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Amtsblatt Telegr.-Adreffe: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Wöchentliche Beilagen: Der SLchfische Landwirt und Sonntags-Unterhaltungsblatt rung Fortsetzung der Besprechungen im Großen Hauptquartier VNO 15500 Tonnen versenkt Der russische Gesandte bei« Reichskanzler Hintzes guter Eindruck Amerika will bete«. Berlin. 12. Juli. (W. T. B. Amtlich.) Auf dem nörd lichen Kriegsschauplatz vernichteten unsere U-Boote 15 500 Vrutlo-Reg.-Tonnen feindlichen Handelsschiffsraumes. Drei D» Rotterdam, 12. Juli. (Priv.-Tel.) Nach der Presse agentur ist in Newyork der Beschluß gefaßt, den Präsiden ten zu veranlassen, in einer Proklamation dahin zu wir- Die Lohnbewegung der englischen Bergarbeiter Annahme des Kriegskredits im Hauptausschutz. Geleitzügen herausgeschossen. Der Chef der Admiralfkabs der Marine. kb Vertin, 13. Juli. (Priv.-TÄ.) Der Reichskanzler Graf Hertüng hat gestern,- bevor er in das Große Haupt quartier zurückgekehrt istz u. a. auch den bevollmächtigten Vertreter der russischen sozialistischen föderativen Sowjet republik Joffe empfangen. der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Ltadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. meinsam mit dem Reichskanzler nach Wien begeben und hierbei sich gleich der dortigen Regierung und Kaiser Karl vorsteLen. Den Verhandlungen, die der Reichskanzler in Wien plant, wird Hintze beiwohnen. Nach seiner Rückkehr nach Berlin wird er, wahrscheinlich nach Ende des Monats eine Rundreise zu den Regierungen der deutschen Bundes staaten unternehmen, um mit diesen in engere Fühlung zu treten. Rückkehr de» Kanzler» ins Hauptquartier. I neue Staatssekretär vorgestellt und dabei konnte man die „ .! Beobachtung machen, daß er von den meisten vorher persön lich garnicht gekannt war. Er machte auf alle Parteiführer einen sehr günstigen Eindruck. Irgendwelche bindenden Versprechungen konnte er nicht machen, was man von ihm jedoch auch nicht forderte. Am Freitag abend begibt sich Herr v. Hintze nach Christiania, um sich hier von der norwe gischen Regierung und vom König zu verabschieden. Im Lauf« der nächsten Woche kehrt er dann nach Berlin zurück, um hier seinen Posten zu übernehmen. ist natürlich auch die notwendige Sicherung für künftige schwierige Verhältnisse. Das trifft vollkommen auch für den Standpunkt zu, den ich Belgien gegenüber einnehme. Wie sich dieser Standpunkt aber im einzelnen festlegen läßt, das hängt von den künftigen Verhandlungen ab. Darüber kann > ich jetzt keine bindenden Erklärungen abgeben. Ich muß mich damit begnügen, diese allgemein maßgebenden Richt- linin hier nochmals ausdrücklich festgestellt zu haben, und so glaube ich doch, an Sie jetzt die Bitte richten zu dürfen, helfen auch Sie mit, daß wir im Innern die Einheitsfront halkn, die so überaus wichtig ist für unsere Brüder drau ßen im Felde, helfen Sie alle zusammen mit, daß wir die schwere Zeit des Krieges, den wir zu führen gezwungen find, solange wir ihn führen müssen, bis zum ehrenvollen Ende bestehen. Nachdem noch die Abg. Warmuth (Deutsche Fraktion) Ledebour (Unabh. Soz.) gesprochen hatten, wurde der Nach- trogsetat für die Kriegskredite von 15 Milliarden Mark bei Stimmenthaltung der Polen gegen die Stimmen der Unab hängigen Sozialdemokraten genehmigt. Juni; Juni; Sun«: t, am Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. V-cka, 12. Juli. (Priv.-Tel.) Der Reichskanzler Graf Herlling ist heute in da» Große Hauptquartier zurückgekehrt. Herr v. Hintz» begibt sich heute nach Christiania zurück, um sich dort vom König zu verabschieden und wird wahrschein lich im Verlaufe der nächsten Wochen die Leitung der Ge schäfte de» Auswärtigen Amte» übernehmen. Vertin, 13. Juli. (Meldung unseres Berliner Vertre ters.) Der Kanzler ist nur, wie man jetzt ersieht, auf zwei Tage nach Berlin gekommen. Hier hat er die Gemüter be ruhigt und fährt mm wieder ms Große Hauptquartier zu rück. Dort sollen Vie Besprechungen fortgesetzt werden, die einmal die Ausgestaltung des deutsch-österreichisch-ungari- schm Bündnisses betreffen, dann, aber sich mit der weltpoli- tischen Lage beschäftigen. Di« Vorgänge im Osten erfordern, wie der Kanzler schon in feiner Rede hervorhob, die volle Aufmerksamkeit de» Regierung, aber hier-handelt es sich nicht lediglich um politische, sondern auch um militärische Fragen, di« zu erledigen sind, weshalb die längere Anwesen heit des Kanzlers im Hauptquartier und seine stete Fühlung mit der Obersten Heeresleitung notwendig ist. Daß die West fragen bei diesen dauernden Beratungen ebenfalls eingehend vom politischen und militärischen Standpunkt erörtert wer den, ist nur erklärlich, indessen darf man nicht annehmen, daß sie etwa durch irgend einen Friedensfühler oder ein feindliches Angebot dringend geworden sind. Der Kanzler selbst wies ja darauf hin, daß die jetzige Haltung unserer Gegner keinen nahen Frieden wahrscheinlich mache. Durch das längere Verweilen des Kanzlers im Hauptquartier, das, wie man annimmt, noch mindestens eine Woche dauern wird, wird sein« geplante Reise nach Wien wiederum hin ausgeschoben. Sie wird wenige Tag« nach seiner Rückkehr unternommen werden. Anzeigevpreis: Die Sgespaltene Grundzeile (Zlm. Masse 25» oder deren Raum 22 Pfg., örtliche Anzeigen 18 Pfg. Im Text teil (Zlm. Masse 17) 60 Pfg. die 3grspaltene Zeile. Bei Wieder holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen die 3gespaltene Zeile 40 Pfg. — Für bestimmte Tage oder Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Postscheck-Kontor Amt Leipzig Ar. 21843. — Geineindr- verbaudegirokasie Bischofswerda Konto Nr. «4. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de« Betriebes per Zeitung oder der Besörderungseinrich- tungen — hat der Bezieher Leinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt 15. Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be zugspreis ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen bei Abholung m der Geschäftsstelle monatlich 80 Pfg., bei Zustellung in» Haus monatlich SO Pfg.; durch die Poft bezogen vierteljährlich Mk. 2.55 ohne Zustrllungsgrdühr Versio, 13. Juli. (MÄdung unseres Berliner Vertre ters.) Schon nach der Rede des Kanzlers hat sich in ben Kreisen der Mehrheit die Gegnerschaft gegen den neuen Staatssekretär o. Hintz«, dessen Ernennung bereits vollzogen ist und jedenfalls inzwischen omllich bekannt gegeben wird, gelegt. In den Reihen der Fortschrittlichen und des Zen- trum» bekundete man, wie schon die Debatte im Hauptaus- schuß ergab, für den neuen Staatssekretär «in gewisses In- tereffe And glaubte schon deshalb ihm unbeeinflußt entgegen- treten zu können, weil aus konservativen und nationallibe ralen Kreisen Hintze nicht al» chr Mann reklamiert Mrd, sondetn hier auch eine gewisse Reserve gewahrt wird. Am Donnerstag abend hatte nun der DizekanLer v. Payer die Frattionsführer' zu sich gebeten, ihnen wurde hierbei der Herr« v. Hintzes erste Aufgabe«. Versio, 13. Juli. (Meldung unseres Berliner Vertre ters.) Die erste Ausgabe des neuem Staatssekretärs von AU Die schweren englischen Verluste. Rotterdam, 12. Juli. (W. T. B.) Nach dem „Nieuw« Rotterdamschem Courant" geben die englischen Blätter di« britischen Gesamtverluste im Juni, soweit schon veröffentlicht, mit 4406 Offizieren und 135 729 Mann an. Dazu kommen noch 40 Offiziere und 204 Mann von der Flotte. Für die drei Monate April, Mai und Juni stellen sich die Verlust ziffern auf 21 097 Offiziere und 337 918 Mann. London, 12. Juli. (Reuter.) Da der Kontrolleur für die Bergwerke sich geweigert hat, alle Forderungen der Bergleute nach Erhöhung der Löhne und Herabsetzung der Arbeitsstunden zu bewilligen, hat der nationale Rat der Bergleute mit Rücksicht auf die ernsten Folgen, die ein all gemeiner Ausstand in den Kohlenbergwerken haben würde, Lloyd George gebeten, «ne Abordnung zu empfangen. Lloyd George hat zugestimmt. Eine sranzöfisch-amerikanische Differenz. D» Zürich, 12. Juli. (Priv.-Tel.) Die französffche Re- gierung war bisher verpflichtet, den ganzen Unterhalt der amerikanischen Truppen in Frankreich zu bezahlen. Sie hat dafür von Amerika aus niemals eine Entschädigung er halten. Infolge der steten Neulandung amerikanischer Truppen steigen die Ausgaben, Frankreichs Ausgaben wer den immer größer und die Schulden erhöhen sich infolge dieser Anspannung immer mehr. Deshalb hat sich Frank reich jetzt an Amerika mit dem Ersuchen gewandt, für den Unterhalt der amerikanischen Truppen selbst aufzukom men. Amerika will indessen von einer Zahlung nichts wis sen. Deshalb ist eine Differenz eingetreten, die zu nach drücklichen Auseinandersetzungen geführt hat. Di« weiter« Folge dieser finanziellen Anspannung Frankreichs ist die, daß Frankreich vor einer Finanzkrise steht. Der Hauptausschuß des Reichstags setzte am Freitag in Anwesenheit des Reichskanzlers, des Vizekanzlers v. Payer, fast sämtlicher Staatssekretäre und zahlreicher Abgeordneter di« AusfpWye^Wer die politische Vage fort. Abg. Dr. Skrefemann (natlib.) schloß sich in Beurtei lung der Persönlichkeit v. Kühlmanns den vorgestrigen Aus führungen des Abg. Gröber (Zentr.) an. Die Antwort auf die Papstnote, führte Abg. Stresemann aus, fassen wir als einen diplomatischen Akt aus und sind nicht der Meinung, daß man durch Bildung bestimmter Formeln zur Beendi gung des Krieges beiträgt. Wir begrüßen die Erklärung des Kanzlers bezüglich der russischen Verhältnisse. Notwendig ist ein baldiger Beginn des wirtschaftlichen Güteraustcmsches. von den versenkten Dampfern würden aus siarkgeflcherten Wünschenswert erscheint besonders auch eine freundschaft liche Einwirkung auf unsere türkischen Bundesgenossen be züglich des türkischen Vormarsches im Kaukasus. Don einer Kundgebung über die Herausgabe Belgiens vermögen wir uns keine friedensfördernde Wirkung zu versprechen. Ein Vertrauensverhältnis zwischen der Obersten Heeresleitung und der auswärtigen Politik muß bestehen. Die gegen die Oberste Heeresleitung erhobenen Borwürfe sind unberech tigt. Dein neuen Staatssekretär kommen wir vorurteilsfrei entgegen. Wir kennen ihn nicht und wir werden ihn daher nur nach seinen Taten beurteilen können. Eine Kanzlererklärung über Belgien. Reichskanzler Dr. Graf v. her kling ging auf die Rede des Abg. Dr. Stresemann mit einer kurzen Erwiderung ein, in der er den wichtigsten Teil seiner vorgestrigen Ausfüh rungen über die Ziele der Reichspolitik im Osten und Westen noch einmal unterstrich, über Belgien sagte er, wie Hintze Mrd, wie mir von unterrichteter Seite mitgeteilt Mrd, W. T. B. amtlich meldet: darin bestehen, daß er sich mit den DerhaiGlungen in Salz-! Da, die Zukunft Belgiens betrifft, so bedeutet, wie ich bürg befaßt. Wie man allgemein annimmt, wird er sich ge- gestern schon sagte, die Okkupation und der gegenwärtige ve- sitz Belgiens nur, daß Mr eia Faustpfand für die künf- tigen Verhandlungen haben. Im Begriff de» Faustpfandes siegt es, daß man da», was man al» Pfand in der Hand hak, nicht behalten will, wenn die Verhandlungen zu einem gün- stigea Resultat geführt haben, wir beabsichtigen nickst, Belgien in irgendeiner Form zu behalten. Wir wünschen genau so, wie ich schon am 24. Februar gesagt habe, daß das nach dem Kriege wiedererstandene Bel gien als selbständiges Staatswesen, keinem als Vasall unter worfen, mit uns in Mten freundschaftlichen Verhältnissen bliebe. Das ist der Standpunkt, den ich zu dem belgischen Probleme von Ansang an eingenommen habe und auch heute noch einnehme. Meine Herren! Diese Seite meiner Politik steht durch aus im Zusammenhang mit den allgemeinen Richtlinien, di« ich Ihnen gestern dargelegt habe. Wir führen den Krieg als Verteidigungskrieg. Weil wir ihn als Verteidigung?- krieg führen, well uns von Anfang jede imperalistische, jede aus die Welcherrschast gerichtete Tendenz ferngelegen hat, darum werden auch unsere Friedensziele dem entsprechen. Was Mr wollen, da» ist die Unversehrtheit unseres Terri torium», da» ist frei« Lust für die Entwicklung unftres Volke», insbesondere auf dem wirtschaftlichen Gebiete, da»