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A äcrthal -Zeitung Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Ane n. Umgebung. Erscheint Mittwochs, Freitags u. Sonntags, Avonnementspreiö nkl dcrllwertbvollen Beilage» vierteljährlich mit Bringerloh, < Mk. durch die Pust 1 Mk. No. l2- Mit r Kamilieallcktter«, ZiroMttn. Aut« Heister, Zeitspiegek. Verantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister A u e sErzgebirge.j Redaktion u. Expedition: Aue, Marktstrabe. Inserat« die einspaltige PetitzeileM 'Psg.: amtliche Inserate die Corpus-Zeile, 25 Pf. Reklamen pro Zeile 20 Pfg. Alle Postanstalten und Landbriesträger nehmen Bestellungen an. Freitag, veu 28. Januar 1898. 11. Jahrgang Realschule zu Ane. Die Realschule zu Aue eröffnet das neue Schuljahr mit den Klassen VI bis II. Die I. Klasse wird Ostern 1800 eingerichtet werden. Das Schulgeld beträgt jährlich 80 Mark, die Aufnahmegebühr 3 Mark. Die Schüler der unteren Klassen erhalten auf Wunsch auch Unterricht im Lateinischen. Die Aufnahmeprüfung findet Montag, den 18. April statt. Anmeldungen werden von jetzt an entgegengeommen und möglichst bis Ende Januar 1898 erbeten Beizubringen sind der Gevurts- oder Taufschein, der Impfschein, das Schulentlass» ungzeugniß (dieses bis zur Aufnahmeprüfung). Persönliche Vorstellung des Schü lers ist erwünscht. Der Unterzeichnete ist zu sprechen im Realschulgebäude an der Schwarzeuber- gerstraße oder auch in seiner Wohnung Reichsstraße 21, l, Gute Pensionen zu verschiedenen Preisen können nachgewiesen werden. Die interimistische Direktion. Diejenigen, welche mit Entrichtung der Stadtanlagen auf den IV. Ter min I8S7 oder au? frühere Termine noch im Rückstände sind, werden zur un verzüglichen Bezahlung veranlaßt mit dem Bemerken, daß nach Ablauf dieser Woche wegen der dann noch vorhandenen Reste die mit Kosten verbundene Zwangsbettrei bung eingeleitet werden muß. Aue, am 25. Januar 18S8. vr Kretzschmar. Das Wasfergeld für das 4. Vierteljahr I8S7 ist bis spätestens den I. Februar 1898 an unsere Stadtkasse zu entrichten. Nach Ablauf dieses Zeitpunktes wird wegen der dann noch vorhandenen Reste das Zwangsbeitreibungsversahren eingeleitet werden Aue, den 24. Januar 1898. Dr. pdil, H. Goldhahn. Or. Kretzschmar. Eng. LnvxlloedsteMriimeiL unä klätterilmeiL sowie junge Leute für die Wäscherei, erhalten bei gutem Lohne dauernde Keschäftiguug bei W'. ZV. Aue, Bahnhofstraße. Alluirg gurt Zollre! Dies Wort wird ost als Wahlspruch unsers Kaisers ge- nannt, und in der Thai giebt es oen Schlüssel zu der gro ßen Vielseitigkeit seiner Gaben und Interessen. Es ist, als spiegelte er saft von jedem seiner Ahnen einen hervorstechen den Charakterzug m sich wieder. Der große Kursürst ist einer seiner Lieblingshelden. Mit starkem Herrscherbewußlsem behauptete er m unruhvoller Zeit seine Macht im Lande und saun weilschauenden Geistes aus die Sicher,ing oec Machtstellung Preugeus unter den deutschen Staaten, j.e m der ganzen Welt. So wurde er zum Schöpfer der brandeuburgstchen Flocke. In seinen Bahnen wandelt unser Kaiser. Wie eine Durchführung des, was einst der große Kurfürst vorahneud erstrebte, erfcheinl es uns, wenn jüngst in Kiel der Kager mu Bezug auf die neuen überseeischen Unternehmungen sprach: „Ich bin mir bewußt, dag ich die Verpflichtung habe das auszubaueu und wellerzusühren, was meine Vorgänger mir hinterlassen ha ben," Der erworbenen Machtfülle gab Friedrich I., der erste „König von Preußen" den glänzendsten Ausdruck, und wie er schmückt unser Kaiser Berlin nut schönen Bauten und Denk mälern, und weilt gern im Glan; militärischer und öffenlli- cher Festlichkeiten. Gtanz gehört zur Krone, nur darf er kein leerer Schein sein. Er ist voll berechtigt, wenn sich hinter ihm solide Ar beit und Zucht birgt. Eine fchacfe Waffe soll auch blitzen. Gott Lob: solche Zucht der Arbeit und soldatische Gradheit des Sinnes ist unsers Kaisers Art, die er mit dem Soldaten könig Wilhelm I. teilt, der Preußen seinen strengen Zug und die Wertschätzung treuer Pflichterfüllung auf- und eni- geprägt Hai. Doch nicht Heer und Flotte allein erfreuen sich der vä terlichen Gesinnung des Kaisers, em Lanoesvcuer möchte er sein nach des großen Friedrich Art. Wer flch des Kaisers viele Reisen nicht erklären kann, forsche im Leben Friedrich II. nach, und er wird sehen wie er m diesem Stück landes väterlicher Fürsorge in ihm seiner Vorgänger hat. Mit ihm teilt er die Liebe zu Kunst und Wissenschaft, das Interesse für innere Kolonisation und Industrie. Schöner noch und reäher offenbart sich der väterliche Sinn bei ihm un Familienkreis. Wie einst Friedrich Wil helm III. in lockerer Zeit seinem Volke das Vorbild eines glücklichen nud reinen Familienlebens gab, so schaut in inniger Verehrung und Freude unser Volk zu dein Familimglück des Kaiserhauses auf. Mit der Kaiserin verbindet unfern Herr scher zugleich ein Streben, indem er an Friedrich Wilhelm IV. erinnert, das Streben, der Kircheimvt im Laude und namentlich in Berlin Abhilfe zu schaffen. Sollen wir uns mühen, verwandte Züge zwischen Wil helm I. und seinem Eiltet zu entdecken? — Fast steht uns jener noch zu nah zu solchem Vergleich. Aber ein Interesse haben beide geo eins, m: das soziale Interesse, d-e Fürsorge für dea Arbeckerp.cu.d. D e fokale Gesetzgebung, die der große Kaiser begann, hat sem Emel sm geführt. Und noch stehen wir nicht an ihrem Enoe. Unser Mühen, Aehnlichkeiien zwischen unsecm Kaiser und seinen Ahnen aufzuweifen, hat uns zugleich em Bild der Art und Arbeit des Kaisers und feiner Ahnen gezeichnet. Gott Lob! daß solche Herrscher ans Preußens Thron saßen und nun des Reiches Szepter führen. Eingedenk ihrer ruhmvollen Geschichte und im vertrauensvollem Ausblick zu unserm kai serlichen Herrn jubelt heul fein Volk ihm fröhlich zu: Hell! Kaiser, Dir! AUL. dem AuerljM Uttd UmgedUtljj. MtttpeNungen v»u tocntcm Interesse sind »er ««»netto,» stet» willkommen. Die Festlichkeiten, welche heute, zu Kaisers Geburts tag, hier ftattfinden, gestalten sich w.eoer zu einer äußerst würdigen Feier. Schon in den frühen Morgenstunden erinnerte eine flotte Reveille unsere Mitbürger an die Bedeutung des festlichen Tages. Von 12 —1 Uhr konnte man die patriotischen Weisen der Parademusik unserer Stadtkapelle bewundern. Der ofsicielle Lheil wird durch ein Festmahl im Rathsteller, und ein patriotisches Concert mit Festrede, Festspiel und Tänzchen des Kgl. Sachs. Militärvereins I im Bürgergarten Ansdruck finden. Die öffentlichen und zahlreiche Privatgebäude haben Flaggen schmuck angelegt, am Abend werden die Ziertandelaber unserer städtischen Gasleitung brennen. Dem Kaiser auf sein ferneres, gesegnetes Wirten zum Heile des Deut schen Reiches ein herzliches „Glück aus!" Am vergangenen Donnerstag feuerte die Conzertgesell- fchast „Club Aue" unHoret f,znr Bahuhofseiche" ihr diesjäh riges Slistungsfest. Der geräumige «aal war herrlich mu buulen Stoffen, Emblemen der Gestüigkeu, Orangerie und Blumen delvriri, mollig durchwärmt uuo gewährte in seiner Farbenpracht einen wohlihuenoeu, gefchmackvollen An blick. Las Conzerl fpieue die Auer Stabikapelle m gedie genster Weise uno umer lebhaftestem Beifall. Das Programm war eiil sehr gewähltes. Herr slaot-Muglonekivr Zien und die Sladlkapclle haben da wlikuch Hervorragendes gelei stet; tue einzelnen Picen wurden mit vollkommener Bese tzung äußerst exakt vorgelragen.sooaß mau merken konnte, daß ullsere Stadlkapelle m ihren Leistungen jede andere m der Umgebung überragt uno die Vereine nicht mehr nöng Haven, auswärtige Musik heranzuzieheu. Nach dem Conzerl eröff nete eine Blumen-Pvlonaife den solennen Ball, weicher da« Fest in angenehmster Welse beschloß. Tie 31. „Geslügelausstellung des Geflügelzüchter- sperb. Plymouth-Rocks, schwarze glattb. Langshan, Cou- coude Malines (Kukukshühner von Mecheln), schwarze La FlecheS, schw. Holländer mit weißer Haube, schwarze Minorkas, hiervon war ein hochfeiner Stamm zum Preise von 50 Mk. da, der auf der Dresdener Ausstellung die silberne Medaille und Ehrenpreis erlangt hatte, schwarze, rebhuhns., gelbe u. weiße Italiener, Hamburger Schwarz-, Gold- und Silberlack, sowie Golvsprenkel, Bergische Kräher, schwarze und weiße Zwerg-Cochin, schw. weiße u. silber halsige Bantam, Gold-Sebright, eine Collektion pracht volle porzellansarbige Malayen fHerm. Bodo, Eibenstock,f von Großgeflügel außerdem Italiener Riesengänse, Rouen- und Landenten. Von Taubenrassen waren vertreten: weiße, schwarze, nisselköpfige, blaugeyämmerte Malte er, schwarze, gehämm, und blaue Modeneser, schwarze und blaue Hühnerschecken, gelbe und weiße franz. Bagdetten, weiße, schwarze, blaue, und chocoladensarbige Carriers, schwarze Türken, gelbe Perrücken, Stralsunder Hoch flieger, schwarze Bärtchen-Tümmler, rothe u. gelbe Weiß schwänze, weiße schwarze und rothe Indianer, eine große Collection schönster Flügel- und Trommeltauben, schwarze Brünner u. engl. Kröpfer, weiße Perrücken, gelbe Elstern, Eistauben, schwarze München, weiße und blaugehämmerte Brieftauben, Mohrenköpse, Schwalbentauben etc. Meistens waren die Ausstellungsobjekte von großer Schönheit. Infolge dessen wurden neben den 6 Diplomen fvwie den silberne und bronc. Medaille des Landesverbands, der Vereins- und vielen Pcivaleyceapceifen, eme große Anzahl von hohen Geldpreisen vertheilt. Das Arrangement war diesmal wieder ein ganz vortreffliches, der große Saal reichte für die Masse der Ausstellungsobjekte kaum zu, und die langen Reihen der geschmackvollen neuen Käsige, von der Firma Karl Höfer in Ober,chlema geliefert, mit ihrem interessanten Inhalt nahmen sich wirklich prächtig aus. Der Besuch war an beiden Tagen ein sehr guter. Trotz des hohen Standgeldes in der Prämiirungsklasse war die Ausstellung besser denn je beschickt, eine Folge der Geldprämien; ein hohes Standgeld garantirt aber auch für eine Beschickung mit nur besten Thieren, denn wer viel Standgeld zahlen muß, schickt nur solches Nia terial, wo er bestimmt weiß, daß es infolge seiner Güte prämiirt werden muß! So hat der Geflügelzüchtervercin durch das vom jetzigen Vorstand Angeführte neue System der Prämiirung unseren Ausstellungen zu einer Bedeu tung und einem Ansehen verhülfen, dessen sich kein Verein der wetten Umgegend rühmen kann; möge es immer so bleiben. Vereins des Auerthals" (Mitglied des Landesverbands sächsischer Geflügelzüchtervereine unter dem Protektorate Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Friedrich August), welche am Sonnabend, Sonntag und Montag im großen Saale des Hotels „zum blauen Engel" stattfand, überragte an Güte des ausgestellten Geflügels alle bisher hier ge sehenen Ausstellungen. Es waren diesmal nicht weniger als 85 Stämme Großgeflügel, und 85 Paar Tauben, nur bestes Rasse- Geflügel ausgestellt, von Hühnern geloe, rebhuhns, uno schwarze Cochtn, Helle Brahma, weiße Wunderhühner, ge- 8vülu»s ltoi' Hiliiv«--8sison. llsstausvsrlcaut sei 1'l-übjabiÄ- u. zVinto»wtls zu äußerst reduenten Preise». ' > StuiuunvastoNV ' >»-» k n«t«r Lommsi- ktooeeautK zum Kleid siir M. 2.40 Psg. S Notar t.o<t-n „ „ „ „ 3.60 „ versende» in einzclueu Meter» sraiikv ins Haus, Sämmtl. Neuheiten jür die kämmende Saisvu sind bereits eingcirofscn. Muster auf Verlangen franco. — Modebilder gratis. (8 Berjandhaus: vL11 IN 8 kk L Oo., kranitkurt am Main. 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