Volltext Seite (XML)
für die hiesige Anlegung der Feste herleiten lassen, wodurck sich die Sorben länger gegen den Feind schützen zu können geglaubt hätten. Endlich hat es nicht an Solchen gefehlt, welche das oft erwähnte Gruna auf andere Weife, als Zacharias Schneider, mit Grimma in Ver bindung brachten. Im 17. Jahrhunderte gab es hier auch Einige, welche mit Peifer (s. oben) diesen Namen auf das Schloß im Thale bezogen und nach oberflächlicher Ansicht von der Sache behaupteten, es sei Gruna in älteren Zeiten der Name des hiesigen Schlosses gewesen. Dies geht aus einer Nachricht des hiesigen Amtsschöffers Christian August Kette hervor, welche derselbe im Jahre 1685 verfaßt und in den Thurmknopf des Schlosses gelegt hat. Darin kommen die Worte vor: „Den Zustand des hiesigen Schlosses, sonst Grünaw genannt, und der gesammten Stadt hiernächst betreffend" u. s. w. Ja nach Crells Chronik hieß die Stadt Grimma selbst früher Grunaw. Denn es berichtet dieselbe unter der Ueber- schrift: „Von den Pfalzstädten", Folgendes: „Im Landt zu Sachßen seindt funff Psaltzstedte gemeßen», Alß nemblich Marßburg, Grunaw, welche nachher Grimma ist genanndt wordenn, darnach Goßlar, welche sonnst Werlicz genennct war, und Aldenstadt und Walhaußen." Der Chronist zählt hier die fünf Sächsischen Pfalzen nachlässig auf und identi- fizirt ganz leichtsinniger Weise Gruna mit Grimma. Der Sachsenspiegel, welcher im 62. Artikel des 3. Buches diese Pfalzen namentlich anführt, nennt sie (nach Gärtners Ausgabe S. 466): Gruna (in der lateinischen Uebersetzung Orona), Werte (Werla, in der lateinischen Uebersetzung Wor- lie?), „die ist NU zu Gosler geleget", Walhusen, Alstete, Merseburg. Um von den übrigen zu schweigen, die nicht hierher gehören, bemerke ich nur, daß die erste und älteste dieser Pfalzen, Gruna (auch Grona und Gronau und noch anders geschrieben), nahe bei Göttingen am Einflüsse des Baches Grone in die Leine auf einer mäßigen Anhöhe (auf dem Hagen) stand. Diese Pfalz wird auch unter den Orten erwähnt, welche König Heinrich I. seiner Gemahlin Mathilde im Jahre 928 zum Witthum aussetzte "). Bei Widukind wird sie I, 24 Grona genannt und ebenso bei Thietmar VI, 44. Nach einer anderen Nachricht in Amtsacten aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, welche auch in Graun's handschriftliche Beschreibung der wüsten Schlösser (die auf der öffentlichen königlichen Bibliothek in 15) s. die Urkunde <1. Quedlinburg, den 16. September S2S in sb Lrntll 6o<l. äiplom. tzueäliiib. Nr. 3. S. 2, vireetorium äiplomutic. LH. I. S. 51.