Volltext Seite (XML)
MMtt fil Aue. AllllhaMtt, Zelir-Klsstttlm, Kie-er- x. OdllpftMkHrl«. Usigegenii. ' M«! Amts«« KM- SÄ,«, b-»spi-«-k. inkl.der S «erihvsllen Beilagen viertMhrlich Verantwortlicher Redakteur: »Mil Hegemeister in Hu« (Erzgebirge). «?E'^derh°IungenhohsrNabatI. No. 86. Freitag, den 8. Juni 1894. 7. Jahrgang. Bekanntmachung. «ei der im Monat Juni auf Grund von 8 H der Ausführungsverordnung vom 4. Dezember 18S8, die Mahlen für den Landtag betr., vorzunehmenden Durchsicht der Landtagswahlliste wird hierdurch auf das jedem Betheiligten justehrnde Recht der Einsicht nahme in letztere und auf die Rothwendigleit aufmerksam gemacht, etwaige Einsprüche ge gen di« Richtigkeit derselben rechtzeitig, d. h. spätesten» bi- zum Ende des siebenten Tage- nach dem Abdrucke des Wahlausschreibens in der Leipziger Zeitung bei der unterzeich neten Behörde anzubringen. Aue, am 6. Juni 1894. Der WcrLH der Stadt. vr. Kretzschmar. Khn. Bestellungen ans die AuerthcrL-Ieitung "Mg (Ro. ass der Zeitungepreieltst«) für de« Monat Juni 18V4 weiten in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Aus trägern de» Blatte«, sowie den Landbriesträgern jederzeit gern angenommen. Krpedttiou der „AuertHat-Aeituug," Aus dem Auerthal und Umgebmg. »ttttzellnngen „»nie« gnteress« st«» » «o «ebattt»» stet» Wturnmmeu. Oefsentl. gemeinschaftl. Sitzung d« städtischen Collr- gien zu Aue, am 4. Zuni 1894. Anwesend: 7 Rathsmitgtteder, 19 Stadtverordnete, 2 Schulau-schußmitglieber. Borsitz: Herr Bürgermeister vr. Kretzschmar. Herr Professor Gottschaldt au« Chemnitz, welcher al« Sachverständiger zugezogen worden ist, giebl gutachtlichen Bortrag über sie von ihm besichtigten Plätze, »elche zum Bau einer neuen Schule in Frage kommen können. Da« Gutachten lautet wie folgt: Zunächst ist die Frage zu beantworten, ob eine Zentralschule oder eine BrzirkSschulr zu errichten ist. In Betracht der räumlichen Ausdehnung der Stadt dürste nur die Errichtung von Vezirksschulen zu empfehlen sein. Da« Sandgrundstück ist für den Bau einer Centraljchule sehr geeignet und zwar an erster Stelle »ege» seiner günstigen, ruhigen Lage. Wenig günstig, sogar ungünstig zur Erbauung einer Schule ist da« Fischer'sche Grundstück ander Schwarzenb.-Str. in folge seiner Terrainverhättnisse. Die Baukosten würden aus diesem Grundstück bedeutende sein, die Kinder würden durch den bergigen Zugang im Winter Physisch zu sehr angestrengt und übrigen« würde vom ästhetische» Stand punkte au« da« Ansehen der Kirche durch einen Schulbau auf diesem Platze zu sehr geschädigt «erden. Eher würde sich »er Hintere Theil diese» Grundstück« empfehlen, wenn derselbe nicht zu ensernt vom Innern der Stadt gelegen »und edensall« durch Juttermauern pp. nicht unbedeutende Kosten rrsvrdrrn «üroe. Die Psarrwiese ist für eine Cen- tratschule zu klein, jedoch für eine BezirkSschulr nicht außer Betracht zu lassen, da die Störung durch »t« umliegenden Werk», sowie durch die in »er Nähe befindliche Bahn nicht «in« so «rheblich« sei« dürst« — »och mit den örtli chen Berhältnisfen sei er — der Sachverständige, nicht ver traut. Ein Anbau am jetzigen Bürgerschulgeväud« kann überhaupt nicht i, Frage kommen wegen der baulichen Verhältnisse de« letzteren. Wenn di« Errichtung von Be- zirttschulen in Au»stcht genommen würde, so hätte zunächst da« Psarrgrunbjlück und in zweiter Linie da« „Steinicht*- Grundstück in Betracht zu kommen. Di« Biuikosten «ür- ,d«n sich bei erstere« am niedrigsten stellen wegen »er gün stigen Bodenverhältnisse und weil die ZugangSftraßen be reit« vorhanden. Zusammengefaßt lautet da« Urtheil, daß der Steinicht für Errichtung einer Lentralschule am geeig netsten ist, sowohl vom Bau- al- auch vom Verkehr-stanb- punkt« au«, dagegen große Bedenken gegen di« Erbauung einer Schul« aus dem Fischer'schen Grundstück geltend zu machen sind, weil di« Lag« desselben «ine zu ungünstig« ist. Nach längerer Verhandlung wird der Antrag angenommen, di« endgültig« Beschlußfassung ive- «n der Platz-Wahl, »och «u»zus«tzen. Ferner wird di« B. chtigung und Begutach tung auch de» Viewrg'schen Grm stück» hinter der Turn« Halle deantragt. Herr Prosessor Gottschaldt nimmt dieselbe i« Beisein der anwesenden Herren vor, kann sich aber nicht beifällig darüber äußern. Zn dem Konkursverfahren über den Nachlaß de» Stell- machermeister» Carl Ottomar Herrmann tn Aue ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderung«» Ter min auf den 18. Zuni 1394, Vormittags 10 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte Schneeberg anberaumt. Annaberg. Bei einem Gewitter zeigte sich in Ehren friedersdorf auf der Spitze de« auf dem Dache der Apo theke befindlichen Blitzableiters lebhafte» St. Elmsfeuer, welche» bald stärker, batd schwächer, in bläulichem Lichte erstrahlend, längere Zeit sichtbar blieb und plötzlich wieder erlosch. Zn Drehbach wurden durch Blitzschläge dem Gutsbesitzer Wilsch ein und dessen Nachbar, dem Gutsbesitzer Winkler, fünf Kühe grtöbtrt. Den letzteren trifft die» um so härter, al» derselbe schon iu den jüngstvergangenen Zähren mehr fachen Schaden an seine« Viehbestand zu verzeichnen hatte. Wir machen die Kameraden der „Privilegierten Schüt- zengilde* aus die heule Donnerstag Abend staitfinbende Generalversammlung im Schießhause aufmerksam. Am Dienstag ging vor leit« nur schwach besetztem Haufe da- schöne Kneisel'iche Konkurrenz-Prewlustjpiel „Die Tochter der Hölle* in Scene. Da» Stück behandelt ein Famittendrama. Die angebliche Wittwe Dorothea v. Ber- nack hat einen reichen adlichen Grundbesitzer durch ihre Heuchelei von Demulh und Frömmigkeit so für sich ein genommen, daß sich da» ganze Haus, ja da» ganze Dors ihrem Willen unterordnen muß. Sie weiß sich vollkom men in das Vertrauen be« allen Herrn einzuschleichen und hofft, daß sie ihn bald beerbe» wird, d«-halb jucht sie ihm auch alle Freuden zu entziehen, um ihn desto sicherer tn völlige Abhängigkeit zu bringen. Ein großer Seelen schmerz peinigt den alten Freiherrn. Er hat seinerzeit «in armes Mädchen geheiratet und dieselbe dann später auf Befehl seine» Vater» verstoßen. Sie soll mit ihrem Kino« in» Wasser gesprungen sein, so hat «S ihm die Ber- neck beigebracht, und da» zehrt an feinem Lebensmark. Da schickt ihm ein alter Kriegskamerad al» Gesellschafterin em junges Mädchen zu, die den allen Herrn leiden sieht und ihn durch ein heitere» Wesen, durch Wiedereinführung ihm lieb gewordener Gewohnheiten, durch erneuten Verkehr mit ^seinen GutSunterthanen, einem froheren, befrie digenderen Leben wieoer zu geben sucht. Der Bernack ist Clara Wallfried ein Dorn im Auge, iie weiß es jo weit zu bringen, daß der Freiherr da» Fräulein au- dem Hause «eist. Da giebt sich dieselbe al» de» Freiherrn verstorben geglaubt« Tochter zu erkennen, nun wir» alle» gut. Ze- der wird glücklich gemacht, nur die falfch« Bernack muß mit langer Naf« da» Feld räumen. Durch die einzelnen sehr leben-treu geschilderten Charaktere, namentlich auch de» naiven Kandidaten „Zohann Weiland*, erregt da» Stück da« höchste Znterresfe. Letzteren gab Herr Her«.Wagner mit unvergleichlicher Naivetät, «elche ihn al» tüchtigen Künstler charakterisiert, auch Frl. Frida Graf al- »Clara Walsried* spielte rei zend, noch müssen wir de» Frl. Agne» Pfister gedenken, oie ihre häßliche Rolle „ Dorothea v. Bernal* mit der nö- thigen Routine wlevergab und de» Herrn von Gerestein, der mit ruhiger Würde den alten Freiherrn vortrefflich spielte. Auch die übrigen Rollen waren tn guten Hänoen. Di« Vorstellung war eine der Vesten der bi» fetzt hier ge sehenen, und macht« durch die vorzügliche Aufführung der Gesellschaft all« Ehre. Heute kommt „D-S Mädel ohne Geld*, morgen Freitag »Anna, zu Dir «s» l. « liebster f Sang* Gesangsposse v.vr. Braun, zur Auffahrung, mSge j ein recht fleißiger Besuch die Bemühungen der Direktion lohnen. — (Vortheile der Hausbriefkasten). Zn den Städten steigern sich mit dem Anwachfen. der Bevölkerung und der stetigen Zunahme de» PostverkehrS naturgemäß auch die Schwierigkeiten einer raschen Bestellung der Briese. Die sen Schwierigkeiten gegenüber hat überall eine ganz be trächtliche Verstärkung des Bestellpersonals stattgefunden. Eine ausgiebige Beschleunigung der Bestellung ist aber nur durch em Zusammenwirken des Publikums mit der Postverwaltung zu erreichen. In anerkennenswerther Weise wurde zur Beschleunigung der Bestellung schon seither da durch beigetragen, daß an vielen Wohnungen Brieskasten angebracht worden sind; da» erstrebenSwerthc Ziel, jede einzelne Wohnung mit einem Briefkasten zu versehen, ist indessen bei Weitem noch nicht erreicht. Der Nutzen, der durch das Vorhandensein von Briefkasten an den Wohnun gen dem Einzelnen wie der Allgemeinheit geleistet wird, liegt aus der Hand. Wenn jeder Besitzer ooer jed.» Mie- ther an seiner Wohnung einen solchen Briefkästen anbringen läßt, in defft > Oefsnung der Brlelträgcr eie gewöhnlichen srankirten Briefe, Po,.karten, und Drucksach n hineinsucken kann, dann wirb n:.,l nur das Warten des Briefträger» aus das Oefsnen der Thür und das wiederholte Klingeln x. vermieden, sondern es werden dem Bnesträger auch in den zahlreichen Fällen, wo Niemand zu Haufe angetrvfsen wird, doppelte und dreisache Gänge erspart, den Empfän gern aber kommen die Briesfendungen u. U. viel frühzei tiger zu, al» dies der Fall ist, wenn keine Gelegenheit ge geben, die Briefe >m Hausbriefkasten niederlegen. Der Nutzen hiervon wird bald jedem Einzelnen fühlbar, weil die Bestellung im Ganzen sich schneller adwickelt. Der Hau-briestasten gewährt aber noch weitere Vortheile. Es tönnen in denselben insbesondere auch solche Zeitungen gelegt werden, die nicht durch die Post bezogen werden. Der Verschluß des Kastens verhindert, daß die Briefe und Postkarten zuvor durch die Hände des Dienstpersonals oder anderer Personen gehen. Das Briefgeheimniß und da» GeschäftSgehelmniß find asto bester gewahrt. Am zweck mäßigsten «erden die Hausbriefkasten im Znnern der Wohnungen unter Herstellung eines Spaltes in der Vor- saalthür — der auch z. B., wenn Reifen angetrelen wer den unb Niemand m der Wohnung ist, durch eine ein fache Vorrichtung sich sperren läßt — angebracht; die Kasten können aber auch außen etwa neben dem Klingelzup. an gebracht werden. Als Hausbriefkastrn sind die in den Ba zaren sür SO Ps. käuflichen kleineren Briefkasten nicht ge eignet, vielmehr empfiehlt sich die Anschaffung von au- besserem Material gefertigten, mit guten Schlössern ver sehenen, größeren Kasten, durch deren Emwurssöffnung auch Zeitungen und stärkere Briefe eingelegt werden kön nen. Um oem Publikum die Beschassung zweckmäßiger Briefkasten zu erleichtern, werden die Postanstalten aus Verlangen eine Anzahl leistungsfähiger Firmen namhaft machen, bei welchen Briefkasten zu angemessen billigen Preisen bezogen «erden können. Sehr empseylen würde es sich wenn die Herren Baumeister bei jedem Neubau oder Umbau eine» Hauses die Anbringung von Briefkasten an allen Wohnungen gleich in« Auge faßten. Al- Nr. SS/SS der „Möckel's Adreß- und Auskunft bücher* Verlag: Leipzig, Körnerplatz 3. ist erschienen und d, ch je de Buchhanalu-g zum Preise vo 10 Psg., pro Nc. zu beziehen: Zwo itz ,m Erzgebirge. Die in zu. »lässiger Weste gearbeiteten Bin«, vieler >'ber die bet' .(enden P «tzeerjchö?>n- g, Auskunft u. > zue .st.gste Adressen und wird die Samm lung tn rascher Folge fortgesetzt.