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Auerth al -Zeitung. Mmilikl Allfriger für die Äadt Aue, Zelle, Aurrhammel und die uulllkgeu-ku Orts-usteu. 0rt<beini MteewoMS, Ar»tt«O« u. Lonntag». UdonnementSpret» »kl. der 3 weribvollen Beilagen vierreljLbrlick mit Bringertohn 1 ME. LV Ps. !>urch k»e 1 M. Ai Ps. Mil L NamitienSrStt-rrr: Arohstnn, K«1e K-ister, A-ttfpi-g-L. V«ranv»»rtli<ber Redakteur: G«tl Hegemeister in Au « (Erzgebkge). Redaktion u. strvedition: Mw«, Marktkraß». di« einspaltige L»rpu»z«il«40 Pf„ amtlich« Inserate 2b Pf- di« sterpue-Letl«, Reklame» erv steile >0 Pf. tllle Poftanftalten und LandbriestrLger nehmen Bestellungen an. No. 114. Freitag, den 87. September 189S. 8. Jahrgang. Bekanntmachung. Ende dieses Monats werden fällig: 1. die Einkommensteuer 2. Termin 1895 nebst Zuschlag zur Handels- und Gewerbekammer in Höhe von 2 Pf. auf jede Mark deS dem in Spalte ä de» Einkommensteuerkatasters eingestellten Einkommen entsprechenden Steuersätze», 2. die Renten 3. Termin 1895, 3. die Brandkasse 2. Termin 1895, und werden die Beitragspflichtigen aufge fordert, bei Vermeidung de» einzuleitenden Zwangsverfahren» bis r«m 15. Oktober dieses Jahres ihre Abgaben an unsere Stadtsteuer-Einnahm« abzusühren. Aue, den 24. September 1895. Jer HlatH der Stadl vr. Kretz sch mar. E. Aus dem Auerthal und Umgebung. MtttdeUvmge« von »o»ak«m Interest« st«» »«r Sitdattio» stet» willkommen. DaS Königliche Amtsgericht Schneeberg macht bekannt: Auf dem Folium 263 des Handelsregisters für Neustädte!, Aue und die Dorjschaften ist die Firma Franz Mollweide in Aue und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Earl Franz Mollweide in Aue eingetragen worden. Ferner: Auf dem neu errichteten Folium 262 deS Handels registers für Neustädte», Aue und die Dorfschasten ist die Firma Eduard Höckner in Aue und als deren Inhaber Herr Kaufmann Julius Eduard Höckner in Aue eingetragen worden. Ferner: Das Erlöschen der Firma Max Birgfeld in Aue, Fol. 236 des Handelsregisters für Neustädte!, Aue und die Dorfschasten, ist heute verlautbart worden. Ferner: Auf dem die Firma Georg Freitag in Aue be treffenden Folium 255 des Handelsregisters für Neustädtel, Aue und die Dorfschasten ist heute verlautbart worden, daß Herr Friedrich Georg Freitag in Zwickau als Inhaber ausgeschieden und daß dessen Ehefrau Frau Martha Clara Mathilde Freitag, ged. Hegemeister, in Zwickau Inhaberin der Firma geworden ist. Alle Unteroffiziere und Maunsck 'm, welche 1870/71 im königl. sächs. Garde-Reiter-Regiment bient und den Feldzug in Frankreich mitgemacht haben, werden von Seiten de» Regi ments zu einer Feier, welche zur Erinnerung an das 2I5jährige Bestehen deS Regiments am 1. Oktober rr. e. in der Garde- Reiier-Laserne zu Dresden abgehulten werden soll, eingeladen und ersucht, ihre Adressen bis zum 22. September an das Geschäftszimmer deS Garte-Reiter-Regiments gelangen zu lassen. — Die in nächster Zeit zum Militärdienst eintreffenden Rek ruten wollen nicht verabsäumen, ihre Qmttungskarten über die geleisteten Beiträge zur Invalidität»- und Altersversicherung mit zunehmen. Die letzteren sind gut aufzubewahren, da solche nach der erfolgten Enllafstmg bei Wiedereintritt in versicherungs pflichtige Beschäftigung abzugeben sind. — Anläßlich der gegenwärtigen Jagdsaison wird darauf auf merksam gemacht, daß Katzen, welche auf einem Jagdrevier in einer Entfernung von mindestens 500 Schritten vom nächsten bewohnten Hause ohne alle Aussicht frei umhertausend betroffen werden, sowie ohne Beisein des Besitzersrevierende Hunde außer halb derselben Entfernung vom Jagdberechtigten getödtet werden können. — Wie muß eine Wohnung vom Miether übergeben werden? Diese Frage spielt in diesen Tagen eine große Rolle. Zunächst sei eins vorausgeschickt. Wenn in vielen Miethver trägen, die man immer vorher genau durchlese» sollte, dem Miether zur Pflicht gemacht wir d die Wohnung zu hinterlassen, „wie er sie übergeben erhalten hat", so ist das immer nur mit dem Zusatze zu verstehen, soweit sie nicht durch ordnungsgemäßen Gebrauch abgenutzt, also „abgewohnt" ist. Der Miether hat aber allen durch unpflegltche Benutzung veranlaßten Schaden zu ersetzen. Er hat abgerissene, mit Schmutzflecken besudelte Tapeten reparie ren, zerbrochene Fcnsterschewen wieder herzustellen zu lasten, ja er kann auch in Anspruch genommen werden, wenn er durch Astervermiethungen, z. B. Massenquartiere pp. das Logis un- verhältnißmäßig abgenutzt hat, für Durchbrennen der Ofenrohre, Herde, Zerspringen der Osenplatten pp. braucht er nur einzu stehen, wenn sie durch liebe, Heizen ruinirt find, sonst nicht. Sehnlicher gilt von schadhaften Schlössern, Lhürklinken, Schlüssel schildern. Nur wenn sie durch gewaltsames oder fahrlässige» Behandeln schadhaft geworden, muß sie der Miether in Stand setzen. Berlorene Schlüffe! muß er ergänzen. Der Miether hat die Miethlokalitäten vollständig zu räumen u. den Schlüffe! zu übergeben. So lange Letzteres nicht geschehen, setzt er den Miethmrtrag thatsächlich noch fort und muß den Miethzin» weiter bezahlen. Herkömmlich ist, daß der Miether beim Aus zug« die Wohnung gereinigt („des e nrei n") hinterläßt. Zur Beachtung! Es kommt sehr häufig vor, daß Miether beim Wohnungswechsel die Wohnung einige Lage oder Wochen vor der Umzugszeit räumen und di« Schlüssel mit sich nehmen, in der Meinung, .sie brauchten dieselben erst am Umzugstag« abzugeben. Letztere» ist ja auch richtig, der Miether ist jedoch verpflichtet, di« verlassene Wohnung täglich zu lüften und hat außerdem, wenn er dem Wirth den Nach weis nicht führen kann, daß dieser dieselbe bereit» vermiethet hat, dasür zu sorgen, daß die Wohnung zu einer bestimmten Zeit täglich behufs auderweitiger Vermiethung zur Besichtigung offen steht. Schwärzende rg, 20. September. Im 42. ländlichen Landtagswahlkreise ist die Wahlbewegung in vollem Gauge. Der konservative Kandidat Herr Kommerzienrath RostoSky au» Niederschlema hat sich bereit» in verschiedenen Orten den Wählern vorgestelll; seine Ausführungen sind überall mir Zustimmung ausgenommen worden. Der Kandidat der Deutsch- lozialen ist Herr Schuhmachermeister Roßbach in Schneeberg. Orff-ntliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Sonnabend, den 5. Oktober 1895 von Nachmitlag 3 Uhr an im Berhandlungssaale der Kgl. Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur deS amtshauptmannschastlichen DienstgebäudeS zu «sehen. Aus Sachsen und Umgegend. Zwickau. Ein« eigenartige Ehrung seiner Veteranen bewirkte der kgl. sächs. Kriegerverein im Vororte Vielau. Bei einem Festmahle erhielt jeder Veteran alS „Ruhestands»nisorm" einen Schlafrock mit Käppchen, da» lorbeerbekränzt war, schen» lungSweis« überreicht. Weißgekleidete Mädchen führten die Beieranen in den Festsaal. Oelsuitz i. E» 19. September, Eine groß« Rohheit übt« am Montag Nachmittag der 23 jährige Bergarbeiter B. von hier aus. B-, der zur Nachmittagsschicht wegen Trunken heit nicht «infahren durste, schlug auf de» Nachhauseweg« auf der Bahnhofstraße einen 54 jährigen Bergarbeiter ohne jeden Grund mit einem Blechkrug derartig aus den Kopf» daß der Mann zusammen brach, zwei ganz bedeutende Wunden an der Stirne davontrug und sofort in ärztliche Behandlung genom men werten mußte. Mit de» einen Opfer noch nicht zufrieden schlug B. aus derselben Straße noch einen 51 jährigen In valid von hier ebenfall» wieder mit dem Blechkrug auf den Kopf, daß der BevaueruSwerthe ebenfalls auf die Straße fiel uns auf der Stirne eine ziemliche Verletzung erhielt. Bei der Festnahme de» Schläger» mußten von den herbeigeeilten Per sonen alle Kräfte angewendet «erden, um ihn dann an den Wagen angebunden in di« Arrestzelle dringen zu können. B. wurde am Dienstag an das Königl. Amtsgericht abgeliefert. „Starke Ester" hat «S zu allen Zeiten gegeben und giebt eS auch heute noch. Bor etwa SO bi- 40 Jahren hat eia Bürger zu Plauen i. V. im „Löwen" eine ganze gebratene Gan» verzehrt und dann von der „Agathe" „noch so e Vögele" verlangt, daß er ebenfalls vollständig aus — aß. Seinen guten Appetlt hat jetzt wieder ein dortiger Einwohner dadurch bethätigt, daß er neulich Abend« elf Stämme (so viel standen auf der Speisenkartr) und gestern Abend eine ganze gebratene Gan» verspeist hat, die ihm sehr gut bekommen sein soll. Falkenau, 20. September. Bereit» seit vielen Jahren geht unsere Gemeind« damit um, die dausällige Holzbrücke über den Flöhafluß abzubrechen und eine steinern« Ueberbrük- kung zu beschaffen. Dl« Verhandlungen und Pläne sind nun soweit gediehen, daß der Brückenbau in Angriff genommen werden konnte. Der Kostenanschlag lautet aus 26000 Mk. Unser« Gemeinde, welch« 1455 Einwohner zählt und 6700 Mk. StaatSsteuern und 7600 Mk. Gemrindeanlagen aufdringt, wird zum Zwecke de» Brückenbaue» ein Darlehen von 22 000 Mk. von der landstänbischen Bank in Bautzen ausnehmen. Auch der Forstfi»ku«, welcher au« dem Oederaner Wald« und Au gustusburger Revier zahlreiche Holzfuhre« über die Brücke ver kehren läßt, hat rin« Beihilfe in Aussicht gestellt. Mittweida, 19. September. Durch «inen Bubenstreich gemeinster Art konnte gestern Nachmittag iin unberechenbare» Unglück entstehen. Irgend ei» roher Mensch hatte ein der Retirad« de» Restaurant» „Schillergarteu" «inen daselbst befind lichen Ga»ar» gewaltsam «bgeschrauvt und jedenfalls mitge nommen. Da« »»«geströmte Ga« hatte, al« der im Haus sich verbreitende starke Ga»geruch zur Untersuchung Veran lassung gab, den kleinen Raum derart angesüllt, daß, fall« eine Person mit Licht ober brennendem Streichholz in die Nähe gekommen wäre, unbedingt «n« Explosion erfolgen mußte. Bekanntlich «litt der Besitzer de« „Schillergarten«" vor es. 7 Wochen durch «in« Gasexplofio« b«deut«nde Brandwunde«; e« hätte ihn, fall« die Rohheit nicht rechtzeitig bemerkt worden wäre, jetzt ein gleiche« Unglück treffen können. Chemnitz, 19. September. Heute Bormittag 11 Uhr 24 Minuten traf, mit dem Riesaer Personenzuge von Stauchitz kommend, Se. Excellenz der Herr Finanzmintster von Watz dorf hier ein, um in Gemeinschaft mit den ihn am Zug« er wartenden, bereits V«11 Uhr von Dresden angekommenen Herren Geheimen Rath Meusel, Geheimen Finanz» Sthen von Kirchbach und Schulze vom Königl. Finanzministerium und den Herren Generaldirektor Geheimer Rath Hoffmann, Geheimen Finanzrath Edler von der Planitz, Oberfinanzräthen Schreiner, Strick und Ledig, Finanzräthen vr. Kürsten und Larraß, Maschinendirektor Baurath Pagenstecher und Bauober- ingenieur Baurath Pöge von der Königl. Generaldirektion der StaalSeisenbahnen, denen sich hier noch die Herren Betriebs direktor von vurchardi, Bauinspektoren Liebschaer, GalluS und Feige, Maschineninspektor Baer und die Regirrung.banmeister Müller und Blei angeschlosten hatten, die staatliche Prüfung der neuerbauten Eisenbahnlinie Altchemnitz-Stollberg vorzuueh- men. Kurz nach r/,12 Uhr verließ die Prüfung-kommifion mit Svnderzug den Hauptbahnhof. Um 4 Uhr Nachmittag traf der Svnderzug wieder hier ein. Rach Einnahme eine« von Herrn BahnhosSrestaurateur Spenner i» Speisesaale de» Hauptbahnhofe» jervirten Diners kehrten die Herren vom Ministerium und von der Generaldirektion mit dem fahrplan mäßigen Schnellzug« kurz nach 6 Uhr Abend« nach Dresden zurück. Die Ergeb« ist« der Prüsungsfahrt lasten die Einhaltung de» in Aussicht genommenen Eröffnung«trrmin«, d. i. der 1. Oktober, mit Sicherheit erwarten. Unser« Großväter konnten, trotz der «eit fortgeschrittenen Biltuug ihrer Zeit, wenn eS galt, da» allgemeine Wohl zu schützen, sich oft zu wahrhaft barbarischen Maßregeln versteigen. Dafür liegt un- ein Zeugnis au» dem Jahre 171b vor, wo in Böhmen und Hamburg «ine Seuche au«gebrochea «ar. Der Leipziger Rat warnt« durch Anschläge und sonst die Kauf mannschaft, sich v?r Waren, die au» diesen verseuchten Gegen den kämen, in Acht zu nehmen. Die LaodeSbehörde aber postierte Mannschaften an die Grenzen, welche die Nebenwege verhauen oder abgraben mußten und Niemand ohne Gesund heitspaß herein ließen. Wer sich aber einzuschleichen versuchte, wurde ohne Weiteres totgrschossen oder aufgehängt. Dir am 10. August erlassene Verordnung wurde in Leipzig am 28. August und nochmals am 2. September affichiert. Meerane. Zur Hebung der Hausindustrie beabfichtigt mau hier, wo jetzt feiten» der Dresdner Aktiengesellschaft Elektrizitätswerk vorm. Kummer eine elektrische Zentrale für Licht Kraft, und event. auch Bahnbetrieb errichtet «erden soll, die Elektrizität zum Betriebe der HauSwebftühle zu verwenden. Damit glaubt man den geringen Verdienst, den di« HauSweber bisher auf ihren Handwebstühlen zu erzielen vermochten, auf das Doppelte erhöhen zu können. (?) Di« HauSweberri ist hier besonders start entwickelt; ganze Stadtteile sind noch mit Handwebtln bevölkert, die man auf diese Weise gegenüber dem Großbetriebe lebensfähig zu erhalten hofft. Crimmitschau, 13. Septbr. Ein eigenartige» An denken an den 1870er Feldzug besitzt Herr Restaurateur Fer dinand Otto, hier. Derselbe wurde tn der Schlacht bei St. Privat an beiden Beinen verwundet, sodaß ihm die Stiesel von den Füßen herunter geschnitten «erden mußten. Diese Stiefel hat sich der Genannt« nun zur Erinnerung an jene schweren Stunden aufgehoben. — In Krippen bei Schandau ist vor Kurzem der Erfinder de» Holzpapierstoffes, der Mechaniker Friedrich Gottlob Keller infolge Herz schlage» gestorben. Das Zeitungswesen weiß jeden- fall» am Besten wieviel eS dem Manne verdankt. L'oularä-SsLLs VS VL bi« »LS p. Met. — japanische, chinesische etc. in den neuesten Lessin» u. Farben, sowie schwarze, weiß« und farbige ch«wue0ekA-»e10» »,n SV Pf. bi» Mk. 18.85 p. Met. — glatt, gestreikt, karriert, gemusttrt« Damast« etc. ca.) 240 versch. Qual. u. 2000 »ersch. Farbe», Lessin» etc. Port,- uinl »t«a»rlr«i In» ttaa». Muster umgehen». SÄlloo- fudrsil 8. ttsuasüoi-g rünoti (b. a. si.ii.» 'S-u— —-V« «UV»» Ä Vslour, Kammgarn, Ostsviola unst SuxKin L ä Lü. 1.S5 xor Llstsr S äoppoldroit naä«Ubrtig in soiiäsr tjuallttit, rm»»nä»o in »in- ill U «lnon Katsru porto kvsi io» Sau» I A 7uolw»r»aatltg—WIN oeillttSLK » V»., kraakwrt » lü. L —..a. .! knuioo. s-s-E » M