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Auerthal-Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Ane, Zelle u. Umgebung. »rlLeini «ttt»»»«, S»«tt«KS U »«««»««». «b,««e»»«tS»r»tS »kl. der S werlbvollen Beilaa en vieneliäbrli» mit vrinaerlabn 1 M». LV PI. aur« »i« Va» 1 «». 2» V». Mit 3 AamtNeuStLttera: Arohftnn, Kute -elfter, Jeitspiegek. v«ranlw»riltä>«r »edak»«ir: G«tl chegenretstrr in Lu« («rraedirge). vedaktim, n. »rvedition Mw«, Marktkraß». Inserat« dl« «inspalttg« Larpuezeil« 1V Gf^ »mtllch« Jnftrat« 20 Pfg. di« LenmS-Zeilen Reklamen pro Aeil« 20 Pfa. Lll« Postanstalten und Landbrtesträger nehmen vtst«llung«a an. Freitag, den 24. Januar 1896. S. Jahrgana. No. 11. Bekanntmachung. Für dir Stadt Aue und die Ortschaften Auerhammer und Aelle fallen den LS. Januar, - IS. Februar, Mittwoch, 11. RSrz, 15. April, IS. Mai, 1V. Juut, 8. Juli, 5. August S. September, 14. Oktober, 11. November, 9. Dezember 18SK Gerichtstage in Aue in dem im Schulgebäude au der Schwarzenberger Straße gelegenem Sitzungs zimmer der städtischen Ausschüsse abgehalten wer. en. Die Abhaltung von Terminen in streitigen Rechtssache», mit Ausnahme von Sühne- termiuen, ist von den Gerichtstagen ausgeschlossen. Die zu «xpedirenden Sachen müssen bei dem unterzeichneten Bericht« spätestens 2 Tage vor de« jeweiligen Berichtslage direkt oder durch Vermittelung der Herren Lokal- bez. OrtSrichter augemrldet sein. Sachen, die nicht, bez. verspätet angemeldet find, können nur erledigt werden, wenn dir» ihrem Gegenstände und der Zeit nach möglich ist. Expedirt wird Vormittag» von 10 Uhr bis 1 Uhr, Nachmittag von 2 Uhr bis k Uhr. Schneeberg, am 10. Januar 18S6. DaS königliche Amtsgericht. Müller. B. Kaiserfeier Aue. Zur Feier de- Geburtstages Gr. Majestät de- Kaiser - Wilhelm soll Montag, den 27. Januar 1896 Nachm. 6 Uhr im Saale de» RathSkeller» ein Festmahl stattfiliden, zu welchem wir hiermit «rgebenst einladen. Anmeldungen dazu wolle «an auf unserer Expedition oder bei Herrn RathSkellerwirth Geßner bewirken. (1 Gedeck 2, SO Mk.) Aue, am 22. Januar 1SSS. Der Math der Stadt. vr. Kretz schm ar. Frk. Aus dem Auerthal und Umgebung. MUUwU«,,«, »»« lokal«« g«t«r«fi« sind »«« ««daktto» stet» Willkomm««. Linderungen im Netz der Stadt-Fernsprecheiurichtung in Aue (Erzgeb.): Ja Wegfall ist gekommen: unter Nr. 48 Dietz L Eo^ Wilhelm in Lößnitz. N»u -ageschlossen ist: unter No. 48 Trau gott OelSner in Aue lErzgeb.), Marktgaffe Nr. SS e. In einem Wahlaufruf in No. 142 d. Bl. vom Jahre 1895 «uß r» Zelle 4 nicht Arthur, sondern „Anton" Gläser heißen, was wir hiermit aus Verlangen gern berichtigen. In 5er Generalversammlung des Verein» „Knappschaft für Aue' «n vergangenen Sonntag in Leonhardt'« Gasthaus, wurde beschlossen, das 200 jährige Stiftungsfest in diesem Sommer in der Zeit vom S1. Mai bis SO. Juni adzuhaltrn. Das Fest soll dnrch Revrille u. Lirchenparase eingeleitet werden. Nach mittag» soll ein Umzug durch die Stadt, nachdem Coucert im Bürgrrgarten und Ball in 4 Solen stattfinden. Der Be ein blickt ans eine 200jährige gesegnete Wirksamkeit zurück und hat sich in der Zeil ein Vermögen von ea. 12600 Mk. angesammelt. Näheres hierüber dringen wir in einer der nächsten Nummern. A« vergangenen Montag fand die Generalversammlung deS „Erzgebirgs-Zweigverria Auerthal" in der Lrderschürze hirrjelbft pal«. Ein trefflich autgrardellttrr Jahresbericht gab Rechenschaft über da» Wirken de» Verein« i» adgelaufenen Geschäftsjahre, der RrchcuschastSbrricht über die Eassenveryältmsse. Au be- merken bleibt noch, daß an Stelle des freiwillig zurückgetntenea Hra. Pros. Dreher, Hr. Kaufmann Heinrich Ligner in Zelle zum Vorstand gewählt wurde. Zum Bikevorstand wurde Hr. Prof. Dreher, Schriftführer Hr. Lehrer Hamann, Liceschrift- führrr Kaufmann Gotlhold Listner gewählt. Hr. Eassirer Aug. Geßner verblieb in seinem bisherigen Amte. Der Verein zählt jetzt 1S4 Mitglieder, ist also im letzten Jahre, wo L26 gezählt wurden, um 8 gewachjen. Wie au» dem Jnseratenrhril hervorgeht, findet nächsten Sonnabend beim Burgvoigt Kimmel die diesjährige General versammlung de« „Kreuztifches Nr. 106" statt. Eine wichtige Tagesordnung und BorftaubSwah en liegen vor. Bei hiesigem Stadtbauaml« wurde» im Jahre 1898 an Baugenehmigungen 93 rrtheilt,- im Jahre 1894 dagegen nur 60. Ausgesührt wurden in ter Flur Aue an Bauten: 2b Wohnhäuser au» roher Wurzel (gegen 13 im Lehrjahr«), 2S Hinter- und Seitengebäude pp. (gegen 9), 2 Fabrikgebäude (Vergrößerungen gegen 4) und 41 Reparatur-, Einrichtung»- pp, Bauten (g-gen 17). Auch für da» begonnene Jahr steht wieder äußerst rege Bauthätigteit in Aussicht. Dir Hundesteuer ist jetzt von 6 auf 8 Mark pro Jahr er höht worden. Manchrr von den Molly«, Karo«, Flora- ete. wird die» «ll dem Leben bezahlt haveu, den für so eia Hünd- chen 8 Mark Steuer ist doch eia bische» viel. — Hätte sich »a die Steuerschraube nicht wo ander» ausetz.n lassen, vielleicht bei LuxuSpserden, Equipagen, Weinen u. s. w. Luxus ,st es ja nicht iauuer, wer sich einen Hund hält, für arm« L-ute ist e» sogar eia HeizeusdebUrsniß, was sie zu diesem treuesten Freuade de» Menschen hiuzieht. Ja Preußen stad in vielen Städte» die Hündinnen steuerfrei, um die Lollwurh zu bekämpfen, und in der Thal giebl« auch dort iasolgedessra nicht so viel tollwüthige Hund«, wie hier i« Gebirge. Di« erhöhte Sieuer wird manchem mch» rech» sein, — aa wenn» nur der Stadikaste wa< eindriagt, da zahlt doch schließlich jeder gern. Schneeberg, 21. Jan. Auf dem Fraude'schen Stein bruch «« GleeSberg vrru.,glückten gestern Nachmittag in der 4. Staad« in Folge unvorhergesehenen Erdrutsche» mit nach folgenden Steiuschligin S Sretnbrucharbeiter. Der Arbeit» Rich, Seifert von hur kam «it rin» leichteren Fußkontustoa bsvs», schwerer« Verletzung», an Schädel, Rippe» und Bei» erlitt Joses Meine! «u» Oberschlem»; am schlimmsten ab» »ging es dem Arbeiter Bochmann au» Neustädte!. Demsel ben wurde durch einen Steinschlag der linke Unterschenkel zer trümmert, so daß d»s,lbr im hiesigen Kcankenhause alsbald unterhalb de» Knie» amputirt «erden mußte. — In der Plenarsitzung der Handel«- und Gewerbekammer zu Plauen, am b. Januar nahm dieselbe folgenden Kommis sionsantrag aa: „Du Handels- und Gewerbekammer «olle bei der Ständeversammlung dahin vorstellig werden, daß st« dem von der Regierung gemachten Vorschlag de» Baue- der Bahnlinie Zwönitz-Grünhain Elterlein-Scheibenberg ihre Zu- -fAminaaq etthml^^nv-dt« möglichst baldig« Ausführung «es Baue» dieser Bahnlinie befürworte." U. a. machte Herr Ko«- mrrzienralh RoStosky-Nieb-rschlema hierzu die Mittheilung, daß er im Einverstänoniß mit dem Herrn Präsidenten in der 2. Kammer deS Landtag» namens der Handels- und Gewer- bekammer seine Freude über die den Wünschen der Kammer entsprechende Legung ter Bahnlinie ausgesprochen habe, und daß er glaube, das Einverständniß der Kammer hiermit an nehmen zu können. Schönheide, 17. Jan. In einem Lehrzimmer der hie sigen Mittelschule fiel währens der dort abgehaltenen Gesangs- Uedung zu« großen Schrecken der dort Anwesenden die Lamp« von der Decke herab. Bei näherer Besichtigung ergab sich, baß die Decke von d» Lichtwärme der Lampe bereits so weit angebrannt war, daß dieselbe den Beleuchtungskörper nicht mehr zu halten vermochte. Den zu Hilfe herbeigeeilten Per sonen gelang e» bald, da» Feuer, ohne daß dasselbe größere Dimensionen annehmen konnte, zu löschen. „Pauline Ulrich", «ine Auserwählte auf dramatischem Ge biet. Den poetischen Schimmer, een die ewigen Gestaltend, dramatischen Dichtkunst auch auf di« Persönlichkeit ihrer Dar steller und Darstellerinnen zurückstrahlen, sehen wir besonder» gern noch durch den romantischen Hauch der meist an Aben teuern reichen Schauspielerbiographien erhöht. Um so mehr gewinnt e» hinwieder seinen eigenen Reiz, «ine hochgefeiert« Künstlerrrscheinung aus einfachen Verhältnissen aus dem Wege schnimäßig geregelter Bildung und Entfaltung hervorgrhen zu sehen. Ein« solch« Erscheinung, die aus dem Wege planvoller Bildung zur Künstlerin von interessant« Eigenart und «eit verbreitetem Ruse sich entwickelte, ist die sächsische Hosschau- fpielerin Paulin« Ulrich, in deren Spiel und Persönlichkeit bet einem Zauber glänzender Kunstbegabung, «in feiner Ton von jener eigenen Art bürgerlichen Anmuth mitklingt. Die Entwickelung und Entfaltung diese« außerordentliche» Genie« ist «in« in vielfacher Hinsicht so lehrreiche, daß au» Anlaß de» bevorstehenden Gastspiele» der berühmten Künstlerin, wir uns gedrungen fühlen, unseren Lesern Einige« an» dem Werde- - Prozeß der geseintea Schauspielerin hier zu erzählen. Pauline Ulrich wurde in Berlin al» die Tochter eine» Hoflheater-Mu- siker« geboren und sollt« nach den Wünschen der Ettern Gou vernante werden, ab» da« schöne, feurige Mädchen hatte kein Talent zur „alten Mamsell", ihre Begeisterung für Kunst u. Poesie «eckten in ihr den lebhaften Wunsch, sich der Bühn« zu widmen. Ja dem Berliner Lirdhabertheat» „Urania" macht« sie ihren ersten theatralischen Versuch al« sauste« „Gret chen" und geharnischt« „Jungfrau von Orleans" legt« sie Proben ihre« seltenen Talente» ab. Sie spielt« dabei auch den Regisseur, lnbem sie di« Stück«, in welchen sie beschäftigt war, selbst di« Scene setzte. DaS erste «igenUiche Engagement führte die Novize nach Stettin unter di« Direktion Hein. Nach einem halben Jahre schon kam sie an da« Hostheater nach Hannover, wo st« . „Di« Königin von 16 Jahren" und da« ganz« Fach spielte, t» welch«« Hama!« «ie Groß«»»» unüvertrofsr» glänzt«. ' Ab» die jung« Naive entflammte sich mehr für di« Vorbild», welche Marie Seebach Schuf, und sie fühlte sich in Hannover nicht ganz befriedigt. Durch Empfehlung erhielt sie einen Gastspielantrag nach Dresden, wo Herr von Lüttichau sofort ihr Talent erkannte und ihr den ganzen Rollenkreis al- erste Liebhaberin und jüngere Heldin anvertraute — und seitdem ist sie Mitglied ausgezeichneter Hofbühne, «an steht, sie hat al» gottbegnadete» Talent ihre Carrüre schnell gemacht. Neben großartigen künstlerischen Erfolgen in ganz Deutschland blieben auch andere ehrende Auszuchnungen nicht weg. So wurde sie von den meisten kunstsinnigen und kunstförderndrn Fürsten Deutschland« mit Orden und anderen Geschenken überhäust; zum Beispiel vom König Ludwig II. von Bayern, Kais» Wilhelm II., König von Sachsen u. s. ». D« Herzog v. Meiningen »nannte sie zum „Ehrenmitglied der Meininger" und mit diesen vereint errang sie sich gelegentlich eine« Gast spiele» in Moskau neue Ehren. Auch in der alten Zaren stadt erzielte ihre glänzende Erscheinung, die Frische ihrer geistig belebten Rollenausfassung, die leidenschaftliche Energie und edle Plastik ihrer Darst.llungskunst «ine hinreißend« Wirkung. So ist denn Pavlinr Ulrich, welch« sich jetzt im Vollbesitz ihrer glänzenden Mittel befindet, eine der «delstrn Priesterin- nen der dramatischen Kunst geworden. Stet« hat st« ihr Genie dem Schönsten und Besten gewidmet, jede Effekthasche rei gemieden, und so ist sie ein leuchtende« Borbild für ihr« jüngeren Kolleginnen geworden, welche an ihrem Beispiel lernen können, wa» Talent, Fleiß, Ernst, heilig» Eifer und vornehm« Gesinnung vermögen. Wie wir hören geht unser MarktauSschuß damit um einen Wochenmarkt für Aue einzurichten. Gewiß Jeder, der sich in andere» Städten aufgehalten hat, weiß, welche große Bortheile für die Bürgerschaft der Wochenmarkt mit sich bringt, wo allen Naturprodukten in großer Auswahl zu mäßigen Preisen zu haben find, und ist es nur wünschen-werth, daß je eher, je bester ein Wochenmarkt für unser Volkreiches Thal eingerichtet wird. Unsere 1300 Einwohner consuirrn riesige Qvantitäten von Leben-Mitteln, daß eia Wochenmarkt zur Nothwendigkeit geworden und man sich wunder« muß, daß nicht schon längst eia solch» besteht. Gedenket der Thierweltl Draußen wirbeln di« Schneeflocken herniedir. Ein kalter Wind saust über die Flur dahin. Die Gewässer sind mit Eisdecken überzogen. Di« Menschen hüllen sich in Pelz« und dicke Mäntel und ziehen da« Leben in ge heizten Wohnräumen dem Aufenthalte im Freien vor. Jetzt «erden auch die Ställe wärmer gemacht die Hunde bekommen Decken und Stroh oder «halten einen Platz im Haus«. We- nig fürsorglich «erden oft die Zughunde behandelt, die in der Kälte oft stundenlang, vor den Wage» gespannt auf der Straße müsse» und dabet so frieren, daß sie am ganzen Kör per zittern. Dank der Fürsorge von Vereinen und Behörden wird solche« rücksichtslose Verhalten gegen die armen Thiere al« Thierquälerei bestraft. Den Zugthieren ist, sobald sie stehen gelassen «erden, eine wärmende Unterlag« unterzulegeo; außerdem sind sie mit einer Deck« zu bedecken. Auch ist e» jetzt zeit, an unser« gefiederten Gänger, Künstler und Dilettan ten zu denken, die, wie des Sommers Lust und Freude, auch den rauhen Winter getreulich mit ua» theilen. Unter ihnen »ollen wir auch der Proletarier nicht vergessen, der kecke» Spatzen, die mit ihrem Lärm genügend aus sich aufmerksam machen. Gedenket der Thierweltl LviULvdvrK-Lviäv — nur ächt, wenn direkt ad meinen Fabriken bezogrn — schwarz, weiß und sättig, von S» Pf. bi« 18,«d p. «eter glatt, geftreist. karrten, gr amsten, Damaste ttr. (ea. 2«0 versch. Qual, un» SoOV »ersch. Farben, Defstn« etc.), patt»- ua« staicatti-ai la» ttmw. Ruft« umaehend. 6 -Mch-kAtzriK S. «GtWtzGH 0«. Ü. 6«*^ rLioids