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AuettlM -Mlung. Mmnikl Anskißn fir A«, Allklhmwtt, Iklk-KIößnlm, MnOmeHkl M Amgegend. «kscheini -ttltwock,«, Kreitag» u. «onnta,». «vannement»»«»»» kckl.d« 3 werchvollenBeUaaen vierteljährlich »il «ringerlohn 1 M». L» Pf. t>».lch di« Poft 1 Oft« 2Ü Pf. No. 84. Freitag, den SV. Juli 1894. Mit: -mische« -««Mm-tatt rm- Aeitspiegei. verantwortlicher.«edakleur: G»U in > ue (Erzgebirge). Nedaktku u. Erpeditton: Nm«, vlartt straft«. Inserate dte"«inspaltig« Eerpuezeil« 1V Gf„ Petitscch »Kd nach Petüzetlen berechnet. Vei Wiederholungen h»h« Rabatt. All« Postanftalten und LandbriefkSger nehmen Bestellungen an. 7. Jahrgang. Bekanntmachmg. Wegen Herstellung von Hauptschleusen in der Wettiner Straße, wird letzter« vom Freitag den 20. d. M. an bis aus Weiteres für den Fährverkehr gesperrt. Der Fährverkehr von u. nach Auerhammer wird hierbei über die alte Auerhammer Straße verwiesen. Ane, am 18. Juli 1894. Der Wattz der Stadt. In Vertr. G. Bochmann. , Krch. Kgl. Baugewerkenschule zu Plauen i. V. Beginn -es Unterrichts-Halbjahr am 2. Oktober. Anmeldungen sind bis zum 2V. September zu bewirke«. Prospekte mit den Aufnahmebedingungen durch Vie Direktion. Die Sparkaffe -er Stadt Aue ist an Wochentagen von 8—12 Uhr Bormittags und 2—S Uhr Nachmittags geöffnet und ver zinst die Einlagen mit 8»/, Prozent. Aus dem Ailerthal u. Umgeb, «tttvetiuuae« vou »otalem Interesse sind v«r vtevaktio« stet» »tutomme«. (Theater). Als vorletzte Vorstellung ging gestern bei leider ganz schwach besetztem Hause «Der Glockenguß zu Breslau" in Scene. Je dermann kennt ja di« rührend« Geschichte die se» herrlichen Schauspiel», es bietet eine Fülle aufregender und erschütternder Seenen u. einen tiefen Blick in das Leben und Treiben de» BürgrrthumS im Mittelalter. Die Künstler errangen durch ihre vorzügliche Aufführung den lebhaftesten Beifall. Zn erster Linie war eS Frl. Frida Gras al» „Therese", welche ihre schwierig« Rolle mit voller Hingabe spielte und ihr Mienenspiel in den heileren wie traurigen Scenen wohl zu beherrschen wußte. De» Fer neren war e« Herr Albin Wrrzner, welcher den jähzornigen, aber rechtschaffenen Meister „Konstantin Helm" in würdiger Weise wirder- gab. Eine hervorragende Leistung war auch der „unglückliche Max"; dieSterbesceneim 3. Akt brachte er in ergreifender Weise zur Dar stellung. Auch der „Pentzolb" de» Herrn Max Graf und „Meister Andrea- Högnrr" waren gute Leistungen. Der „Paul" de» Herrn Arno Korb hätte besser sein können, die rührende Abschiedsscenr im S. Bild wurde durch dessen übelangedrachtes Lächeln vollständig verdorben. Heute Abend kommt al» Abschiedsvorstellung i« „Blauen Engel" da» romantische Volks stück „Lenore" zur Aufführung. Der Stoff ist ein hochpoetischer, sodaß den Besuchern die ser letzten Vorstellung ein angenehmer Abend in Aussicht steht. Kramer» Specialitätcnthcater ist hier ein- getroffen und wird in den nächsten Tagen eine Reihe von Vorstellungen auf hiesigem Markte geben. Denselben wird in den um liegenden Zeitungen da» beste Lob gespendet, «» sollen Leist».»gen wie im Chihstalpalast zu Leipzig unv Viktoria-Salo,» in Dresden ge- boten werden, schreibt da» Durzener Tage blatt, sodaß man e» dem Publikum nur em pfehlen kann. Die Aufführungen bestehen in Akrobatik» Parterre« und Luftgymnastik und find die Mitglieder der Gesellschaft durchaus tüchtig« Künstler, die daS Publikum zu unter halten verstehen. Am Montag Abend passierte eS einem heimkehrenden hiesigen Radfahrer unweit der BahnhosSeiche, daß er von emigen Männern angehalten, beschimpft und bedroht wurde, weil di« Laterne am Rade noch nicht brannte, ob gleich e» Heller Mondschein war und der Be treffende mehrmals geklingelt hatte. Der Rad fahrer hätte gewiß noch seine schönsten Prügel bekommen, wenn nicht hinzugekomrnene Leute di« Angreifer, unter welchen sich auch eine Frau befand, zurückgehalten und den Radfahrer vor weiteren Insulten bewahrt hätten. Leider geschieht eS nur zu ost, daß Radfahrer durch rohe Gesellschaft ohne Weitere» angegriffen und mißhandelt «erden. (100-jähr. Jubelfeier de» Bestehen» der Schützengesellschast zu Lößnitz.) Da» schon am Gonrlabend begonnene Fest verlies bi» jetzt bei recht freundlichem nur zeitweise durch Gewitterschauer unterbrochenen Wetter aus» Prächtigste. E» würde zu wett führen, woll ten wir die einzelnen Beranstaltungen hi« zum Besten geben. Der Hauptfefttag ward« Montag. Schon Vormittag» 10 Uhr wogte eine riesige Menschenmenge durch die Straßen. Rach und nach rückten die am Festzuge teil nehmenden Schützen-Vereine etc. in die Stadt rin und zogen nach de» Rendez-vouS-Platz „Deutsche» Hau»', wo auch, da die Essenszeit Errang,kommen «ar, gespeist wurde, Unr «in Uhr fanden sich die FestzugStheilnrhmer auf dem Marktplatz« zusammen, hier fand di« Auf- strllung statt. E» folgt« drr Frstaktu», wobei Herr Bürgermeister Zieger in Lößnitz «in« markige dem Fest« angemessen« Ansprache hielt. Der nun folgender Festzug arrangiert« sich in folgender Weis«: Feuerwehr, Zwei Herolde, Sappeure, Tam- boure, Schneeberger Sippach-Corp», Schnee- berg« Schützen, Festjungfrauen, König»wagen, Behörden, Veteranen, Gesangverein Lieder kranz. Drei Ziel«, Lößnitzer Schützenmusik, Lößnitzer Schützencorp«, Ein Herold, Schützen von 1848, Schützen von 1812, Schützen von 1794, Arkebusiere a. d. 80jähr. Krieg, Hand- werk« von 1550, Festwagen (Blausarvenwerk- knappenbegleilung.) Der Festwagen stellt da- Wappen der Stadt Lößnitz, drei Thürme, dar. Vor dem Wappen Germania in KricgS- rüstung, Sinnbild der Städtevertheidigung, unter ihrem Schutz Handel und Industrie und der ehemalige Lößnitzer Bergbau (Gno men), ferner Pagen mtt der Bestätigung-»!- künde und 6 rnien de» Frieden»; Aurp Mu sikcorps, Auer Schützencorp», Grünhainer Schützencorp», Neustädteler Musilcorp», Neu- städteler Schützencorps, Lößnitzer Innungen. Weiß-Gerber, OelSmtzer MusikcorpS, OeiSmtzer Schützencorps, Callnberger Schützencorp«,Geyer- scheS SchützencvrpS, K. S. Militärs««» Löß nitz, K. S. Kriegerverein Lößnitz, Zwönitzer MugkcorpS, Zwönitzer Schützencorp«, Reichen brander Schützencorp-; Schneeberger Stadt- musilcorp-, Wilkau« Schützencorp«, Brünn loser Schützencorp«, Slollberger Schützencorp«, Bergveretn Lößnitz, Johanngevrgenst. Musik- corps, Johanngeorgenst. Schützencorp», Rad- fahrerverrln Lößnitz, Concertinagefellschaft Löß nitz, Handwerk«-Äes.-Ber., Concordia, Turn verein Lößnitz, Feuerwehr. 18 Fahnen, zum Theil in den schönburgischen Lande-farben (weiß u. roth) verschönten den imposanten Festzug, welcher sich vom Markte durch die Chemnitzer Straße, Königsstraße, di« Auerstraße dem Fest platz zu bewegte, wo er sich auflöst« und die Theilnrhm« sich ihrem Vergnügen Hingaben. Aicher den üblichen Belustigungen und Genüssen, welche die Schützenfeste bieten, fand großer Ball im Schützenyause und vor Allem ein Preisschteßen aus Punkt-, Meister- und Feld scheiben, inSgesammt waren deren 7 aufgestellt, statt. Im Gabentemprl, der sich in den oberen Räumen de« Schützenhauses befand, zeigten sich eine Menge der schönsten Preise, meist Silbersachen und Waffen von erheblichem Werthe, die von Vereinen und Privaten ge stiftet worden waren. Der schönste Preis war entschieden eine prachtvolle altdeutsch« Regu- tator-Uhr im Werthe von ca. 200 Mark, Ge schenk der Stadt Lößnitz, sodaß dem sich am Schießen betheiligenden Schützen viel« werth volle Preise in Aussicht stehen. Die der Löß nitzer Schützengesellschast gespendeten Gaben waren aus einem Nebentisch ausgestellt, die schönste war ein prächtige» Glockenspiel im Werthe von 150 Mk., von verschiedenen klei nen Lößnitzer Vereinen gespendet, sowie ein von d« Au« Schützengtlde gespendete« Trink horn mit silbernen Beschlägen und «tu riesiger krhstallener Pokal, von der Schützengtlde zu Wilkau. E« entwickelt« sich nun «in lebhafte bunte» Treiben auf dem Festplatze, da» noch hrrvorgehoden wurde durch dw vielfarbigen präch tigen Costüme der Schützen de- IS. 16. u. 17. Jahrhundert» in ihren historischen bauschigen Costümen und Rüstungen und durch dir man nigfachen Uniformen der 18 Gchützengrsrll- schaffen, deren Mitglieder sich auf dem Festplatze und in den Sälen umhutummrUen. Erst allmähltch, nachdem dir fremden Gilde« > wieder abgezogen waren, wurde es etwa» stiller I unter den schattigen Linden. Mögen so, wie ' »er Anfang de» Feste» wohl gelungen war, auch di« weiteren Festtage zur Zufriedenheit de» ZubelvereinS ausfallen und da« Schützen wesen in unserer Nachbarschaft Lößnitz eine kräftig« Stütze de« könig-treuen BürgrrthumS sein und bleiben. L.-V. ES ist di« Wahrnehmung gemacht worden, daß einige seit diesem Sommer ein getretene Vertehr-erleichterungen trotz wieder holter Bekanntgabe nicht genügend beachtet oder in ihrer Tragweite erkannt worden sind. Da nun jetzt gerade manche Ausflüge in un sere heimischen Berge unternommen werden, so «ollen wir dir Sache noch mal etwa-aus führlicher darlegen. Um dem Vergessen vor- zubeugen, schneide man sich den Abschnitt au« und hebe ihn aus. I. Die Rückfahrkarten von Aue nach Johann georgenstadt haben Giltigkeit auch von und nach Oberrtttersgrün und Schönheiderhammer. Dadurch find folgend« Touren ermöglicht: 1. Fahrt nach Johanngeorgenstadt; zu Fuß durch da» Sqwarzwasserthal (oder über die Dreckschenke und Platten) nach Seifen und GolteSgab und auf den Fichtel- oder Keilberg. Zurück entweder über Teller häuser nach Oberrittersgrün ober durch da» Luchsthal nach Siegelhvf. Dir Tour kann auch umgekehrt gemacht werben. 2. Fahrt nach Johanngeorgenstadt; z. F. durch da» Schwarzwasjerthal nach Jungen hengst, Zugang, Hengstererben und aus den nicht genug zu empfehlenden Pleß- berg. Urber Avenham und Platten (oder über Merklesgrüu und durch da« Salm thal) nach Johanngeorgenstadt. 8. Verbindung von 1 und 2; rr. Von Sie gelhof oder OberritlerSgrün au» Besuch de- Fichtel- oder Keilberg«, GotteSgab, Werlsberg, Pleßberg u. s. w. d. Von Johanngeorgenstadt au» über Platten und Abertham auf den Pleßberg. Von da direkr (oder hinab nach Lindig und über Kloster Mariasorg und JoachimSthal) nach GotteSgab u. s. w. 4. Fahrt nach Blauenthal (oder Eibenstock ober Schönheiver-Hammer); AuerSberg; Johanngeorgenstadt und zurück. Auch umgekehrt. 5. Verbindung von 1—4; Besuch des Fich tel- (Kiil-)bergrS und Pleßberg«» wie 2 und 3». Johanngeorgenstadt, Steinbach, Auer-berg. Rückfahrt von Schönheide»' Hammer, Eibenstock oder Blauenthal. 6. Fahrt nach Schönheid« Hammer oder nach Schönheide (oder blo- nach Oder stützengrün oder Reuheide) über Kirchberg; Kuhderg. Ueder Eibenstock (oder Wilzsch- hau» und Karlsfeld) nach Wildenthal, AuerSberg und Johanngeorgenstadt. Auch umgekehrt. 7. Wie bei 6 auf den Kuhberg- RetboldS- grün, Zöbisch, Gevrgengrün, Grünhaide, Jäger-grün, Zeußhau», Morgenröth« (oder von Zöbisch über Rautenkranz nach Mor- genröth«), über den Rummelsberg oder den Aschverg nach Schwaderbach, Nanch, Saurrjack, direkt ober über Hirschen stand nach Johanngeorgenstadt; dann wie 1, 2 oder 8. 8. Johanngeorgenstadt, Platten, Neuhammer (Neudeck),Hirschenstanb, Wilbenthal, Auer<- d«L. ».Johanngeorgenstadt, Platten, Bärringen, Wötfling, Ltchtenstadt, Schlackenwerth. Fahrt nach Karwdad und von da nach Neudeck, z. F. über Hirschenstand nach Witdenthal. 10. Fichtel- oder Keilberg wie oben;JoachimS- thal, Schlackenwerth; bann wie 9. 11. Die Rückfahrten von Aue nach Ober- crottendorf gelten auch nach und von Ober- ritler-grün. Dadurch läßt sich der Besuch de» Fichtel und Keilberg«» mit Abwechselung gestalten. Eine «eitere Möglichkeit ist: Rückfahrkarte nach Grünstädtel, einfache Fahrkarte «ach Siegelhof ober Oberrittersgrün, Fichtelberg, durch da» Mitweidathal nach Mittweida-Marker-dach, mit einfacher Fahrkarte nach Grünstädtel und zurück. Erfreulicher Weise ist die Aussicht vorhanden, baß in einiger Zeit noch weiter« Verkehr-leich- terungen, zu denen der Erzgebirgsverein die Anregung gegeben hat, von der Kgl. General direktion der StaatSeisrnbahnen bewilligt wer den. — Bald beginnen die Sommerferien, und Tausende strömen hinaus auf die Berge, und in dir Wälder. Viele von diesen legen sich aus da« Pilzsammeln, Damen desonver«, von benen Manche einen netten Vorrath von getrockneten Champignon« bei der Rückreise nach der Hei- math mitnimmt. Seien diese Damen freund lichst ermahnt dazu, aus die Pilzjagd etn Messer mttzunrhmen und oic Pilze nicht mit der Wur zel oder vielmehr mit dem Mycelium auszu- reihen. Mycelium nennt der Botaniker, wa ber Late sür Wurzel ansteht, e» ist aber mehr als Wurzeln, e« ist der hauptsächlichste Theil des Pilze-, woraus die Fruchtträg«, da-sind die hutjörmigea Gebilde, die für sich in der gewöhnlichen Sprache al» Pilze bezeichnet wer ben. sich entwickeln. Wenn nun zugleich mit den Fruchtträgern, welche di« kleinen Pilzsa men ob« Sporen au-zustreuen bestimmt sind, auch das Mycelium, di« eigentliche Grund lage, entfernt wird, so ist ladul» ras» gemacht und es kommt nicht« mehr nach. Daher find benn auch in der Nähe mancher Bäder und Sommersrischen die Champignon», die früher dort häufig waren, fast vollständig auSgerottet worden. 1644 Beunruhigende «rank» hettsericheinungen l Keine Krankheit schleicht sich in so heimtü ckischer Weise in die Konstitution, wie die Lungenschwindsucht. Unter dem Deckmantel der Gutartigkeit ergreift dieselbe ihre Opfer, und bevor d« Krank« die Gefahr kennt, hat der Zerstörung-prozeß bereit» ein« leben-gefährliche Au-bchnung erreicht. Allgemeine körperliche ( Schwäche und Abmagerung, krankhafte Gesichts farbe, Brust- und Geitenftich«, Fieber, Dis- pvkitioa zu Schnupfen, Husten und Katarrh, Kurzatmigkeit belegte Stimme, Reiz zu Räu spern und Spucken bilden die ersten warnen den Vorläufer der Krankheit. Werden die selben vernachlässigt, dann endet der Zustand >n anhaltendem Husten mit BlutauSwurs, Blut sturz, starken Nachtschweiß««, hektischem Fieber und totaler Abmagerung und Entkräftung de» Patienten. Wer den Keim der schrecklichen Krankheit tn sich fühlt, der zöger« keinen Augenblick, sondern verlange kostenfrei die Sanjana-Heilmethode, welche sich bet alle» heilbaren Stadien der Lungenschwindsucht, Emphysem, und Asthma von schnellem und sicherem Erfolge «wiesen hat. Rät» bezieht diese» berühmte Heilverfahren jederzeit gänzlich kostenfrei durch de» Sekretair der Sanjana-Companh, Herr» Herman» Dege zu Leipzig.