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!- Andernfalls dürfe die belgische Delegation den Vertrag nicht lich zu beraten, wie in Berlin, wo alle- Material und die zu- I .. . Es würde für ausge ¬ schlossen erachtet, daß sich die notwendigen Unterlagen zu Einladung an Italien. Pari», 4. Mai. (Reuter.) Der Rat der Drei hat Jka- lien eingeladen, an den Sitzungen der Friedenskonferenz wieder teilzunehmen. Die Einladung ist in einem Ton ge halten, der vermuten läßt, daß Italien fte annehmen wird. Italienische Drohungen. Spalato, 4. Mai. (Laibacher Korrespondenz-Büro.) Aus Czara und Sebenico wird berichtet, daß die Italiener große Transporte von Mllttäy- und Kriegsaerüt aller Art aus schiffen. Die Streitkräfte werden im Osten des Landes zu- ! Haushaltungsausschub ist bereits für den 7. Mai nach ver- l lm «inberuftn worden. Das heißt nun nicht, daß dis Nationalversammlung fortab in Berlin tagen werde, sondern, wie mir aus parla mentarischen Kreisen versichert wird, werden in den nächsten sammengezogen. Die vermögenden und Pässe werden be festigt. i , Die belgischen Forderungen. Versailles, 4. Mai. (W. T. B.) Eine Hauptschwierig,- keil scheint belgischersefts zu bestehen. Die belgische Dele gation hält den Vorschlag der Alliierten auf Gewährung eines Vorschusses von 2^ Milliarden, der auf die deutsche Entschädigung berechnet werden soll, sowie die Übernahme der belgischen Kriegsschuld von 5 Milliarden durch die Alliierten unter dem Vorbehalt der Rückerstattung dunst DeutMand für durchaus ungenügend. Die Finanzkrisis f« dadurch heraufbeschworen, daß Deutschland 7ZH Milliarde« Papiermark zum Zwangskurs von 1,25 Franks tn Belgier» in Umlauf setzte, während der Markkurs heute 45 Centime» sei. „Journal" sagt, man fei in Brüssel schwer verstimmt, da die Alliierten Belgien aufforderten, sich mit Deutschland auseinanderzusetzen. „Petit Partsien^ meldet, daß Hy mans nach längeren Besprechungen mit dem Ministerrate und dem König heute nach Paris zurückgekehrt sei. Der „Matin" berichtet, daß in Brüssel heute patriotische Ver bände vor dem Stadthause demonstrieren wollen, um di« völlige Wiedergutmachung des Schadens durch Deutschland und die Erfüllung Mer territorialen Wünsche zu verlangen. unterzeichnen. „Homme "Libre" teilt heute mit, daß die deutsche Delegation aufgefordert wurde, den Wortlaut der neuen deutschen Verfassung, ohne welche die genaue Prü fung der Vollmachten unmöglich fei, den Ententeregierungen vorzulegen, was sofort durch Überreichung -es Deutschen Reichsgefetzblattes geschah. Der belgische Kronrat unterzeichnet den Vertrag. Brüssel, 4. Mai. (Havas-Reuter.) Der Kronrat hat beschlossen, den Friedensvertrag zu unterzeichnen. Ferner wurde beschlossen, um die Unterstützung der Alliierten zwecks Eröffnung von Unterhandlungen mit Holland zur Regelung der Frage der freien Schelde und der Freiheit der östlichen Flußverbindungen Belgiens zu ersuchen. Amsterdam, 4. Mai. (W. T. B.) Nach Meldungen aus Belgien wurden dort gestern Massenkundgebungen ge gen die Beschließung des Dreirates und zugunsten besserer Friedensbedingungen für Belgien veranstaltet. Deutschösterreich und Elsatz - Lothringen Versailles, 3. Mai. „Echo Le Paris" erfährt, daß dar territoriale Statut Deutschlands gestern von Clemencoau, Lloyd George und Wilson endgültig geregelt wurde. Deutschland muß verzichten, seine Macht wieder herzustellen!, indem es seine Grenzen in Mittel- und Osteuropa ausdehnt. Der Drang nach Osten soll durch die gestern angenommen« Abmachung unmöglich gemacht werden. Betreffs Österreich wurde festgesetzt, daß es unter der Ägide des Völkerbunde» eine neutrale Republik werden muß mit dem ver bot, sich mit Deutschland zu verbinden oder sich diesem anzu gliedern. Weiler nahm der Dreierrat Bestimmungen über Elsaß- Lothringen an, das einschließlich der Eiseni- bahnen in französischen Besitz übergeht. Die Beziehungen Eksaß-Lothringens zu Deutschland, ferner das Statut Lu xemburg, dessen gesamte Beziehungen zu Deutschland gelöst werden, und auch die Kabelfrage wurden gestern durch den Drekerrat und Außenministerrat geregelt. „Homme Libre" teilt mit, daß die französisch-englische Auffassung, wonach die Kabel als Kriegsbeute betrachtet und jenen Alliierten zuge teilt werden, die sie beschlagnahmten, durchgedrungen sei, so daß Frankreich mehrere wichtige Kabel, namentlich zwischen Brest und Marokko, erhält, wahrend die übrigen Kabel zu meist in englische Hände geraten. Die Zukunft des Kaisers. Bersin, 5. Mai. (Don unserem Berliner Vertreter.) Berliner Zeitungen dementieren die Meldung der „Ger mania", daß der Kaiser der Regierung den Wunsch unter breitet habe, ihm den Aufenthalt auf seinem Gut Eadinen zu gestatten. Angeblich sei an Regierungsstelle von einem solchen Wunsche des Kaisers nichts bekannt. Tatsache bleibt trotzdem, daß der frühere Kaiser durch Vermittlung dabin wirken läßt, daß ihm die Einreise in Deutschland unter der Versicherung gHtattet werd«, daß er die jetzige Regierung anerkenn« und sich verpflichte, nichts gegen di« deutsche Re- wichtige Cntschei- ''Die Regierung hat" diesen Erwägungen bripstichten müssen und glaubt außerdem, die Sicherheit der National versammlung selbst in Berlin verbürgen zu können. Me lange die Sitzungen in Berlin andauern werden, steht noch nickst fest. - Man rechnet mit einer längeren Dauer, wenig-, stens bis die Friedensfrage gelöst ist. Wo die Sitzungen stattfinden werden, ist noch nicht bestimmt. Man spricht da von, daß das Stadtschloh m Aussicht genommen sei, bis das Reichstagsgebäude wieder bezogen werden kann. Wann wird der Friedensvertrag überreicht? Versailles, 4. Mat. (W. T. B.) Vie deutsche DNegallon ließ heute amtlich bei Leu Lntent«regterungen an fragen, wann der Friedensvertrag überreicht werde. Die Entente erteilte bisher keine Antwort. In Versailles sind Schwierigkeiten entstanden durch die Abwesenheit der italienischen Delegation. Wir haben da mals sofort darauf hingewissen, daß der italienisch-ameri kanische Zwist für uns höchst ungelegen kommt, weil er ge- eignet sei, den Frkedensabschluß aufs neue zu verzögern. Außerdem sind noch Schwierigkeiten finanzieller Art ent standen. Paris, 4. Mgi. (W. T. B.) „Petit parisien" schreibt: Mm dürfe nicht damit rechnen, daß der Friedensvertrag d«r deutschen Delegation am Dienstag oder Mittwoch über- reicht werd«, sondern erst am Freitag »der Sonnabend. Ls handelt sich kaut „MaSn" vor allem darum, die Rückkehr der italienischen Delegation herbeizuführen und ferner ver schiedene Vertragspunkte zu regeln. Der Drejerrat erörterte lau« „Journal" am ganzen gestrigen Tage die Möglichkeit dec Aurückberufung der Italiener, doch wurde kein Ergeb- nis gezeitigt, sowohl nur die Art der Aurückberufung, nicht aber der Adriakonflikt selber besprochen wurde. Die Frage sei äußerst heikel. Die presse weist erneut auf die Not wendigkeit der Anwesenheit der Italiener hin. kehre die italienische Delegation nicht zurück, so müsse der Friedens vertrag erneut revidier« werden, da die seht festgesetzten Si cherungen sonst ungenügend wären. Sehr schwierig schei nen auch die Verhandlungen über die Finanzfrage zu fein. „Journal" fetzt auseinander, daß Amerika nicht gewillt fei, die von Deutschland zu begehenden 25 Milliarde» Staats- schatzfcheine zu garantieren, damit sie auch von den Neutra len in Zahlung genommen werden können, da ohne ameri kanisches Giro d4e Vollwertigkeit dieser Staatsschatzfchelne nicht unzweifelhaft feststehe. Amerika befürchte, daß e, durch die Begebung deutscher Staatsschahscheine d«r Haupt gläubiger Deutschland», sa ganz Europas, werde. Man suche Das bervührte Alte. ' Ws tn den Tagen de» Umstürze» dte breite Masse die Wahrer zu fragen wagte, was denn die Revotutstm bringen «e^, Lnnten diest nur eine Antwort: Di« Revolution werde auf den Trümmern der preußischen und deutschen Tagen die feindlichen Friedensbedingungen erwartet. Es ist Einrichtungen Neues'chifbauerr. Man werde da» alte Sy- nun nicht möglich, in Weimar darüber so schnell und gründ- Lem ausrotten und «ine neue herrliche Zukunft schaffen, di« sich zu beraten, wie tn Berlin, wo all — - - - -- jedem Glück und Zufriedenheit, Freiheit und Wohlleben ständigen Beamten vorhanden sind, bringen soll. Md als Schreckensgespenst des alten Systems . .7' 7 7 7" " wurde jeder Zwang hingestellt, der Inbegriff des Zwanges Men Einzelberatungen so schnell zur Stelle schaffen ließen, aber war jedem, der nun dem früheren alten System das wie es notwendig wäre und tn vielen Fällen wäre es nicht Sterbekred mft fang, der Militarismus. Doch es ist anders einmal möglich, überhaupt die Akten nach Weimar zu erhaü- aekommen, als die Führer der Revolutionsparteien es der ten, die von Berlin nicht entfernt werden können. Hinzu Masse versprachen. Je mehr wir uns von jenem Tao ent- kommt noch, daß wohl eine Verbindung zwischen Versailles Fernen, der die Macht den Parteien der Linken in die Hand und Bersin, dagegen nicht mit Weimar besteht. Schließlich legte, desto deutlicher zeigt es sich, daß das alte System doch aber wurde auch als berechtigter Faktor bei der Beurteilung Eigenschaften befaß, über di« man wohl spotten und schrmp- der Frage, wo man über den Frieden beraten solle, der fen tonnt«, die aber unersetzlich sind, um da» deutsche Umstand angeführt, daß Berlin für di« wichtige Cntschei- Staatshaus aufrecht M erhallen. Der Militarismus wurde düng den lüsten Resonanzboden darstelle, schon während der. Zeit her Demobilisierung wieder ge- " ' " ' " ' ""— 'schaffen, weil «iE Regierung ohne Machtmittel, dg» heißt, ohne Waffen die sich für sie «irrsetzt, nicht denkbar war. Es Hamen di« Freiwllttaenverbände (nach zahlreichen Experi- «r«Ken) Und diese Verbände sind uns härt« nur deshalb , so wertvoll geworden, well sie nach der alten militärischen Schablone eingerichtet wurden und der Inbegriff aller Frei- willigenherrkichkett, dte Disziplin wieder eingeführt wurde, "dte man vor noch nicht langer Zeit mit Füßen getreten .'hatte. Di« Regierung wurde durch den neuen Militarismus aus schwerer Not errettet und das deutsche Land wieder, holt (bald hier bald da) dem Bolschewismus entrissen. Die 'FreiVilligenregimeniter mußten eingreifen, wenn politische Auswüchse und Ausschreitungen «ine neue Gefahr herauf beschworen, sie muhten Arbeitsfrei willi ge gegen den Terror ' schützen und wiederholt mit Waffengewalt Streikenden Der- nunft einjagen. Und nun kommt aus Oberschlesien die Meldung, daß der Staatskommissar für Oberschlesien, ein mehrheitHogia- siskischer Abgeordneter der Nationalversammlung, für Ober schlesien den Arbeitszwang aus militärischer Grund lage eingeführt habe, dergestalt, daß die Arbeiter durch mili tärischen Gestellungsbefehl zur Arbeit befohlen wurden. 'Wir werden hierdurch also wieder an jene Zeiten des Krieges erinnert, da die Militärbehörden das Machtmittel wiederholt anwandten, jene Airbettsunlustigen einfach in bunten Rock zu stecken, wenn sie nicht freiwillig die Arbeit wieder aufnahmen. Und Empörung ging damals durch di« Reihen der Sozialdemokraten. Sie hatten gegen diese mili tärische Methode soviel Einwände^ daß sie bei jeder Ge- 'legenheit der Regierung nahelegien, gegen dieses Machtmit tel des Militarismus entschieden Front zu machen. Heute haben sie sich sechst davon überzeugt, daß nicht nur der 'Militarismus, sondern auch jene Härten des Militarismus, jene Kriegsnotwendtgkeiten, unumgänglich notwendig wa- uren, und sie nun in die neue Zeit übernommen werden Müssen. Man hätte nur gewünscht, die Regierung oder ihre aus übenden Organe hätten sich schon sricher zu der Erkenntnis 'durchgerungen, daß man (wenn's not tut) sechst rigorose Mit- tel anwenden müsse. Und wäre bei vielen der Streiks, die unser Wirtschaftsleben bevstts so schwer geschädigt, unsere Lebenshaltung und Außenverbindungen beeinträchtigt 'l haben, schon rücksichtslos aus dem „alten System" der Ar- beilszwang auf militärischer Grundlage hervorgeholt worden, . dann stände es gewiß heute bedeutend besser um uns. Man lastet heute langsam vorwärts, indem man.mehr und mehr das bewährte von ehedem zur Hilfe nimmt. So wird man - gewiß allmählich auch dahin kommen, daß selbst «in« Revo lution nicht einfach Neues schaffen kann und das alte begra- i-enmuß. . "i! i-K-B Die Nationalversammlung in Berlin. Berlin, 5. Mai. (Von unserem Berliner Vertreter.) . 'Die deutsche Nattomckversmnmlung war für den ö. Ma: nach - Weimar emberufen worden, jetzt hat der Präsident der Na- tioiuckversammlung bekannt gegeben, daß diese Sitzung aus- kall«, ebenio FraÄtonssitzungen und daß sich die Mitglieder . der Nationalversammlung vom 7. Mak ab tn Berlin aufhal- -- len sollen, um zur sofortigen vorübergehenden Einberufung -Ver Nationalversammlung in Berlin bereit zu sein. Der - ' Präsident spricht habet von d«n Gt-nst der Verhältnisse. Der k L 8 E t L F r K' Dienstag, den 6. Mai ISIS. 73. Jahrgang. Ar. ISS. Gmrebrde- «»zrtse»ve«lo: Dte Sgrspalirn« Grund-Ule (Alm. Masse 28 . .. „ , » Konto Str. «4. oder deren Raum SS Pfo., örtliche Anzeigen 25 Pfg. Im Tez» ellage» bei Abholung I» Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher teil (Ilm. Moste 17) 75 Psg. die »gespaltene Zeile. Bei Wirde»- ... Aupetl»», in« Hau, Störung de, Betriebe, der Zeitung oder der Beförderungsrinrich- Holungen Nachlaß nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeta«, «tzatttch Md. 120; durch dte Post bezogen vierteljährlich Mk. LSO tuagen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder die »gespaltene Zeile SO Pfg. — Für bestimmte Tage oder Plätze ohne ZufteLmg^ebühr. Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises, wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Btschostwerda. Geschcht»ftelle: Bischofswerda, Altmarkt IS. Echheint jede« Werktag abend, für den folgende» Tag Mg,pr«i, ist einschließlich der wöchentlichen Beilage kN der Geschäftsstelle numatüch Mk. 1.10, bei Aupel Monatlich Mk. 1L0: durch dte Post bezogen viertelst PostfcheetwKouto r Amt Leipzig Nr. 21 S4S. — d »eebeuetzogteokasse Bischofswerda Konto Str. 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