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W. Mittwoch, dm S. August 18SS. S. Jahrgang. 4 Auetthal-Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue, Zelle «. Umgebung. «Mw.»», n-nW u. Gmmtag» Mt s AamMeuvkättern: Aro-strm, Kttte -erster, Aeitspiegel. vi. tiuspaltig^L^eu« LV Pf. U»»«««««»tSpr«1S amtlich« Kiserat« 2ü Pfa. die S»rpu«-Z«ile k»kl.d«r 3 w«rthvollrnB«ilaaenviert«ljLhrlich »e antwortllch« Rtdakteur: «»U -«gem-ift« iu»u« (Er,gebirge). »a. , No" 92. G«t»« k In täg- r Waare to S Pf. ßrahm« r franco Bayern). SSt? Peditton vlkk estr. »- < enstock. billig zu g gebaut u. Lust verkaufen breit, i Ober« em hoch i wie neu, i- ct is2. Pfg. an, Psg. an, »eneste» iberallhtn flvr g- uzen ,en e«. mitt Mfertto Serren* iaß. in Be ¬ ll. Sitz. ät: «züge rdes, Kicker, rstraße 8. rsi» ie König. s ilea stitut in ' i e 30/28. , »eginn: 1. , 0 Mk. u. Pension > ' im Jahre Zaugewer« lufgenom- 0 Prozent ! . rsuS. Wei- m in Zit« eichenberg - i gehend an i bretzve«, s >W- Bestellungen -Wz auf die Auerthat-Zeitung (Nr. 665 der Zeitung-Preisliste) für August und September werden in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Austrägern des Blattes, sowie den Landbriesträgern je derzeit gern angenommen. Hrpeditiorr der „Auertyal-Aettung." Lm»u »«»«wawintwr. Wanderungen durch die Ausstellung de» sächsische« Handwerks «ud Kuustgewerbes in Dresden. (Nachdruck verboten.) IV. Verlassen wir heute die Besprechung der einzelnen Objekte nach abgeschloffenen Räumen, um zunächst einzelner hervor ragenderer Aussteller ausführlich zu gedenken. Die Firma F. Kaufmann u. Sohn, Dresden, hat, um einen Griff in'S Reich der Musik zu thun (auf die sehr reich vertretene Pianoforteindustrie. kommen wir noch zurück) ein Orchestrion im Preise von 2000 Mk. für kleinere und mitt lere Restaurants ausgestellt, das sowohl Konzert- als auch Tanzmusik aufspielen kann. Die Firma, in Dresden längst durch das sogenannte „Akustische Kabinet" vortheilhaft be kannt, legt das Hauptgewicht bei einfacher, so'ider Konstruk tion auf einen edlen, charakteristischen Ton. Die verschiede nen. Register werden durch pneumatische Maschinen bewegt und wird dadurch der Vortheil erzielt, daß dieselben wäh rend eines Akkordes beliebig an und abgestellt werden kön nen. Ans dies« Weise lassen sich verschiedene Manern der »Tonstück erzielen, was früher nicht der Fall war. Ziemlich reich, wenn auch kaum für die sächsische Po» zellanfabrikation erschöpfend, ist die Porzellan-Industrie ver treten. Am meisten in die Augen fällt natürlich die Aus- stellung der Königlichen Porzellanmanufaktur Meißen. Das ist etwa» — „für das Auge" des Kunstgebildeten, wie des nicht mit besonderem Kunstgeschmack Begabten, freilich zumeist nur für das Auge des gewöhnlichen Menschen und für das HauS deS Millionärs. Der gewöhnliche Sterbliche, zumal aus dem vielbesprochenen, vielumworbenen Mittelstände muß da schon ein Hau» weitergehen, sich sagend, daß die Kgl. Porzrllanmanufaktur eben ein Kunst- und vor Allem ein Staatsinstitut ist, das befruchtend auf die heimische Indus trie wirken soll. Daß der Kleinbetrieb dergleichen Malerei z. B. ost weit billiger liefern kann, ohne der Kunst allzuviel Abbruch zu thun, beweist z. B. die Ausstellung der Porzel lanmalerei und Handlung von Ernst Göcke, Dresden, Wils drufferstr. 18. Wir finden da unter Anderem ein Tafelservice für 12 Personen in 92 Theilen (Rokokoform), reizend bemalt und echt vergoldet zum Preise von 275 Mk., das in gleicher Ausstattung bei der Kgl. Manufaktur auf ca. 700 Mk., zu stehen kommt. Nun ist ja auch das nur für den „begüterten Mittelstand", aber auch die minder theuren Objekte (wir he ben noch ein überaus duftig mit Pfirstchblüthen und Zweigen bemaltes Taselservice hervor) dieser Firma sind allerliebst auSgestattet und wahren den guten Ruf derselben. Ein schmucker Kiosk trägt zur würdigen Repräsentation das Sei- nige bei. Reizende Porzellanmalereien find übrigens auch von Jo sef Günter, Dresden, eine reiche Kollektion Tafelservices rc. von E. Möge! (Firma August Hofmann), Dresden, gemalte Porzellan-, (Luxus- und Gebrauchs-) Gegenstände von A. Hamann, Dresden und Andere vorhanden, desgleichen hat Carl Anhäuser (vormals R. Ufer Nachf.), Dresden eine reich, haltige Kollektion kunstgewerblicher Gegenstände aus Porzel- lan und Steingut ausgestellt. Bon nicht Dresdner Firmen find noch vertreten: Die Sächsische Porzellanfabrik Deuben (Vasen, Tafelaufsätze, Figuren, Nippes rc. in sehr hübscher Ausstellung, M. A. Glück, Porzellanmaler, Zwickau i. S. (Wandplatten, Teller, Nippes rc.), sowie Jul. Pohl, Meißen (Porzellanmalerei.) Einzig in ihrer Art find W. A. Hedrich, Pulsnitz, der ttn sehr hübsch ausgeführtes Modell des Kölner Dome» in Laubsägearbeit, Adolf Minckwitz, Kamenz (mit einer Kollek tion Tuche) und Frau Hermine PreSPrich, Bautzen, die mit .der Hand geknüpfte Smhrnateppiche ausstellte. In einem pompös auSgestatteten Pavillon präsentiren sich die Ausstellungsgegenstände (Bucheinbände, Einbanddecken u. f. «.) der Leipziger Buchbinder-Aktien-Äesellschaft, vorm. Gustav Fritzsche, kvnigl. Hosbuchbindermeister und „weiland" Landtagsabgeordneter. Ihre Qualität und Haltbarkeit muß und soll natürlich erst die Praxi» erweisen. Vorläufig kann man sie, durch vorgezogenr Schnüre abgehalten, nur au» der Kerne betrachten. Mit ernsten Gesichtern in schwarzem Talare schäum uns di« Herren Richter, Rechtsanwälte und Geistliche an, welche Wit zahlreichen Salon- ufid Ballgestalten dir ÄlaSschräme dec Herrenschneider-Firma Stühmke u. Sohn-DreSden füllen. Uebechaupt ist da» Schneidergewerke im Gegensatz zu dm Drechslern z. B., welche Innung nur 8 Firmen aufweist, ziemlich reichhaltig vertreten. Die Kollektiv-Ausstellung der Dresdener Schneider-Innung allein weist 20 Namm auf, zu dmm sich noch mehrere Sonderausstellungen gesellen. Freilich, eine so interessante Ausstellung, wie die Ausstellung sämmtlicher Trachten von 17v« bis 1896 in Berlin ist nicht dargeboten. Da» kann eben nur das Großkapital leisten. Biel Interesse erregen und finden die „Figuren und Bü sten", welche Rud. Pohl, Bildhauer nnd Anatom-DreSdm ausstellte. Reizende Bilder ergeben die 4 mit künstlicher Ath- mung versehenen weiblichen Gestalten: „Frühling, Sommer, Herbst und Winter", jede mit den Attributen der betreffen- den Jahreszeit (der Frühling mit Schneeglöckchen u. Apfel- blüthen, der Sommer mit Rosen, der Herbst mit Fruchikörb- chen, Astern und Goldruthe, der Winter mit Ballhandschuhen, Ballkleid, Spitzenpelz) ausgestattet. Eine Schuli-Negerin ist zum Verlieben hübsch, die Gestalt eines Australiers verräth herkulische Kraft. Besondere Hervorhebung verdient auch die Firma F. Jüh- ling, Instrumenten - Fabrik und Saitenjpinnerei - Dresden (Frauenstr. 14), die ihre Spezialitäten (Violinen, Celli», Eonzertzithern) in auch äußerlich vorzüglich auSgestatteten Exemplaren, daneben auch, um die Qualität derselben in Anbettacht der verwendeten, zumeist ausländischen Hölzer darzuthun, Jnstrummttheile ausstellte. Die genannte Firma liefert nicht nur nach Deutschland, sondern auch nach Eng land und über die See. Wer ein gutes Instrument zu mä ßigem Preise beziehen will, wird gut thun, sich an diese Firma zu wmden. Neben dem Auge und Ohr will natürlich auch der Ma gen in einer Ausstellung zu seinem Rechte kommen und er kommt auch m Dresden dazu. Damit die UMdner nicht zu sehr dominiren, wollen wir heute nur noch junger^ aber rasch emporgekommenen Firma, der Wmmatzscher BiS- quitfabrik von Gebr. Schmidt gedenken. Erst 1891 gegrün det und eröffnet, mit den neuesten Fachmaschinen auSgestattet, von tüchtigen Fachmännern geleitet, haben sich deren Fabri kate (BiSquitS, Caces, speziell Sahn-CaceS für Sinder, Gene sende und Gesunde, Waffeln, Eiernubeln), weil aus den besten Materialien zubereitet, rasch einen vorzüglichen Ruf erworben, wie denn die Firma bisher aus allen von ihr beschickten Aufstellungen nur erste Preise (Altenburg 1892 große Städte medaille mit Ehrendiplom, Dresden 1894 goldene Medaille mit Ehrendiplom, Dresden 189S silberne Medaille mit Ehren diplom, Danzig 1896 goldene Medaille mit Ehrendchlom) erhielt. Daß die Firma weniger auf billigste Preise, Kl aus beste Qualität sieht, ist nur lobend anzuerkennen. (0.8.) Aus dem AuerthaL und Umgebung. «tttheUnngen von loea»«m Jnteeeff« sind »er St«»a<tto« stet» wtUromme«. Morgen Abend findet im Schützenhause ein großes Extra-Conzert unserer Stadtkapelle statt, wozu ein sehr gediegenes Programm aus den schönsten Opermelodien bestehend, gewähtt ist. Wir führen die einzelnen Piecen nachstehend an: 1. Quverture „Des Wandrers Ziel" o. Suppee. 2. „Dir sing ich meine Lieder." Charakter stück. 3. Arie a. d. Op. „Fallstaff" v. Balfe. 4. „Schöne Wett." Preis Walzer v. Förster, ö. „Mühmchen zart u. schmächtig." Gavotte v. Bitter. 6. Einleitung n. Braut chor aus „Lohengrin." v. Wagner. 7. Quverture „Ro° mantique." v. Wetßenborn. 8. Entree-Akt. (Emoll) v. Starke. 9. Cantabile aus der Op. „Donna Taritea." für Piston-Solo v. Mercadante. 10. Chor a. d. Op. „Die Lombarden" v. Verdi. 11. Puppen-Polka a. d. „Stabstrompeter" v. Steffens. 12. Der Opernfreund, Potpourri v. Burald. Nach alledem dürste ein recht ge nußreicher Abend zu erwarten sein, sodaß wir den Besuch dieses Conzertes allen Musikfreunden nur empfehlen kün- new Nach dem Conzert findet mit vollständigem Orches ter Ball statt, sür die tanzlustige Jugend ein gewiß recht erwünschtes Vergnügen. Am vergangenen Freitag weilten Hr. Geh -Rath Jahn und Hr. Landbauinspettor Schnabel aus Zwickau in un- serer Stadt um die Bauplätze zu besichtigen» welche beim Neubau eines Amtsgerichts in Frage kommen würden. Wie man hört, haben diese Herren das Grundstück ober halb des allen Friedhofs als das Geeignetste befunden. Der bezeichnete Platz soll auch von Herrn Justizminister Schurig als der passendste bezeichnet worden sein. Die Gründe, welche bei Wahl dieses Platzes maßgebend ge» wesen, entziehen sich natürlich unserer Beurtheilung, doch glaubte man allgemein, es würde die sogenannte Walther- ^ie,e sür den Neubau des Amtsgerichts bestimmt wer den. Bei reiflicher Ueberlegung muß man allerdings den gewählten Platz al» den besten sür diesen Zweck an erkennen. Allgemein wird Heuer, und zwar nicht nur in unserer Gegend, über da» Fehlen der Pilze geklagt. Außer den klei nen Selb- oder Eierschwämmchen scheinen fämmtliche Pilz- sorten auSgestorben zu sein; besonders selten wird der Stein pilz und der Champignon gefunden. Welche Ursachen dieser eigenthümlichen Erscheinung zu Grunde liegen, ist bis jetzt noch nicht aufgeklärt, zum Theil find aber die Pilzsammler an der geringen Ernte selbst mit schuld, weil sie die Pilze nicht, wie «S sich gehört, über dem Boden abschneiden, son- dem gewöhnlich gleich au- der Erde herausreißen. Aus Sachsen und Umgebung. Leipzig, 26. Juli. Das Sedanfest wird in diesem Jahre hier in Leipzig nicht wieder in der althergebrach ten großartigen Weise gefeiert. Es kommen der große Festzug und die volkstümliche Feier im Schützenhause in Wegfall, während die Vorfeier und die Feier an der Eiche im Rosenthal« am 2. September verbleiben. Gestern Abend sa nden sich die Vertreter von 72 Vereinen in der Centralhalle zur Berathung über die Gestattung des Sedanseft es ein. Hierbei wurde ein Schreiben des Rathes verlesen, in welchem derselbe die Gewährung eines Bei trages in diesem Jahre ablehnt, ebenso will der Rath den Sedwntag nicht wieder als halben Feiertag gelten lassen. Seither hat der Rath zu den Sedansesten Zu schüsse von inSgesammt 46,793 Mk. gewährt. Plauen, 28. Juli. In Anbetracht der Thatsache.daß die Nachbargemeinde Haselbrunn infolge des schnellen An wachsens der Bewohnerzahl große Bedürfnisse zu decken hat (im nächst en Jahre muß eine Schule gebaut und noch ein Lehrer angestellt werden), wurde vom dortigen Hausbesitzerverein am gestrigen Tage beschlossen, daß die Hausbesitzer Ende. September d. I. allen den Miethern die Wohnung zu kundigen haben, welche ihren Verpflich tungen gegenüber Dem Staat und der Gemeinde nicht nachkonnnm. - — Die größten Webstühle der Wen baut die sächsische Webstuhlfabrik in Chemuitz. Vor einigen Jahren hat sie einen ihrer mechanischen Riesenstühle an die Filzwaarenfabrik Lanificio Rossi in Pierre Vicentina in Italien abgeliefert. DaS Monstrum hatte «ine Gesammtlänge von 10,8 m, eine gesammte Wolle von 2,4 m, und eine Kammbreite von 9,15 m. Der auf iHv.» gewebte Stoff ist 9 m breit. Dies war vor einigen Jahren, seitdem »hat dieselbe Fabrik aber auch Stühle für 10 m breit« Waare gebaut. Aus dehn Vogtland«. Das sich derjWerth der hier in Betrieb gesetzten Schiffchen- und Handmaschinen haupt sächlich wach dem Geschäftsgang richtet, erkennt man am besten d-rraus, das vor 2 und 3 Jahren, als die Schisf- chenstickehei in hoher Blüthe stand, eine neue Schiffchen maschine! mit 2700—3000 M. und darüber bezahlt wer den muß.te, während gegenwärtig, wo der Vertuest in der Stickerekbranche nur ein «spärlicher ist, eine nur wenig gebrauchte Maschine mit 1Ü00 M. und darunter bereits käuflich, zu haben ist. Der gute Verdienst der ersten Jahre hat viele Unternehmer zur Anschaffung bewogen und die Maschinenfabriken sind den Bestellern insofern entgegen- gekonttnen, als dieselben gegen eine nur mäßige Anzahlung aus Tfteilzahlungen Maschinen abgaben. Jetzt sind viele Masch inenbesitzer wegen d er übernommenenVerpslichtungen in V/erlegenheit gerathen und d»e weitere Folge des Herab- sinkeirs der Löhne in der Stickereiv'vanche ist der Verlust von/ Kapital an den bedeutend min?erwerthigen Schiff- cherrmaschinen. Die Stickereiindustrie ij? eben zu sehr dem Modegeschmack unterworfen. Pirna, 24. Juli. Ein Offizier, dessen N.d nicht ge- NHnnt werden soll, machte der 3. Batterie de ^ 8eld- artillerie-Regiments Nr. 12, sowie der 2. und 11. .Batterie des 3. Feldartillerie-Regiments Nr. 32 ein Gesch je 1000 M. mit der Bestimmung, daß die Zinsen a. jähr lich zu Weihnachten sür die am heiligen Abend nich. VF urlaubten Unteroffiziere und Mannschaften genannter B. terien verwendet werden sollen. Greiz. Ein drastisches Beispiel dafür, wohin die übertriebene sogen. Fürsorge sür die Arbeiter führen kann, erleben wir hier. Seit dem sl. Juli besteht bekanntlich die bundeSräthliche Bäckeretverordnung, die es untersagt, Lehrlinge länger wie zwölf Stunden zu beschäftigen. Seit dieser Zett haben nun auch die Herren Bäckerjungen um ihre freie Zett todtschlagen zu können, einen Kegel klub gegründet, in dem allwöchentlich zweimal wacker geschoben wird. Ix'» ttax» ttO»«»ü»Oe n ÜLmsnkIsillsi-Lloffö — ckorxsik»!», »r. »los Voll», t »s ?5. 01, Utr. »«IxU» «--US»»», L, Umlsnuk, „ »» „ „ „ I» «In«U>«>> Ustsrn knmoo 0»tva>«'L Oo.» frankstnst S 8»x«»t-/.dtb«üai>g llsrrsallsiäswtoSair fi«Ua a LllUl pe. A«wr.