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Aurrthal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Aue u. Umgebung. «tttwoch», Kreith» u. »»««tag», ^it 3 AamitienöknUern : Arofistnn,) Hute Heister, Aeitlpiegek. die ei»sp„ltige Petitzcile 10 Pf«. Al»»UnemeutSpreiS amtliche Inserate die CorpuS-Zeile 25 Pf. ink' der3 werthvollen Beilagen vierteljährlich «erantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister, A n e (Erzgebirge. Reklainen prv Zeile 20 Pfg. mit Bnngerlohn 1 Mk. Redaktion u. Expedition: Aue, Marktitraßc Ml- Poitanitalten und Landbriesträger durch die Post 1 Ml. nehmen Bestellungen an. Freitag, den 24. Juni 1898 Nr. 73. 11. Jahrgang. Oeffentliche Impfungen in Aue. j Um den Eltern, die ihre Kinder bis jetzt in den öffentlichen unent geltlichen Impfterminen nicht haben impfen lassen, Gelegenheit zu sieben, die Impfung noch vornehmen zu lassen, soll Ssirirsrbeir-, 2». Ul. Vsir irerehin. halb S Uhr «rl» lir dev hleflK<ir ft«rd- tlseheir Li»Ptth«rlle noch ein öffuttl. Jlnpfteruiin abgehalten werden. ÜIN 23. Juni 1898 Der Rath der Stadt. Rathsaffeffor Taube. Aus letzter Woche. „Nu hab ich Bebeln jewählt und nu is es ooch noch so!" sagte vor fünf Jahren ein beschäftigungsloser Arbeiter, der auch noch acht Tage nach den Wahlen noch immer keine Ar beit finden konnte. Die Wahlen zum Reichstag sind vorü ber und welche Ueberraschungrn etwa auch die Stichwahlen noch bringen könnten, — am Schlüsse wird es heißen: „Nun ist es auch noch so". Im Grunde genommen stehen ja auch unsere Parteien gar nicht so weit auseinander. Der Unter schied -wischen konservativ undsreikonservativist nur minimal. Ebenso der zwischen sreikonservativ und nationalliberal, zwi schen naiionaitiberal und freisinniger Vereinigung, zwischen freisinniger Bereinigung und freisinniger Volkspactei, zwischen letzterer und der Sozialdemokratie. Außerhalb dieser Skala stehen nur da- Zentrum, die Antisemiten u >d die nationalen Fraktionen der Polen, Elsässer uns Däm». Die Sozialde mokraten scheinen bei den Hc»:p wählen das Fett abgeschöpft -u haben und ihr Organ, der .Vorwärts', nnnmt Mand und beide Backen voll. Aber darf man sich darüber ärgern, wenn eine Partei sich ihres Sieges f eut? Hat doch auch Ahl- wardt in seinem Wahlkreise die meisten Stimmen erhalten und wenn er >n der Stichwahl durchkommt, so freut er sich mindestens ebenso, wie andere Leute, denen das Sitzen im diätenlosen Reichstag ein Vergnügen ist. Am Tage vor der Wahl feierte Kaiser Wilhelm sein lOjähriges Regierungsju biläum. Di« Zeitungen haben ihre Betrachtungen über die Ereignisse dieser letzten zehn Jahre angestellt und diese Betrach tungen fallen natürlich sehr verschieden aus. Aber alle stim men darin überein, daß bas Vertrauen zu den Monarchen sich stetig mehre und da- ist die Hauptsache. Daran kann auch die Thatsache nichts ändern, daß der .Vorwärts' unter den uus Anlaß des Jubiläums mit Orden Bedachten auch einen ehemaligen Parteigenossen entdeckt haben will. —Die BrrichtSwoch« Hut kriegerische Ereignisse großen Stieles ge bracht. Die Operationen auf Cuba vollziehen sich mit ermü dender Langsamkeit. Den Spaniern scheint allgemach das Pulver auSzugehen und aus den Philipinen stehl eS für sie äußerst böse aus. General Augustin will mit der Uebergabe Manilas nur warten, bis die amerikanischen Landungstrup pen angelangt sind, denn er will lieber in die Hande dieser, als in die Hände der Rebellen fallen. Ein erneuter Beweis, wenn es dessen noch bedurft hätte, wie beliebt sich die Spa nier bei den chinesischen Mestizen, d,n hauptsächlichsten Be wohnern der Philippinen, gemacht haben. — Während die Kretafrag« dank der Einmütigkeit der Mähte und der Nach- giebigkeit des Sultans «ine baldige Erledigung finden dürfte, ist an der albanesisch-montrnegrinischen Grenze wieder der Hammeldiebstahl in Ganng gekommen. Fürst Nikita fühlt sich l Der Henker auch, man ist doch nicht zum Spaß der Schwie gervater de- Kronprinzen von Italien, man will die vom Zaren geschenkten 30000 Gewehre doch nicht bloß in den Schränken zu hängen haben und weiß doch den Händedruck eines Lord Salisbury nach Gebühr zu würdigen. Darum ,,hat auch der Fürst der Schwarzen Berge eine Art Droh note nach Konstantinopel gerichtet und daraus eine recht höfliche Antwort bekommen. Die Albanesen müssen zu Kreuze vezw. Halbmond kriechen l So hat es oer Beherrscher aller Gläubigen veisprochrn. „Väterchen" in Petersburg ist ein pietätvoller Mann. Den tapiern Land« ealen, .die seinen» Großvater den Tschipkapaß er,.üein:eu, will er ein Denkmal fetzen laßen. Und worin besieht dasselbe ? In einer veritab- sien Festung, natürlich mit russischer Besatzung. Das russische Kloster auf oem Berge Athos au» A-getschen Meere »st ja auch nicht- anderes als «tue russische Festung im Nordwesten sitzt der »einzig« Freund Rußlands" — Fürst Nikita. Ruß land rtaiet sich eben auf der Balkanhalbtnsel nach und nach häuslich ein, ebenso auch in Ostasirn, wo es die chinesische» Leuchtturmwächter im Golse Petschilt einfach „entlassen" und durch russische Wächter ersetzt hat. Rußland arbeitet langsam, aber sicher. — Zn den sonstigen schwebenden Zeitsragen hat die Bertchtswoche neue Wendungen nicht gebracht. vrvä. Aus dem Auerthal und Umgebung. Mitttzetl«»«»* tocatem Jntsrefs» find de» «»daetion ket» wtstr»m«e«. (Gewerbe-Verein Aue.) Am Dienstag feierte der „Ge- werbe-Verein zu Aue" sein LS. Stiftung-fest im Vereins- lökal „Bürgergarten" durch ein schöne- Garten-Eonzert Mit nachfolgendem Ball«. Da» Eon-ert wurde vom besten Wetter begünstigt, der Ball oerliefinsolenner Weise;wäh rend desselben ivurden 2 Vorstandsmitgliedern, denHercen Bibliothekar EduardGeßner u.CassiererAlfred Noetzold, wel- chesseit Lb Ihr. dem Vorstande angehören, durch Herrn Fach schuldirektor Prof. Dreher geschmackvolle Ehren-Diplome feierlichst überreicht. Tief g rührt dankten die überrasch ten Jubilar«. So verlief das Fest aufs Beste. Nächstes Jahr wird der „Gewerbe-Verein" sein 30jahnges Jubi läum feiern. Die in hoher Blüthe stehende Gewerbliche Fortbildungsschule ist seine bedeutendste Schöp-ung. Ehre seinem gesegneten Wirken! Die von Sr. Majestät dem Kaiser gestiftete bronzene Denkinünze zum Andenken an den großen Kaiser Wilhelm I. wurde dieser Tage nebst Berleihungsurkunden an 93 hiesige Feldzugstheilnehmer an Rathsstelle unter feierli cher Ansprache durch Herrn Rathsajsessor Taube ausge händigt. Was für ganz andere Größenverhältnisse die hiesige Stadt mit ihren umliegenden Ortsch iften vor 60 Jahren, also im Jahre 1837 auswies, zeigt folgende Zusammen stellung: Aue 1200, die vormalige Landgemeinde Zelle 578, Auerhammer mit Neudörfel 250, Pfannenstiel mit dein Blaufarbenwerk 450, Bockau 1600 und Lauter 2200 Einwohner. Fabriken bestanden damals hier 2 u. zwar die der Firma Schieferdecker u. Comp. u die von Holberg. Am Dienstag Nachmittag wollre die Frau Reinwardt' in der Moltkestraße wohnhaft, Feuer im Ofen anzünden, und aus der Petroleumslasche Petroleum ausgießen, um das Holz schneller in Brand zu setzen, als dcr Inhalt der Flasche explodirte und die Frau Reinwardt plötzlich in Flammen stand. Bor Schmerzen außer sich, hatte sie noch so viel Geistesgegenwart, in dem vorbeiführenden Betriebs graben zu springen, wo sie von Arbeitern, schwer verletzt herausgezogen wurde. Wenn auch für das Leben der unglücklichen Frau nichts zu fürchten ist. so heilen doch Verbrennungen langsam, und wird die Frau lange zu bringen, ehe sie wiederhergestellt ist. Obgleich jede Woche Schreckensberichte von derartigen Unfällen in denZeitun- gen zu lesen sind, helfen leider die oft wiederholten War nungen nur wenig. Zwischen Dcu'schlaiid und Rußland ist am 1. April ein neues Poslüberemkommcii abgeschlossen worc<n, das am 1. August d. I. in K ast ireteu soll. Dasselbe gewährt ver schiedene Vorteile, ». B. stellt es ciu eucheitlicbcs Pakct-Por- to fist. Ein Paket von 5 koste: jetzt künftig nach Warschau, Kalisch od. Riga 2,6o „ Stadl Petersburg oder Kiew 4,70 „ Moskau, Kasan vor» Odessa 8,85 „ Astrachan, Orenburg (Ural) oder TsillS Mk. 13,00 1,40 Mk. Entsprechend den Verciusbestimniungen wird die russische Pvstverwaliuug fortan für gewöhnliche Pakete die — bisher abgelehnte — Ersatzpflichl anerkennen, nnd zwar wird im Falle des Verlustes oder der Beschädigung solcher Sendun gen der «lUstandcne Schaden vergüte: werde» bci Postpaketen i.bis 5 kx.) bis zum Betrage von 20 Mk., bei schwereren Pakete» aln r bis zum Betrage von 4 M. für das Kilogramm. Ferner wird inbezng auf eie Umrechnung dcS Nubelwens in die deulsche Währung ein ost gcä ßerier Wunsch des deutschen Publikums tu Erfüllung gehen, indem der Rubel nicht mehr mit 3,20 Mk. sondern nach dem seil Einführung der Währungsreform in Rußland stabil geivoidenen Ver hältnis von 2,16 Mk. berechnet werden wird. Dadurch teil t eine wesentliche Portoermäßiginig auch für diejenige» Pakete ein, d»e nicht zur Gattung der Postpakete gehören und deshalb nicht nach den» einheitlichen Tarifsatz von 1,40 Mk. taxiert werden. — Keine Zweige und Blüten abreißen. Vielfach kann man bemerken, wie im Sommer solche massenhaft abge- pflückt werden, nur um als Spielzeug zu dienen, und dann nach kurzer Zeit auf die Erde geworfen und zertre ten zu werden. Hierin sündigen Erwachsene und Kinder. ES sei nur erinnert an unsere schönen Feldblumen, die oftmals in Unmassen abgerissen werden und dann unbe achtet am Boden liegen bleiben. So ist es auch mit blü- henden Sträuchern und Bäumen, wo namentlich in un- serm herrlichen Stadtpark viel Unfug auSgeübt wird. Diese Unsitte sollt« von allen Menschen -uf das Entschiedenste be- kämpft werden. ES bedarf oftmals nur eines einzigen Worte» und die Handluntz, die sonst unbedacht geschehen wäre, unterbleibt. Ein Dichter sagt von der LenzeSzeit: „Auch sag' ich Euch 'S ist Alles heilig jetzt; Und wer in» Blühen einen Baum verletzt. Der schneidet ein wie in ein Mutterherz! Und wer sich eine Blume pflückt zum Scherz Und sie dann von sich schleudert sorgenlos, Ter reißt ein Kind von seiner Mutter Schoß; Und wer dem Vogel jetzt die Freiheit raubt, Der sündiget an eines Sängers Haupt. Und wer im Frühling bitter ist und hart, Vergeht sich gegen Gott, der sichtbar ward!" Wildenfels. Das Fest der tzoldnen Hochzeit feierten n voller körperlicher und geistiger Frische daS Privatier Dil- trich'sche Ehepavr hier und das Gutsbesitzer Heidel'schc Ehepaar aus Langenvach. Eibenstock. Gestern Avend brach hier in der Nehmer straße Feuer aus durch das die Scheune und das Wohn haus des Maschinenstickers Unger und des Waldarbei ters Punk vollständig zerstört wurden Versichert hatte nur Unger. In der Scheune befanden sich 40 Eentner Heu. Aus Sachseu imo Umgebung. — Wegen unlautern Wettbewerbs wurde der Patent anwalt Fabian in Chemnitz zu 10 Tagen Gefängnis ver- urtheilt. Er hatte in verschiedenen Zeitungen seine Dien ste unter Anführung einer „silbernen Dtsdaille" mit dem Bildnis Kaiser Wilhelms l.angepri.'sen. Diese Medaille ist aber rhatsächlich nicht wie es offenbar den Schein haben sollte, eine gewerbliche Auszeichnung, sondern eine Lebens rettungsmedaille. Schneeberg. Die Arbeiten zu der umfassenden Erneuerung des In- neren der St. Wolfgangskirchc, des größten evangelischen Gotteshauses unseres Landes, haben in dieser Wache begonnen. Die BahnbosSwirtlpchaften zu Annabcrg, Elsterberg Grottau, Grün hainichen, Herrnhut, HerlaSgrün, Johanngeorgenstadt, Klingenthal, Leis- nig, Lnnzen nl, Riederneukirch, Plauen i. B. unterer Bahnh., Roßwein nnd Ziegenhain sollen vom l. Octobcr d. I. ab unter den auf den sächsischen Bahnhöfen cinpijehcnden allgemeinen Bedingungen für die Verpachtungen von Bahnhvssivirlhfchn,len anderweit aus 6 Jahre vcr pachtet werden. Pachtangebo.e sind bis zum 25. d. M. an die General direclivn einzusendcn. Die Bew erber bleiben bis Ende Juli an ih>c Gebote gebunden. Die Senkungen, am Schwanenteich bereiten der Stadt Zwickau niauchc Sorgen. Die Bürgerzewerkjchast ist von der Stadt aus Entschädi gungen verklagt worden. Sie Hai darauf eine» Vergleich angcboten, nach dem sie 26 OVO Mk. zahlen will. Für Senkung en die innerhalb dcr nächsten drei Jahre cintrcten, muß aber die Stadl die Kosten tragen. Das Angebot ist jetzt angenommen worden, sreilich nicht ohne lebhaften Widerspruch. Heffenltiche Stadtverorönetensthung zu Frre, am 22. Juni »898. Vorsitz: Fabrikant Ernst Papst. Für Arcalabtrctung zu Straßen zwecken genehmigte man eineV ergütung von 2 M. 75 Pf. sür 1 Hin,, dem Kaufmann Heinrich Listner zu zahlen. — den Bau eines Dach reiters auf dem Osenyausc der Gasanstalt hielt man sür nothwendig und bewilligte die hierzu erforderliche, vom Stadtbanamtc veranschlagte Summe. — Die Koste»,umme von Ansstattuugsgegcnständen für die Polizeiwache, 2 Aktenregalen für das Rathsarchiv, 1 AktcnschrankeS sür das Bauamt wurde bewilligt. — dem Verwalter s er Volks- ». Schul bibliothek beschloß mau eine jährliche Vergütung von 40 M. zu gewäh ren. — Anschaffung von 4 Wahlurnen wurde genehmigt — Die GaS- anstaltsrechnng vom Jahre »893 nnd »894, und die Schulkassenrechnnng vom Jahre 189 /94, 1894/5 und »895/6 sprach man nach Vorschlag des RcchnungsausfchusseS richtig — Die Untersuchung der Blitzableitungen auf Menschen Gebäuden beschloß man vornehmen zu lassen. — An das Gesuch des Hausbesitzers Eduard Georgi um Erlaß von Schv n- scnbaukosten trat man dem genehmigende» RathSbeschlusse bei. — Um die für die Rcalichulc erfordcrllich werdenden Räume zu schaffen, ge nehmigte man die Verlegung des Standesamtes, des Bauamte- und dcr Polizciexpedition in das Zeller R llhhaus. — Man nahm KenMnitz von dem zustimmenden RathSbeschlusse über die Bauweise auf der Berbin- dungsstraßc zwischen Psarr- nnd Mchn crtstraße. — Der bei den An pflanzungen im Stadtparke gegenüber der Emstrllnng im dieSjähr. HauS- haltplane entstandene Mehraufwand wurde bewilligt. — Die Wasser anschlußkosten, die von dem Fabrikanten Emil Hutschenr»uter für due von ihm gekaufte Espigschc Haus abgcsordert worden sind, beschloß man in Wegfall >u stellen. — Hierauf get-eimc Sitzung. runüvllgesvtrtv 8ommvp-81o1fs lm KuevelRäuf "" Muster ans Verlangen franco ins Hans. — Modebildcr gratis. 6 Meter Wasclslosf zum Kleid für M- 168 Pfg. 6 , soliden Sommerstoff „ 180 „ 6 „ Sommer Nouvcaute „ » „ „ 818 „ S „ Loden, vorzgl Qual, dop br. . „ „ 8.86 „ (.-vlvxonlwiMkiiut'u in motiurnsk'n kivnlnr- n. eu »»ie» eaüurioeien peeiren. Vers, in einzelnen Mtr.frei i. HauS. vkllNIÜLIl -d vo., frankiuN am «Saia, Versandhaus.7 Separat «Abthcilung sür Herrenftosfe: Stoss z. ganzen Anzug sür M. S.7S Pfg. LheviotS zum g. Anzug f. M. 5B5 Pfg.