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Auerthal -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane «. Umgebung. Erscheint Mittwoch«, Areita«« u. »»««tag», «vonnemrntSprtl» int». der» werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn I Mk. durch die Post 1 MS. Mit 3 Jamirienölättern: Arohstun, Hute Heister, Aeittpieget. Verantwortlicher Redakteur: Eimtl -«-«meister Aue sErzgebirge.j Redaktion u. Expedition: Alt», Marktstraße. J«s«rat« die einspaltige Petitteile 1V Pfg. amtliche Inserate die Corpug-Zeile, SS Pf. Reklamen pro Zeile SO Psg. Alle Postanstalten und Landdriesträger nehmen Bestellungen a». No. se. Mittwoch, den S. März 1898. 11. Jahrgang Oeffklltliche ÄMmMkteufitzuus su Aue. Mittwoch, den 3. März 1898, Abends 6 Uhr. Die „Auerthal-Zeitung" empfiehlt sich den geehrten Geschäftsleuten, Gastwirthen und Vereinen zum erfolg reichen Annoueire». Bei Wiederholungen hohe Prozente, bei gröbere» Auf« träge« billige Pauschalpreise. ttoksnbtsin i. 8. Irsvor man au- uvodste La82v1odnllnx. Löaixltvds 8L«d8l8vdv 8t»»t8M«ä»1ltv SLLksisod-rkürinxisods Oerrsrds- Nllä Inänstrio-LvsstsIIunx I-sixrix 1897 — - »» M Die Nüster siaä gosstrUok gesellütrt. « ist äis » I von I,oUv'8tust-u. ^L8ot>sok1vn unvrllvk^si'tvn o6lü6H8^0iiKN ttotisn8lsinsr 8silt6NAv!isi'si I.0IHÜ6, d Asel». LeiäsnstoN-k'adrik 8peci»l-8«ick«ukau8 u. 8vickvn8loMvdrik 8vt»v»r/vr, vvl88vr u. k»rdixvr Lraut-, Kult-, 6v8«Il8vk»1't8- u. 81r»88vn-'I'oi l«1t«u. Nun verlange üluater, , äoro kaut't. — Lünigl., Uru88d«r2«Kt. u. ilvrsusUvt». H(»k11«ksrallt. Leledlialtigss Nuetsrlagsr dsi 6. Lo88dvrgvr Xavtik. (lud. S. Hergert) ^uv. 8 U«1«ri.oövn »olill, lluslitäi rum fAI. S.S0 ff. Muster aus Verlangen franco in» Haus. — Modebilder gratis. « u.l«, v»,oi>»n>ir mm Ll.ia k. u. l.e» et» « » .. - s « „ Somm«r-rt»llV«»LIo ,, „ „ i.t» " .. . . 1.70 , , v»ou«mir, r«in»>VoUV,aoppi.vr. „ n » 4,40 NoSonal» itioilor- u. NauionatoE, in größter Auswahl versend,» in einzelnen Metern franco in'» Haus. VL77lstSkst ck 0«., feantlkue« am U,in, Versandhaus. 8 Separat-AbtheilungfitrHerrrnstoffe: Stoffznm ganzen Anzugs. M. 8.7S Pfg., Cheviot zuu» ganzen A.lzug s. Pf. üäiö Pfg. ' Die Aufschjjchung Chinas macht schncllere Fortschritte, als man noch vor wenigen Mo naten ahnte. Die Anleihe, deren China bedav, um seine Kriegskostenschuld an Japan zu bezahlen, scheint abgeschlossen zu sein und als allgemeine Entschädigung an die europäische Kultur find seitens der chinesischen Regierung alle Flüsse für die europäische Dampsschiffahrl sreigegebrn worden. Das ,st rin ganz ungeheures Zugeständnis l ES mug mit der Thatjache gerechnet werden, daß sich in einigen Jahren auf den mächtigen Strömen Chinas eilt« großartige Dampfschiffahrt entwickelt, die einen vollkommenen Umschwung in den wirtschaftlichen Verhältnissen des Riesen- . reiches in die Wege leitet. Mit der seitherige» Abschließung Chinas gegen alles Fremde ist es von nun al-unwiderruflich und entgülug vorbei und das bedeutet für die übrige Welt etwa soviel, wie seiner Zeit die Entdeckung Ameritas. Aber zu der Binnenschiffahrt treten noch die Eisen, bahnen, deren schon mehrere ins Innere des Lande» im Bau begonnen worden sind. China ist größer als ganz Europa, und sämtliche Schienenwerke Europas kön nen jahrelang Beschäftigung haben, wenn es gilt, das chinesische Reich mit einein Reg von Eisenbahnen zu über ziehen Mit Recht sagt ein deutscher VolhSwirt, jede Lo- tomotive, die zum ersten Rial an einen Ort kommt, trägt einen unsichtbaren Gast mit sich: das ist die Zivili sation. Ob die Bevölkerung will oder nicht, durch die Eisenbahnen werden alle Verhältnisse umgestaltet; das wird sich auch in China bewähren. Die neuen Bahnen schaffen neue Bedürfnisse, neue Ausgaben und neue Einnahmen; allenthalben wird sich eine Industrie ent falten, werden Handelsemporien errichtet werden. Auch die Finanzen des Reiches werden sich dadurch mächtig heben. Ist es nicht lächerlich, daß die jüngste chinesische innere Anleihe kläglich gescheitert ist ? In einem Lande von 400 Millionen Einwohner ist die Regierung nicht im stände, auch nur 50 Millionen Mark aus dem We ge einer freiwilligen Anleihe auszubringen. Sie ist voll kommen von dem Auslande abhängig. Ist erst das Land mit Eisenbahnen überzogen, so wird esoer einiger maßen vernünftigen Regierung ein leichtes sein, die Fi nanzen auf einen Stand, der wenigstens teilweise der Größe des Landes und seiner Bevölkerung entspricht, zu bringen. Allein die Eröffnung der Binnengewässer Chinas, so wichtig sie an sich ist, hat doch noch eine ganz beson dere Bedeutung im Zusammenhang mit der Fortsetzung , der birmanischen Eisenbahnen. Liese Eisenbahnen haben ihren AuSgang in Rangun. Sie werden sorrge,ührt von dem englisch-birmanischen Reiche aus nach oer .fruchtba ren Provinz Jünnan. Offenbar ist der englische Plan < der, die Bahn fortzuführen bis zum schiffvaren Jang- sektang. Dadurch wird cs ermöglccht, oie sämtlichen von Europa und Indien kommenden Waren unmittelbar ,in das Innere des Reiches zu führen, ohne daß es nölig wärr,dte Halbinsel Malakka zu umschiffen und einen Hasen wie Hong kong, Schanghai ober auchKtaolschauanzulaufen. Der Weg in das Innere des Reiches wird durch diese Verbindung um eine ganze Reihe von Tagen abgekürzt. DaS ist von außerordentlicher Bedeutung gerade angesichts der rn e.nigen Jahren in Aussicht stehenden Vollendung der sibtrrschen Bahn. Durch diese Eisenbahn gewinnt Rußland «inen Vorsprung vor allen übrigen Staaten. ES wird möglich fern, auf der transsibirischen Bahn sehr viel schneller nach Ostafien zu ge langen als heule, sei e» über den Suez-Kanal, sei es über / Amerika. Wenn diese Theilr Chinas sich einstweilen zunächst und zumeist den Engländern öffnen werden, so «eilt Deutschland dort aber auch unter gleichen Bedingungen in Wettbewerb mit ihnen ; außerdem aber hat Deutschland bei Kiaolschau ein natürliches Hinterland, nämlich die reiche Provinz Schan- tung mtt St—-SO Rill. Einwohnern. Daß Deutschland mit England bei Begebung der chlnrsi» schen Anleihe Hanv in Hand gegangen ist, kann nur mit Freuden begrügt werden. Dieser Abschluß gilt als günsti- stiges Zeichen für das wirtschaftliche Zusammenwirken beider Nationen im fernen Osten, das vielleicht auch von heilsamer Rückwirkung auf die politischen Beziehungen beider Länder werden kann. AUL, dem Auerthal und Umgebung. Mtttbetluug«« v«« locatem Jutereff« find »er Rrdaetion stets wiNtominen. Der „Erzgebirgs-Zweigverein Auerthal" hielt gestern seine diesjährige Generalversammlung ab. Nach Vortrag des Cassenberichtes, welcher einen günstigen Abschluß zeigte, insofern für das Wetterhäuschen, welches damals 1200 Mk. gekostet hat, nur noch 500 Mk. zu bezahlen sind, und im verflossenen VereiuSjahre wieder viel für Wegebezeichnungen, Bänke, Tourenzeiger gethan werden konnte, erfolgte der Vortrag de» Jahresberichts. Bemer kenswerth hieraus ist, daß der Verein, welcher im Jahre 1878 begründet wurde, von damals 60 auf 158 Mit glieder gestiegen ist. In der nun folgenden Vorstands wahl wurden alle bisherigen Vorstandsmitglieder per Acclamation wiedergewählt, es sind dies die Herren: Stadtrath Listner, 1. Vors., Prof. Dreher, 2. Bors., Aug. Geßner, Cassirer, Alexander Hamann, 1., Gotthold Listner 2. Schriftführer. Zum Schluß hielt Hr. dir. Realschuloberlehrer 1)r. Goldyahn einen äußerst fesselnden Vortrag über „die Reize des Flachlandes und des Ge birge»", die landschaftlichen Schönheiten des Gebirges, den Einfluß der ozonreichen Lust aus die Gesundheit u. Lebenskraft, den ewig schönen Aufenthalt in schattigen Wäldern, himmelanstrebenden Bergen mit ihren herrlichen Aussichten aujs Lebhafteste schildernd. Die Versammlung dankte dem Redner für seinen evenso interessanten wie be lehrenden Vortrag. Mit einem kräftigen „Hoch" auf das fernere Blühen und Gedeihen des Vereins, schloß die Sitzung. (Kreuzbrudertisch 260 Aue.) Am Sonntag hielt im prächtig dekorierten Saale des Schützenhauses unserKreuz- bruderoerein sein diesjähriges Stiftungsfest ab, das sehr gut besucht war, und auf das Angenehmste verlief. Ver schiedene Veranstaltungen waren getroffen, um bei diesem festlichen Anlaß auch für die Zwecke der Wohlthätigkeit Geld einzuheimsen. Möge unser wackerer Kreuzvruder- verein fortblühenu. gedeihen und rechtviele offene Herzen finden, um die edlen Ziel:, die gch der Verein gesteckt hat, erfolgreich werter zu führen, „Wohlthun ist edel" ist ja der Kreuzbrüoer erhabner Wahlspruch Sc-neeberg. Lre Anina Kramer und Co. in Berlin hatte vor emrger Zctt dein hiesigen .Stavtrathe ein Projekt wegen Eroaung ecner elektrischen Bahn von Auerbach nach Schneeberg-Neustädtel unterbreitet. Di« städtischen Kollegien hterselbft haben nunmehr beschlossen, bas Projekt zu fördern. Wie man vernimmt steht die Königliche Sraarsreglerung den Plänen, durch Private in bestimmten ^LanveStheilen elektri sche Bahnen auszuführen, wohlwollend gegenüber. Aus Sachsen uno Umgebung. — Die konservative Fraktion des Landtags ist sich über ihre Stellung zur Erbschaftssteuer klar. Zunächst erkennt sie an, daß die Erhöhung der direkten Staatssteuern unbe dingt erforderlich sei, um das Gleichgewicht im Staatshaus halt wieder herzustellea und um die Alterszulagen für die Volksschullehrer aus die Staatskasse übernehmen zu können. Bezüglich der Erbschaftssteuer lehnt die Fraktion die Erhebung einer Steuer bei Erbanfällen an Eltern und Abköm,nlinge wie Ehegatten ab, wird aber im Uebrigen die Regierungs vorlage m ihren wesentlichen Teilen annrhmen. Den von der Regierung oorgelegten Entwurf über Besteuerung de» Vermögens wird die Fraktion ablehnen. Gegen die Vermö genssteuer je, tnsbesondere gellen« zu machen, vag sie den kleinen Rentner bei der allgemeinen RückwärtSbewegung des Zinsfußes noch weiter bedrängen müsse, daß man außerdem zu einer gerechten Einschätzung des in der Landwirtschaft wie in der Industrie angelegten Vermögens nur sch,-er ge- langen werde, daß das vorgeschlagene Verfahren trotz der nachträglich gegebenen Cautelen namentlich in Rücksicht auf die mangelnde Verschwiegenheit der bei der Einschätzung in Frage kommenden Personen für Geschäftsleute von großem Nachteil sein und leicht zur Schädigung Einzelner führen könne, sowie daß endlich der Apparat, den die Einführung der neuen Steuer verlangt, mit dem Erträgnis derselben in gar keinem Verhältnis stehe. Steigerung der Progression bei der Einkommensteuer wirs an Stelle der Vermögenssteuer zu treten haben. — Die sämtlichen Beschlüsse sind von der Fraktion einstimmig gefaßt worden, so daß, nachdem auch die Finanzdeputation der ersten Kaminer sich bereits einmü tig für Ablehnung der Vermögenssteuer ausgesprochen hat, das Schicksal der letzteren damit besegelt ist. Buchholz, 23. Februar. Gestern weilten die Herren Ober- postdirrktoc Geißler aus Chemnitz und Postbaurath Schmer ling aus Leipzig in unserer Stadt, um lokale Besichtigung für den Neubau eines Postgebäudes vorzunehmen. Die Stadt stellt einen inmitten derselben, unterhalb der Kirche wunder schön gelegenen Bauplatz zur Verfügung. Tagesordnung für die öffentliche Stadtverordnetenflßung z« Ane, Donnerstag, den 3. März 1898. 1. Besichtigung des Jurran'schen Grundstücks. 2. Herstellung einer Bö schungsmauer längs des Schneider'schen Grundstücks an der Wettinerstr. 3. Verkauf des Fischer'schen, der Stadt- gemeinde gehörigen Grundstücks »eben der Waltherwiese. 4. Verkauf einer Baustelle vom Stadtgemeindegrundstück an der Goethestr. 5. Vertrag wegen Ausnahme der Guts bezirke Klösterlein und Niederpsannenstiel in den Hebam menverband der Stadt Aue. Geheime Sitzung. sBerlin 1848 und 1897, welchem Contrast !j Wo heute das Riesendenkmal des unvergeßlichen alten Kaisers auf den Platz des Königlichen Schlosses niederblickt, wogte damals, in schwerer Stunde, eme aufgeregte, revoltierende Menge. In diese Zeil der Ausschreitungen, aber auch des Enthusias- mus', des Opfermuts ,sür die fdeen, verseht uns E. H. De- denrot's, des bekannten Erzählers, Roman „Aus sturmveweg- ler Zeit", dec de» 13. Band von „Kürschners Bücherschatz" (Berlin, Hermann Hilger Verlag) bildet. Das tolle Jahr wird wieder lebendig, wieder platzen die Meinungen ausei nander, und der Autor versteht zu zeigen, wie eine sinkende und eine kommende Zeit sich begegnen. Er schildert die po litischen Kämpfe in ihrer Wirkung auf den Einzelnen, und er weiß aus ihnen heraus den Weg zur Versöhnung und lichter Klarheit zu führen, der auch über 1848 führen mußte, um 1871 zu erreichet». Preis 20 Pf. Mslsir ük's Damea- Limclsrstc-üs in grössten 8orti»«etsn, nsnsstvn LLnsbsrn unck in nnsrrsioüii xnto» HusiibLdon LU dilligstsn krsisoa b«i üairso 3is Lsclart' in äisson ^rtiksln, so iatrrsn 3rs softnvll navft Oüsmnits, ckis Rsiss loftnt ckc-ppslb uncl ckrsiHccrft.