung durch ein Ausnahmege richt, wenn irgend möglich, erschießen lassen. Von allen Verhafteten soll jedoch nur Oberst Wladimir Ntkolttsch wirklich belastet sein. Nikolitsch war aber nie Mitglied der radikalen Partei. V * * irr i f rh t e ». 8 Der Doppelgänger des Prtnzregenten von Bayern, ein bekannter Kürschnermetster in Mün chen, ist jetzt gestorben. Die Aehnltchkeit mit dem Regenten hat häufig Anlaß zu Verwechselungen- gegeben, da sich der Meister mit Vorliebe auch so! kleidete, wie Prinz Luitpold. Eines Tages kam ein Adjutant zu dem Meister und ersuchte ihm, um den ewig vorkommenden' Verwechselungen vorzu beugen, sich doch einen anderen Hut zuzulegen. „Aber hörn'S", meinte der Meister, „da- kann kö nigliche Hoheit doch leichter machen, wie ich". — „Na, dann lassen Sie sich doch den Bart anders schneiden." - „Aber Hörn'S, den trag' ich jetzt schon 40 Jvhr, dös möcht i doch nit gern." — „Na", sagte der Adjutant ärgerlich, „dann lachen Sie wenigstens nicht immer, wenn Sie grüßen." 8 Wegen einer Majestätsbeleidigung, welche be reits eine ganze Reihe von Jahren -urückliegt, ist in Hamburg am Dienstag eine aus Schweden ge bürtige Frau Karoline Siekse zu 3 Monaten Ge- sängni- oerurtheilt worden. Die Beleidigung ist gefallen am 10. März 1894 in einer Werkstatt wäh- rend einer Unterhaltung über Steuerverhältniffe. Die grau, gegen die bereits im August 1894 ver handelt werden sollte, war nach Schweden abgeretst, > wurde steckbrieflich versolgt und kürzlich in Otten sen verhaftet. ß Köln, 18. Juli. Von einem bedauerlichen Um glückssall wurden die Mitglieder de» Landwirtschaft« IS,.Jahrgang. ' kichert' Mr«U» "KiMv "beissen, welche aus einer RetselM Stebesicktbtrge'Vtgttffim Mattn. Auf der 'Rückfahrt Mn MchMlS^cheUte Äsi'einer steilen "StelltVdS"Pfkv. 'Her "Wägen' schlUg um und sämtliche Insassen wurden gegen eine'FelSwand ge- schleudert, "hllle^sinttdtzn Mehr'öder-minder schwer "verletzt. ' Ver einigen Verunglückten sind die Ver- ldtzUUgtn'HMst'betzeUkltch. ' S' Ein' vsitervemÄttdachie der Ermordung des 'GerichtSadjäNktrnHalleda'verhafteter Bäcker konnte, wie^aüt^KläMsUrk' gemeldet' wird, "sein Alibi be- wetsenitnv wÄve'etftlasstn. Die jüngsten Erhe- bUNgen lässtn den ttäuttgeNFall immer geheim- niSvoller erscheinen. 'Z ViÄckhöfe (Reg.'-Vez."LÜntbutg), 14'. Juli Seit gestern"10 Uhr' Vormittag wütete in der König. ' lichenRäitvkamtnerforst, Kreis« Soltau, ein gewaltiger 'Wülddrasid, der RS 2 'Uhr schon Mehrere tausend Morgen Wäld' zerstört hatte. Der Brand dauerte gestern Nachmittag noch an und drohte bet dem htzrrschettden OstlMNde noch "größeren UMfang an- zunehmen. Das'Kuer'ist durch Unachtsamkeit der Köhler öntstasiden. 8 Ein Löwenritt mitschliMmen Folgen. Diesmal hät nicht der Löwe die Giraffe, sondern ein aus- läädifcher 'Studirrender in Freiberg den Löwen ge ritten. Es ist kein lebender Leu, den er benutzte, sondern eines der ehetsirn Tiere am Freiberger MarktbrsinneNdeNkmal. Ader wenn der Herr gemeint hatte, däß der töte LeU weniger gefährlich sei, als ein lebender, so hätte er sich geirrt. — Er war also aus den Wüstenkönig gekletttrt. Seine Komilitonen lachten aus vollem 'Halse, da nahte der Arm der Gerechtigkeit. Der kühne Reiter suchte zu entkam- 'men. Ader der Lvwe Wollte nicht mit. Die heilige Hermandäd kam 'Näher. Da 'Versuchte der Studie- rtnde ävzusttigen. Ader er glitt aus, fiel ins Becken, schlug dabei mit dem Köpf aus den Rand und zog sich dadurch eisie schwere Verletzung iw Gesicht zu. Der öerwegene Mtter wtrd zeitlebens an den Ritt denken ! ... .. ... tz Ein Ptsiolöckduell ist bet Mühlheim a. Rh zwischen einem Studenten aus Hannover und einem bayerischen Offizier ausgefochten worden. Der Stu dent erhielt einen Schüß dUrch die Brust. Sein Befinden gilt Nach der „Rhein- und Ruhrztg." als „zufriedenstellend". 8 Die Kundgebungen in Lille gegen den Pater Flaminianu« Nahmen am Mittwoch Abend einen ernsteren Charakter an. Die FeNster der Kirche Sainte Eätherint wurden eingeworfen, ebenso wur den auf da» Waisenhaus St. Btntent de Paul Steine geschlendert. Die Polizei mußte Mit dem Säbel auf di« Manifestanten einhauen, deren Zahl dreitausend bi» viertausend betrug. 8 Hamburg, 14. Juli. Infolge der Hitze sind gestern mehrere Hitzschläge ootgekommen. Zwei Ar- beiter sind tot. 8 Teplitz 13. Juli. Das grbtze Bergwerk „Füg- nerzeche Zuckmantel" ist ganz abgebrannt. 8 Belgrad, 14. Juli. Der Gemeindeamtmann von Sabac ist verhaftet worden. Er hat dem Atten täter Krezevie einen Auslandspaß auSgesertigt. Der radikale Deputierte Uros Btikic würde ebenfalls verhaftet. 8 Reichend«»« i. B. IM Walde bet Hühner- wasser ist eine ältere Frauensperson ermordet auf gefunden worden. Vom' Thäler fehlt jede Spur. 8 Wien, den 12. Juli. Ritter von Spann, ein Schüler des Maler» Dtefesibtrch, wurde heute wegen Sittlichkeitvoerbrechens verhaftet. Spann unterhielt während der Abwesenheit Dttsenbäch's mit dessen ISjährtger Tochter ein Verhältnis. Lemberg, iS. Juli. In der Sköntoabtetlung der PfNUdieihanstält der ehemaligen Kreditbank wurden UntRfchletst in der'Höhe von 70000 fl. entdeckt, dlt von'dßM BraMten SenkowSkt verübt, worden' sind «r hätte sich im Mai erschossen. Como, IV. JUli. Dtt Wiederaufbau der durch Feuer eingeäschrrren Ausstellung hüt begonnen. Die Eröffnung Ed am ia. August stättstnven.