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Nr. 57. Sonntag, den 15. Mai 1898 11. Jahrgang. Am i. Juni d. Js. wird der an der Linie Schwarzenberg-Zwickau zwischen den Bahnhöfen Schwarzenberg und Lauter neu errichtete Halte punkt Neuwett für den Personen- und Gepäckverkehr eröffnet. Welche Personenzüge in Neuwelt halten, geht aus dem veröffent lichte» Sommerfahrplan hervor. Die Dienftgeschäfte des Haltepunktes werden von dem dortigen Bahnwärter besorgt. Alles Nähere, auch über die Tarife ist auS den Anschlägen auf dem Haltepunkte selbst, sowie auf den benachbarten Verkehrsstellen zu ersehen. Aresden, am 10. Mai 1898. Königliche .Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen. Ksffmann. Anp Mr bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntntß, daß die ****** Straße Nr. 35 unseres Bebauungsplanes in nördlicher Rich« tung verdrängt werden soll, wie aus dem im Stadtbauamte auSlicgen- Plane zu ersehen ist. Etwaige Einsprüche sind binnen 2 Wochen daselbst anzubringen. Aue, am 13. Mai 1898. Der Rach der Stadt. vr. Aretzschmar. P Der 1. Termin der Einkommensteuer und der 2. Termin Ststdt»«- lagen sind ungesäumt und längstens bis zum 15. Mai 1898 bei Vermeidung des BeitreibungSoerfahrenS an unsere Gteuereinnnhme abzuführen , Aue, den 9. Mai 1898. Der Rath der Stadt. vr. «retzfchmnr. Sch. Kirchen-Nachrichten für Zur Kt. Mtcokai Sonntag Rogate: Früh V,9 Uhr: Beichte: Dtakonus Oertel. Vorm. 9 Uhr: Haupt- Gottesdienst mit Feier des heiligen Abendmahls. Predigt über 1. Tim. S. 1—3: . Pfarrer Thomas. Abends 6 Uhr: MifstonSstunde: Pfar rer Thomas. Abends 8 Uhr: Eo.-luth. JünglingS-Berein. Himmelfahrt- - Fest: Früh '„9 Uhr: Beichte: Pfarrer Thomas. Vorm. S Uhr: Haupt-GotteSdtenst mit Feier des heiligen Abendmahls, Predigt über Ephes. 1,20—SS: DiakonuS Oertel. Nachm. */z2 Uhr: Kinder-GotteSdienst: Pfarrer Thomas. . Platzmusik Sountag, den l5. Mui lüSS. 1. Dunkgebet a. d. altni-derländischen Bolkslteden» ». AdrianuS Valerius. 2. Ouvertüre z. „Egmoiit* v. Beethoven. S.zStephani'Gavott« v. Ezibulka. 3. «Sang der deuts<en Marine- v. Döring. 5. Marsch der Garde-Grenadiere (des Kaisers Lieblings- marsch) v. Förster. - - Georgi IT. — dem Stellmacher Peter Eckstein 1 S. — dem Eisendreher Gustav Albin Kircheis 1 T. — dem Stan zer Herma, n Guido Ries IS. — dem Former Hans Otto Erdmann Fließe IT. — dem Eisenbohrec Ernst August Baumann 1 T. — dem Musiker Adolf Friedrich TilmeS 1 S. — dem Klempner Ernst Max Marken iS. — dem Geschirrjührer Friedrich August B-chnian» 1 S. — dem Kaufmann August Ernst Schulz 1 T. — dem E:srn- bahnwagenrücker Max Theodor Pilz 1 T. — dem Uhrma cher Robert Richard Weber 1 T. — dem Ar^enlansabrikar- briirr Friedrich Hermann Scheibnee in Auerhammer 1 T. — dem Former Franz Baumann 1 T. — dem Zuschneider Emil Hermann Lang IS. — dem Schneider Richard Bern hard Wind,sch 1 T. — dem Stationsasziranten Wilhelm Max Adolf Hermann Pfeuser IT — dem Friseur August Hermann Böhm IT. — dem Argcntansabrikarbeiier Karl Emil Eichler in Auerhammer 1 T. — dem Restaurateur Heinrich Kimmel IT. — dem Steinmetz Johann Baptist Eckerscham 1 S. -— dem Kaufmann Enni Bernhard Felber IS.— dem Expedienten Friedrich Hermann Töpfer 1 T. — dem Appreturarbeiter Ernst Hermann Zimmermann 1S. — dem Tr chlermeister Karl Louis Frie rich IS. — dem Schlosser Franz Paul Klotz 1 T. Aufgebote: Der Eisenbohr.r Paul Gerhard Blech- schmidt mit der Weberin Emitie Anna Fürs, er — dkl G,- schirrsrihrer Gustav Emil Morgner in Gablenzbei Stoliberg mit der Posamentenarbeiterin Auguste Marie Thoß, hier, der Maschinenschlosser Ernst Julius Salzer in Niederpfan nenstiel, Alberodaer Antherl, mit der Weberin Anna Marie Rudolph, hier.—der Geschäftsführer Christian David Schvr- ler mit Emilie Wilhelmine Elisabeth Steubler. — Der Ge- schirrsiihrer Ernst Gustav Michail mit der Weberin Marie Wilhelmine Förster. — der Wirthschaftsgehilse Friedrich Hermann Arnold mit Liddi Helene Schneider. — der Ex pedient Julius Emil Schubert in Hartenstein mit Antonia Selma Kunzmann, hier. Eheschließungen : Der Posthissboie Ernst Emil Ebert mit der Stepperin Anna Pauline Heinze. — der Bildhauer Louis Hermann Porchs mit Theresie Anna Rehm. — der Eisendreher Heinrich Hermann Strobel: mit der Weberin Emma Sophie Beck. — der Wäschesabrikarbeiler Wilhelm Heinrich Henke mit der Stemplerin Marie Hedwig Küsperl. — der Kaufmann Carl Emil Kircheis hier, mit Anna Marie Richter in Niederpfannenstiel. — der Kupferschmied Ernst Louis Schneider mit der Plätterin Marie Johanne Böhm. — der Stuhlfabrikarbeiter Richard Robert Petzold, hier, mit der W denn Christiane Wilhelmine Bernhardt in Auer- Hammer. — der Maschinenbauer Adolf Richard Hecker, hier mit der Damenschneiderin Ida Meta Reich in Auerhammer. Sterbefälle: Die Plätterin Martha Amalie Weiß geb. Petermann aus Rodewisch, 26 I. 4 M. 13 T. — die ZimmermannSwitlwe Christiane Karoline Schneider geb. Fi scher, 8V I. 6 M. — Paul Ernst, S. d. Zimmermannes Fried rich Anton Becher, 2 M. 18 T. — Max Paul, S. d. Ei- sendreherS Friedrich Oswald Drechsler, 5 M. 3 T. — dem Mineralwassersabrikanten Karl Hermann Mehlhorn 1 S. todtgeboren. — Elsa Lina» T. d. Eisenbohrers Friedrich Ju lius Wilhelm Bormann, 4 M. 17 T. —Johanne Ltddh, T. d. Zimmermannes David Max Günther, 1 M. 12 T. — Alfred Walter. S. d. Fabrikarbeiter Gustav Adolf Sach- senweger in Auerhammer, 9 M. S T. — Paul Alfred, S. d. Möbelpolierers Gustav Volkinar Güntheri» Auerhammer, b I. 7 M. 23 T. — Elisabeth Johanne, T. d. Expevien. »en Julius Emil Löffler 6 M. iS T. — Paula Marie, T. d. GrschtrrführerS Wilhelm Heinrich Löffler, 2 M. Sü T. — Otto Paul, S. d, Zuschneider» Emil Hermann Lang, 1 I. - T. — Johannes Willy, S. d. Klempners Hermann Friedrich Günther 1V M. S T. — Paul Ju.iuS.S. d. Flei scher» Gustav Wilhelm Fuchs in Auerhammer, 2 I. s M. is r. die einspaltige Petitzeile 1» Pfg. amtliche Inserat« die CorpuS-Zeil«, » Pf. Reklamen pro Zeile 20 WY. All« Postanstalten und Landbriesträger nehmen Bestellungen an. Sicherung per Sruteu. Will der Landwirt seine Ernten so viel als möglich vor dein Schaden schützen, welchen ungünstige Witterung sowie tierische Schädlinge den wachsenden Pflanzen rüstigen, so muß er vor allen Dingen dafür Sorge tragen, daß sich der Boden i.. kräftigem Ernährungszustände befindet. Es ge nug: zum Beispiel nicht, daß inan jährlich an PhoSphor- säure so viel gibt, wie durch die Ernte dem Bobm entnom men wird, wenn der Acker an und für sich noch an diesem nichtigen Pflanzmnährstoff Hunger leidet. Vielmehr ist es erforderlich, einen gewissen Fond daran zunächst durch reich liche Düngungen zu schaffen. Stehen den Pflanzen vomfrü- hesten Jugendstadlum an genügende Mengen an Stickstoff PhoSphorsäureu.Kalizu Gebote, sovermögen fie vielschneller tieri schen Schädlingen, wie Engecllngen. Drahtwürmern usw. auS den Zähnen zu wachsen. Geht wirklich ein Teil de» Pflan zenbestandes in Folge solcher Beschädigungen «in, so wird sich der Rest in Folge reichlicher, im Boden vorhandener Nähr- stofftnmgen desto kräftiger entfalten und der Ausfall im Ern- teertrag nur klein sein. Aehnlich verhält «S sich beim Ein tritt ungünstiger Witterung. An und für sich hält große Dürre oder Stösse das Wachstum der Pflanzen auf nährstoff stoffarmen wie auf nährstoffreichem Boden in gleicher Weise zurrück; tritt aber wieder normale, dem Wachstum der Pflanz« günstige Witterung rin, so werden die Pflanzen auf nähr- stoffarmem Boden noch lange, vieleicht bi» in,die Ernt« hinein, an der erlittenen WachSlumsverzögrrung kränkeln. Da- wird zum Schluß in einer Venninderung des Ernteertrags zur Geltung kommen. Nährstoffreicher Boden aber befähigt die Pflanzen, den größtmöglichen Vortheil zu ziehen; binnen kur zer Frist kann hier da» bisher im Wachstum Versäumt« wieder nachgeholt werden. Zur Anreicherung des Boden- mit PhoSphqrsäure eignet sich in ganz hervorragendem Maße das Thomasmehl; inthm ist die Phosphorfäure in einer leicht löslichen Form vorhanden, die vollwertig als Pflanzennährstoff in Betracht kommt. Durch den Einfluß der «odemhätigkeit, wie auch durch den der Pfl«» zenwurzeln stehen für den Bedarf der Pflanzen bet reichli cher Thomasmehldüngung stet« genügende Mengen Phosphor» säure zur Ausnahme im Bode» zur Verfügung. Dtchei iß jedoch ein zweckloser und kostspieliger Luxuskonsum, wie er z. B. bet Vorhandensein größerer Mengen wafferlöslicher Phosphorfäure nachgewi sen ist, ebenso ausgeschlossen, wie ein Verlust durch Zurückgshen in rin« schwerlöölich« Vertin» düng. B:i der Anwrndung von Thomasmehl ist der Land wirt stets sicher, daß, nn*e i> flnß' durch ri« Dürreoder Nüsse d.r Teck der Phospyorsäu.e, n>.lch r rruch die nächste Ernt« dem Boden nicht «ntnomimn wiro, vollwertig für bi« näch sten Jahr« im Acker zur Verfügung bleibt. Aus letzter Woche. Wie eil» mit dem Kriege verbundener Fluch geht gegenwärtig eine Brottruerung durch Europa, sodaß sich bereits Frankreich und Italien dazu Haden verstehen müssen, die Gelreidezölle bis zum >. Juli d. »ufzuheben: man hat die« in Italien gethan, um den vielfach sorge- tommrnen vrotunruhen die Ursachen zu entziehen und in Frankreich, weil dort die Wahlen vor der Thür stehen und das Kabinett Meline mit de« Fortbestand der betreffenden Zölle seine Volkstümlichkeit preiS- zugeben glaubte. Trotzdem auch in Deutschland die Weizen- und Rog- aenpreist erheblich angezogeu haben, erklärte am Donnerstag Staatsse kretär ». Thielmann namens des Reichskanzler-, daß letzterer weder «n« zeitweilige Herabsetzung noch Aufhebung der Kornzölle beabsichtige. Auch in Deutschland stehen die Wahlen vor der Thür, ganz wie in Frankreich; nur sind die Ansichten be, beiderseitigen Regierungen über dir Popularität der Kornzölle verschieden I — Bon dem armen Spanien spricht man lieber gar nicht; denn wa» über sein« tramigen Zustände und »en unglücklichen Krieg mit Amerika gesagt werd«» kann, ist schon alle» wiederholt worden. In der neuen Geschichte Spanien« Haden Fran« häufig eine wenig würdig« Rolle gespielt; die gegenwärtig« Königin-Regentin war aber gerade eine Frau, die mit dem Gedanken »«sKhnen konnte, da« Zepter eines großen Reiches in weiblichen Hän den zu wissen; denn sie hat sich stets klug und besonnen gezeigt, und glaubte damit ihrem Sohn« Alsons X1U. den Weg geebnet zu haben, zwischen dessen sorglicher Erziehung und der Regierung sie die Zeit ihre» «och jugendlichen Lebens, fern von ihrer öjtreichijchen Heimat u. «m den Ihren, teilte. Und nun ? Die vorausgesehrne Schlappe ist erlit ten und im Land», d aS vor kurzem noch so einig gegen das übermütige Amerika war, machen sich die Anzeichen einer Revolution geltend, deren Wogen vor dem Thron nicht Halt machen werden, wenn sich ihnen nicht noch rechtzeitig entschlossene patriotische Kräfte entgegenwersen. Gegen wärtig Hal Europa noch Sympathien für das unglückliche Spanien; ander« dürfte sich die Sache gestalten, wenn der barbarische Weyler — er stammt leider aus einer deutschen Familie — der oberste Leiter Spanien« wird. Trägt ihn die VoltsweUe hoch, dann schafft er sicher Ruhe im Lande — die Ruhe eines Friedhof«; denn daß eS ihm aus hunderttausend Menschenleben nicht ankommt, hat er auf Cuba gezeigt; weniger den Jnsurgenden gegenüber, denn die wußten ihm auSzuweichen, wohl aber feinen eigenen Truppen gegenüber, denen er die unsinnigsten und zwecklosesten Strapazen zumutete, an denen sie masseuhast zu Grun de gingen, ohne gegen die Aufständische» nennenswerte Vorteile zu errei- chen, und gegen die armen Landleute, die er in die festen Städte trieb und dort einfach verhungern ließ. Indessen das bisher siegreiche Ame rika hat auch keineUrjache zum Jubel, wenn der Krieg nicht in der kürzeste» Zeit beendet wird, sodaß.schon eine Milli ardcn-Anleihe ge plant wird. Endet der Krieg auch, woran kaum zu zweifeln ist, für Amerika siegreich, so ist auch aus Kriegsentschädigungen seitens Spaniens st» barem Gelbe nicht zu rechnen. Man wird sich mit dem ausgepo werten Cuba oder den gleichfalls ausgepowerten Philippinen begnügen müssen. In Europa wohnen aber schließlich auch noch Leute, die ein sehr energisches Wort mitreden würden, wenn man etwa die Psandvcr» bindlichkeit Cuba» sür seine enormen Schulden mit einem diplomatischen Federstrich vernichten wollte. Keinensalls ist au« diesem Kriege sür A«r>lka viel zu bolen — Mit dein am Freitag erfolgten Schluffe de« ReichStag» ist zugleich die Arena des Wahlkampfes ganz erschlossen worden, »er nun noch volle fünf Wochen hindurch „toben" wird. Trotz der beider eiligen „SammlungSruse" von rechts und links präsentirt sich in manche» Wahlkreisen eine ganze Speisekarte von Kandidaten. Um di« sechs Berliner Wahlkreise, von denen sich gegenwärtig süns im Be sitz der Sozialdemokraten befinde», bewerben sich nicht weniger als 20 Kaudidatcn. Hier liegt wieder einmal der Fall vor, in dem die Menge «» nicht macht. Immerhin steht Berlin darin günstiger wie die fran zösisch» Hauptstadt mit ihren Vorstädten. Diese haben zusammen 44 Sitz« tn der Leputiertenlammcr und um diese bewerben sich — S58 Kandidaten durchschnittlich also in jedem Wahlkreise acht. Demgegenüber muß man vor der deutschen Einigkeit noch resp k voll den Hut ziehen. Dewd. Ktandeaamlttche Nachrichte« von Aue vom 16. bi« 30. April 1898. Geburten: Dem Gchuhmachermetster Karl Gustav Weiß, IS. — dem Herrenschneider Anion Horac-ek IT. — dem Wietallschneider Gustav Louis MotheS in Auerhammer 1 S. dem Tischler Franz Oskar Baumann IS.- dem Btuhlbauer Hermann Wilhelm Schönherr 1 T. dem Postas- Mient Johan« Lindner IT. — dem Maschinenwärter Ehri- stiän Traugott Nestler iS. — dem Güterbodenarsietter Frtertch Reinhard Günther iS— dem Eisenyobler Franz Brun» Jüpel 1 T. — der Weberin Ottilie Melanie Wendel «» Auerhammer IT. — dem Blcwfalbenarbeilrr Franz T» — drin Maschinrnfabrikaröeiter Friedrich Paul Auerhammer IT. — der Weberin Rosa Minna Auech al-Zeitung Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue u. Umgedung »«««. «LW"».Mi« » NamUKEUern - AroM», Kute Kitster, -<tts,l«,«r. Ndannementspeei» tick', der» werthvollen Beilagen vierteljährlich Verantwortlicher Redakteur: «Mil Hegemeister,« u e (Erzgebirge. m>t Bnngerlohn l »k. Redaktion u. Expedition: «tue, Marktstrabe. durch die Post 1 SR«.