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Auerthal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Aue u. Umgehung. 11. Jahrgang Sonntag, den 14. August 1898 Nr. 96 Verantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister, A u e f Erzgebirge.! Redaktion u. Expedition: Au«, Marktstraße. Mittwochs, Kreiths u. Sonntags, 3 Altmitienöktlllern : Aestzstnn, Aule Inster, Aeittpieget. die einspaltige Petitzeile 10 Pfg. UvonnementSPreiS amtliche Inserate die CorpuS-Zeile 25 Pf. ink'. der 9 werthvollen Beilagen vierteljährlich Verantwortlicher Redakteur: «mil Hegemeister, A u e sErzgebirge.1 Reklamenpro Zeile 20 Psg. mit BringeAohnl Mk. Redaktion u. Expedition: »u«, Marktstraße. Alle Postanstaltenund Landbrlefträger durch die Post 1 Mk. nehmen Bestellungen an. verzinst Einlagen mit Z'/^/g, beleiht Werthpapiere und leiht Gelder aus Hypotheken aus Expedirt wird an jedem Wochentage Vor- und Nachmittags. Aus dem Auerthal und Umgebung. Mttthrilnngen von localem Interesse sind der Redaetion stets willkommen. Wir erlauben uns nochmals auf das morgende Som merfest der „ S ä chsi s ch en F echtsch u l e" im Braue reigarten aufmerksam zu machen, nach dem getroffenen Arrangement scheint das Fest ein sehr schönes werden zu wollen. Die Gesellschaft „Erholung" wird Sonntag den 1». d. M. einen Ausflug nach Albernau machen. Abmarsch Mittags 2 Uhr vom Drechslerschen Gasthose in Auerham- mer. Im Gasthose zu Albernau wird ein Tänzchenstatt finden. Rückfahrt Abends 9 Uhr vom Bahnhof Bockau. Morgen Sonntag kommt der letzte diesjährige Extra zug aus Leipzig nach unserem Gebirge. Er trifft 9 Uhr 42 Min. hier ein, theilt sich in Aue, die eine Hälfte geht nach Eibenstock-Schönheiderhammer, die andere nach Schwar zenberg-Johanngeorgenstadt weiter. Gewiß wird der Ex« trazug wieder eine große Zahl Ausflügler in unsere ro mantischen Flußthäler, unseren schattigen' ozonreichen Wäl der führen. Seit die Badeanstalt desHrn. Narurheilknndigen Richter bei Gelegenheit des vorjährigen Hochwassers zertrümmert u. fortgeschwemt,ist leider auch keine Gelegenheitzum Baden in unserem volkreichen Auerthalemehr da. Bielen Badelustigen wird es daher sehr willkommen sein, daß die zweckmäßig ein gerichtete Badeanstalt des Hrn. Naturheilkundigen Richter abermals erheblich vergrößert worden ist. Bon früh 8 bis Abends 8 Uhr sind daselbst Wannenbäder in jedem beliebigen Wärmegrad auch ohne Borbestellung, zu jeder Tagesstunde zu erhalten. Auch für Dampfbäder uud Douchen jeder Art sind zweckentsprechende Einrichtungen getroffen, für Herren und Damen besondere Bedienung. Die sorgfältigste Behandlung wird denBadendenzu Theil und es ist dem mit ansehnlichen Kosten auss Zweckmä ßigste renovirten Unternehmen ein günstiger Erfolg und zahlreiche Benutzung zu wünschen. Gesundheitspflege ist ja für Jedermann» von hoher Wichtigkeit. Aus Sachsen und Umgebung. — Gegen die absichtliche Einführung der Nummerie rung der Fahrräder wollen die LeipzigerRadler eine Ein gabe beim Kgl. Ministerium des Innern, dem Rate und dem Polizeiamt der Stadt Leipzig machen. Die Leute behaupten, daß sich bei Einführung dieser Nummer die besseren Elemente wieder vom Radfahrern zurückziehen u. hierdurch die blühende Rad-Industrie geschädigt wäre. - Der Bezirksverein Leipzig-West hatte Schritte gethan, um für die reichbevölkerten, industriellen Westvororte Un ei genes Amtsgericht zu erhalten, indessen ist dem Beschei de zu entnehmen, daß der Erfüllung dieses Wunsches vor einem Jahrzehnt nicht näher getreten werden könne. — Die Uniform hat immer Glück dachte ein jun- ger Mann, legte sich eine solche für Forsteleven zu und mietete sich in ein Hotel ein — vorerst aber deponierte er ein Wertpacket mit angeblich 13000 Mk. Als man endlich Bezahlung von ihm forderte, verschwand er schleu nigst — der Inhalt des Depositums aber gewährte dem geprellten Wirt auch keinen Trost, denn es befand sich nur eine wertlose Drucksache in demselben. — Mit dem Abbruch der Häuser in Lehmann's Garten muß auch die Lähnesttstung für alte Fräuleins sich ein neues Heim grün den, welches im Süden der Stadt bereits gesunden wur de. — Die bei der Explosion in der Teppichreinigungs anstalt „Pura" verletzten sechs Arbeiter befinden sich alle- sammt auf dem Wege der Heilung, die Mehrzahl dürste in etwa 14 Tagen das Hospital verlassen. - Am näch-- sten Sonntag beginnen nach einmonatlicher Pause wie derum die Opernvorstellungen am Stadttheater, ein mit Sehnsucht in der Musikstadt Leipzig erwartetes Ereignis. — Prinz Johann Georg hat in Begleitung sei res per. sönltchen Adjutanten, Rittmeister v. Mangoldt-Neibold, eine Reise nach Rußland angetreten. Diese richtet sich zunächst nach Petersburg, worauf dann später Moskau, Ntshny-Nowgorod und Kiew besucht werden sollen. Es ist die Absicht des Prinzen sich mit den historischen Denk mälern und Museen Rußlands bekannt zu machen. — Die am 1. Januar 1899 ins Leben tretende Neu organisation der sächsischen Staatseisenbahnen wird auch für das Krankenkassenwesen insofern eine wichtige Aen- derung im Gefolge haben, als die zur Zeit bestehenden sechzehn Betrtebskrankenkassen in eine einzige umgKaltet fvrrden sollen. Jetzt sind solche errichtet für den Station-, dienst 6, für den Streckendienst 6, für den Maschinendienst, für den Fahrdienst, für den Hauptverwaltungsdienst und für den Werkstättendienst je 1. Es wird dann eine er hebliche Vereinfachung des ohnehin umfänglichen Schrif tenwerkes einrreten und der hierfür erforderliche Aufwand sich bedeutend ermäßigen. Ob es sich später empfehlen wird, im Interesse der Mitglieder dieser Krankenkassen u. der Beamten überhaupt in Städten wie Dresden, Leip zig und Chemnitz eine eigene Apotheke zu errichten, wie dies schon in den Rheinlanden und auch in Dresden, z. B. in den großen Krankenhäusern der Fall ist, hängt von den anzustellenden Erörterungen ab. — Unter den Wittwen der sächsischen Staatsbeamten herrscht zur Zeit eine Agitation, deren Zweck ist, gemein sam bei der Regierung dahin vorstellig zu werden, daß die Witwen- und Waisenpensionen erhöht und daß die Pensionen solcher Wittwen und Waisen, deren Ernährer noch unter den alten Gehaltsverhültnissen verstürben, den Verhältnissen, wie sie jetzt bestehen, eingereiht werden. Gegenwärtig beziehen die Witwen der Eisenbahn-, Ge richts-, Forsr-, Straßenbau- rc. Beamten den fünften Teil des Gehalts als Pension. Sie wollen nun dabin arbei ten, daß sie den vierten Teil des Gehalts als Pension erhalten. Die Witwen wollen in einem Gesuch dem Kö nig ihre Lage schildern Leipzig. Nach dem jetzt zur Ausgabe gelangten Be richt über die städtische Markthalle wurde aus dem Be trieb derselben ein Reingewinn von 23 302 Mk. erzielt gegen 17 694 Mk. in 1896. Die Berkaufsstände erbrach ten 291 102 Mk. Wegen Mindergewicht der Butter wur den 1897 76 Anzeigen erstattet, 902 Stück (L Pfd.) ivurden deshalb weggenc Minen, in 49 Fällen wurde Fleisch beanstandet und beschlagnahmt. Der Straßenhandel im Umherziehen ist zu Gunsten der in der Markthalle Feil haltenden erheblich beschränkt worden. — Dr. Hermann Meyer, der bekannte Amerikasorscher, unternahm eine neue Reise nach Zentralbrasilien. Am ö. August bereits er folgte die Abreise zunächst nach Rio Grande do Sul, an fangs nächsten Jahres trifft Dr. Meyer in Buenos-Aires mit seinen drei wissenschaftlichen Begleitern, Herren Dr. Koch-Gießen, Dr. Mannsseld-Dresden und Dr. Hilliger- Berlin zusammen. Die Ausrüstung ist außerordentlich sorgfältig und umfangreich vorgenommen worden. Die eigentliche Expedition in das Schingugebiet beginnt im März 1899 und dauert bis zum Ende des Jahres. — Zu den Stätten, an denen Zola gesehen worden sein soll, gesellt sich auch das Leipziger Hotel de Prusse, hier soll der Romanzier nach der „Hotel-Revue" drei Tage gewohnt haben und ^on französischen Reisenden bestimmt erkannt worden sein. — Ein I8jühriger Kommis hatte sich einen Nachschlüssel zum Tresor seines Chefs verschafft, den er nach und nach um 1000 Mk. erleichterte. In Champag ner hat er das Meiste umgesetzt. — Zwischen dem Rai zu Dresden und dec Dresdner Fleischerimiung schweben seit Jahren Differenzen wegen des neuen Schlacht hoscs. Der Rat hat zu o esem Zwecke einen Teil des Osiragehegcs vom Fiskus käuflich ecworbcn und wird bis zum Jahre 1907 einen neuen großen, allen modernen Anforderungen entsprechenden Schlachthvf daselbst erbauen. Hiergegen wandte sich die Innung beschwerdesührend an die Behörden, wurde jedoch bis in die obersten Instanzen abschlä gig beschieden. Man trat nun mit den städtischen Behörden wegen Gewährung von Entschädigungen ins Einvernehmen. Dieselben zerschlugen sich aber, da die vom Nate gestellten Konzessionen und die von der Innung gemachten Bedingun gen zu keinem Ziele führten. Die Innung Hal jetzt dem Rate angezeigt, daß sie auf weitere Verhandlungen verzichtet. — Ungeheure Preise werden jetzt in Dresden für Grund stücke gefordert und bezahlt. So soll das Gambrinusrestau- rant von der gleichnamigen Brauerei für 400 000 Mark ver äußert werden. Ein Angebot in Höhe von 340 000 Mk. ist bereits gethan worden. Ein 8 200 Quadratmeter großes Areal an der Löbtauer Straße, also in keiner Verkehrsgegend, wurde von derselben Brauerei für 250 000 M. verkauft. — Am 30. Juli, gerade ein Jahr nach der Hochflut, sind die Arbeiten zur Wiederherstellung der Weißeritzufer beendet worden. Die Weißeritz hatte am tollsten gehaust. Fast da gesamte Flußbett samt Brücken und Ufermauern war völlig vernichtet worden, und die Wiederherstellung kostete über eine Million. — Der Kassierer der Krankenkasse für Uhrmacherund Mechani ker inVlashütte hat sich, als amlS.v. seitenseinrSBeamtenderkö- nigl. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde die Kasse nachgese hen werden sollte, au» seiner Woh-.ung entfernt und ist seitdem verschwunden. — Ein reiches Vermächtnis ist Meißen zugesallrn. Der im Alter von 81 Jahren dort gestorbene vr. woä. Karl Ru dolf Donner hat den größten Teil seines Vermögens zur Er richtung eines Genesungsheims für bedürftige MeißenerGin- wohner bestimmt. Diesem Zwecke soll das schön und frei ge legene Grundstück des Verblichenen dienen, das mit 75000 Mk. bewertet ist, und zur Unterhaltung stehen die Zinsen ei nes Kapitals von rund 160000 Mk. zur Verfügung. Das Genesungsheim soll nach dein Willen des Stifters sechsmänn lichen und 6 weiblichen Rekonvaleszenten aus in der Regel 3 Wochen Wohnung, Verpflegung und ärztliche Behandlung gewähren. — Der 36 Jahre alte Oekonom Sieger aus Reuth bei Werdau hat zu wiederholten Malen seine Ehefrau u. Stiefkinder in unmenschlicher Weise mit Peitschenstielen, einer zusammengelegten Kuhleine, an der sich eine eiserne Kette mit eiserner Kurbel befand, schwer mißhandelt und seine Frau mit Totschlägen bedroht. Das Zwickauer Land gericht verurteilte diesen Unmenschen am 23. v. M. zu 2 Jahren und 5 Monaten Gefängnis. — Durch herabstürzende Erdmassen sind in Chemnitz fünf an einem Bahndamm beschäftigte Arbeiter verschüt tet worden. Einer wurde schwer, die übrigen leichtverletzt. — Der in Großschönau wohnhafte Musterzeichner Wenzel ließ sich gestern durch einen Personenzug auf der zwischen Großschönau und Warnsdorf gelegenen Lausur brücke überfahren. Er sand den gesuchten Tod. — In mehreren Gehöften Untersachsenbergs ist unter den Hühnern eine Seuche ausgebrochen, die sich jedenfalls als die gefürchtete Geflügelcholera erweisen wird. Die Tiere ermatten plötzlich, der Kamm wird blauschwarz u. schrumpft zusammen. Durchfall stellt sich ein, aus dem Schnabel sondern sich schleimige Massen ab. Nach 12 bis 24 Stunden tritt der Tod ein. Kirchen-Machrichten für Aue St. Aicolai. 10. Sonntag nach Trin.: von». 9 llhr Haupt-Gottesdienst Predigt über Röm. 2, 1—17 : Pfarrer Thomas. Kollekte für die Mission un ter Israel, abends 6 llhr: Gottesdienst: Geschichte der Zerstörung Je rusalems. Mission unter Israel: Diakonus Oerlel. abends 8 Uhr: Ev.-luth. Jünglings-Verein. Mittwoch den c7. August: abends Ve9 Uhr: Bibelstunde im Ev.- luth. Männer.Berein über Osfenb. Joh. 3, 14 sf. Pfarrer Thomas. Donnerstag den 18. August: abends 8 Uhr: Bibelstunde in der Schule zu Anerhammer, Diakonus Oertel. Platzmusik Sonntag, den 14. August. 1. „O Thäler weit, o Höh'n", Lied v. Mendelsohn. 2. Ouvertüre z. Festspiel „König Stephan" v. Beethofen. 3. „Einzug der Gäste auf Wartburg" a. Tannhäuser v. R. Wagner. 4. „Krönungsmarsch a. d. „Prophet" v. Mcyerbeer. UtäsaüeausLstrtt««- U6U Aölrrauollt ocisr dissslbs rvioclsr aufbssktsru vvill uncl gg-cvöfint ist, sius fialtbnrs und §s- disAsus 'VVaars su lraulsu, üudst «Ins rvlvltv 4u8V»ttI aller fix und tsrtig Ssarbsitstsu V1ri8vl»c!»rtilivl, «ovrl« sümrutliofisr UsoU-, fiiitdltm-, livtt- uud lVirtfisefiutta- Vurdlnvu, Aübvlstolk«, 1'vpplvlt», üsttvor- üvttkvävru uud 8tvppdvvlivn in »ur beit« Huulltlltvu 2U tfiatsüofiliofi ausssrgsvöfillli^t bü- liSSU krviseu iu der ^VÜ8tdlvtubrlli von KeLellerrLei-Fei', OLsnuritH, Loßv der Wvkvrxusuv uud Lloütvrxu»«« 8. — nur ächt, wenn direkt ab meinen Fabriken UlUlltstl llz-Atlstl bezogen — schwarz, weiß und farbig, von 75 Pf. bi- Mk. 18. 85 p. 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