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Tageblatt fiir die Stabt U«e M» «mgeb»»g. ,sn täglich Nachmittags, außer an Sonn-u. Feienagen. - Pr.t» Pro Monat sre. mS Sau- SO Psg-, auswärts 25 Pfg. — Mlt d« E°nm°gs'b-i.°g- - ,,Der Z-itsP.eg-l 5 Via mehr. — «ei der Post abgeholt t.ro «i-rteljahr 1 Ml. - Durch den i Billigste Tageszeitung im Erzgebirge. Verantwortlicher Redakteur: Gruft Kuuk», Aue (Erzgebirge.) " Redaktion 'N. Expedition: Aue, Marktstraße. die einspaltige Petitzeile 10 Pfa., amtliche Inserate die CorpuS Zeile Sb Psg., Reklamen pro Zeile 20 Pfg. Bei 4 maliger Aufnahme Sb«/» Rabatt. — Bei größeres Inseraten u. mehrmaliger Aufnahme wird entsprechend , höherer Rabatt gewährt. Alle Postanstalten und Landbriesträger nehmen Bestellungen an. Nr. 72. Donnerstag, den 8s. Juni 1899. - 12 Jahrgang. OkssMlllhe ÄilttvktMktmßtzimg A«r, Donnerstag, den 8. Juni 1899 Nachm. 5 Uhr - imStadtverordnetensttzungssaake Schlvarzeuverger Straße Wr. 10. Verpachtung des Stadthaus Restaurants. -. Das im hiesigen im Bau begriffenen Stadthaus zu errichtende, der Stadt- < i!. gemeinde gehörige Restaurant, bestehend aus 1 ca. 180 rUm großen parlettirten ca. 4,75 m hohen Gastzimmer im Erdgeschoß, 1 ca. 40 Hiw großen anstoßenden desgleichen, 1 geräumigen Kegelbahn und 36 Ulm großer Kegelstube, ca. 3,0 w hoch im Untergeschoß. 1 ca. 30 O>m großen Kücke mit Aufzug, Geschirr- und Speisekammer - daselbst, sowie geräumigen Bier-, Wein-und Wirthschastskellern, mit Waffercloselt- Einvichtung und Centralbeizung versehen, eventuell mit Wohnung im Dachgeschoß, -soll vom. 1. Januar 1900 ab verpachtet werden. n. Die Räumlichkeiten werden der Neuzeit entsprechend ausgesta'tet und allen Ansprüchen genügen, die an ein besseres Restaurant gestellt werden. o:, Pachtangebole sind bis 20. Juli I8SS an das Stadlbauamt abzugelen. - Daselbst wird auch Pachtlustigen alle weitere Auskunft erlheil» Aue, den 2. Juni 188 9. Der Rath der Stadt. Die Stelle des Gas» und Wasser-SchlofferS in Aue i. E ist vom 1 Juli 1888 an zu besetzen. Jahresgehalt 1200 Mark. Kündigung monatlich Gesuche sind bis zum 20. Juui 1888 an den Stadtrath zu richten. Aue, den 2. Juni 1898. Der Rath der Stadt. J.V.: Rathsaffeffor Taube. Kühn. Das Einlagenbuch Nr. 8288 hiesiger Sparkasse, aus den Namen D. Von Stet« in Aue lautend, soll abhanden gekommen sein. Etwaige Ansprüche an dasselbe sind bei deren Verlust binnen 3 Mona ten bei unS anzumelden. Aue, den 5. Juni 1899. Die Sparkassen-Verwaltung. Rathsaffeffor Taube. ' - - - Bekanntmachung. Die nächste öffentliche Sitzung deS Kreisausschusses soll Attttivs^h, -eir 14 1800, " Vormittags */z12 Uhr in den? Sitzungssaal« der «"terieichnettii Königlichen Kreishauptmannschaft abge- hauc-i werden. Die Tagesordnung ist m der Hausflur des hiesigen RegierungSgebäudes - angeschlagei-. s -jvickau, am 2. Juni 1^7,9. Rathsaffeffor Taube. Enders. v. Welck. Strebte. «Ne* Welt. * Am Sonnabend hatte ein Ausschuß der Ge neralversammlung des Verbandes deutscher Post- und Telegraphenunterbeamten eine Audienz bei Herrn v. Podbielski, über deren Verlaus folgendes mitgeteilt wird: Herr v. Podbielski zeigte sich sehr "«liebenswürdig, erklärte aber unumwunden, daß er - von seinem letzten Erlaß auch nicht um Haares- - breiteabgehen werde. ^Erklären Sie Ihren Kollegen im Verbandstage, daß, wer gegen meine Verfügung sich'öffentlich auslehnt, am nächsten Montag die Antwort erhält. (Versetzung). . uc* König Humbert hat den lange erwarteten -«-Gnadenakt vollzogen. Durch einen Erlaß sind alle Gefangenen für revolutionäre Thaten, die im Mai ""1898 begangen wurden, in Freiheit gesetzt. Ein Einspruch der Vereinigten Staaten gegen die Erwerbung der spanischen Südseeinseln durch . .Deutschland ist, wie amtliche Kreise Washingtons versichern, nicht zu erwarten. i * Die,,Rehabilitierung Dreyfus' ist bereirs in um vollem Gange. Der Gouverneur von Guyana erhielt »üBesehK dem Kapitän erster Klasse Alfred Dreysus "»"lrnzukündigen, daß er berechtigt sei, die Uniform --"seines früheren Ranges zu tragen. Auch werden '-v ihm, laut Verfügung des Kriegsministers, die Hast- ^.jahre im Dienstalter angcrechnet. An Bord des T'-.Ssax." wird Dreysus als Offizier in Untersuchungs- hast,behandelt, als der er bis zum-offiziellen Frei spruch gilt. Er erhält eine Ofsizierskabine, wo ihm tw amch dir Mahlzeiten serviert iverden und kann von n, Mittag bis 4 Uhr auf dem Verdeck sich aushalten. - 'Die Regierung ließ den entscheidenden Passus des " Urteils an Dreysus telegraphieren. """ DaS Depeschenboot „Goeland" hat Cayenne .„HUr.Aahrt nach der Teuselsinsel verlassen. An Bord »^befindet sich der GesängniSdirektor und der Komman- «,v.deur der.Marineartillerie, die von der französischen Regierung beauftragt sind, den Hauptmann-Dreysus- nuchano der Revision seines Prozesses in Kenntnis zu. setzen. . > .7" Hauptmann Dreysus wurde der Militärbe-.. Hörde übergeben. Bis Donnerstag Abend bleibt er uuf.,Ler Royaltnsel. Zu diesem Zeitpunkt,-wird er .UN,-Bord des „Ssax" in See gehen. , i'r ? Im,.französischen Ministerrate wurden jfolgende ^ npivichtige.Entscheidungen getroffen! 1) Gegen den' »--.General Pellteux ^vegen seiner Haltung in dem von " ihm geleiteten Prozeß gegen Esterhazy die gericht- uche Untersuchung ernzuleiten ; 2/ den General Roget zu versetzen, weil er Deroulede bei dem Putschver such in auffälliger Weise sehr nachsichtig behandelt hat; 3) den Generalstaatsanivalt Lombard aus sei nem Amte zu entlassen, wegen der Verdächtigung gegen den Präsidenten der Republik, die er beim Derouledeprozeß in seiner Rede aussprach; 4) den Aerevttzetl- Zeitung erscheint jetzt täglich, Vorsitzenden im Prozeß Deroulede, Fardin, vor den obersten GerichtSrat zu stellen, da er bei den Ver handlungen die Angriffe gegen den Präsidenten Loubet nicht unterdrückte. — Ferner beantragte der Justizmintster in der Kammersitzung: Die Kammer möge in Erwägung ziehen, ob es nicht ratsam sei, das gerichtliche Strafverfahren gegen den General Mercier etnzuleiten, und zwar wegen Verbrechen, deren er sich als früherer Kriegsminister in Aus- kostet : , Arsir«t nur 20 Pfennige. Übung seines Amtes schuldig gemacht habe. — Be züglich der Generale Boisocsfrc und Gons« Hai die Negierung noch keine Entscheidung getroffen. Sie wird behufs ihrer Beschlußfassung das Ergebnis der gegen du, Paty ds Elam eröffneten Untersuchung abwarten. . u* Me neuesten Beschlüsse der französischen Ne gierung lassen an Entschiedenheit nichts zu wün-' - fchenuübrttz Und steigern die Wut der Antisemiten und- Nationalisten, welche offen den Mtlitärausruhr predigtn. - Die Läge ist sehr gefährlich, aber die ganze republikanische Partei steht wieder fest hinter der Regierung, sodaß der Sieg der Ordnung ge sichert ist. — Die Verfolgung Merciers, Gonses u' Boisdefsres steht nunmehr fest. Loubet erklärte dem Ministerrat, er werde auf seinem Posten aus harren, um die Republik zu verteidigen. KriegS- 1 Minister Krantz versicherte in der Kammer, jeder General, welcher fortan eine politische Anspielung sich erlaube, werde sofort kassiert werden. Die Auf- regung ist allgemein. "Nach Schluß der gestrigen Debatte in der französischen Deputirtenkammer nahm Ministerprä sident Dupuy eine von Bancel eingebrachte Tages ordnung an, welche lautet: „Die Kammer, welche den gestrigen Skandal in Auteuil brandmarkt und die EMkkNlngen der Regierung billigt, geht zur Tagesordnung über." » * Aus Anlaß der Vorkommnisse nahm der Ge ¬ meinderat in Auteuil eine Tagesordnung an, in welcher! das widerwärtige Vorgehen der Demon stranten scharf verurteilt und dem Präsidenten Loubet achtungsvolle Sympathie bezeugt wird. * Eine 'Kunde von Andree. Der am Montag aus- Island hier tzingetrofsene Kapitän des Dampfers '„WaageN" berichtet: Zwei Knaben hätten am 14. Mai eine in Kork eingelegte Kapsel mit einem Zettel ! gefunden vom 11. Juli 1897, dem Tage des Aufstie- 1 ges Andrees, und mit dem Namen Andrees und seiner zwei Reisegefährten. Der Zettel trage folgende Mitteilung: „Alles wohl. Ausgemorfen bei ungefähr 81 Grad Länge; Breitegrad unbekannt." Der tN' Gothenburg wohnende Bruder Andrees hat erklärt, daß er de Beschreibung nach die Kapsel mit dem Briefbogen für diejenige halte, welche Andree seiner Zeit mitgenommen habe. ! * In Alexandrien sind keine neuen Erkrankungen an der Pest vorgekommen. Der Gesundheitszustand ist sehr gut. * Der lothringische Bergarbeiterstreik darf als - i beendet betrachtet iverden. Von freiwillig abkehren den Bergleuten ist die Biinderzahl nach Rückingen und Bochum ausgewanderl. Velins setzte» 8 Das -Schwurgericht in Lyck verurteilte den Gutsbesitzer Licht ans Justus bürg wegen vorsätz- ltch^r Mandstistung zu 6 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust, seine Ehejran wegen Bet- Hilfe zu zwei Jahren Zuchthaus. Am 16. Dezember v. I. brannte das ganze Gut Lichts nieder. Das Feuer war gleichzeitig an drei Stellen auSgevrochen.