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AuertW -Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue, Zelle u. Umgebung. EriLnni «tttMachS, GrettNOS u Lanntaa». Md»«»»»««tSNr»tt inkl.der 3 wertbvalen Bellaaen vierleliLbrliL »ü Bringerlohn 1 Mk. -0 Pf. du.» dir va» 1 «. SL Pf. Mit S AamitienStätter«: Aroystnn, Kute Krister, AeitspiegeL. vrrantwrrttichrr Redakteur: Gmtl H»ge«»tfter in Nu « (»r,g«btrg«> Redaklie» u. Arv«dit>,n Mer«, Marktkraße. Inserat« di« «inspdlttg« Errpuszetl« 19 Pf^ amtttch« Inserate 2ö Pfa. bl«',Lennw-Zellen ReNamen pr» Zeile X) Plg. alle Pokanftalten und Landbrtestrig« nehmen Bestellungen an. No. 5. Freitag, den 10. Januar 1896. 9. Jahrgang. ans dl« ß«a bahn', in deren Besitz die sämtlichen Linien der Pfrrdeei- srnbahngesellschaft für den Preis von 9 Millionen übergegan- gen find, übernommen. Die gesamte Lange der Geleise der Große» Leipziger Straßenbahn beträgt 83 Kilometer. Der Bau zweier neuen Strecken ist in Aussicht genommen. Za vierzig Zähren geht di« Bahn in da« Eigentum »er Stadt Leipzig über. — Eine die musikalischen und kunstliebenden Kreise unserer Stadt im hohen Grade interessierende Nachricht traf gestera hier «in: mit Genehmigung Sr. Majestät de« Kaiser« ver anstaltet die Kapelle de« königlichen Opernhause« zu Berlin am 11. und 12. Februar in der Alberthalle hier zrvri Kon zerte. Di« Direktion führt Felix Weingartner. — Die Sylvesternacht ist hier in altgrmöhater Weis«, in mancher Beziehung nur etwa« weniger laut und geräuschvoll al« sonst, verlaufen. Zu Ausschreitungen irgend welcher Art ist es nicht gekommen. Allen Eltern zur Warnung: SchulentschuldigungSzeilel sind nach einem neueren Uriheilr de« Rei<b«gericht« al« Ur kunden anzusehen. Di« Angabe einer falschen Thatsach« in eine« solchen Schreiben, z. B. die unwahr« Mittheilung daß ein Kind krank sei, ist al« Urkundenfälschung anzusehen, wel che mit Gefingniß bestraft wird. Kirchberg. lÄne Schlitte igesellschaft verunglückte anfangs voriger Woche dadurch, daß ihr Geführt bei der Bieweg'schen Weiche in Sauper-dorf umschlug, wodurch 2 Herren nicht un erhebliche Verletzungen davontrugen. In einer hiesigen Werkstelle fand in diesen Tagen eine Ga-explofion statt. Zn einer F-mili-nwohnuug bemerkte man ebenfalls starken Gasgeruch, hat aber durch vorherige« Oeff- nen aller Fenster und Hinzuziehen eine« Sachverständigen au- der Ga-anstalt di« drohend« Gefahr einer Explosion zu rückgehalten. Nach genauer Untersuchung stellte der Sachver ständige einen Ga-rohrbruch fest. Der Cousumverein Wilkau erwarb in hiesiger Stadt rin Grundstück für 31 000 Mk. und gedenkt in dasselbe seine Fi liale Kirchberg zu verlegen. Zn dem geographischen Sammelwerk ,Allgrmö»e Länder kunde* ist soeben oer fünfte (Schluß-) Baad „AuSstraliea u. Ozeanien* von Professor vr. Wilhelm Stever« zur Ausgabe gelangt. Zn dir Neihe der rühmlichst bekannte» Publikatio nen au« dem Verlage de- Bibliographischen Zastitut» in Leip zig und Wien tritt dieses vornehme Werk vollkommen eben bürtig rin. Der Herausgeber Professor vr. Wilhelm Stever« im Bunde mit einer MengeGelehrter von klangvollen Namen, als: vr. E. Deckert, Professor Or. W. Kükenthal, I)r. St. von Lengenfeld, Professor Ör. L. Neumann, Or. A. Philipps»», und die Verlag-Handlung Haden mit erstaunliche« Aufwand von Wissen, Arbeitskraft und Mitteln gemeinsam an einer Aufgabe gearbeitet, deren Lösung nur unter diesen Vorausse tzungen denkbar war. Einem von jedem Gebildeten geteilten vedürsniß der Zusammensassung unsrer heutigen Kenntntß von der Erdbeschreibung in übersichtlicher Form bet Beschrän kung de« riesigen Stoffe« aus den Kern des absolut Wissens werten, in gemeinverständlicher Darstellung und bildlicher An schauung kommt »le „Allgemeine Länderkunde" wirksam ent gegen. Seitdem besitzen wir ein Werk, da«, zuverlässig und maßgebend, den Fachmann von der ntrderdrückenden Bürd« de« Gedächtnißballaste« zu entlasten sucht und dem Laien jede gewünschte Belehrung in ansprechendster Form erteilt. Kein andre« Kulturvoll erfreut sich eine» gleichen Werke«. Der neu erschienene Ban« „Ausstralien und Ozeanien",der sich in allen seinen Teilen eng an di« vorhergehenden vier Bände über die übrigen Erdteile anschlieht, sucht wie»«rum da« Wissen-werteste unter Berücksichtigung de« neueste» wissen- schastlichea Material« zu bieten. Zn meisterhaften Strichen entwirft »n« Sievers ein lückenlose«, farbenreiche« Veld »er »eiten Inselwelt des großen Ozean» wie be« australischen Festlandes und bringt dadurch den fernen Erdteil unser« geistigen Auge greifbar nahe. Sievers Führung vertrauen», begleitet wir ihn von den den Golddurst reizenden, doch was serarmen Goldfeldern de« australischen Westens an die wüsten Salzseen und Salzjüi pfe de» Innern dis zu den Blauen Berge« im Südvstrn diese» Erbteil«. Wir staunen ob »er großartigen ülpenlaabschaften und wunderbaren Gletscher»« Südtnsel Neuseeland» und lernen dann auf unsrer Wande rung die überaus merkwürdigen, durch ihr« verheerenden Na turereignisse berühmten Vultangediete der Nordinsel kennen. Und «eiter geht «» über grsührtiche Riffe und die Atolle mit ihren Lagunen zu den unzähligen Znselschwärmra Polynesi en», di« wahrhafte Perlen landschastticher Schönheit berge«, bi» wir tm äußersten Norden und Osten beider politisch interessanten Hawaii-Grube und der Osterinsel mit ihrer altertümlichen Kultur angelangt sind. De» Schluß »«« Ganzen bildet eine üdersichtliche Schtlkrrung der geradezu gegen wärtig tm Vordergründe der Aufmerksamkeit stehenden, starren Hüdpolarlinder. Getreu ihrem alten Grundsatz, dem Wort al» Stütze das Bll» zu geben, hat die Bmagshaudlung auch diese« Buchmi, Bildern fast überreich ausgestatte». Den »ach ganz neue« bisher »och nirgend» v«riff«-t.ichlen Photograph»» herge stillten Illustration-material gehen die künstlerischen Leistun gen eines Eomton, von Eckenbrrcher, Heubaer und Kuhnert voran, und di« vollendete Wiedergabe dtesrS BUderftoffä» tu» Vrnck geretcht den technisch,» Offenen de« Bibliographisch« Institut» zur hohen Ehre. M». SSV der Zeitung»pr«i«uste) für das I. Quartal 18SS werde» i» der Expedition (Ane, Marktstraße), von den Aus trägern de» Blattes, sowie den Landbrie.trägern jederzeit gern angenommen. K-kpeditlou der „Auerthat-Aettung." Limit t . steuerhiuterziehuug mit de« S fache« Betrage de» einfache« Gtenerfatze» «ach sich. Die Hundesteuer beträgt für eine« Hund 8 Mark und für jede« wettere« Huud 12 Mark jährlich. Sie ist in halbjährliche» Terminen und zwar zur 1. Hälfte dis t«m 31. Januar ISS« gegen Empfangnahme der Steuermarke bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung an hiesige Stadttasse zu entrichten. Au«, den 7. Zanuar 18SS. Der Wach öer Stadt. vr. Kretzschmar. AuS dem Auerthal und Umgebung. MNIvsttmn«»« van laralem Interest, stn» d«r «evattt»« . stet» Wille»«»«». Jr der gestrigen Sladtverordnetrnsitzung wurde an Stelle de» sreiwillig ausgeschiedenrn Hrn. Pros. Dreher, Hr. Fabrikant Ernst Papst zum Stadtvrrordnelenvorsteher, Hr. Restaurateur Wemigel zum Bicevorsteher gewählt. Für dieses Jahr find schon wieder ca. 40 Wohnhäuser prvjektirt, wovon allein auf die Scheeberger Vorstadt 28 kommen. ES steht uns demnach eine Bauperiode in Aussicht so lebtzaft, wie noch keine gewesen ist. Außerdem werden gewiß noch viele Neubauten dazu kommen, von denen jetzt noch nicht» be kannt ist. Ju dankenSwercher Weise hat Herr Fabrikant F. A. Lange in Auerhammer den dortigen RittergutSteich für die sporllustig« Jugend zum Schlittschuhfayren hergegeven, ebenso Frau verw. Kirchei» in Klösterlein ihren Parkteich. Unsere Kinder u. junge» jungen Leute, überhaupt Jeder, der de» Eissport liebt, benutzen di« Gelegenheit gern, diesen so gesunden, den Körper stählenden Vergnügen dort zu huldigen. Beiun» in Aue war leider dies Jahr eine Eisbahn, die sich vielleicht auf der Pjarrwieje hätte anlegcn taffen, nicht zu stände gekommen. Bon der Rachbargemeinde Zell« ist dieser Tage «ine Petition an den Landtag, die Landesregierung u. Generaldireklion der sächs. Staatsbahnen eingereicht worden, welche bezweckt, „eine baldige gründliche Beseitigung der Mißstände an den beiden Bahnübergängen gegenüber der Bahnhofseiche in Zelle und der KircheiS'schen Fabrik in Klösterlein hrrbeizuführen." ES ist die» gewiß ein dringendes Bedürsniß, denn es wird wohl jeden ylefigrn Einwohner schon öfter» passirt sein, daß er lange Zeit an diefeu Uebergängen warten, ev. dieselben mit Gefahr pasfiren mußte. Vielleicht wird dem doch endlich einmal abgeyolfrn. Am 4. Januar war der Todestag eine» Manne», der zwar nicht blutige Schlachten geschlagen, aber doch in dreißig» jährigen schweren Ringen eine hohe Bedeutung für die Rede kämpfe unserer Tage erlangt hat. Er starb nämlich am 4. Zanuar 1849 plötzlich, auf der Straße vom Schlage getrof fen, der eigentliche Erfinder der Stenographie oder Schnell- schrribdmst, Franz Laver Gabelsberger. Er war geboren zu München im Jahre 1789. Nach dem frühen Tode seine« Later« hatte er mit Dürftigkeit zu kämpfen, mußt« da» Stu dium aufgebin, bracht« e» aber doch durch regen Fleiß und unermüdltche Au»dauer bi« zum Geheimsekretär de» bayrischen Ministerium» de» Zunern. I« unablässigen vieljährigen Nachdenken gestaltete er da« nach ihm benannte System der Schaellschreibkunst au», da» bi» jetzt zur weitesten Verbreitung gelangt, auch auf fremde Sprachen übertragen worden ist. Spät« war et» wichtiger Nebenbuhler Gabelsberger«, der Berliner Privatlrhrer und FeuerversicherungSbeamte Stolz«, dessen Todestag der 8. d. M. «st und der einen ähnlichen * schweren LrbenSgang durchgekämpst hat. Stolze starb, von Kamllienunglück hart heimgrsucht, im Zahre 1887. Auch da» Swlze'sch« System erwarb sich viel« Freund«, besonder» w Preußen, e» wurde ebenfalls auf mehrer« sremd« Sprachen angewindet. — Da» Anbringen von Firmenschildern kann, nach eine» kürzlich ergangenen Erkenntntß de« Landgerichts Dresden,vöm Hausbesitzer nicht verboten »erden. Zn dem Erkenntntß heißt «S, daß kein Gewerbtreibenoer ein Geschästslokal in eine« Haus« «ietheu »erd«, dessen Vermicth.r da» Anbrtnge» ein« Firm» untersagt. Der Brrmtilyer von Geschäfrslokali- täte» müsse sich in jede« Fall« darüber klar setu, daß setn MMrtztWxnd« Miethrr die Abficht hab,, sein« Firm» nach Hundesteuer Aue. Am 10. Zanuar 18S6 hat im hiesigen Stadtbezirke eine Aufzeichnung sämmtlicher Hund« stattaesunden. Alle Personen, welche Hunde halten, gleichviel, ob sie ihr Eigenthum find oder nicht, werde» daher ausgefordert, am 1». Januar 18SS mündlich oder schriftlich bier anzuzeigen, wieviel Hunde von ihnen ««halten «erden. Unterlassung dieser Anzeige zieht die Bestrafung wegen Hunde- Aus Sachsen und Umgegend. Zwickau. Zn der Sylvesternacht insultirten eine Anzahl Soldaten auf dem Hauptmarkte da» Publikum, verletzten auch 3 Personen mit den Seitengewehren. 6 Schutzleutt mußten gegen die Soldaten einschreiten, wovon 6 festgenommen wur den. Schwer verunglückt ist in der Königin Marienhütt« am 31. v. M. ein Arbeiter, tadem er sich beide Füße dadurch verbrannte, daß ein Stapel glühender Eisenstaagen umkippte und dem Verletzt»» einige dieser Stangen aus d»n Fuß sielen. Plauen, 30. Dez. Traurige Erfahrungen hat ein Mon teur au» Schwandorf in Bayern in vergangener Nacht auf der Fahrt von Hof nach Plauen gemacht. Während er schlief, find ihm seine sämmlUchen Efsektrn, als Taschenuhr, Portemonnaie mit etwa 14 Mk. Znhalt, ein« Reisetasche mit Kleidern, rin graubrauner Havelock und seine Legitimations papiere gestohlen worden. Verdacht hat er auf einen Mann und ein« Frau, angeblich Ehepaar, di« nach Berlin reisen wollten, mit ihm in Hof ge- ,t und auf einer Zwijchensta- tion da» Wagenadtheil verlassen hatten. — Den 22 noch im Chemnitzer Lazarett liegenden Solda ten, dir durch »en Eisenbahauufall verwundet wurden, hat Oed««» den WeihnachtSdaum angezüudrt. E« wurde im Orte gesammelt und au» de» Ertrage jeder der 22 mit Klei dungsstücke», Eigarmch Punsch und auch 8 Bildern der Un glücksstätte beschenkt. Leipzig, 8. Jan. Di« gestern eröffnet« Leder- und Tuch- mefst befriedigt^ wie wir beute mehrfach hörten, mehr «l» ihre Vorgängerinnen, da flotte Umsätze bet guten Preisen er zielt wurden. --- Da« Grundstück „Große Feuerkugel" wird niedergerissen um einem Prachtbau Ptatz zu machen. Auch der Dichterfürst Goethe wohnte in diesem Grundstück« während seine» hiesigen Studienaufenthalte». — Im Februar jeden Jahre» pflegt Ge. Maj. der König nach aller Gewohnheit mehrer« Tag« lang hier zu verweiley und mau erwartel auch diesmal wieder die Hirrherkunst be« geliebten Landr«herrn. E» ist deshalb der Plan gefaßt wor den, dir Eröffnung oe« Grassl-Mus«um» in Anwesenheit de« Monarchen zu vollziehen. — Di« jung« Ehefrau «ine» Gutsd.sitzer« in Neuiirch bei Bautzen wurde vor einigen Tagen von »em Gemeinvebullen so heftig in den Leid gestoßen, daß i«s «ine Horn aus »er anderen Seit« de» Leib.« «»»er heran-trat. Die jo gräßlich verletzte, bedauernswerte Frau sieht in kurzer Zeit auch »och ihrer Endbinduog rntgrgen. Am Abend de» 10. November v. Z. stürzt« «in in Be gleitung seiner Angehörigen von einer Taufet« Frankenhäu- srn nach Glauchau zurückkehrender älterer Mann in den Mühlgraben, woru» er später al» Leiche aufgefnnden wurde. Zetzt sind di« Begleiter de» Ertrunkenen, Ehefrau, Tochter u. Schwiegersohn, in GlauchßU verhaftet worvea, «eil sie ver- dächtig stad, den Maa» in den Mühlgraben gestoßen zu haben« Leipzig Der Betrieb Nr Leipziger Hferveeistabaha ist dpU bell nelltzihishkW stklstnlstseüschaft „Große Vßiphltzkr ElliiE 1 -r —-