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O 0 Freitag, den 23. August 1895 8. Jahrgana No. 99. Khu. Heute früh 5 Uhr starb üer arme wurde sofort verhaftet. Vor vem sie ein umfassendes G:stäno.uß ao 151 3100 1260 340 3 380 29 6 1 'I Lößnitzer Theil, «bth. 18, 19 und 20, Stangen 3—6 7—9 10—13 hatte, das ihr lästige Kind aus dem Wege zu schassen. e- lf r ) Hirschberg, ) Abtb. 4 bis 8, auch dc>4 angrenzende Bauerngut Gottlieb Kölbei's, in welch m Bierbrauerei betrieben wurde, mit sämmtlichcn Erntevvrrätyen vernichtete Beide Bauerngüter brannten in kurzer Zeit bis auf die Umfassungsmauer nieder; das Vieh wurde noch durch herbei, eilende Nachbarn gerettet. Die Entstehungsillsache ist zur Z t noch unbekannt. Der Besitzer Heink war am Lage zuvor v r- reist und kam erst heute Morgen, nachdem sein Anwcseu ver nichtet, nach Hause. Der Ort Cunsdorf ist sächsisches Gebiel; das Heink'fche Bauerngut ist das einzige, weiches zu Reust a. L. gehört. Meißen, 11. August. Eine Hochzeitsseiec ohne Trauu g ward dieser Tage in der Nähe bei Meißen gefeiert. Tre gesetzlichen Vorschriften bezüglich des Aufgebotes waren erfüll , die 14 beziehentlich 16 tägige Frist abgelausen und der T .g d<.r Hochzeit augesetzt, sowie die standesamtliche als auch >e kirchliche Trauung bestellt. Die Gäste waren gelad? ü z alle Vorbereitnngen getroffen, als Mittags gegen 1 U r ( e Trauung sollte nm 3 Uhr staltfinden) vom Standesa,ute o e Nachricht eintraf, daß von einem Orte die Aufzebvtspapie-- noch fehlen und deshalb die Trauung nicht vorgeuomm n werben könne. Auf eine sofortige telegraphische Anfrage b>i der betreffenden Behörde traf auch die Rückantwort prompr, d. h. nur reichlich zwei Stunden später ein:" daß die An- gebotSpavier« bereits Vormittag» mit der Post abgesandt worveu sind Da aber der sehnlichst erwartete Brief nicht elngi.i , so mußte auch der auf eine spätere Stunde angesetzte Traun >g tcrmin unterbleiben. Die Hochzeitszäste waren aber nun einn^t versammelt und so feierte man in fröhlichster Weise Hochzeit ohne Trauung. Gegen Abend traf dann auch vom Siauoes- amt die Nachricht ein, daß die Papiere eingegangeu sinb und die Trauung am folgenden Tage stattsinden könne. Erfurt, 12. August. Ein scheußlicher Kindermord wurse gestern hier verübt. Die 24Zahre alte Dienstmagü Fuebeute Benkert hat zwei uneheliche Kinder, die sie in Pflege gegeben Hal. Die Kosten waren dem Mädchen mittlerweile zu yoch g^ worden, deshalb beschloß sie, die Kinder aus dem Wege zu rau men. Der Anfang wurde mit dem 2 Jahre alten Knaben rec B. gemacht. Die unnatürliche Mutter bestellte gestern die Pfle gerin fammt dem Kinde zu sich, nahm der Frau den Knaben ab und verließ das Zimmer. Kurze Zeit darauf hörte die Zu rückgebliebene einen herzzerreißenden Kinderichrei, sie sturzie hinaus und sah. hier die Benkert auf dec Flur stehen, währens sich das Kind, anscheinend von deu furchtbarsten Schmerzen go quält, auf dem Boden krümmt". Die entmenschte Mutter hatte dem Kleinen Karbolsäure eingegeben. Das Kino wurde zwar sofort in das katholische Krankenhaus gebracht, aber jede arzl- liche Hilfe war umsonst. Knabe. Die Mörderin Untersuchungsrichter legte und erzählte mit kühler Ruhe, daß sie die bestimmte Absicht 1., Sämmtliche Plätze für die Aufstellung von Verkaufs-, Schau- nnd Bergnüzungsbui n Wersen durch den städtischen Marktmeister angewiHen, dessen Anordnungen uuweig-. lich Folge zu leisten ist. 1., Die Inhaber solcher Verkaufs-, Schau- und Vergnügungsbuden, welche aus Privat grundstücken errichtet werden, desgleichen die während des Marktes in den Skaizen herumziehend en Verkäufer, Künstler, Musiker. Schausteller u. i. w. haben vor Begum des Verkaufs, der Schaustellungen, Musikaufführungen u. s. w. eine Gebühr mm ittel bar an die Stadtkasse zu entnchten und die eingelöste Quittung dem Polizeibeamlen sowie dem Marktausschuß auf Verlangen jederzeit vorzuzeigen. 3., Die Schau- und Vergnügungsbuden, in denen Musik gemacht wird, sind um 12 ügr Nachts zu schließen. 4. Das Feilhalten mit geistigen Getränken außerhalb der hiesigen Schankivirthschast.., ist, soweit nicht besondere Erlaubniß ertheilt worden ist, verboten. 5., Das Fahren mit Langholzwagen durch die Stadt ist während des Marktes verbau, das Fahren mit Listwagen ist thunlichst zu beschränken. 6., Das Fahren mit Kinderwagen ist wegen der Störung des freien Verkehrs an deu Verkaufs-, Schaubuden u. s. w. und insbesondere behufs Vermeidung vvu Unglüc-s- fällen während des Marktverkehrs aus den dazu benützten Straßen und Plätzen eben- falls verboten. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden, soweit nicht nach den bestehen den Gesetzen härtere Strafen verwirkt sind, mit Geld bis zu 30 Mk. oder Haft bis zu 8 Tagen bestraft. Aue, den 20. August 1895. Der Htcrth der Stadt vr. Kretz schm ar. Holz- und Waldgrasauktion auf Psannenstieler Reviere. In der Restauration zum grünen Thule in Riederlütznitz sollen Freitag, den 3V. August 1895, von Vormittags 9 Uhr an Ndlhlz.-Stämme von 10—21 em Mittelstärke, j gerieth. Der alte Mann erlitt einen doppelten Bruch des rechten Oberschenkels, außerdem erhielt er an den Organen des Unterleibes so gräßliche Verletzungen, daß 23 Wundnähte uöhtig waren, um die Wunden zu schließen. Der Zustand des Verletzten ist ein das Leben gefährdender und man zwei felt an seinem Auskomme«, da Wunderlich hochgradigen Blut verlust erlitten hat. Der Schwerverletzte hat Ausnahme in der Krankrnabtheilung der hiesigen BezirkSanstalt gesunden. Dresden, 12. August. DaS geschäftige Treiben, welches jetzt an den Bauder Behälter-Anlag« der nordamerikanischcn Petroleum-Gesellschaft westlich des Wiuderhafen» herrscht, läßt erkennen, welche» großartige Unternehmen hier im Werden begriffen ist. Die Behälter oder „Tranks", ca. 20 Meter im Durchmesser haltende Eisenbaffin«, deren erster so ziemlich fertiggrstellt ist, werden von der bera.-nten Eisenfirma Kelle und Hildebrandt geliefert resp. aufgestellt. Zahlreiche Arbeiter massen des Bauunternehmers Herrn Helm schachten die Bassin- Fundirungen auS nnd ebnen den großen Hügel ein, der sich nach der Hamburgerstraße htnzieht. — Einen Selbstmordversuch machte gestern Montag, Nach mittag, ein Soldat vom Schützenregiment indem er in voller Rüstung von der neuen Carola-Brück« in die Elbe sprang. Er wurde jedoch von Schiffern gerettet nnd, obwohl er vom Kahn au» sofort wieder einen neuen Selbstmordversuch unter nehmen wollte, glücklich ans Land gebracht. Schandau, 13. August. In der Nacht zum Sonnabend sind Diebe in die Kapitänskajüte de» Dampfers Nr. x (Gesell sch. Verein. Fchiffer) eingebrochen; sie entwendeten dem Kapitän Dünnebier ein« Baarschaft von etwa 300 Mk. Pegau, 12. August. Am Sonnabend .Nachmittags 4 Uhr fanden mehrere hiesig« Einwohner in Gehölz hinter dem Schießstand an der Elster einen Mann laut stöhnend vor, welcher sich in selbstmörderischer Absicht mittels Revolv» in die Stirn geschossen hatte, ohne jedoch seinen Zweck zu er reichen. Der Selbstmordkandldat war noch bei voller Besinn ung und wurde nach seiner in Groitzsch befindlichen Wohnung gebracht. M ü g e l n, 12. August. Durch Funken der Lokomotive gerieth am gestrigen Sonntage rin Haferseld auf Streh ener Flur in Brand, wodurch 70 Garben vernichtet wurden. In ebensolcher Weise wurde einer Dame bei einem nach Pirna fahrenden Personenznge in dem zum Personentransport einge richteten Packwagen da» Kleid in Brand gesetzt. Durch schnelle» Eingreifen der mitfahrenden Personen konnte jedoch noch rechtzeitig «in größeres Unglück verhütet werbrn. — Nach den amtlichen Angaben über den Ausfall der Obsternte »n Sachen soll die Aepfelernt« nur unter mittel ausfallen. Die Leipziger und Grimmaer Gegend hat besser« Ergebnisse auszuweisen. Mit Ausnahme von Glauchau wird die Birnenernt« ganz minderwerthig seiu. Dagegen hofft'man nach ausgiebigem Regen aus eine vorzügliche Maume,lernte. — Die Zahl der Answanderer au» Sachsen betrug im Jahr« 18S4: 2018. Von diesen gingen 1662 nach p^n Vereinigten Staaten ron Amerika, 154 nach Brasilien, 64 nach Argentinien, 42 nach Brtlifch-Nordamerika, 29 nach Afrika, 22 nach Australien und Polynesien, 43 nach verichje- denen anderen südamerikantschen Staaten, 10 nach Ehst,, 8 » ach Asten, 6 nach Mexiko und Er. »ra «rrika.ll nach West indien. Gegen die letzten vorhergehenden Jahr« hat di« Aus wanderung bedeutend abgenommen. Elsterberg, 13. August. Heut« fry 8 Uhr entstand in d«, -u de» «»««»gut Theodor Heink» tn EunSdorf ge. hhrtz« HAtfchWm, Smch 'Mtch«, schnell »« fich griff und N Lksviots, t.oüsn, Kammgarn unü Luxkin L HU. 1.35 xsr Nsbsr A äopxslbrsit uaösUsrüx iu <lsu vorrügUolistsa Hnalltittou, vui- gf ssllilsü la sillüsluoa Llstsra portofrei las Haus W Illolnwreamitgeeakäkt VLIZistLLK L 6»., frankkmst a. lv ...lau» Uu»t«luuxsksnä tnnuw. „ Unterstärke, kl " Aus Sachsen und Umgegend. rr e u en, 14. August. Auf der Flur de« benachbarten Ritter- gute« Unterlauterbach verunglückte gestern Nachmittag der 73 Iah« alte Tagelöhner wunderlich au« Unterlauterbc ch dadurch, baß feiu in.t Strineu beladene« Geschirr durchging und .^vcknderlich geschleift churde und ho, bez». tmter bti «Hb« »tttwoch», Freitag» u »«««tag». Mil 3 Humitienfilättern; Arshstnu, Ault Atister, Jeilspiegek. die einspaltig? Cswuszeile 10 Pf., «b-nuementSUrei» amtliche Inserate 2S Pf. die Corpus-Zeile, «»>.der S werthvoll«,Betlaaen vi«Ehrli<t verantw.rtlich« Redak.eur: »mtl Hegemetfter in « u « (Erzgebirge). Reklamen pro Zelle SO Pf. mit vringerlohn 1 Vtt. LV Pf. Postanstalten uno Landbrie träger our» oi. 1-°» I ». »5 Pf. Redaktnw u. Erv.ditwn. Marktlage. nehmen Bestellungen an. Aus dem Auerthal und Umgebung. RtttheUuuO«« »ou totalem Interest« find v«r Redaktion stet» wiUkommen. AuS Anlaß des am Jahrmarkts-Sonntage, den 26. August d. I. zu erwartenden größeren Geschäftsverkehrs kann, wie hisher an diesem Tage, die Geschäftszeit für alle Handelsge werbe bis abends 8 Uhr ausgedehnt werden. (Theater.) Vergangenen Dienstag war das Theater ge- fthlossen. Heute Abend kommt da» sinnige Schauspiel „Die Else vom Erlenhos", ein Volksstück aus dem Schwarzwalde, morgen Freitag das romantische Schauspiel „Der Rattenfän ger von Hameln" mit melodiösen Gesangseinlagen und großer Ausstattung zur Aufführung. Von beiden interessanten Stücken darf man wieder einen genußreichen Abend e rwarten. — Bezahlt sich das Annoncieren? Trotz der ungeheuren Entwickel»»- de« Zeitungswesens in den letzten Decettnien U'rd der in immer weiteren Kreisen sich Bahn brechenden Er- kenntniß von der Zweckmäßigkeit und Unentbehrlichkeit der Zeitungen für GeschäftSankünvlgungen, giebt es noch immer eine große Anzahl von Firmen, welche die Annoncen für unnöthig halten oder wohl gar glauben, daß da» Annoneiren sich nicht mit dem guten alten Ruf« ihre» Hans » vereinbare. Wenn nun auch nicht geleugnet werden kann, daß schon mancher Geschäftsmann dadurch vom Annoneiren abgeschreckt wurde, daß er aus seine Anzeige keine oder uur verschwindend geringe Erfolge erzielt« — weil er zwar billige aber nicht geeignete Zeitungen benutzte —, so kann doch nicht genug darauf hingewiesen werden, daß daS zweckmäßige Ankündigen 4 §4« einheimischen Zeitungen heutzutage fast da» einzige Mit- . dl zur Erzielung eines lohnenden Geschäftes ist. Eine Haupt« oedingung für den Erfolg ist und bleibt hierbei naturgemäß immer und überall die Forderung, daß die angepriesene Waare auch wirklich reell uud daß der Preis ein solider sein muß. Diese Bedingung vorausgesetzt, wird der Erfolg niemals auS- bleiben. Den besten Beweis hierfür geben eine groß« Reihe von Weltfirmen, welche in Geschästss-agen Autoritäten sind uud ihren Ruf» ihren Erfolg und ihren ungeheuren Reichtum .nur den Zeitungen verdanken. Von den ost und vielgenann- Ek'N Zeugnissen i »selben sichren wir hier nur folgende an: ,.Audolf Herzog sagt: „Alles, wa» ich habe, meinen Welt namen, meine Millionen, verdanke ich nicht allein der Reel- ! lität der Geschäftsführung, sondern zu 99 Proz. der Macht der Anzeigen. Ich bin zu der Gewißheit gekommen, daß heutzutage kein Geschäft ohne die Macht der Annoncen in die Höhr kommen uud gewinnbringend sein kann." — Vander- bild, der amerikanische ErösuS, schreibt: „Wie kann di« Welt wissen, daß jemand etwa» Gutes hat, wenn er den Besitz des selben nicht anzeigt." — Lord Macanley: „Die Annoncen- fHd dem Geschäfte, wa» der Dampf für die Maschine ist — die bewegende Krast." — Barnum, der weltbekannt« Impre- siqrio: „Der Weg zum Reichthum geht durch Druckerschwärze." —I. I. Astor: „Erfolg hängt von freigiebiger Unterstützung der Druckerei ab." — A. U. Stewart: „Häusiges und bestän diges Anzeigen brachte mir, wa» ich besitze." AllMhal -Zeitung Mklurim Anskigtt tu die Äadt Aue, Zelle, Aurrhammer Md die umliegenden Ortschaften Rm. weiche Rollen, 40 Rm. weiches Astholz, Wellen hartes u. 3020 Wellen weiches Reisig, Rm. weiche Stöcke und s Grasplätze, s unter den üblichen Bedingungen versteigert werden. Fürst!. Schönburg'sche Forstverwaltung Pfanneustiel. - Bartholomäi-Markt zu Aue. Aus A nlaß deL am 26. u. 27. August ds. Js. stattfindenden Bartholomäi-Marktes werden folgende Bestimmungen zur gehörigen Nachachiung hiermit bekannt gemacht.