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Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue, Zelle «. Urnge-Mtg. Freitag, den 20. März 1896. Ro. 35. veranvo-rtli»« R«d-k««ur - «»« in »u. l«rmedtrm> Uedakti»» n. «lrvedttion Mw«, Marktkrag« ««««»,»», u »«««»««». Mit 8 AaMitieuStätlerm: KreMmr, Ante AeiEer, Aeitü^teGet. «»awweMewlSMwt» tnN.drr 3 w«nb»»I« Beilagen vienelslldrlin, »ll Brinaerlodn 1 Mt. LV Vk. »und di. ir»k>».rL «i. OT—DK Vesttmmunge» Üb» den Handel mit denatnrirte« vranntweine, welche noch de« Bunde-rath-veschlusie vom 27. vorigen Monet» am L. April 1828 di Kraft treten, «erden nachstehend znr öffentlichen Keantniß gebracht. ES werden daher diejenigen hiesigen Gewerbetreibenden, welche bereit» «it denatu- ritte» Branntwein handeln und diesen Handel fortsetzen wollen, hierdurch »nfgefoedert, di« in Ziffer 2 der Anlage vorgeschriebene Anzeige bei Vermeidung einer Geldstrafe di» zu ISO Mk.— Pf. oder entsprechender Haft bi» ,um 2V. Mär, 1896 M» da« S-Ai-ttche Harrptzollamt Sibeuftock und den unterzeichnete« Rath «inzureichen. Aue, am IS. März 1896. Der Htcrth der SLcldt. vr. Kretzschmar, Bgmstr. Mrgnrth. BeMmmmngen über den Handel mit denaturirtem Branntwein Auf Grund der §8 1 und 43 s de» Gesetze», bet» essend die Besteuerung ' »« Brannt- «i>», vo« A wird hiermit Folgende« bestimmt: '-den V Auf den Kleinhandel mit denaturirtem Branntwein findet 8 SS der Gewerbeordnung --eine Anwendung. 2) Wer »it denaturirtem Branntwein handeln will, hat die» 14 Tage vo.' Eröffnung de» Handels-der zuständigen Steuerbehörde und der Ort«polizeibehörde «nzumrlden. Ueber die erfvH,> Anmeldung «rtheilt dir Steuerbehörde eine Bescheinigung. 2) Drnaturirter Bran.-twein, besten Stärke weniger al« 80 Gewichtsprozent« beträgt, darf nicht verkauft ovtr seilgehalten werden. 4) Mer «it denaturirtrn Branntwein handelt, hat in seinem Verkaufdtvkal au einer in tzi« Augen fallenden Stelle und in deutlicher Schrift eine Bekanntmachung outzu hängen, wonach e» verboten ist: n) denaturirtrn Branntwein, besten Stärke weniger al» 80 Gewichtsprozent« beträgt, zu verkaufen oder feilzuhalten. d) au- denaturirtem Branntwein da» DenatuirungSmittel ganz oder tbeilwetse Wied« auSzuscheidea, oder dem denaturinen Branntwein Stoffe beiznsügrn, durch »eiche die Wirkung des DenatrirungSmütel» in Bezug aus Geschmack oder Geruch verändert wird, und solchen Branntwei« z» verkawfM »bm^ feilzuhalten. k) Der Handel «it denaturirtem Branntwein kann seitens d» Steuerbehörde versagt »erden, wenn Lbatsachrn voriiegen, welch« die Unzulässigkeit de» Gewerbetreibenden in Bezug aus diesen Gewerbebetrieb wahrscheinlich machen. Gegen die Entscheidung ist di« Beschwerde an die Direktivbehörde und die oberste LandeSfinanzdehörde zu lässig. Die Entscheidung der letzteren ist endgültig. Bon jeder Untersagung ist der OrtSpolizeibehvrde Mittheilung zu machen. 8) Die Beamten der Zoll- «ad Steuer- sowie der Polizeiverwaltung sind befugt, in die Räumlichkeiten, in welche» deaaturitter Brauntwei» seilgehaft« wird, während der üblichen Geschäftssdwdr» oder während di« Rinmtichkttttn dem Bmöehr geöffnrt find, inzuketen, den da selbst sellgrhaltenen oder verkaufte», derwchwww» »Mr »»- denaturirtrn Branntwein zu untersuchen und Proben znm Zwecke der Uetterfttch»»« gegen Empsangabescheiuigung zu entnehmen. Ans Verlange» ist M» Wfftzm a»ch ein Theil der Prob« amtlich verschlosten oder verfiegelt zurückzulaffm». Ist» die ent nommene Probe ist Entschädigung in Höh« de» üblichen Kaufpreise« M leiste», j Die weiter-,henden Befugnisse, »elch« der Steuerverwattung i» ß 14 Abi. 2 de« Regulativ» betreffend die Stmerfreiheit de» Branntwein» z» gen «WO e» Zwecke», «ingeräumt find, »erden hiervon berührt. Stadtverordnetenwahl Aue. Nachdem di« Herren Schneidemühlenbesttzer Emil Lauster uad Privatu» Louis Fischer durch ihre Wahl zu Stadtrithen und Herr Prof,stör Dreher freiwillig au» dem Sladlverordneten-Eollegium au-geschieden find, Herr Schankwirth Herman» WeÜristel aber verstorben ist, macht sich «ine ErgäazungSwahl nötig. Für diese ErgäazungSwahl ist dir bei der letzten ordentlichen Wahl ausgestellt« Liste maßgebend; diejenigen, welche also erst nach dem 4. Dezember 1894 Bürger geworden st»d, rönne« diese» Mal «och nicht mit wähle». E» sind zu wählen 2 ansässige und 2 unansiffig« Bürger. Al» Wahltermia ist Mittwoch, der W. Mär, 18W bestimmt und find di« Stimmzettel an diesem Tag« in den Stunden von Vormittag- S Uhr bi- Nachmittag- 1 Uhr im Saal« de» hiestgen RathSkrller« vor de« Wahlausschuß persönlich abzugeben. Aue, am 1L. März 189S. Der Wach der Stadt. vr. Kretz schm ar. ststvmöwarlaml» mit Vas usuv 8odujj»dr dsziiwt »» IS. 4xrU. 4nmelckuoxe», dsk WM» Bo- durts- uiick InuLvstot», ImxLvftsI» null SostulLsuxols rorrulsxs», verävu dnl- äigst vrbotsn. 6luts uoä dillixs Ilntsrlruokt in tüssixsu I'nmiljv» vvrmlttolt, so vis jocks zv- vünsedtv ^uÄruutt srLüvilt gsrn ösi' Diwkioi' ILüvkv. Aus dem Anerthal und Umgeöunfl. MMstoU«»»»« von lokale» Interest« stn» » r Stevattta« fl«r» »iMo»«««. Rr. 2 de» diesjährige» Gesetz- und Verordnungsblattes ist erschienen u»d liegt in hiesiger Raths-Expedition 14 Tage la»g znr Einsichtnahme ans: Inhalt: Bekanntmachung, eine »»leihe der Gewerkschaft Deutschland zu O'lSnitz i. E. betr. Bekanntmachung, einen bei Anwendung der Bestimmungen i» h 18 de» Reichlgesetze» über die Erwerbung und den Ler» lüft der Bunde»- und Gtaat»ang«hörigkeit vom 1. Zuni 1870 entstandenen Z»eisel betr. Gesetz, eine Abänderung der Be- stiiTWtUvgen de» Ctvilftaattdirnergesetzr- vom 7. März 18SS betr. Verordnung, Abänderungen und Ergänzungen dr- Pferde-L?-h»bung<.Regl«ment« von, 15. Oetober 1886 bete. Verordnung, die allgemeine Verpflichtung geprüfter Feldmesser u»d «»derer Techniker betr. Gesetz über Ausdehnung des Gesetzes, di« Ge»?ährung von Entschädigung für infolge von Milzbrand grfalleve oder grtödtetr Rinder betr., aus Rausch- braud und aus Pferde. Verordnung, die anderweit« Abinde- ru»g von A 6 der Ausführungsverordnung zur Grwerdeord- »»»g vom 28. März 18S2 betr. Der Stadtrath erläßt folgend« Bekanntmachung, den Handel mit Gift-Farbe» betr. „Bei Ausführung und Handhabung -er Verordnung de« Ministerium» de« Innern vom S. gebr. 1895, de» Handel mit Giften betr. (Gesetz- und Verordnung«, blatt S. 15-, hat «S sich herauSgestellt, daß in den dethri» ligten Kreisen vielfach Unklarheit darüber herrscht, welche der i» Haudel befindlichen Farben zu den Giften im Ginne der Anlagen zu dieser Verordnung gehören, zumal sich die Be zeichnungen der letzt««« nicht immer mit den dafür im Han del gebräuchlichen decken, erstere Bezeichnungen auch die »Zu sammensetzung der betreffenden Farbe» nur ausnahmsweise rrkenne» laffen. * Z»r Htntanhaltung von Irrungen der Betheiligten ist «i« Berzrichniß der Gtftfarben nach ihren Handelsnamen ausgestellt worden, «eiche« beim Stadtrath« zur Einsichtnahme für bi« BethAligltn ausltegt. Frühling« Anfang. Morgen Freitag früh 8 Uhr tritt di« So»»« i» das Zeichen des Widders. Auf diesen Augen blick verlrgt der Kalender de» offiziellen Anfang »e« Früh ling», jener Jahreszeit, die vo» u»S am iehbastrsten herbei gesehnt wird. Unsere Altvorderea pflegten dieselbe durch mancherlei Fest, zu begrüßen, in denen z»«i vtrmummlr Ge- stoltt» di« Hauptrolle spielte». Der Wint«, «in lebensmüder G«B An dichten Pelz«, wurde in Wort »»» Spiel vo« WMchüh«, -«»SAhdkäfttgM -SUH« hsfibtzt, tz« ck» Itn-Un- in farbenreiche« Gewand«, mit den ersten Kindern der Früh- , ling« geschmückt, darstrllte. Diese- sinnreich Kampse-spiel war ein« Allegorie de- in den Lüsten sich vollziehenden Kamp fe« zwischen Winter und Frühling. Der diesjährig« Winter hat uns ganz besonder« reichlich mit seinem schneeigen Flaum bedacht; seit länger al« einer Woche ist bereit« der Erdboden unmittelbar der Einwirkung der Sonnenstrahlen uud der milderen Winde vom Atlandischeu Oeean au-gesetzt, und so dürfen wir ziemlich bestimmt auf einen angenehmen Früh- ling rechnen. > Aus Sachsen und Umgegend. — Der Pächter de» Schützeuhauses zu Kirchberg hat in folge zu geringen Absätze- bei Nacht und Nebel sein «pach tete» Lokal Verlassen. — Do- Königl. Realgymnasium in Annaderg hat soeben^ seine» von dem Rektor Pros. Dr. Meutzner verfaßte» Ofterbe- richt auSgegeden. Ihm ist eine mathematische Arbeit de- Ober lehrer« Chemnitzer vrigesügt. Die Anstalt zählte im verflosse ne» Jahre 234 Schüler uud entläßt diese Ostern 6 Oberpri maner. E« unterrichteten an ihr 22 Lehrer. Dresden. In ihrer Sitzung vo« Montag wählte die 2. Kammer zunächst -um Staatsgerichtshof al- Mitglieder die Herren Oberlanoe-gericht-präfident a. D. Klemm, Oderlaad««ge- richtSsrnot-präfideat vr. Otto und Hofrath Damm, sämmtlich in Dresden, al« Stellvertreter die Herren Rechtsanwalt Temper in Trieb und Justtzrath Hänel in Dresden. Alsdann nahm dir Kammer di« Gesrtzentwürse wegen Errichtung von Amts gerichte» in Laufigk und Reichenau oha« Debatte ungrändert a». Weiter wurde Titel 1 de» außerordentlichen Etat-, Reu- und Umbaute» für da« Justizdeparlement betreffend, nach der Vorlage bewilligt. Die Petitwae» um Verlegung de- Amts gericht» Ebersbach »ach Neugersdorf blieben aus sich beruhe». Vizepräsident Streit sprach sei», Freude über de» Neubau eine» GerichtSgesüogoiffe- t» Zwickau, «bg. Ruder s«M Be- fttrdignng über b,e endlich« A»»ficht auf eine« Neubau b«S Amtsgerichts Roßwein au«. Bon de» zahlrmche» Petitionen um Errichtung vo» Amtsgerichten wurden dir au« Jöhstadt u. Aue der Königl. StaatSregieruug znr Erwägung überwies«,. Die Adg. vochmaan'Aue, Wols-Gauper-dors und Lrüwell-Aaua- berg spracht» ihre» Dank und ihr« Freud, für diese» Erfolg an». Die weiter«, dwebrz. P-lstioaen von Gottleuba, Geher, Rötha, Schöneck, Strehla, Thalheim, Wilkau und Zwönitz be- schloß di« Kammer der Kgl. StaatSregieruug zur Senmaißnahme z» überweise^ nud di« Petittoaen vo» Bärenstela, Hartha, «FtzSwatthA, «mrnhof und Weißenberg zur Zeit auf sich K«MMM LU Geffentl. Ktadtversrdnrten-Kitznnß p» Anr» am 11. März 1896. Anwesend: 11 Stadtverordnete. Vorsitz: Herr Fabrikant Papst. Testen dr- Rath-: Herr Bürgermeister 0k Kretzsch- «ar, 4 RathSmitqlirder. Mn« Zuschrift de« Hrn. Tuchhändlrr Jul. TrokÜmler, wonach dieser dir Annahme der Wahl »l« 2. Vorsitzender dr« Collegium» ablehut, gelangte zur Keautnißaahmr. — Beider hierauf stattgrfundenrn anderweiten Wahl wurde Herr Stuhl fabrikant Christian Becher al« 2. Gtadtverordnrten-Borsteher gevählt, welcher die Wahl annahm. — Zur Vornahme von Arbeiten für die Waffergewinnung auf de« der Stadt gehörigen Grundstück« in Zschorlau würben 1000 M. bewtlligt.— Genehmigt wurde, die Pifsoiranlagen der Schule aa der Schtvarzenbergerstraße mit Wafferspülung zu versehe». — Die Wafferleitung soll von der Gasanstalt ab durch die Wet» tinerftraße bi» zur Straße E uud von da ab unter Auswech selung der schwächeren Rohre bi» zu« neuen Schulgebäude auf dem Steinigt in 150 mm t. L. weit« Rohr« fort geführt werden. Ferner genehmigte maa SO mm t. L' «eite Wasserleitung-roh» in der Färberstraße und 100 mm t. L. dergleichen in der Wasserstraße von der Oststraß« ad zu legen. Vom Ausstellungsorte 5 weiterer Hydranten »ahm maa Kennlaib. — Genehmigt wurde di« vo« freie» Platz« an der Wettmrrstraße geplant« Bahnuntersühruag uad Straße fallen zu laffen, di« Elsendahnstraße vom Rehnert'schen Grund stücke nach dem Zwitterweg der Bahn entlang fortzuführen u. durch da- Geitz-Ficker'sche Grundstück von der Eisrabah»str«ße »ach der Bockauerstraße «ine Verbineung-ftraße zu führen, dir Straß« L aber bei der Einmündung in de» freie» Platz bi« auf 12 «. zu verschmälern. — Dantschreid« der Turan- schäft Aue gelangte zum Vortrag. — Di« Vornahme einer Ergänzuug-wahl für da» Htadlverordneten-Collegium w»rd« beschloffr». Steuer-Erlaßgesuhe wurden genehmigt. Wrtter-ericht vo« 18. «. 1». März, 8 Uhr «srge»4. Station«- Raum Barometer- stand Wetter Temper, »ach «elf. AA21— WMtzWW» richtnng Wetterhtu«. che» König- Albert-Brltcke AM» Zelle. 781 mm 728 , Verändert. 5,5« G. G.