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Atzrminrr AMn für dir Äi-1 Am. Jelle, Amchmmer md die mliegendkll Ortschastell. Eriteini Mlltwoa»», Kreit«,» u r»»nta»S. »id-««e«»«t»»r«1» mtl »er i wrrlbvollen Bettaaen vlerietlLdrliä »ti Bringttlodn 1 Mk. 20 Pf. kuk<t> oi« loü 1 Nt. 25 Pi. Mit 3 AamittmStStter«: Aroystrrrr, Aste Heister, Aeitfpieget. Veranr«»r,>iä>« Redak'mir: «Mil He»«»«1fter in » u « (Erzgebirge). Redaktion n. Ervevilion: Mit«, Marktstraße. Inserat» die einspaltig« CerpuSzeil« 10 Pf., amtliche Inserat« 2b Pf. die Eorpue-Zell«, Reklamen pro Zeile 20 Pf. kllle Poftanstalten und Landbrieftriig« nehmen Bestellungen an. No. 104 MItwoch, de» 4. September 1895. 8. Jahrgang. Bekanntmachung. Nachdem da- Sedanfest in unserer Stadt in jeder Beziehung herrlich verlaufen, ist es uns «in HerzenSbedürfniß, allen Damen und Herren, welche uns dabei ihre thatkräftige Unter stützung haben zu Thrl wtldln lasst», von Herzen zu danken, ebenso den Besitzern der Karlen, deren uneigennützige üeberlassung uns das Schulfest überhaupt erst ermöglicht hat. Ihnen Allen ein herzliche» Au«, am S. September 1885. Der Hlcrttz der Stadl. vr. Kretzfchmar. Mrgnrth. Habt Dankt Die 25jährige Gedenkfeier der Schlacht bei Seda« in Aue. Da» Erinnerungsfest der SS. W>ederl«hr der glorreichen Tage von Sedan ist in unserer Stadt in einer so großartigen Weise gestiert worden, N»e mau sie selbst in den größten Städten unsere» Landes nicht würdiger begehen tonnte. Schon am frühen Morgen prangte unser« Stadt im bunten Gewände einer Feststadl, Flaggen in den Reichs- und Landessarbea wall ten von den Dächer«, in den Straßen pulfirte ein emsige» Trei- den, welche« die Vorbereitungen zu dem geplagten großartigen Festznge und dem Kiaderseft in sich schloß. In reu Schau fenstern waren fleißige Hände ihäug, um sinnreiche Dekoratio nen auzubringe» ; besonder« schön waren diejenigen von Theodor Freitag Bahnhofstraße, Eduard Hüttner am Markt, Cigarren- gejchäst von Saatburg Wettinerstraße und * Gustav Wittert Zelle auSstaffiert. Und in der That, jeder einzeln» unserer Bürgerschaft hat da» Möglichste geleistet; man muß sich freue», w,e allgemein man sich bemühte, das Fest zu einem glanzvollen zu gestatte«. Morgen» 5 Uhr begrüßten die Glocken uoserer schönen Kirche, sowie die Herangehen»« Reveille den Tag, an dem vor nunmehr Sb Jahren die deutsche Einheit durch b,e von unser« tapfer« Soldaten errungene Kapitulation von Sedan und tue Gefan gennahme Napoleon» besiegelt wurde. Gegen 8 Uhr versam melte sich der Kgl. Sächs. Mtlilärverem, b«e Privilegirte Sqützen- giide, der Kaufmännische Verein, Burgerverein, Knappschaft, Arbeiterverein, Gesangverein Lteorrkranz, Deutsche Fachschule für Blecharbetter, Allgemeiner Turnverein und Turnerschast Aue in der Brauerei zur Kirchenparaoe, und bewegten sich in einem stattlichen Zuge nach unserer prächtigen St. Nieolaikirche, wllche sich bald vr» in die höchsten Emporen süllle. Der Al- tarplatz war von brn Mitgliedern des Raths uno Kirchenovr- stauos, der Orgelvorplatz vom tt>rch»nchor besetzt, zu beiden Seilen de» Altar» halten b»e Fahnendeputatwaen mit ihren Fahnen Platz genommen, bl« Emporen füllten stch zum großen TheU mit de« Fefttheltneymern an. Herr Pastor Thomas hielt eine der Feier entsprechen«« Dantespredigl. Mit Gebet und Segen schloß dieser erhebende Gottesdienst, der gewiß be» allen LherlNkymtrn den tiefsten Eludrukt hintertasieu habrn wird. Nachdem marschlkte der Feftzug zum Kriegerdenkmal ab, wo nach eitler ehrenden Ansprache oc» Herrn Sradlrath Becher der Kgl. sächs. Mllitärvereiu, die Privttegirte Schützen gilde, der Kaufmännische Bereit», Bürgerverein, Allgemeiner Turnverein, Turnerschast Au«, Knappschaft, Liedertrauz, Freu». Feuerwehr und Gesellenverei,» mächtige Kranz« durch ihre Bor fitzenden niederlegen ließen. Die Schteßabtheilung des Mllitärverein» ehrt« hierauf di» Gefallenen durch 3 Ehrensalven, die mächtig in den goldigen SonntagSinorgen hinuuShallten. Nach elnem Yerrltche»» Ge° sangsvorrrag ve» „Llederkranz": „Aus dem Solbatrnieven" v. Jul. Otto löste sich oer Zug aus. Der eigentliche Feftzug, welcher Nachmittags S Uhr statt sand, bildete einen Glanzpunkt de» Feste«. Er do» ein bunte» mannigfache» Bild, und enthielt 8 Keftwagen, die all« sehr geschmackvoll, einige fogar genial ««»geführt waren. Er be wegt« sich von der Schneeberger Straße au», wo die Vereine nach und nach «ufmarschirt waren, auf dl« «tt« Auerhammer- u. Wettinerftraße nach dem Markt, wo ein kurzer Festattu» stattsand. Nach einem Vortrag vr» Gesangverein» Lteorrkranz hielt Herr Oberlehrer Stege« »n marllgen Worte» die Fest rede. Nach dem Absingen des schönen Vatrrlans»li««r» „Deutsch land, Deutschland über Alle»* berührte der Festzug noch die Marklstraße, Bockauer Gasje, Bockauer Straß«, Schwarzenberger- Straße, Bahnhofstraße, Reichsstraße, Wasser-, Mittel- und Kelberstraße, BrauhauSoerg und löste sich vor der Schule aus; »err I)r. Kretzschmar dankt« noch >n kurzen Worten für d»e rege Theilnahme am Feftzug«. Bon den Festwagen ,st hervorzuheben, derjenige de» Kgl. Sächs. Militärvereins, welcher die „Germania- darsttllw, unter einem prächtigen Baldachin ihroneub und fiankirt von den Gc- statten der „Elsass,«- und „Lotyringia . Sächsische, preußische und dahrische Krieger, sowie auch Franzosen in ihren originellen Uniformen, da» nirdergeworsene Frankreich darstellend, vervoll ständigten die sinnreiche Staffage. Großartig war auch der Wagen der Schützengtlde. Sechsspännig mit Herold an der Spitze, stellte er di« „Sachsonia' dar, die Büste unsere» König» mll einem Lorbeerkranz schmückend, und umgeben von 4 Genien in den sächsischen Farben. Den Hintergrund bildete unser Schießflano, weit den tannengeschmückten Berg hinaufreichenv. Einen guten Eindruck machte auch der zierliche Festwagen des „Allgemeinen Turnverein»" mit der Büste des Turnvater Jahn, von 31 Zöglingen an silbernen Schnüren gezogen. Sehr sinnreich und lebrnstreu war der Sanitätswagen der „Turner schaft Aue" dargestellt. Er wirkte geradezu packend durch die Tragik der Darstellung, eine Scene aus dem großen Kriege wiedergebend. In der Schoßkelle ei« Elsäßer Bauer, wie er leibt uno lebt, im Wagen zwei schwer verwandet« Krieger, die vo« Turnern in sachkundiger Weise ve» naben wurden. Sie machten auf ihrem Schmerzenslager -inc; wirklich ergreifende« Eindruck. Bemerkeaswerch war auch der schöne Festwagen des Berg Vereins mit seinem anheimelnd?. „ WeinachtSberg " mit beweglichen Figuren, interessant war f -er der Wagen des Maschinisten, und Heizerverein», welche, me »ollstänvige Damps- maschine mU sich führte. DerWagen desGesellenverein« zeigte die ve schiedenenHandwerker Schneider, Schlosser, Schmiede etc. in voller Thätigkeil, «ährend die Fleischerinaung «ine Fleischerei mit Bratwurst-Fabrikation vor Augen führten. Der Feftzug zeigle ein Bild, wie man «» nur «n Großstädten zu sehen gewohnt, ist ein Bild von der gewaUigen Strebsamkeit, vo« den Fortschritten de» Lfseutlichen Leben» un Auerthal«. Abend» fanoen in verschiedenen Lokale., ver Stadt Festspiele de» Kgl. sächs.Militärverein« Aue, des „Allge meinen Turnvereins" uud der Turnerschast Aue statt, die sehr stark besucht waren und durchweg Beifall fanden. Die „Freiwillige Feuerwehr" hatte zum Abend einen so lennen Fackelzug veranstaltet, auch hatte «in hiesiger Fab.aanl einer großen Zahl Kinder, ca. 150 Stück, einen Lampionzug ermöglicht; unter Trommelwirbel, muthig und selbstbewußt marschirten die Kleinen durch die Straßen. Bor der Kirche, Schul« und auf dem Marktplatz brau «en di« Zierkandelaber der Gasleitung, auch viele Privatgebäude hatten in reichster Weise illuminirt, GeßnerS Maschinenfabrik prangte auch am Montag Abend im schönsten Lichterschmucke. Da» benachbarte Zelle hatte für diesen Abend eine groß artig« Illumination arrangirt, namentlich die Bahnhofstraße, die Hotels am Bahnhof, da« Rathhau« strahlten in schönstem Lichte, währenddem führten die Zeller Vereine «inen großen Lamplvnzug au», an welchem außer der Freiwilligen Feuerwehr, welche mit Fackeln ausgrstattet, den Zug eröffnete und schloß, ca. 500 Lampionträger, Erwachsene u. Kinder, theilnahme», waS einen herrlichen Anblick bot. Ueber die Feier de» 3. September, welche ebenfalls in glän zender Weise vor stch ging und aus Schulaktu», Turnspielen, der Weihe einer Sedaneiche und des BismarkdenkmaleS im Stadtparke, sowie einem großartigen Kinderfest, au dem ca. 1400 Schulkinder theilnahmen, und dem SchlußkommerS uud Feuerwerk bestand, berichten wir in nächster Nummer. Aus dem Auerthal Md Umgebung. v»t»td,von „eatam Inter», ft«b dir Redaktion stet» wtUko»u«»u. Der Rath der Stadt bringt zur.öfs ntlichen Krnntniß, daß der bisherige Unteroffizier Hermann ^tthelm Schreiber au» S hwarzenderg als 4. Schutzmann für fige Stabt in Pflicht genommen worden ist. X La» Königlich« Amtsgericht zu Schwarzenberg veröffent licht folgende» Konkursverfahren. Uever da» Vermögen des Kaufmann» und Inhabers einer Metallwaareufabrtk unter der Firma Goldhahn u. Ritter iu Aue, fowie einer Fabrik für mechanische Blechspielwaarrn unter der Firma Ernst Eifler in Lößnitz, Bernhard Löbner, wohnhaft in Beierfeld wirb heut« am SO. August 1885, Nachmittag» »/.6 Uhr das Konkurs- verfahren eröffnet. Der Rechttaawatt vr. Kehmer in Schw..r- zenberg wird zum Konkursverwalter ernannt. KonkurSsorde- i rungen sind bi» zum SO. September 1885 bei dem Gerichte I anzumelbrn. E» wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines s anderen Verwalter», ^owie über die Bestellung eines Gtäubi- geransschusfe» und eintretendeu Falle» über die in g 130 der KonlurSordnung bezeich ieten Gegenständ« auf Donnerstag, den 26. September 1885, Borm. S Uhr, Und zur Prüfung der an» gemeldeten Forderungen auf de.« 2. November 1825, Bo.n. 2 Uh» vor de« unterzeichneten Gerichte Termin aaberaumt. Alle Person«», welche eine zur Ko>cknr»alasir gehörige Sach« in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwa» schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an oen Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Be sitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 15. September Anzeige zu machen. Al» OctSrichter für die Gemeinde Alberooa ist am 27. August der Gemeindevorftand Herr Christian Gottfried Roth in Alveroda an Stelle de» auf sein Ansuchen aus dieser Func tion entlassenen Herrn Ortsrichter Bretschueider in Pflicht genommen worben. — ES sei daraus hingewiesen, daß e» für die Angehörigen verstorbener KklegSthellnehmtr von Interesse ist, deren Ehren- und Dienstzeichen sorgfältig aufzubewahren. Es wird zugleich an eine höheren Orts erlassen« Verfügung erinnert, wonach die betreffenden Denkzelchen überall in den Kirchen, zum Gedächt nis der verstorbenen Kampfgenossen aufbewahrt werden dürfen. Noch lebende Verwandte sollten von dieser Erlaubniß stet» Ge- brrauch machen, wenn di« Gefahr vorliegt, daß anderenfalls die betreffenden Ehren- und Dienstzeichen verloren gehen könn ten. g,(T Heater.) Für Donnerstag den 5. September kündet un» die rührige Direktion zum Benefiz für Frau Larissa Voigt-Karichs das interessante Kostümlustfptel „Donna Diana" von Moreto (Deutsch von West) an. Die Wahl der Beuefi- ziantin lft eine vorlreffliche. Da nur noch wenige Vorstellun gen stattstnden, sollte niemand versäumen, diese vielversprechende Borstellung zu besuchen. Wünschen wir der verdienstvollen u. beliebten Benefizianltn ein volles HauS. Donnersstag, den 5. September eröffnet die altbekannte und berühmte Direktion Koller-Weitzmann einen Eyklus von Borstet- lungen in der höheren Gymnastik etc., woraus wir schon heute ausmerksam machen wollen. Elterlein. Sonntag nachts gegen 2 Uhr wurden die Bewohner unserer Stabt durch geuerlärm erschreckt. E» brann ten d>« Herrn Bürgermnster Hojmaun gehörigen Stall-unb Schuppengebäude, aus Holzwerk bestehend, vollständig nieder. DaS Wohnhaus wurde erhalten. Aus Sächselt un- Umgegeud. — DaS „Dresdener Journal" veröffentlicht folgende Ver ordnung de» Ministeriums des Innern: die Vornahme von Wahlen für die II. Kammer der Stänveversammlung vom 30 August 1885 betreffend: Zufolge 8 115 brr BerfassungSur- kunde vom 4. September 1831 in Verbindung mit Punkt VI de» zu Abänderung derselben erlassenen Gesetzes vom 3. D- zember 1868 sind >m laufenden Jahre die Stände de» Laubes zu einem ordentlichen Landtage etnzuberufrn und deshalb di« erforderlichen Ergänzungswahlen für di« II. Kammer uud zwar in folgenden Wahlkretfen : im 2. und 3. Wahlkreis der Stadt Dresden, im 2. und 4. Wahlkreis der Stadt Leipzig, im 2. Wahlkreis ver Stadt Lheauutz, im I., 3., 5., 2., 13., 16., und 20. städtischen Wahlkreise, sowie im 1., 2., 4., 5., 6., 9., 12.. 14, 15., 31., 32., 36., 41., 42. und 44. Wahlkreise des plattes Landes vorzunehmea. In Gemäßheit von 8 22 de» Gesetze», die Wahlen für den Landtag betreffend, vom 3. Dezember 1868 (Gesetz- nn» Verordnungsblatt 1868, Seite 1373) werden die belheiligten Behörden angewiesen, die zur Veranstaltung dieser Wahlen erforderlichen Einleitungen unver- weilt zu treffen. Die Abgabe der Stimmen hat in allen vor bezeichneten Wahlkreisen am 17. Oktober 1885 zu «folgen. Dabei wird ausdrücklich darauf ausmerksam gemacht, baß Ort schaften und Ortstheile, welche mit einer Stadtgemeinde verei nigt worden sine, mit »er Stadt, veren Bestandthette sie jetzt bilden, zu wählen haben, sowie vaß die vorbezeichneten Wahl kreise, foweit sie von eiuer derartigen Veränderung nicht berührt werden, in ihrer bisherigen Zusammensetzung verbleiben. Ä Otioviols, l.oäsn, Kammgarn unä Suxkin Ä ü LUl. 1.35 xsr 2Lvdsr « äoppsldrsit aaävlksrtig in äsn voreLgUolmton (jiuüittltsa, vsr» U ssoäsn in oinLölnsli Llstsin portokroi ins Laus U D 7uod,»r»»nöt,«,oliält 6^771865» L 0»., pnmlrkur« > K.