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Auerlhal -Mung i 8. Jahrgang. Freitag, den 20. September 1895. No. 111. Brrantw.rkliLer Redakieur: »Mil -e-«»«tste» in Au« (Er,»«birgt), lirdaktion u. Srvrdttion: »»«, Markt-raß«. i. '".7 Mgemkillkl AnzeiM A die Mi Ave, Jelle, Aüklhmmer «ud die umliegenden Ortschsstkn. »ittwoätb, Kr«tra«» u »-»«tag». Mit s AamtNenölätter«: Arohstrm, Kute Heister, Jeitspiegek. di« rin!pal,tg?s»"u!!«il« 10Pf.,, MdvnnrmentSprel» amtlich« Inserat« 2» Pf. di« «arm».»« «kl.der3 wer.bvollenB«tlaa«n-.««Mbrii» B.rantw.r.lich.r R«dak,«ur - «Mil -egemelste- in Au« (Srzg.btrgr). ^7/- »ii Bringrrlodn 1 Mk. LV Pf. .. "II« Poftanftalttn und Landbri«ftr»g«r »ur<b di« Poft 1 IM. 25 Vt lirdaktion u. «rvtdition »«, Marktstraß«. n«hm«n Btft«llung«n an. Wir bringe» hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß der seitherige Schutzmann in Löbau, i Herr Karl Ernst Hermann Röhle heute al- Polizeiwachtmeister hiesiger Stadt in Pflicht genommen und Herr Christian Friedrich Meier h er zum RathSwachtmeister und Bollstreckungsbeamten ernannt worden ist. Aue, den 18. September 1895. Der Rath der Stadt. » vr. Kretzschmar. Schnlba« Aue. Die Aussührung der Dachdecker», Klempner» und Blitzableiter-Arbeiten zum Bau unseres Schulgebäudes sollen an die Mindestsordernden, jedoch unter Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern vergeben werden. Gewerken, welche sich au der Concurrenz betheiligen wollen, könne» Preislisten ia un serem Stadtbauamt entnehmen, daselbst liegen auch Probestücke zur Ansicht der Bewerber au-. Diese Preislisten find au-gefüllt, verschlossen und mit der Aufschrift der bett. Arbeiten versehen bi- zum 26. dss. Mts., mittags 12 Uhr daselbst wieder einzureichen. Später eingehende Preislisten bleiben unberücksichtigt. Aue, am 17. September 1895. Der Wcrlh der Stadt Aue. vr. Kretz sch mar. Aus dem Auerthal und Umgebung. RNtttbettunge« von «oralem z«u«r«sf« sind der Redaktion stet» willkommen. Nachdem die Sommerferien vorüber, begannen am Dienstag die Sitzungen der Gewerbevcreins wieder. Der Herr Borfitzende Professor Dreher, begrüßte die Anwesenden aufs Herzlichste und gab sodann Herrn Oberlehrer Siegelt das Wort zu einem Vortrag über: „Die Begründung des Deutschen Reiches" mit besonderer Berücksichtigung der Thätigkett des Fürsten Bismark. In zweistündiger wohlgesetzter Rede, auf die wir später noch zurückkommen werden, erläutert« der Herr Vortragende die denk würdigen, politischen Vorgänge der Zahre 1864 bis 1871, die Wirksamkeit de- Fürsten, wie ihm ein großes, starke- geeinig tes Deutschland al« erstrebenSwerthes Ziel vorgeschwebt habe und wie er mit allen Mitteln der Staatskunst, mit seiner großen politischen Umsicht und Rednergabe dieses Ziel auch erreicht habe. Der Redner wvßte die edlen Lharakterzüge diese- größ- ten Staatsmannes unsere- Jahrhunderts recht überzeugend zu zeichnen uno erwarb durch seinen erschöpfenden und gediegenen Vortrag den vollsten Beifall der zahlreichen Zuhörerschaft, wel che nach Schluß durch Erheben von den Plätzen den Redner begeistert dankte. Nachdem der Herr Vorsitzende noch verschie dene Ausnahmen und Anmeldungen neuer Mitglieder mitgetheilt hatte, schloß dieser ebenso interessante wie unterhaltend« Abend. Ueber das Vermögen des Inhabers ter Firma F. W. Hüttel in Grünhain, Strumpswaarenfabrikanten Ernst Alsred Hüttel daselbst, ist am 14. September 1895, Vormittags l/<10 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet worden. Der Rechts anwalt O. Kästner iu Schwarzenberg ist zum KonturSverwal. ter ernannt. KonkurSforberuugen sind bi« zum 5. Oktober 1895 bei dem Gerichte anzumelben. ES ist zur Beschlußsassung über die Wahl eine« anderen Verwalters, sowie über die Be stellung eines Gläubigerau-schusse« und eintretendeu Falles über die in K 12V der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände aus den 3. Oktober 1895, Vormittag« 9 Uhr, und zur Prü- fung der angemeldeten Forderungen auf den 17. Oktober 1895 Vormittag 9 Uhr vor dem Kgl. Amtsgericht Schwarzenberg Termin anberaumt. Aller, Personen, welche eine zur Konkurs masse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konk nrSmasse etwas schuldig sind, lst aufgegeben, nichts an den Gemein schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche st« au« der Sache abgesondert« Befriedigung in An spruch nehmen, dem Konkursverwalter tu» zum 30. September 1895 Anzeige zu machen. Die GerichtSferien erreichten am 15. d. Mts. ihr Ende. E« sind von diesem Tage an die Geschäfte wieder in vollem^ Umfange ausgenommen worden. Am 1. Oktober d. I. tritt auf den Sächsischen StaatSrisen- bahnen und den mitvcrwalteten Privateisenbahnen der Win tersahrplan in Kraft. Nähere Auskunft ertheilen alle Station- Verwaltungen. Bei denselben ist auch der neue Fahrplan zum Preise von 5 Psg. (Buchsorm) und von30Psg. (Plakatforms zu erhalten. Eibenstock, 17.^ September. Im oberen Crottrnsee brannte gestern Abend gegen 8 Uhr da« dem Sticker Dietrl gehörige Wohnhaus nieder. Brandstiftung wird vermuthet. Schwarzenberg, 13. September. Nachdem unser bisheriger DiakonatSvtkar Herr Horn bereit« seit 18. August sein Amt nieoergelegl hat, nm sich zur Kräftigung seiner an- Hegriff,r-.a Gesundheit einer längeren Kur in Davo» in der Schweiz zu unterziehen, ist seit dem genannten Tage unser Diakonat unbesetzt und wird r« vor der Hand auch bleiben, da »ach einem an da« Pfarramt gelaugten Beschlüsse de« Ev.- Luth. Lande-conststorium« erst vom 1. Oktober ab über die Wiederbesetzung Weitere« verfügt werden soll. Aus Sachsen und Umgegeild. Die Pserde-Rennrn zu Chemnitz stehen nunmehr am Sonn tag den 22. September nah« bevor. ES ist überhaupt seit Mrnschengedenkru da« erste Mal, daß ein« derartige Schaustel lung u. Volksfest den Bewohnern der südwestlichen Hälfte Sach sens, den Voigtländern, wie den Erzgebirgern gebot«» wird. Längst ist e- bekannt, daß sowohl in Leipzig wie in Dresden die Rennen nicht nur eine Domain« der wohlhabenden Klassen, sondern nach jeder Richtung ein Freudenta g für Zedermann au» dem Volke gen orden sind, darum wird auch voraussichtlich der Besuch der großen Massen de» Publikums in Chemnitz ein sehr starker sein; denn niemand wird die günstige Gele genheit dieser neuartigen Veranstaltung für «inen so billigen Eintrittspreis, sogar schon sür 40 resp. 50 Pf. ungenutzt vorüber gehen lassen. Man darf aus diese» Massenbesuch umsomeh r gesvanal sein, da Chemnitz und Umgebung zu den dichtbevölker - sten Gegenden Deutschland» überhaupt gehört u. Städte, wie Glauchau, Zwickau, Meerane eic. obendrein noch in unmittel-, barer Nähe liegen. Die Eröffnungsfeier in Chemnitz hat aber auch in den Sport-Kreisen bereit» starke Wellen geschlagen. Gilt es doch die vritt-grötzte Stadt Sachsen» für die gute Sache de« Sport zu erobern. Di« Theilnahme sämmtlicher Renoftälle Deutschland« wird au« diesem Grunde eine ganz außerordent liche sein, denn nicht nur preuh, und sächsische, sondern auch bayrische u. würtemd. Offiziere werden »oraruistchtlich >n die reiterlichen Kämpfe aus den Chemnitz-Wiesen eingreifen. Der Rennplatz selbst ist mit den neuesten Erfahrungen der Technik und Bequemlichkeit durch den Dresdener Renn-Verein einge richtet, welch letzterer die Proben seines Können» in Dresden bereits so glänzend bestanden hat. Edenso wie dort vor den Tribünen ist auch in Ch«mnitz die Einrichtung getroffen worden, daß in den Pausen die Besucherinnen, sowie deren Begleiter bei Loncert-Musik auf dem I. Platz umherwandeln werden, um die Pferde, sowie deren schmucke Reiter in Augenschein u. sich gegenseitig selbst unter Kreuzfeuer zu nehmen. Daß hier bei di« schönere Hälfte unsere- Geschlechtes, e« an guten Ge- schwach Toilette u. Erscheinung nicht setzten lassen wird, kann in dem Land«, wo sprichwörtlich di« schönen Mädchen wachsen, nicht zweisrlhast sein. Doch auch der Hagestolz wird seine Rechnung finden, wenn er sich scheu abwendet u. dem Totali- satvr oder dem Bierzelt zueilt, um dort a-ketisch seinen Lau nen zu fröhnen. Für da» leibliche Wohl der Besucher ist nach jeder Richtung hin Sorg« getragen, denn nicht nur unter der Tribüne sondern auch auf allen anderen Theilen des Rennplätze» find Bierzelte ausgestellt worden, welche Männ lein und Weibiem zu fröhlichem Beisammensein während der kurzen Dauer der Reiterjchlacht auf den grünen Chemnitzwiesen en uicken und laben werden. Der Vorverkauf sür sämmtliche Zuschauer räume hat bereit« begonnen, numerirte Sitzplätze sind jedoch nur im Sekretariat des Dresdener Renn-Vereines in Chemnitz Hotel „Römischer Kaffer" von Dienstag ab zu haben und da bereit« heute schon große Nachfrage sich geltend macht, dürfte zur Erwerbung «ine« guten Sitzplatzes keine Zeit zu verlieren sein. Durch da» liebenswürdige Entgegenkommen der Sächs. Staatsbahu wird die Bervindung von Stadt Chemnitz mit dem Rennplatz in Fürth von 2 Uhr ab durch ein« größere Anzahl von Extrazügen bewirkt «erden und wirb die Fahrt dauer dahin ca. 5 Minuten betrage,». Hierdurch ist e« er möglicht worden, daß di« Berliner SportSmeu di« Fahrt nach Chemnitz al- Tage-parthie machen können. Die Abfahrt von Berlin erfolgt 7 Uhr 50 Miu. früh über Leipzig (nicht über Röderau) die Ankunft in Chemnitz gegen 2 Uhr. Derselbe Zug bringt auch die Leipziger. Besucher zvr Rennbahn welcher gegen 11 Uhr Leipzig verlLßt. Rückfahrt vom Rennplatz nach Chemnitz erfolgt von S Uhr ab wieder durch Extrazügeu. diejenige nach Berlin durch den 7 Uhr 40 Min. AbendS Lhemnitz vrrlaffrnben Zug. Die Leipziger Besucher Haven dagegen noch verschied«»« andere Züge zur Rückfahrt zur Verfügung, ebenso wie bi« Dresdener welche »ft dem Abends 11 Uhr von Chemnitz abgehenden Zuge noch Gelegenheit zur Rückfahrt nach Dressen finden «erden, da dieser sonst nur bis Freiberg verkehrend, Zug ausnahmsweise von da ab al« Extrazug bis Dresden »eitergesührt wird. — Die Ttadtgemeiad« Adorf ist genöthtgt, zm Deckung der RathhauS-Bautostrn ein« Anleihe von 105 000 Mk. aufzuneh men. Der Landwtrthschastlich« Kreditvrretn gtrbt die Summ« bei 3S/h0/o Verzinsung und Amortisation in 64 Zähren her. Die Baukosten de« neuen Rathhause» find auf 123 000 Mk. veranschlagt. Leip zig. Eine Sonderausstellung von BeletlPungSkör pern sür die verschiedensten Leuchtsysteme findet von Oktob« ab im Zusamme nhang mit der dauernden Gewerbeautstellung zu Leipzig statt. Charakteristisch ist hierbei, daß die verschie denen Leuchtsysteme Gas Elektricität Petroleum etc. im Betrieb vorgesührt werden, wobei die Platzmiethe gering bemeffrnund außerdem von der Au«steüungSleituug die Hälfte der Kosten für das Beleuchtung-material getragen wird. Anmridebogen werden auf Wunsch zuzesandt. — Wie die Steuberwitzer ihr Sedanfest feierten, wird au« Leobschütz, Oberschlesien, gemeldet: Die Steuberwitzer Sedan feier verlief wider alle» Erwarten großartig. Dieselbe wurde eingelettet durch Zapfenstreich am Sonnabend Abend und Re be,lle Sonntag früh. Um 9 Uhr fand ein feierlicher Gottes dienst statt. Nachmittag» 1>/, Uhr besetzte des Steuberwitzer Verein in drei Abtheilungen o,e AuSgänge de« Dorfes Der Feind wurde /um 8 Uhr durch beritte« Patrouillen »-« drei Seiten gemeldet. Gegen 2»/, Uhr erfolgt« der erste Angriff durch de» Körberwitzer, kurze Zeit hieraus durch den Roherwer Verein. In da« Donnern der Mörser und da« Gewehrfeuer mljchten sich Signale und da« Rusen der Zuschauer. Schuß auf Schuß wurde gegen den im Dorfe lagernden Feind abge- geben. Als endl.ch gegen 3 Uhr auch der Zauditzer Verein in da» Gefecht eingriff, zvg sich -er Steuberwitzer Verein lang sam zurück. Sodann wurde Steuberwitz umzingelt. Um 3»/, Uhr stürmte General Wimpffen (BereinSvorsitzender Kreis) in da» Dorf, um den Kaiser Napoleon (Fleischermeister Kugel) zu melden, baß ein Entrinnen unmöglich sei. Die Weiße Fahne wurde gehißt und unter den Klänge» de« Pariser Ein- zug-marsche- zog König Wilhelm (Hauptlehrer Sylvester au» Köberwitz) an der Spitze der siegreichen Truppen in Gteuber- Witz «in. Festungöcommandant Krömer trat au« dem „Gou- / vernementSgebäude" und überreichte unter entsprechender Rede die Schlüssel der Festung. Hierauf wurde die Doppelthür de» Hause» geöffnet und mit gesenktem Haupte trat Kaiser Rapo- leon heraus, die Fahnen s-lutirten und mit den bekannten Worten üoergab er an den König Wilhelm den Degen; Herr Kugel hat seine Rolle meisterhaft gespielt. Nach Abnahme der Parade durch die beiden Fürsten bestieg Napoleon einen mit einem Paar Rappen bespannten Wagen und unter Bede- ckung von 18 Reitern ging e» nach Wilhelntthühe. Der historischen Treue wegen erwähnen wir noch die erhebende Thatsache, baß auch echtes, rothe« Blut vor Steuberwitz geflo ssen ist. Einem Krieger wurde durch einen platzenden Böller der Oberschenkel zerschmettert. ! ' 1-, — Ein in jeder Familie unentbehrliche« Blatt ist btt im 44. Zahlgang erscheinende „Berliner GerichtS-Zestung": denn wer sein Recht nicht kennt, hat den Schaden zu tragen und vor solchem Schaven an Ehre und Vermögen bewahrt die „Berliner Gerichts-Zeitung, ihre Leser durch Belehrung in Recht«- und Gesetzesrunde, sowie durch eingehend« Auskunft im Briefkasten über schwierige Rechtssälle. Mit ihrem Hauptzwe- cke, Rechts- und Gesetze-kenutniß zu verbreiten, verbindet die beliebte Zeitung die Aufgabe, ein hervorragende« Unterbaltuna«- blatt zu sein, indem sie im Feuilleton di« besten Romane Novellen u. s. w. von bedeutenden Schriftstellern veröffentlicht' Durch ein Probe-Adonnemenl auf dir „Berliner Gericht««^ tung", in der Post-ZeitungS-Preisliste unter Nr. »26 aufae- sührt, welche» jede deutsche Post-Anstalt für 2 Mk. 50 Mw- nige für da« Vierteffahr entgegennimmt, sollten alle, welche da« gediegene Blatt noch nicht kennen, von dessen Nützlichkeit in Bezug auf jedermann uuer.tbehrliche Recht-belehrun« sowie von seinem sonstigen höchst interessanten Inhalt »«„ntniß neb. men. — Al« Beweis für di« Gediegenheit de« Feuilleton« dieser Zeitung erhält jeder Abonnement nach Einsendung seine? «bonnements-Quittuug zwei sehr gut« Romane in Buchsorm die bereit« früher in der Zeitung veröffentlicht wurden, stankt und gratis zugesendet. ' ,