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Aukchal-Mung. FMUM fir A«r, Ailtthm««, M-Wnlni, Mer- n. Odn-MkOel«. MmskM. Lrscheini Mittwo»», FreUag» u. »-««tag». MbonnementSpret» Inkl d«r 3 wertbvollen Beilagen vierteljührlich mi> Bringerlohn 1 Mk. SO Pf. d>.k<b di« Poft 1 Wh. Ah Pf. No. 67. Mi«: Deutschem AamMeuvsatt, Aule Keister, Jeitsxieget. verantwortlicher Redakteur: G»U ch«»e«ttirrr in Lu« (Lrt-edkge). Redaktion H Erpedition: Mw«, M-rktstrag«. Sonntag, den 10. Juni 1894. Infem»«» dte-«tnspaltig« SorpulzeU« 10 Pf., Petitsatz wird na« PetUzetlen berechnet. vei Wiederholungen hoher Stab»«. LI« Postanstalten und Landbriestriiger > nehmen Bestellungen an. r. Jahrgang. Bestellungen ans die Auerthal -Zeitung ^WW <No. 66S der Zeitungepreielift«) für den Monat Jnni 1«S4 werden in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Au»» «träger» de- Blatter, sowie den Landbriefträgern jederzeit gern angenommen. Krpedition der „Auert-al-Aeitung,- HL»»U Aus dem Auerthal und Unigebung. »ttttzeilun,«« »»„ ,»»»!«« Interesse stn» »«r «ednetie« stet» mtUkomme«. (EiLgesLLdt). Montag bat vor ven Vertretern der Stadt u. der Schul« Herr Prof. Gottschaldt au- Chemnitz, der zur PriU sung der für die neue Schule in Au-slcht genommenen * Plätze herbeigerufen worden war, sein Gutachten abgegeben, l Indem er von einem Anbau an die alte Schule ent schieden abrielh und da- R. Fifcherfeld, nachträglich auch da» Bie«eg.Grundstück al- durchaus ungeeignet für «inen Schplplatz bezeichnete, ging sein Vorschlag schließlich dahin, Bezirk-sLulen vo» je 18—LOLehczlmmertt aus der Pfarr wiese und aus dem Steinicht zu erbauen, und zwar z» nächst auf der Pfarrwtese, wo «S am bequemsten sei. Also auf der Pfarrwtese!k Zndeß hat Herr Pros. G. d>e Frage nur vom bautech nischen Standpunkt au» erörtert und selbst zugegeben, daß er, um die andern Momente der Frage zu beurtheilen, zu wenig bekannt sei mit den internen Verhältnissen der Stadl. Abgesehen von der Billigkeit de- bloßen Baue- selbst i spricht denn auch gegen die Pfarrwiese alle-. 1. Die Stadt besitzt ja die Pfarrwiesr noch gar ni t. Zwar würde sie, insbesondere zum Zweck der Erbauung einer Schule, durch Kauf oder Lausch zu erwerben sein; aber die Verhandlungen darüber, die mit den Kirchenbehbr- drn in Dresden geführt «erden müßten, würden sich ge raume Zeit hinziehen; jedenfalls würde die Regelung der Angelegenheit länger dauern, als die Dringlichkeit de» Schul baues zu warten gestattet. 2. Der Schulbau würde auf der Pfarrwiese nicht am billigsten, sondern am theuersten zu stehen kommen. Die Aufführung de-Schulgebäudes selbst würde hier allerdings nicht vertheuert werden durch kostspielige Bodenbewältigung»- ardeiten wie etwa aus dem R. Fischerfeld. Aber einmal ist der Preis der Pfarrwiesr hoch, beträglich höher al» der de» Steinicht, und dann würde die Erbauung einer Schule * hier nicht nur den Abbruch der alten Kirche, sondern auch der Pfarre und somit den Bau einer neue» Pfarre sofort nothwendig machen. Denn ein Schulgebäude mit einer einzigen Front nach der Kirchstraß« würde, auch dreistöckig, nicht einmal für die allernächst« Zeit, geschweige denn, bei der Vergrößerung und Weiterentwickelung unserer Schule, sür eine längere Reihe von Zähren Raum genug bieten. Ein Hauptflügel müßte unbedingt die Reich-straßr entlang auf geführt «erden, und zwar bi» auf die Pfarre zu, so da» dies« sofort abgebrochen «erden müßte. Ganz abgesehen voa dem Verlust, den die Stadt durch den vorzeitigen » Abbruch der alten Pfarre erleidet, die sonst noch länger ihrer alten Bestimmung erhalten bleiben oder dei eventu- ' «ller Verwendung de» Pfarrgrundstacke» zu a »deren Zwe cken al« Gartengrbäude weiter benutzt «erden könnte, wür de durch den unvermeidlichen Neubau einer Pfarre, der mindesten» KV OÜO Mk. verschlingt, et» Schulbau auf der Pfarr»i«se bedeutend mehr koste« al» aus irgend einem anderen Grundstück. Außerdem würde er dir Anlegung einer Straße von der Schwarzenberger Straße nach der Kirchstraße, zur Auf schließung de« Terrain», nach sich ziehen, wozu dann erst noch da« vorstehende Hm,« de» Glaser» Mehlhorn ange- kaust «erden müßte. 3. endlich, da« Pfarrgrundkück eignet sich aber auch, gar nicht zum Platz für «in« Schule. Der Schulau-schuß, I di« kompetent« Stell« für Schulangelegenheit««, hat di«»I Grundstück für am wenigsten gettgnet erklärt. Rach drrl Verordnung de« Sultu-mtnifterium» vom 3. April 1833 soll der Platz, von anderen Erfordernissen adgrsehrn, mög lichst frei, nicht an verkehr«reichen Straßen gelegen und nicht belästigt durch geräuschvolle Betriebe sein. Die Pfarr wiese erfüllt keine dieser Bedingungen, sie ist nicht stet gelegen, auf »er einen Seit« hat st« »i« Eisenbahn, aus der anderen di« Reich-straßr, unsere r rrkehr-rttchfte Straße, und ihr gegenüber liegen da» Laubersche Holzschneidewerk u. dir Maschinenfabrik von Hiltmann u. Lorenz. Run haben aber fämmtliche Lehrer, soweit sie in der jetzigen Nebenschule, de« ehemal« Gantenbergschen Hause; unterrichten, erklärt, daß der Unterricht dasttdst durch den lebhaften Straßen-«. Eisenbahnverkehr, durch die geräusch vollen industriellen Betriebe »er Nachbarschaft allzu häu fig und lange gestirt und unterbrochen wird. Da» »ürde auch in einer Schule auf de« Pfarrwiesr, d« sie ja «st einem Hauptflügel an dir Reichsstraße zu stehen käme, der Fall sein, um so mehr, al« der Verleb, aus der Reichl- straße in Zukunft selbstverständlich »och stärker «erden wird. Man sollte die auf Erfahrung begründete Erklärung der Lehrer n«ht einfach in den Wind schlagen. Sie nur kön ne« indstfer Beztrhlurgttn.UrHttkabgrbrn, u^w. »m dieHehrrr a« der Bolktzschulch wo der Unterricht in den meiste» Fä cher« in Krage und Antwort zwischen Lehrer und Kindern besteht, Kinder, ost, wie jedermann »riß, so leicht durch irgeqd «ine äußere Störung abgelenkt und so schwer wie der zu fesseln sind. Wenn von anderer Geste hervorge- hoben wird, daß in der Fachschule, die ja auch an der Reich-straß« steht, der Straßen- u. Eisenbahnverkehr nicht störend wirkt, so sind eben die Verhältnisse ganz andere: di« Schüler find älter, u. der Unterricht ist, abgesehen von Zeichenstunden, mehr akademisch. Auf da» Votum de« Schulau-schusseS und auf jene einmütig« Erklärung der Lehrer sollt« btt Beantwortung der Frage, ob die Pfarrwtese sich zum Schulplatz eigne, da» Hauptgewicht gelegt «erben. Und wir «einen, diese Frage ist di« Hauptsrage. Die Schule kann also nicht auf die Pfarrwtese gebaut «erden. E» bliebe demnach kein anderer Platz übrig al« ! der Steinicht. Wirklich kein anderer h Daß noch Niemand da» Grundstück oberhalb der Walter-Wiese in Vorschlag gebracht hat l El Müßte zu «ine« billigen Preis« zu er werben sein. E» ist frei gelegen, weder «ine verkehrs reiche Straße noch geräuschvolle industrielle Betriebe sind in der Näh«; da» Terrain steigt gegen den Wald hin nur mäßig an; der Zugang ist bequem, die Lag« dt« gesündeste . und di« schönste; ttn stattliche» Schulgebäude hier, mit der Front nach dem Centrum der Stadt, würde eine Zierde für da» ganze Thal sein. Endlich ist der Platz für den größten Theit der Bewohnerschaft mindesten« ebenso nah« wie da» R. Fischer-Feld, au» der Neustadt, um den Ein wendungen von dieser Seite zu begegnen, besuchen zur Zeit 300 Kinder die mittlere und niedere Abtheilung der Bürgerschule, d. i. wenig über ein Viertel brr Gesammt- schülerzahl. Bon Entfernung sollte man hier aber über« Haupt kein Wesen machen. ' Am Mittwoch fand »st Eröffnung der „Flußbad«. Anstalt" de« Herrn Naturhrtlkundigen Richter statt. In kurzer Zeit war da» große Schwimmbassin voll von Badenden, ein Zeichen, daß mit Begründung der Anstalt eine« wirklichen Bedürfniffe abgeholfen ist, den» für unser volkreiche» Auerthal »ar rin Flußbad zur Nothwendigkttt geworden. Da» Bad liegt an überaus günstiger Stelle, hinter Georgi» Schneidemühle im Muldenbett und ist äußerst geräumig und bequem für jede Art Flußbäder rin- gerichtet. E« enthält S Einzelbadezellen, welche von Herren und Damen jederzeit drnutzt werden können, da» große Schwimmbassin ist in zwei Abtheilnngen getrennt, ttn« größere für Erwachsene, eia« kleinere für Kinder; vom Bassin au- zugänglich befinden sich 14 Au«kleidezelsta für . solche, di« ihre Kleider verschließbar unterbriagen wollen, sodaß für alle» Nothwendige hinreichend gesorgt ist. Je den Freitag Nachmittag bleibt da» Bad für Damen reser viert. Die Preise find billige: 30 Stück Badebillet» für Erwachsene (Schwimmbassin) kosten nur 3 Mk., mit Aus- kleidezelle 4 Mk. LO Pf., Kinder zahlen im Bassin nur k Pf. Eine GaisonabonnemenUkarte für Bassin »ostet 4 Mk. mit AuSkleidezelle S Mk., «in einzelne» Bad f. Er wachsen« i« Basstn IS Pf. mit Au«klridrzelle SO Pi. Eine Einzelbad 20 Pf. Da« Leihen einer Badehose oder «ine» Handtuch«« kostet 2 Pf. Wer seine eigene Wäsche ausbewahren lasten will, zahlt für die Saison 6V Pf., für 1 Monat 20 Pf. Gebühr Da« Baden im Bassin ist nur in Badehosen gestattet und soll je ttn Bad eine Stunde nicht überschreiten. Da» Mitdringen von Hunden in dieser Anstalt ist nicht erlaubt. Auch wird jederzeit Schwimm unterricht gegen mäßige« Honorar von geprüftem Bade- «ttstrr erthrllt. Wünschen wir der Anstalt eine« recht flei ßigen Besuch. Aheatrr.) Gestern ging durch dir Gesellschaft Körb dir Ges«ng«poffe „Anna zu Dir ist «ttn liebster Gang? oder „der verloren« Sohn" von Dr. Gustav Braun in Gerne. Humorvoll ist da« Stück, aber dramatischen Werth hat e» nicht. Die Handlung ist zu wenig interessanr, ohne seelischen Zusammenhang und die mitunter recht hüb- sch«» Smre» find btt den Haaren herbttgezogeo. Dagegen gibra flch dir Künstler alle Mühe, dem Stück zu einem gute« Erfolg zu verhelfen, wa» ihnen durch ihr gediegene» Spiel und di, köstlichen, zeitgemäßen Witze vollkommen gelang. Die vielseitig« Titelrolle „Anna, eine Unbekannte" spielt« Frl. Jenny Korb mit bekannter Routine, di« Seen« wo st« al» Engländerin «uftrat, »ar geradezu entzückend,» ebenso kam ihre rein« »ohlgrschultr Stimme in dem Lie berlied so recht zur Geltung. Ein« «eitere und zwar die anstrengendste und schwerst« Nolle „Hau»wirth Ringewald" hatte Herr Zultu» Haak inne und bracht« dieselbe recht »irkung»voll zum Au»druck. Auch „der verlorene Sohn Harttvig" de« Herrn Arno Korb »ar eine recht tüchtige Leistung. Noch zu erwähnen sind Herr Herm. Wagner al« „EduSrd," Herr Ma» Korb „Schlächtermeister Dietrich" und Frl. Frtda Graf „Selma," deren exakte» Spiel beson der« Brachtuug verdiente. Leider »ar da» Theater wieder sehr schwach besetzt, sodaß die Künstler die wohl ver diente klingende Anerkennung nicht fanden. E» ist selt sam, daß trotz der eifrigsten Bemühungen einer anerkannt erfahrenen Direktion, trotz dr» vorzüglichen Repertoir» und tüchtiger erprobter Kräfte, der Besuch nicht «in besserer ist. Morgen Sonntag kommt „da» Nonnengrab zu Krackau" oder „Barbara Ubryk," Montag zum Benefiz für den be liebten und liebenswürdigen jugendlichen Liebhaber der Ge sellschaft, Herrn Hermann Wagner vom Restdenztheater in Dre«den, da« interessant« Charakterdild „Heine» i»nge Leiden" zur Aufführung. Da- Stück behandelt fesselnder Weise den Lebensabschnitt dr» berühmten Dichter-, wo derselbe von widrigen Geschicken getrieben, einer Jugend liebe entsagen mußte, und wird zum ersten Mal« hier aus geführt. Sicher wird die» eine der interessantesten Vor stellungen, »ünschen wir dem Benefizianten ein volle» Haus. Wie au- de« Znseratentheil zu ersehen, wird der von früher wohlbekannt« „Cirkuä Weigel" auf dem Steinicht Hierselbst ttn« Reih« voa Vorstellungen geben, und heute Sonnabend di» Eröffnungs-Vorstellung, morgen Sonntag 2 Vorstellungen, Nachmittag- 4 Uhr uüd Abend» 8 Uhr staUfiadeu. D« „Cstku» Weigel" ist ttn« der besten Ge sellschaften, die unsere Gegend bereisen und besteht au- tüchtige» Kristen, guten Schulpferden und al» Curiosum «inen dresstrtea Hirsch. Besonder« interessant ist di« Vor führung u. Dressur derprachtvqllen Schulpferde durch Herrn Direktor. Weigtt, die Darstellungen der höheren Remunst, di« Voltige» der kleinen Marth« auf »»gesatteltem Pferde, sowie die Leistungen der Künstler in der Parterre- u. Luft gymnastik und de» Grotettkünstler« und Schlangenmenschen Rstr. Alfred in den sonderbarsten und grschmeidigsten Verrenkungen ett. Gediegen« Clown« »erden in den Pan. sen für den humoristischen Theil dass Programm» sorgen -