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»- n- 'S. ch k- I 'S t. t. z. z. ). AuMhal -Mung. Lokalblatt für Aue, Auerhammer, Zelle« Klösterlein, Meder« u. Oberpfanuenstiel, Lauter und dt< umliegenden Ortschaften. ErsLeinl «NN»-««» Ireitag» u. «onntags. «»»«namenl-prei» tncl. der 3 werkhvollen Beilagen vierteliLhrlich mit Bvingeclohn 1 Mk. LV Pf. durch di« Post 1 «. SS Pf. Wit S illustrirten Aeiktättern: Deutsches NamiNenvtatt, Kute Heister, Jeitfpieget. Leraniwortlicher Redakteur: «Mil -«»«metster in Au« (Erzgebirge). Redaktion u. Expedition: MN«, Marktstraß«. Inserat» di« einspaltig« Corpuszeil« IO Pf., Petitsatz wird nach Petirzeilen, Nonpareille satz nach dieser berechnet. Bei Wiederholungen hoher Rabatt. All« Postamt».ten und Landbriestriiger nehmen Bestellungen an. Noi 7. Mittwoch, den 17. Januar 1894. 7. ^lchrgang. NntzholzVersteigerung. Mnnlng, -en 22. Januar 1894 sollen im Gasthaus zum Deutschen Kaiser in Zwickau, (Enda der Bahnhofsftvatze), von vormittags 11*/» Uhr an uni« den vor der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen und gegen Anzahlung von S Mk. — Ps. pro Festmeter meistbietend verkauft werden. di« pro 1893/94 aus nachgenannten Fürstlichen Forstrevieren zum Verschlag kommenden Nadelholzstämme und Klötzer an ca. 7880 Festmeter, größtenteils noch anstehend, und Mw: ca. 640 Festmeter auf Streitwalder Revier. k» 800 k». Oelsnitzer 930 Psannenstieler // 1100 Steiner kl 1030 k» Lichtenstein« 1950 Oberwaldenburgrr 430 k? k» Niederwaldenburger 400 Remser 600 Pomßen - Belgershainer kl Die vorstehende Reihenfolge wird bei der Auktion beibehalten werden. Sämmt- liche Hölzer können an Ort und Stelle besichtigt werden, und wollen sich die Herren Käufliebhäber deshalb an die betreffenden Verwaltungen wenden. Holzkäuser, denen noch kein specielleS Verzeichniß über obige Hölzer zugegangen sein sollte, wollen sich gefälligst an unterzeichnete Stelle wenden. Waldenburg, den so. Dezember 1893. Fürstlich Schönburgische Forftinspection. Gerlach. Realgymnasiumz« Chemnitz. Die Anmeldung der Schüler, welche von Oster» 1894 an da- Realgym nasium besuchen sollen, wird von dem Unterzeichneten in üer Leit vom 11. dl« >1. cknaanr 1894 im Sodulxobllnäe «ntgegengenomme«, und zwar täg lich von 11—12, nur Sonnabend von 11—1 Uhr. Dabei ist Vorlegung de- Cvdurts- oder rankdedelnos, de- Imxk- bezw. A4vLOr1mxssvd«lnv8 und eine- Sodulseuxnlssvs »othwendig. VorstelluvK »ler 4m»um»1ä»nll«L vrvilnavdt. Zur Orientirung der Elter« erscheint bei Lruuo Iroltrsvd hier und ist in alle» hiesigen Buchhandlungen zu haben: „kllltxer, Vvxvvlsvr vom Realgymnasium zu deu von ihm au- möglichen Berufsarten." OllemnltL, im Januar 1894. kovtor krok. vr. kkii^or. Anmeldung zur Rekrutirungs-Stammrolle in Aue. Gemäß der Bestimmung in § 25 der Deutschen Wehr-Ocdnung vom 22. November 1888 werden behufs Aufnahme in Vie Rekrutirungsstamm rolle 1. diejenigen Militärpflichtigen des Jahres 1874, welche ». hier ihren dauernden Aufenthalt Haven, d. welche, ohne überhaupt dauernden Aufenthalt zu haben, hier ihren Wohnsitz haben, e. welche hier geboren sind und im Reichsgebiet weder einen dauernden Aufenthalt noch einen Wohnsitz Haden, cl. welche im Auslande geboren sind, im Reichsgebiet weder dauernden Aufenthalt noch einen Wohnsitz haben, wenn ihre Eltern hier ihren letzten Wohnsitz gehabt haben; 2. die Mililäi pflichtigen der unter 1 u—ä bezeichneten Klassen, über deren Dienstpflicht eine endgiltige Entscheidung Seitens der Ersatz-Behörden noch nicht erfolgt ist, hierdurch aufgefordert, sich in der Zeit vom IS. Januar bis 1. Februar 1894 während der gewöhnlichen Geschäftsstunden in unserer Registratur anzumelden. Die uv ter 1 und 2 gedachten Militärpflichtigen hoben, sofern sie nicht hier ge boren sind, ihr Geburtszeugnitz vorzulegen. Bei Wiederholung der Anmeldung zur Stammrolle ist der LoosungSschein vorzulegen. Außerdem sind etwa cintretende Berlin- derungen in Betreff des Wohnsitzes, des Gewerbes, des Standes u. i. w. dabei anzuzeigeu. Sind Militärpflichtige der Klassen unter 1», d, welche sich »ach 1 und S zur Stammrolle hier anzumelden hätten, zeitig abwesend, so haben ihre Eltern, Vormünder, Lehr«, Brod- oder Fabrikherrn die Verpflichtung, st- zur Sla nmrolle anzumelden. Militärpflichtige, welche nach Anmeldung zur Stammrolle im Laufe eines ihrer Militärpflichljahre ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz nach einem anderen Aus« hcbungs» oder MusterungSbeznk verlegen, haben dieses behuss Berichtigung der Stamm» rolle beim Abgang von hier bei unterzeichnetem Rothe und nach Ankunft an dem n-uen Orte der mit Führung der Stammrolle beauftragten Behörde spätestens innerhalb dreier Tag« zu melden. Wer die vorgeschriebenen Meldungen unterläßt, wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bi» zu 3 Tagen bestraft. Aue, am 9. Januar 1894. Der NcrLH der Stadt. vr. Krrtzschmar. Engln. (Nachdruck verbot«».) IseuMeton. Frrrt! Original-Skizze von Heinrich Landsberger. »Da» haben Sie mir beim Walzer und beim Lancier auch gesagt. Ich »erd- nächsten» empfindlich werden, Baronin l" „Erstens, mein Herr, ist Ihre Vermuthung, daß ich «och frei bin, eine Impertinenz, zweiten» finde ich den Sontre grundsätzlich sehr langweilig, und dritten» habe ich in der Lhat Migräne." „Und Ihr Tänzer?" „Hat verzichten müssen." „Der Unselig,!' „Kein Pathos!" „Sie finden e« also sehr heiß im Saal?' „Wollen Sie mir vom Wetter erzählen?' „Im Gegentheil — von Ihrer Migräne.' „Nun?' „Ich würde Ihnen empsehlen, an meinem Arm den Saal zu verkästen. Da« Bosquet nebenan wird Ihren Nerven gut thun.' „Glauben Sir, daß Sie mich täuschen können?' „Nein.' „Nllerding» glauben Sie da». Sie «ollen mich über zeugen, daß Sie sich meiner Magräne erbarmen, «ei! St« sich in diesem Gaal« langweilen. Ist r» so?'„Jas* „Dann geben Sie mir Ihren Arm." „Sie sind ein Engel!" „Still!' „Ich schwöre e» Ihnen!" Sie erhob sich. Ein Ruck der schmalen, mit den neidisch«, Sechzehn- knöpfigen verhüllten Hand und — frrrt — di« zitternden Spitzen des Kreppfächer» mit der nach Han» Meyer gemal ten „ckamo au xewt" stoben auseinander. Sie nahm seinen Arm. Eben drangen vom Orchester die ersten Klänge der Eag- liostroquadrille und die Paare begannen sich zu ordnen. „LL dien!" sagte die Baronin, indem sie sich zwischen einer blühenden Magnolie und einer riesigen Gummipalme niederließ, „unterhalten Sie mich." „Wovon?" „Da- überlaste ich Ihnen." „Sagen wir — von Ihren schönen Augen." „Sie werden trivial!" „Ich werde poetisch." „Auch da» noch!" „Man wird e» immer, wenn man von Ihren Augen spricht.' „Die Menschen haben also doch Recht? „Welche Menschen?" „Die behaupten, Sie seien in mich verliebt." Frrrt l Der Krepp sauste zusammen. Au» dem merkwürdigen grauen Auge schoß «in Blitz auf da» Gesicht de» Manne», der an ihrer Seite stand! und sich an den Stamm »er Palme lehnte. Er lächelt«.! „Ich bin gewiß, Sie verachten die Verleumdung." „Würde ich Sie sonst an dieser Stelle duften?" „Ich habe die Bedingung nicht vergessen." „Ich bitte darum!" „Trotzdem finde ich Ihre Augen sehr schön." „Schweigen Sie!" „Schweigen wir!" Frrrt! Sie bog sich in den Fauteuil zurück. Der Fächer raschelt« unter den schlanken Fingern auf und nieder. ES «ar still in dem Raum. Nur da» einförmige Plätschern des Strahl», der hinter der Palme aufschoß, und die gedämpften Klänge der Qua drille waren hörbar. Der Premier a. D. trommelte mit dem Zeige- und Mittelfinger auf den Deckel seine- Elaque», den er zwischen den Händen hielt, summte in Folg« eine» eigenthümlichen Zdeengange» leis, die Rossini'fche Stadat wutsr-Arie vor sich hin uyd sah herab zu der schönen Frau. Der Fächer verbarg ihr Gesicht; nur ein schmaler Strei. fen der feinen weißen Stirn mit den aschblonden Löckchen, die sich an der Schläfe kräuselten, war sichtbar. Diese Löckchen, die unter dem Luftzug« des Krepp in lustigem Gewirr hin und her tanzten, waren allerliebst. Und di« klassisch« Meißelung des nackten Oberarm» — fi« «ar eine» Praxitele» würdig. Und dann di« Büste! Ueberhaupt dies, Gestalt, wie st« in dem Fauteuil hin gegossen lag! Der lichtblaue schmiegsame Tüll offenbarte mehr die wundervollen Formen, al» er sie verheimlichte.